• Am Donnerstag verschwand der Hund meiner Freundin. Er ist tagsüber oft mit ihrem Freund an dessen Reitstall, wo er frei rum läuft.
    Sie nahm sich den Donnerstag Nachmittag frei und suchte die Gegend nach ihrem Hund ab.
    Allerdings gab es keine Spur von ihm.

    Gestern fuhr ich mit meinen Hunden dorthin, um in der Gegend mit ihnen spazieren zu gehen und gleichzeitig gemeinsam mit meiner Freundin nach ihrem Hund Ausschau zu halten.
    Ca 1,5 km von dem Stall entfernt erreichten wir einen Ort und trafen auf einen Spaziergänger mit Hund.
    Auf die Frage, ob er evlt. Einen Australian Shepard gesehen habe, meinte er nur, wenn er seit gestern weg wäre, dann wüsste er wo er sei.
    Wir gingen zu dem von ihm beschriebenen Haus, klingelten und fragten, ob dort ein Hund zugelaufen sei.
    Die Frau, die dort lebte meinte, ja, er sei ihr den Tag zuvor beim Joggen begegnet und mit ihr mitgelaufen, ein ganz zutraulicher, lieber Hund. Allerdings sei er nachmittags wieder weggelaufen. Sie habe ihm noch was zu fressen gegeben.
    Sie notierte dann noch die Telefonnummer meiner Freundin, falls der Hund wieder auftauchen sollte.
    Sie stellte dann ein paar Fragen, die mir allerdings erst im Nachhinein sehr komisch vorkamen.
    Ob meine Freundin denn beweisen könne, dass es ihr Hund wäre, Und ob wir vom Tierheim seien, bzw. ob sie beim Stall Pferdepflegerin sei?

    Wir liefen natürlich dem Wetter entsprechend nicht grad in guten Klamotten herum und meine Freundin hatte eine schlaflose Nacht hinter sich.
    Daher meinte sie, dass die Frau sicher denkt, so wie die aussieht geb ich der den Hund nicht. Die Frau, offensichtlich sehr wohlhabend, lebt alleine in einem großen Haus auf einem großen gepflegtem Grundstück und ihr Hund wäre vor einem halben Jahr gestorben.
    Meine Freundin war total fertig und meinte, ihr Hund, ein echter Charmeur, wäre bei der Frau und die will ihn nur nicht wieder hergeben.
    Dann überlegte sie, da die Frau ja selbst bis vor einiger Zeit einen Hund gehabt habe, habe sie ihm vielleicht eine Wurmkur gegeben und die darf ihr Hund auf keinen Fall bekommen (er hat einen Gendefekt und darf nur ganz bestimmte Medikamente nehmen).
    Wir liefen einige Zeit in der Gegend rum und sprachen noch einige HH an. Dann gingen wir zu der Rückseite des Hauses um uns anzuschauen, wo er denn dort angeblich weggelaufen sei (der Hund habe bei der Frau im Garten mit dem Nachbarshund gespielt und sei dann irgendwann durch das offene Tor weggelaufen).

    Die Frau bekam natürlich mit, dass wir dort weitersuchten und kam noch mal zu uns an den Gartenzaun.
    Wir sprachen sie noch bzgl. der Wurmkur und des Gendefekts an, sie beteuerte dann aber, dass er nur Trofu bekommen habe.
    „Der Hund hat sich hier aber sehr wohl gefühlt, vielleicht kommt er ja wieder hierher zurück, dann ruf ich sie gleich an!“.
    Der Satz hätte wirklich stutzig machen müssen, ich dachte nur, wie blöd ist die denn, wenn der Hund in der Nähe ist, wird er ja wohl eher zum Stall zurücklaufen.

    Es wurden dann in der Gegend noch ein paar Flyer mit Bild vom Hund aufgehängt.

    Gegen Abend erhielt meine Freundin dann einen Anruf auf ihrem Handy, es war die Frau: „Sie haben Glück, er ist hier wieder aufgetaucht.“ Ihr Sohn brachte ihn dann gleich zum Stall, sonst hätte meine Freudin ihn natürlich auch sofort abgeholt.

    Es ist ziemlich offensichtlich, dass die Frau den Hund die ganze Zeit hatte, bzw. immerhin wusste wo er sich aufhielt (und meine Freundin lag genau richtig mit ihrem Gefühl!).
    Beweisen lässt sich das zwar nicht, darum geht es im Grunde auch nicht.
    Ich find es nur erschreckend, dass hier anscheinend jemand einen Hund aufnimmt, nicht die Polizei oder das nächste Tierheim informiert und ihn dann der Besitzerin nicht wieder aushändigen will.
    Die Frage ist nur, wie sie sich das vorgestellt hat? Ich denke mir nur, dass sie nicht damit gerechnet hat, dass weiter nach diesem Hund gesucht wird.
    Und dann wußte sie wohl nicht mehr, wie sie aus der Nummer wieder rauskommt.

  • Sorry, aber da muss ich Dir ein klein wenig widersprechen.

    Mir ist vor gut vier Wochen auch ein kleiner Hund zugelaufen, bzw. lief der über eine vielbefahrene Hauptstrasse und wir haben ihn dann eingesammelt. Wir wollten ihn auf gar keinen Fall ins örtliche TH bringen, das ist nämlich Sch.. :zensur:
    Also haben wir ihn mit nach Hause genommen, dann musste ich aber zur Arbeit. Am nächsten Morgen bin ich zum TA um prüfen zu lassen ob er gechipt ist, darüber ist doch ein Besitzer am schnellsten zu finden und dann auch EINDEUTIG als Besitzer zu erkennen. War er natürlich nicht - da haben wir dann doch Polizei und TH informiert.
    Kurz darauf rief ein angeblicher Besitzer an und wollte auch sofort kommen - ließ sich dann aber geschlagene 6 Stunden Zeit. Das fanden wir so merkwürdig, das wir auch nachgefragt haben ob er irgendwie beweisen kann, das er der Besitzer ist. Im Impfpass stand nämlich ein anderer Name. Wir haben ihm den Hund daraufhin erstmal nicht geben wollen - das fanden wir doch irgendwie merkwürdig, sein Verhalten. Da sagt der doch: na dann behalten sie ihn eben.!

    Stell Dir mal vor, Du kommst zu diesem Haus und die Frau sagt, ja der war hier, aber eben ist der Besitzer mit dem Hund weg. :schockiert:
    DA möchte ich mal hören, was Du dazu sagen würdest.
    Ich vermute mal, die hat im Reitstall eure Geschichte auf Plausibilität überprüft und Euch dann angerufen.

  • susami:
    in Eurem Fall gebe ich Dir auf jeden Fall recht (habe ich auch damals gelesen und stimme Dir vollkommen zu).
    Nur sah hier die Lage ganz anders aus. Meine Freundin hat umgehend das örtliche Tierheim sowie die Polizei informiert, dass ihr Hund vermisst wird.
    Der Hund ist außerdem gechipt und auf ihren Namen gemeldet.

    Die Frau hat sich nirgendwo gemeldet, dass sie den Hund hat!

    Wir sind ja nur durch Suchen und Befragen der Leute auf diese Frau gestoßen, und das auch mehr oder weniger durch Zufall, da wir auf den direkten Nachbarn der Frau getroffen sind.

    Meine Freundin hat der Frau ja auch direkt gesagt, dass sie beweisen kann, dass es ihr Hund sei und den Chip erwähnt.

    Wie bereits geschrieben, dass der Hund angeblich abends wieder bei ihr aufgetaucht sei ist mehr als fragwürdig.

    LG
    Suse

  • Hallo Suse,

    ich glaub auch, das der Hund die ganze Zeit bei der Frau war - und vielleicht hat sie auch kurz überlegt, wenn sich keine Besitzer meldet, den Hund zu behalten.
    Aber ich würd trotzdem nicht zwangsläufig Boshaftigkeit unterstellen. Vielleicht wußte sie auch das der Hund irgendwie zum Reitstall gehört, dachte aber er gehöre einer dortigen Pflegerin. Und hat deshalb dort erstmal nachgefragt.

    Was vielleicht vollkommen für die Geschichte der Frau spricht: wieso hat der Hund denn nicht gebellt als Deine Freundin dort war?

    Seid einfach froh das Ihr in wiederhabt. Echte Dreistigkeit sieht doch noch anders aus.

    PS: bei meiner Katzenrettungsaktion wurden die Besitzer ja auch erst wegen WE am 3. Tag benachrichtig. Da haben wir auch nicht gleich TH und Polizei informiert. Der TA hat sich um alles gekümmert.

    Edit: Streunt der Hund öfters? Oder was das das erste Mal? Vielleicht kennt er die Frau ja schon als gute Futterquelle?

  • Hallo Suse,

    klar klingt das alles vielleicht seltsam, aber solange ihr das nicht beweisen könnt, würd ich mit solchen Anschuldigungen vorsichtig sein. Das ist nämlich Verleumdung.

    Seid einfach froh, daß der Hund wieder da ist und gut.

    Vielleicht hat sie sich wirklich erst informiert, ob da vom Stall jemandem der Hund abhanden gekommen ist und so weiter und sofort...

  • Hallo,

    ich würde auch froh sein das der Hund wieder da ist.
    Da hätte ja auch wer weiß was passieren können, er hätte ja nur
    über eine Straße laufen können und schon wäre ein Unglück passiert.
    Aussies sind ja eher reserviert gegenüber Fremden, da hatte sie
    eher Glück das er sich jemanden angeschlossen hat.

    Diese Fragen hätte ich an ihrer Stelle auch gestellt, deswegen
    bin ich wegen den Fragen jetzt nicht wirklich verwundert.

    Vor allen Dingen würde ich in Zukunft den Hund nicht mehr aus
    den Augen lassen und dafür Sorge tragen das er nicht mehr
    so ganz ohne Aufsicht herumläuft. ;)

  • Also ich kann die Frau ein wenig verstehen :/
    Man hört heute soviel, weiss man wen man noch trauen kann?
    Vor ein paar Wochen lief uns ein Kätzchen zu ich telefonierte mit dem TS hörte mich rum niemand vermisste das Tier . Erst als eine Anzeige in der Zeitung geschaltet wurde meldete sich jemand ,ich war auch sehr misstrauisch und lies mir ein Bild von dem Kätzchen zeigen! Die Besitzerin war überglücklich und ich wusste das Tier in den rechtmässigen Händen.
    Vieleicht hat sich die Frau ja wirklich erst mal erkundigt ob es wirklich die Besitzerin ist . Wir leben heute leider in einer schlimmen Zeit.
    Der Hund ist wider da ist doch alles gut ;)
    Lg ronjaxx

  • Ach und was mir auch grad noch einfällt...

    wenn es eine ältere Dame ist (egal ob sie selbst einen Hund hatte) vielleicht kennt sie das mit Chippen gar nicht und hat deswegen erstmal nichts unternommen.

    Alte Leute sind in der Hinsicht einfach anders ;) Die behalten dann das Tier lieber daheim und warten ob sie was hören, daß jemand einen Hund vermisst.

    Seid froh, daß der Hund bei der Dame war und nicht unter die Räder, eine Tierquäler oder Hundefänger in die Finger gekommen ist.

    Und mit ihrer "Geschichte", daß der Hund WIEDER ZURÜCK zu ihr gekommen ist, wollte sie sich sicherlich nicht bloß stellen, daß er vielleicht doch die ganze Zeit bei ihr war - wäre mir persönlich evtl. auch etwas peinlich ;)

  • susami, nein er streunt nicht. Er ist dort seit 2 Jahren und bleibt immer am Stallt. Er ist bisher lediglich einmal dort weglaufen, als er sich wegen irgendetwas erschrocken hatte. Diesbezüglich gibt es Einzelunterricht bei einer Trainerin, damit so eine Situation vermieden werden kann.

    Der Hund ist auch sehr menschenbezogen, da hat meine Freundin von Anfang an viel Wert drauf gelegt.

    Wenn die Frau sich am Reitstall erkundigt hätte, dann hätten wir das erfahren. Schließlich wußten da alle Bescheid.
    Das hat sie jedenfalls nicht getan.

    Naja, ich fand im Grunde nur schlimm , dass noch 4-5 Stunden der Ungewissheit vergehen mußten.
    Das wird ja sicher jeder nachvollziehen können, dass die Stunden endlos langsam vergehen in einer solchen Situation.
    Da es hauptsächlich Waldgebiet ist kam auch noch die Sorge hinzu, dass er womöglich erschossen wurde (weniger das Problem mit der Straße).

    Wäre vielleicht noch zu erwähnen, dass die Frau zuerst nur gesagt hat, der Hund wäre wieder weg. Wissen wollte sie zuerst rein gar nichts. Das Thema schien für sie damit erledigt.
    Meine Freundin hat dann gefragt, ob sie ihre Handy-Nr. hinterlassen könne und hat dann einiges über den Hund erzählt. Erst dann stellte die Frau die Fragen, u.a. ob sie das beweisen könne, dass es ihr Hund sei.

    Wir standen lediglich am Tor des Grundstückeingangs, das Haus selbst ist ein Stück entfernt gewesen. Selbst wenn der Hund im Haus gewesen ist und gebellt hätte, hätte man das außen nicht hören können.

  • Jaaa - diese Angst, diese Ungewissheit - klar, das kann ich sehr gut mitfühlen. :streichel:

    Als wir Lary gefunden haben konnte ich kaum schlafen, weil ich mir dauernd vorgestellt hab, wie es wohl seinen Leuten geht. Und wie es mir in einem solchen Fall gehen würde :schockiert:
    Ich würde wahrscheinlich die Wände hochgehen. Da wird jede Sekunde zur Ewigkeit.

    Aber wenn man emotional sooo angespannt ist, legt man auch jedes Wort auf die Goldwaage, registriert und analysiert alles - was man sonst ja nicht tut. Letzlich kann man nicht wissen, was die Frau wirklich im Hinterstübchen hatte. Vielleicht hat sie gedacht, wenn sich keiner meldet behalt ich ihn. :ua_nada:

    Wichtig ist doch nur, das der Hund wieder da ist. Und in Zukunft nicht mehr weglaufen kann, dafür würde ich schon sorgen. Egal wie gut der Hund erzogen ist, egal ob dies das erste Mal war - sowas würde ich bestimmt nicht zweimal erleben wollen.

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