zweijährige + Hund

  • Hallo an Alle

    Ich selber bin keine Hundebesitzerin aber Mutter einer zweijährigen Tochter, welche demnächst zwei Wochen Ferien bei Verwandten machen möchte.

    Diese haben sich vor nicht all zu langer Zeit einen Hund zugelegt. Einen Ridgeback (jetzt 4 Monate alt).

    Der Hund und meine Tochter sind inzwischen schon zweimal (für 2-3 Tage) aufeinandergetroffen, heißt beide haben sich schonmal gesehen.

    Was mir bei unserem letzten Besuch aufgefallen ist, ist das der Hund dort im absoluten Mittelpunkt (fast schon Kindersatz) steht und hin und wieder Eifersüchteleien zeigt. Sprich, kurz nach meiner Tochter (erfolglos) schnappt oder sie dreist von hinten umschuppst.

    Ich kann mir vorstellen das er sich animiert fühlt da meine Tochter nicht gerade den normalen Gang erfunden hat, sondern stets tippelt oder rennt.
    Ich kann ihr das leider mit zwei Jahren schlecht erklären.
    Für den Hund muss das aussehen als würde ständig ein Gummiball durchs Haus fegen.
    Was sie allerdings nicht macht, ist ständig zu ihm hin zu rennen oder ihn zu rufen.
    Also sie versucht ihn nicht aktiv zu animieren. Aber sobald sie einen Meter von uns entfernt ist und lostippelt, macht er schon hinterher.

    Das Problem an der Sache ist, daß sich beide fast in die Augen schauen können, also fast auf gleicher Höhe sind und er auch nicht wenig Kraft hat. Meine Tochter hat also keine Chance sich zu wehren.
    Mir wird dann immer nur von den Besitzern erklärt das der Hund ja nichts dafür kann, da sie ihn ja durch ihr Gummiballverhalten animiert. Und gleichzeitig wird der Hund, wärend er eventuell ein Nein bekommt, geknuddelt und geknutscht.

    Es gab auch schon "schöne" Situationen zwischen den Beiden. Zum Beispiel das meine Tochter auf der Couch Fernsehn guckt (damit sich der der Hund nicht benachteiligt fühlt darf er in diesem Fall natürlich auch auf die Couch), der Hund liegt mit dem Kopf auf ihrem Schoß und sie hat einfach nur ihre Hand ganz leicht auf seinem Kopf. Sie hat dabei ihre Hand nichtmal bewegt (total süß) und der Hund schnarchte.

    Meine Frage oder besser Fragen wären jetzt: Wie sieht das ein Hund mit der Rangordnung bzw. dem Respekt gegenüber Kleinkindern?

    Wie sollten sich die Besitzer verhalten in Bezug auf Eifersucht?

    In wie weit sollten Kleinkinder und Hunde gleichberechtigt behandelt werden?
    Zum Beispiel: Muss der Hund auf die Couch weil das Kind es auch darf?

    Für eure Antworten wäre ich sehr dankbar, da ich im zwiespalt bin ob ich meine Kleine zwei Wochen dort lasse oder lieber nicht.

    Mit freundlichem Gruß
    babchen :hilfe:

  • Ui schwierig, schwierig.

    Hab Samstag bei den Superfrauchen gehört, das Kinder erst ab einem bestimmten Alter vom Hund als Ranghöher eingestuft werden.

    Mir war das auch neu, aber interessiert mich definitiv.

    Das der Hund auf die Couhc muß, weil die Tochter oben sitzt finde ich übertrieben.

    Vielleicht tun die 2 Wochen mit deiner Tochter Kind und Hund gut im Bezug auf Sozialisierung, allerdings muß die Sicherheit des Kindes jederzeit gewährleistet sein.
    Sprich Kind und Hund niemals ohne Aufsicht!

  • Hallo,

    ich habe einen Hund, der mit kleinen Kindern nicht klar kommt. Ich kann dir erklären, warum das so ist.

    Also, der Hund sieht Kinder als Welpen, nicht als Mensch, dem man hündisch sagen kann, was geht und was nicht. Manche Hunde haben das nicht, aber doch einige. Es ist die Natur des Hundes, leider ist es unerwünscht. Erst ein pupertierender Mensch wird vom Hund an sich als erwachsen anerkannt.

    Nun Kleinkinder bewegen sich komisch, das finden Hunde oft merkwürdig bis gruselig. Kleinkinder fixieren auch gerne, das empfindet der Hund als Bedrohung. Deshalb sollte man auch nie Kinder mit Hunden alleine lassen.

    Der Hund kann an einem Kind Grenzen testen, und wenn dieser Hund eh so vertätschelt wird, ist es sehr schwierig. Sie tun diesem Hund damit keinen Gefallen. Sie müssen aufpassen, dass der Hund nicht irgendwann das Sofa verteidigt. Nein, ein Hund muss nicht aufs Sofa, wenn das Kind da ist. An sich sollte er dann eben nicht aufs Sofa. Früher war ich ganz gegen das Sofa, heute erlaube ich es, aber nur, wenn mein Hund fragt und ich es will. Auf Kommando geht sie aber auch wieder runter.

    Kleinkinder und Hunde sind nie gleichberechtigt zu behandeln. Ein Hund ist ein Hund, kein Baby, auch wenn er Welpe ist. Ein Hund, der ein Nein bekommt und vertätschelt wird, kapiert nicht, ws er soll. Für einen HUnd gibt es keine Demokratie. Entweder ja oder nein, ein jein gibt es nicht.

    Nun, was könnte man tun? Dein Kind könnte den Hund vorsichtig füttern. Aber im Prinzip sollten die Besitzer dem Hund einen Platz zuweisen, wo er bleiben sollte. Die Besitzer sollten sich klar darüber werden, dass sie einen Hund haben, dazu einen von einer Rasse, die auch sehr schwierig werden kann.

    Da ich in der Verwandschaft selber Kleinkinder habe, mit meinen Kindern ist es kein Problem, die sind schon älter, muss ich immer aufpassen. Mein Hund hat vor diesem Kind einfach Angst. Deshalb halte ich meinen Hund fern oder stecke ihn in die Hundebox solange Besuch da ist. Das geht aber keine 2 Wochen. Möglich wäre auch ein Maulkorb. Nichts ist schlimmer, wie wenn ein Hund ein Kind zwickt, weil dann das Kind das Vertrauen in den Hund verliert.

    Bist du bei dem Urlaub dabei oder gibst du dein Kind dort ab? Ich weiß nicht, wie der Welpe wirklich mit deinem Kind umgeht, aber wenn der Hund Probleme mit Kleinkindern hat, finde ich es schon etwas kritisch. Und ich habe selber drei Kinder!

    LG Schopenhauer

  • Hallo Babchen,
    ich denke, für dich als Nicht-Hundehalter stellt sich das schlimmer dar, als es ist. "Schnappen" zB gehört für Welpen mit zum Spiel. Und natürlich animiert ein lebhaftes Rumgehüpfe auch ohne, dass deine Tochter explizit den Welpen "meint". Wenn der Welpe 4 Monate ist, haben die Leute ihn auch noch nicht so lange, da ist halt alles sehr aufregend und toll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da "Eifersüchtelei" auftritt. Allerhöchstens "Aufmerksamkeitshascherei". Dem sollten die Leute Einhalt gebieten, da bin ich deiner Meinung, aber das ist ihre Sache.

    Natürlich sollten Hund und Kleinkind nicht ohne Aufsicht zusammen sein.
    Natürlich müssen dem Hund Grenzen im Umgang mit so einem kleinen Kind aufgezeigt werden.

    ABER: versuch auch die Leute zu verstehen. Ein Ridgeback ist in Dtld etwas Besonderes, kriegt man nicht an jeder Ecke (zumindest nicht aus seriösen Quellen). Vielleicht haben sie lange auf diesen Welpen gewartet.
    Du kannst nicht erwarten, dass sie ihren Umgang mit dem Hund nur für dich und nur wegen 2 Wochen total umstellen - solange, ich wiederhole da Maximus' Aussage, die Sicherheit deiner Kleinen gewährleistet ist. Egal wie falsch der Umgang _ansonsten_ sein mag, ich fände es nicht richtig, wenn du (auch noch als nicht-Hundehalter) anfangen würdest, den Leuten in ihre Erziehung reinzureden. Inwieweit Kind und Welpe gleichberechtigt behandelt werden, hat nix mit Rangordnung zu tun. Die interessiert einen Welpi von 4 Monaten ganz sicher noch überhaupt nicht.

    Kannst du den Umgang der Leute mit Hund und Kind gar nicht tolerieren, geht es dir total gegen den Strich, oder findest du, dass dein Kind in Gefahr kommt - dann lass sie nicht dort. Ich denke allerdings nicht, dass von einem 4-monatigen Welpen eine unbeherrschbare Gefahr ausgeht.

    EDIT: ich habe es so verstanden, dass der Welpe auch sonst auf das Sofa darf. Dann spricht für mich nix dagegen, dass er auch mit Kind aufs Sofa darf. Verbiegen sich die Leute allerdings, um dem Welpen auf Teufel komm raus das Gefühl zu geben "du bist hier weiterhin der Tollste", haben sie gar nix kapiert. Es müssen die gleichen Regeln gelten, egal ob deine Tochter da ist oder nicht.

    Viele Grüße
    Silvia

  • hallo Babchen

    Ich würde mir das sehr gut überlegen, ob du deine Tochter dort lassen möchtest. Ich finde es ist immer heikel, Hund und Kind, egal wie alt beide sind.
    Es muss auf jeden Fall IMMER eine Erwachsene Person dabei sein, niemals dürfen Hund und Kind alleine in einem Zimmer oder im Garten sein. Es hat schon zu viele Unfälle gegeben!

    Wir haben in der Verwandschaft mehrere Hunde in diversen Altersklassen. Keiner von denen darf z.B. auf das Sofa, schon garnicht wenn ein Kind darauf sitzt. Aber das kannst du von den Besitzern nicht verlangen, schliesslich dürfen sie selber bestimmen wie sie ihren Hund halten. Ob man das jetzt gut findet oder nicht ist momentan egal.

    Es ist SEHR zeitintensiv, einem Welpen beizubringen, wie er das rang-gleiche Kind zu behandeln hat. Auch deine Tochter muss den Umgang erst lernen. Ob deine Freunde dafür Zeit und Nerven haben??

    Wenn ich es richtig verstanden habe bleibt deine Tochter ohne dich dort in den Ferien. Das würde bedeuten, dass deine Freunde auf sie und den Hund acht geben müssen. Nur ist ihnen das vielleicht nicht so bewusst?
    Ich finde das Risiko zu gross.
    Wenn man Kinder und Hund hat, weiss man worauf man bei beiden achten muss, aber ohne Kindererfahrung... Ich würd's lassen...Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

    lg wildsurf

  • Ich würde, bei aller Begeisterung für Hund-Kind-Beziehungen, meine Tochter dort nicht lassen, denn offensichtlich fördern die Besitzer des Hundes des Anspringen und Schubsen des Kindes und geben dem Hund schon in diesem jungen Alter einen echten Chefplatz, so daß er auch als erwachsener Hund die gleiche Behandlung erwartet. Selbst wenn es nie zu Aggressionen im Sinne von Beissen kommt, finde ich das bedenklich, denn ein zweijähriges Kind fällt schlicht und einfach hin wenn es vom Hund angesprungen wird und kann sich so verletzen und angst vor Hunden kriegen. Unnötig.
    Und ein Ridge ist ein Duzzel-Baby, sondern sollte, wie jeder Hund, auch als Welpe schon mit einem gewissen Ernst behandelt werden und gezeigt bekommen, welches Verhalten erwünscht ist und welches nicht. Scheint hier zu fehlen, tut mir leid.

  • Zitat

    Ich würde, bei aller Begeisterung für Hund-Kind-Beziehungen, meine Tochter dort nicht lassen, denn offensichtlich fördern die Besitzer des Hundes des Anspringen und Schubsen des Kindes und geben dem Hund schon in diesem jungen Alter einen echten Chefplatz, so daß er auch als erwachsener Hund die gleiche Behandlung erwartet. Selbst wenn es nie zu Aggressionen im Sinne von Beissen kommt, finde ich das bedenklich, denn ein zweijähriges Kind fällt schlicht und einfach hin wenn es vom Hund angesprungen wird und kann sich so verletzen und angst vor Hunden kriegen. Unnötig.
    Und ein Ridge ist ein Duzzel-Baby, sondern sollte, wie jeder Hund, auch als Welpe schon mit einem gewissen Ernst behandelt werden und gezeigt bekommen, welches Verhalten erwünscht ist und welches nicht. Scheint hier zu fehlen, tut mir leid.

    Ja, das sehe ich genauso. Ich bin auch Mutter eines 2jährigen und wir haben einen 6 Monate alten Schäfer/Ridgeback-Mischling. Als wir den Hund bekommen haben, war er 8 Wochen alt und es hat sicherlich gute 6 Wochen gedauert, bis Kind und Hund sich soweit aneinander gewöhnt hatten, dass es keine Probleme gab. Soll heissen: wir mussten unserem Sohn erst lernen, wie er mit dem Hund umzugehen hat und wir mussten dem Hund beibringen, dass er den Kleinen nicht anspringt oder mit zwicken zum Spielen animiert...das war nicht immer einfach, aber letztendlich hat es funktioniert. Heute akzeptiert Mephisto, dass er unseren Sohn nicht anspingt oder umstösst, er wartet sogar, bis der Kleine die Treppe unten ist, dann geht er erst... Allerdings bezweifle ich,dass das in 2 Wochen Ferien gutgeht, der Hund ist ja Kinder nicht täglich gewöhnt, oder? Mir wäre das zu gefährlich und das hat nichts mit der Rasse zu tun sondern damit, wie der Hund erzogen wird...

    LG Gabi

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