Geistige Behinderung bei Hunden?!

  • Interessantes Thema !


    Walter:
    Wie stellt man denn bei toten Hunden Taubheit fest ? Geht das ?


    Und die Theorie mit der Selektion kann man so eigentlich ja nicht
    stehenlassen, denn dann würden Behinderungen bei sich seit Generationen
    wild vermehrenden Hunden ja vorkommen.
    Wenn auch weniger oft als bei Menschen, da oft nicht überlebensfähig in
    ihrer Umwelt, aber doch in irgendeiner Form ?


    Seit wann gibt's denn bei den Menschen (überlebende) Behinderte ?
    Das war doch sicher nicht immer so. Ursprünglich wurden doch alle
    Familien- oder Gruppenmitglieder zum Überleben gebraucht und 'unnütze'
    sicherlich aussortiert.


    Seit wann kann die Menschheit es sich leisten behinderte Menschen mit
    'durchzufüttern' ?
    Wenn wir uns das mal beantworten, dann kommt man vielleicht auch zu
    einem Ansatz zur Beantwortung von Björn's Frage.


    LG
    Chrissi

  • Zitat

    Seit wann kann die Menschheit es sich leisten behinderte Menschen mit
    'durchzufüttern' ?
    Wenn wir uns das mal beantworten, dann kommt man vielleicht auch zu
    einem Ansatz zur Beantwortung von Björn's Frage.


    Das kann ich dir beantworten... :D
    Behinderte Menschen gab es zu jeder Zeit unserer Entwicklung, nur die Art und Weise, wie mit ihnen umgegangen wurde unterscheidet sich...
    Für die Ur- und Frühgeschichte des Menschen lässt sich eine besondere Behandlung behinderter Menschen auf Grund der spärlichen Belege kaum rekonstruieren.
    Trotzdem wurde anhand einiger Skelettfunde die Hypothese aufgestellt, dass zumindest untwer bestimmten Vorraussetzungen, in bestimmten Gegenden auch behinderte Menschen die Chance hatten in der jeweiligen Gruppe zu verbleiben.
    In der Antike gab es ganz unterschiedliche Verfahrensweisen, während behinderte Menschen im alten Ägypten einen hohen Stellenwert hatten und unter dem besonderen Schutz der Götter standen hatten im Staatswesen des antiken Griechenlands nur die eine Chance auf Überleben, die dem Ideal des gesunden Menschen entsprachen.
    Ähnlich gestaltete es sich im römischen Staatswesen, auch hier waren behinderte Menschen Ausgrenzungen bis hin zur Aberkennung der Lebensrechte ausgesetzt.
    Ähnlich setzte es sich mit den "teuflisch Bessesenen" bis ins Mittelalter fort, die zu großer Zahl auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
    Erste Einrichtungen für geistig behinderte Menschen lassen sich bis ins ausgehende Mittelalter nachweisen und spätestens seit der Industrialisierung und der Entstehung von Hilfsschulen und "Idiotenanstalten" hatte die Behindertenhilfe gesamtgesellschaftlich Einzug gehalten.


    Quelle: Mattner, Dieter. Behinderte Menschen in der Gesellschaft

  • Vielleicht haben wir Menschen als "kultiviertes" Wesen auch einfach andere Vorstellungen von "Behindert sein". Was zeichnet einen rein geistig behinderten Menschen aus? Vielleicht kanner sich nicht artikulieren, hat eine andere Motorik, ist weit unter einem Durchschnitts-IQ etc. Vielleicht fallen uns gewissen Behinderungen am Hund garnicht auf? Unterdurchschnittliche Intelligenz wird vielleicht einfach als Sturheit aufgefasst, mangelnde Kommunikations-oder Sozialfähigkeit als "der hat als Welpe schlechtes erlebt". Viele Behinderte zeigen aus "gesunder" Sicht völlig irrationales Verhalten...bei Hunden gilt das evtl. als Aggression und er wird eingeschläfert. Mangelnde Koordinationsfähigkeit als "drollige Paddeligkeit"


    Dann auch, wie enstehen Behinderungen am Menschen? Das könnte sein durch einen Unfall und daraus resultierende Hirnschäden, Geburtsschäden und auch zwangshaftes Aufrechterhalten von Lebensfunktionen. Ich glaube, viele geistig behinderte Menschen gäbe es nicht, wenn man die Natur machen ließe, wie sie will. Hunde sterben dann halt, wenn Komplikationen bei/vor der Geburt auftreten. Oder bei Unfällen. Bei Tieren ist das eher eine "natürliche Auslese". Menschen halten alles am Leben, was geht.


    Und vielleicht gibt es bei Hunden auch garnicht die Möglichkeit, dass Gehirnregionen geschädigt oder minder bis garnicht entwickelt, weil es diese Bereiche einfach nicht gibt. Sondern nur bei uns Menschen.

  • Ja es gibt geistig behinderte Hunde.
    Jetzt ist gerad ein Artikel in der Aktuellen "Dogs" drin.
    Dort werden verschiedene Hunde mit Handicap vorgestellt.
    Darunter auch ein Briard mit einem so genannten "Wasserkopf". Der Fachname lautet dafür Hydrocephalus.
    Dem fehtl das ganze Großhirn.
    Die fehlenden Teile des Gehirns sind mit Wasser gefüllt.


    Hier mal eine Inet-Seite dazu.


    http://www.beepworld.de/member…liput/erbkrankheiten1.htm

  • Zitat


    Darunter auch ein Briard mit einem so genannten "Wasserkopf". Der Fachname lautet dafür Hydrocephalus.
    Dem fehtl das ganze Großhirn.
    Die fehlenden Teile des Gehirns sind mit Wasser gefüllt.


    Hi Antoni,


    was Du hier schreibst ist nicht ganz richtig.
    Einem Hund dem das Großhirn fehlt wird sterben, weil das Großhirn für sämtliche Signale zu den lebensnotwendigen Muskeln und Vorgängen verantwortlich ist.
    Er wird weder fressen, noch trinken können.


    Der Hydrocephalus ist nicht deshalb, weil Hirn fehlt und Wasser drin ist.
    Dort sind die ableitenden Bahnen für die Hirnflüssigkeit nicht intakt und die Ansammlung an Hirnflüssigkeit erzeugt Druck.
    Der Druck kann aber nicht nach außen weichen wegen des knöchernen Schädels und drückt aufs Hirn, welches dadurch geschädigt werden kann.

  • Zitat

    Hab auch gerade vor einer Stunde ein Video über Hunde mit
    Obsessiv-Kompulsiven Verhaltensweisen gesehen.
    Zählt das auch dazu ?


    Nein, die genannten Verhaltensweisen können zwar im Zusammenhang mit einer geistigen Behinderung auftreten, sind aber dem Formenkreis der Neurosen und Zwänge zuzuordnen.


    Friederike


  • Ach so :ops:
    S stand das da aber drin :???:
    Hat die Zeitung mal wieder falsch nach geguckt :roll:

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