Unsicheren "Zweithund" sicherer machen?

  • Ich habe 2 ausländische TH Hunde.

    Nr1 Hündin 8 Jahre, gefestigter eigenbrödlerischer Charakter.

    Nr2 Rüde, 6 Jahre, extrem an Hündin orientiert und unsicherer Charakter

    Da meine Hündin sich immer neue Krankheiten ausdenkt, kommt in mir immer mal die Angst, was wäre wenn sie weit vor ihm über die Regenbogenbrücke gehen sollte.

    Von Zeit zu Zeit versuche ich ihn deswegen mal alleine mitzunehmen. Zu Bekannten oder mal gassi etc. Eher selten allerdings.

    Jedenfalls merkt man bei diese Situationen ums 100 fache verstärkt wie unsicher er ist. Merkt man als Hundeerfahrener Mensch auch im Alltag, aber wie gesagt in diesen Einzelsituationen noch viel mehr.

    Ich würde es nicht als Angst an sich werten, denn die kann man abbauen, eher als eine sehr gefestigte Charaktereigenschaft von ihm.

    Gibt es Dinge die ich tun kann, um ihn sicherer werden zu lassen? Sollte ich ihn mehr alleine mitnehmen, gar alleine Gassi gehen über längere Zeit etc?

    Ich habe einfach so meine Bedenken, dass er als Einzelhund gar nicht klarkommen würde. Zweithund sollte aber im Falle des Falles erst mal nicht wieder kommen.

    Nu hab ich nen wirklich großen schwarzen Hund, der er wirkt durch seine Art eher wie nen unsicherer Schosshund :irre:

  • Den Ansatz, ihn alleine mitzunehmen zu Spaziergängen und Ausflügen finde ich auch gut. Könntest du mit ihm alleine in die HuSch gehen? In eine Art "Kontaktgruppe" zur Stärkung des Selbstbewusstseins. Wo er mit anderen Hunden zusammen ist und Erfolgserlebnisse bekommt. Vorteil gegenüber der Normalsituation, ihn alleine mitzunehmen: Alles geschieht unter fachkundlichen Augen. Du wirst ggf. korrigiert, sofern du unabsichtlich die Unsicherheit bei deinem Hund verstärken solltest. Und es wird darauf geachtet, dass dein Hund möglichst keine sch... Situation erlebt, die ihn zusätzlich zurück wirft.
    Ich würd's versuchen.
    Aber vielleicht ist deiner auch so eine Art Hund, wo bei Vermittlungen bei steht "nur als Zweithund abzugeben". Kann auch sein, dass er beginnt anders zu verhalten, wenn er merkt, dass die andere Hündin längerfristig (nicht nur auf einen Spaziergang) nicht da ist - aber das kann man jetzt nicht absehen.
    Wie lange sind die beiden schon zusammen?

  • Also, dass Hunde in Hundeschulen keine schlechten Erfahrungen mitnehmen, kann ich leider nicht bestätigen.
    War mit der Hündin viel in HuSchus und da wurde sie mehrfach gebissen und bloß immer unsicherer und bekam Angst vor Hundeplatz Situationen :kopfwand:

    Dennoch wäre es sicher auch mal ein Ansatz mit ihm so etwas zu machen, keine Frage.

    Zusammen sind die beiden seit 2004. Die Hündin bei mir seit 99. Er kam aus Rumänien und saß seit 8 Monaten im Deutschen TH als ich ihn zu mir holte.
    Anfangs war er wirklich sehr verängstigt.

    Der Rüde war so ein "nur als Zweithund" Exemplar und wer ihn kennt, weiß, dass dies sicher berechtigt war. Allerdings kommt mal eine Zeit wo das nicht mehr geht und dann?

    Auch wenn das der Hündin nicht passt, werde ich hier wohl wirklich mehr einzeln gehen müssen. Problem ist halt, dass er dann draussen fast panisch sein kann und am liebsten umdrehen und nach Hause rennen will.

    Ist keine schöne Situation ihn so "leiden" zu sehen.

  • Hey, deine Hündin ist 8 !!! Da denkt man noch lange nicht ans Ende ... hab selber zwei im Alter von 8 und 9 !

    Was machst du mit den beiden, wie beschäftigst du sie ? Ich würde viel mit den beiden arbeiten, zusammen und den Rüden auf diese Art mehr Selbstbewußtsein geben.
    Das muß ja nix wahnsinnig aufwendiges sein, kleine Übungen, Dinge, die ihm eh liegen, verstärkt, ausgebaut. Aufgaben zum Nachdenken und selber lösen, kleine Apportierspielchen, Suchen lassen, ... was auch immer ihm Spaß macht.
    Der eine braucht eher Gehirntraining, ein anderer wächst beim Erklimmen eines Holzstapels (und entsprechendem Lob) über sich hinaus.

    Machst du was in der Richtung ??

    Gruß, staffy

  • staffy

    klar sie ist erst 8 und die letzte Hündin ging auch erst mit 15,5 Jahren, allerdings hat die Hündin immer wiederkehrend Tumore die entfernt werden und hat halt einfach Veränderugen gezeigt in den letzten Monaten/Jahr, die mich zweifeln lassen, ob es nicht doch schneller vorbei gehen kann als man hofft.
    Bin eben ein Denker, was solche Sachen angeht. Lieber vorbereitet sein!

    Ausgelastet werden die Hunde durch Spaziergänge mit kleinen Übungen von Tricks zB.
    Allerdings lern da der Rüde auch mehr von der Hündin als von mir und reagiert schnell überfordert. Wenn ich mit ihm alleine gehe ist an Übungen nicht zu denken.

    Aportieren, Spielen und Suchen tut er leider alles nicht :nosmile:

    Bei allem was ihm Spaß macht, bestätige und lobe ich überschwänglich. Ist ein Windhund Mix und wenn er richtig rasen kann sieht man ihn wirklich freudig.

    Mit Kong, Futterbeutel und Bällchen übe ich immer wieder mal, doch leider mit wenig Erfolg. Er versteht es einfach nicht :kopfwand:
    Und oder die Hündin ist einfach schneller.

    Ist eben ein schwieriger Fall der Wuff :???:

  • Hallo!

    Ich würde auf vermehrt allein mit dem Rüden losziehen.
    Bisher orientiert er sich ja ganz an der Hündin. Aber auch so ein Hund kann lernen sich an seinen Menschen zu orientieren und durch diese Sicherheit zu bekommen.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Und oder die Hündin ist einfach schneller.


    Wenn er doch auch nur den Ansatz zeigt mitzuarbeiten, dann förder das. Wenn er möchte und die Hündin schnappt ihm, was auch immer, vor der Nase weg, dann ist das doppelt frustrierend.
    Leg die Hündin ab, arbeite daran, wenn nötig bind sie fest - sie kann/soll aber dabei sein - und arbeite immer nur mit einem. Wenn der Herr nu was machen darf, nur er und Madame nicht und du lobst ihn dann, das baut jeden Hund auf.
    Du mußt ihm mehr zutrauen und auch erreichen lassen. Bei manchen Hunden muß man bis zum I-Tüpfelchen alles vorplanen, damit sie zum Ziel kommen, aber jeder Erfolg baut auf.
    Wenn er draussen zu unsicher ist, dann mach kleine Übungen drinnen, bis sie sitzen - und wenn du mit dem festhalten eines Dummys anfängst. Wenns klappt, dann in ne ganz ruhige Umgebung und so Schritt für Schritt ausbauen.

    Klettert er ? Laß ihn mal über z.B. ne Parkbank klettern und Lob dir dafür nen Wolf ;) wird er dann nicht größer ? Fast jeder Hund ist so aus der Reserve zu locken und wenn der eigentliche "Alphahund" dabei zuschaut und ER darf was machen ... das wertet doch endlos auf !

    Gruß, staffy

  • staffy

    ja danke werd das mal beherzigen. Hündin anbinden wird wohl das einzigste sein. Sie hört zwar sehr gut, aber wenn ich mit Lob und Dummdididelldei versuche den Rüden zu animieren, dann animiert sie das doppelt und wahrscheinlich wird sie auch angeleint riesen Sabberfützen hinterlassen und fast wahnsinnig werden nicht mitmachen zu dürfen.

    Wenn man mit ihm übt geht das nur kurz, da er schnell überfordert ist und dicht macht. Draussen fängt er dann an wegzurasen und zieht seine Satellitenbahnen. Habe aber auch schon gemerkt wie sehr ihn ein Twist oder ein Pfötchengeben Erfolg aufgebaut hat.
    Nur ist das erlernen von Dingen mit ihm so unglaublich viel schwerer als mit der Hündin. Da muß ich an meiner Geduld feilen :gott:

    Auf Bank und Co klettert er eigentlich brav. Meist aber eben auch nur wenn die Hündin vorgehüpft ist. Man kann davon ausgehen, dass er sich wirklich zu 80% alles von ihr abguckt. Hängt wirklich voll am Rockzipfel :irre:

  • Hallo Maximus,

    ich habe eine ähnliche Situation, wobei meine noch jung sind. Mein unsicherer Rüde ist mit 10 Wochen zu uns gekommen. Er ist ein spanischer Schäferhundmix und ich denke da liegt auch viel Unsicherheit im Charakter. Wird bei deinem Windhundmix bestimmt eher noch extremer sein.
    Meiner ist auch total an seiner Lotte orientiert, von Anfang an. Da haben die verordneten Einzelgänge auch nicht viel dran geändert.
    Ich erlebe, das das zusammen gehen aber getennt nach den induviduellen Bedürfnissen arbeiten/spielen/beschäftigen sehr erfolgreich ist. Das fördert unsere Beziehung und seine Lotte liegt dann einfach nur ab. Klar wollte sie auch gern austicken, gerade wenn wir Zerrspiele o.ä. gespielt haben, aber das ist ein Frage der Konsquenz und Disziplin.
    Der Durchbruch in Sachen Selbstbewußtsein und Eigenständigkeit war dann der Fun-Rettungshundekurs, den ich mit ihm gemacht habe.
    Ich denke das kann wirklich jeder Hund, denn sie suchen ja zuerst dich. Meiner hat dadurch einen Riesenentwicklungsschritt gemacht.
    Allerdings wird auch bei ihm diese Charakterbedingte Unsicherheit bleiben und wenn Lotte mal nicht mehr da wäre, wäre das auch sicher eine Katastrophe, aber ich glaube trotzdem, das man in einer solchen Situation dann verstärkt auf die Sachen die ihm Spaß machen zurückgreifen könnte und ihm so auch ein Leben alleine mit der Zeit schmackhaft machen könnte.
    Versuch auf seinen Stärken aufzubauen. Viel Erfolg!

    Gruß, Yvonne

  • Goldmix

    Danke für deinen Erfahrungsbericht.

    Hat dein unsicherer Wuffel denn die BGP? Als ich beim ortsansässigen IRJGV nach Kursen fragte hiess es nur mit BGP und die hab ich mit ihm nicht.
    Stell mir das auch ganz ganz schwer vor mit ihm, wenn die Hündin nicht dabei sein kann. Dann ist er wirklich elendig verstört.

    Das Problem mit dem Ablegen der Hündin ist dann halt so, dass wenn sie sich bewegt etc und ich lauter werden muß damit sie Platz macht ist er sofort verstört und macht dicht.

    Wie ich finde einen wirkliche Zwickmühle. Sie ist dann aber auch echt eifersüchtig und kaum zu bändigen.

    Wäre wohl ideal wenn man sie irgendwo anbinden könnte auch draussen.

    Ich muß da wohl noch weiter an meiner Konsequenz gegenüber der Hündin arbeiten, aber wie gesagt wenn ich mit beiden arbeite ist das wirklich sehr sehr schwer. Er will sich entziehen und sie will mitmachen.

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