Hochspringen bei Freude verhindern???

  • hallo zusammen,

    noch eine Frage:

    Nellie hat sich in letzter Zeit angewöhnt, an Besuch oder auch an Personen hochzuspringen, die ich draußen treffe und kenne.
    Das nervt total.

    Ich weiß, dass diese Personen Nellie ignorieren sollten, aber das lässt sich leider nicht realisieren.

    Wie kann ich Nellie denn klipp und klar machen, dass das nicht geht und sie unten bleiben soll???

    Ich finde es mehr als lästig!


    Nicola

  • Hi,
    DU kannst es gar nicht*g*
    Denn, es geht hier NICHT um Dich, sondern um die anderen Leute!
    Denn, sie bekommt fürs Anspringen von DENEN die Aufmerksamkeit!
    Was sie eben in diesem Verhalten bestätigt!

    Und "Strafen" oder "schimpfen", was bringt das? der Hund weiß doch gar nicht WIESO! Wie soll er das auch verstehen? Funktioniert doch ihre Strategie und für den Hund ist das ein "normales" und vorallem auch sinnvolles Verhalten - denn sie bekommt die Aufmerksamkeit die sie haben möchte.
    Außerdem bringt es nicht mit NEIN zu reagieren wenn der Hund gar nicht weiß was er Falsch macht bzw. WIE ers richtig machen kann. (Löschen von Verhelten bzw. Verhaltensketten)

    Also müsstest du versuchen das die "angesprungenen" sie wegschuppen leicht, sich wegdrehen das sie "runterfällt" mit den Pfoten auf den Boden.
    Sie NUR mit allen 4 auf dem Boden begrüßt und beachtet und bestätigt wird.
    Vorbeugen könnte man indem der Hund nur noch "auf seiner Höhe begrüßt wird" und ansonsten ignoriert und "weggeschupst" wird bzw. man sich eben frühzeitig nen Schritt zurück bewegt bzw. wegdreht.
    Er muss es von DEM lernen bei dem das Vorkommt um eben zu merken: Mit dem verhalten erreiche ich NICHT das was ich möchte, ABER ich bekomme das was ich möchte (nämlich Aufmerksamkeit) wenn ich mich so und so verhalte!

    Das ist eine akzeptable Löschung eines Verhaltens, alleine dadurch das dem Hund die Chance gegeben wird selbst ein neues/anderes Verhalten aan die Stelle zu setzen bzw. man selbst eins an die Stelle setzt und einübt, trainiert und festigt!
    Alles andere führt zu einem Kreislauf und wird dich nicht wirklich weiter bringen.
    Jedenfalls wenn darum geht dem Hund adäquat und freundlich -> auch für den Hund nicht Willkürlich und völlig ersichtlich und verständlich für den Hund (aus der Sicht des Hundes), Verständlich zu machen das es das nicht bringt -> das Verhalten sich nicht lohnt.
    Klar kann man auch mit rabiateren Methoden vorgehen und hat sicherlich Erfolg! Nur die Frage: zu welchem Preis...

  • Hallo Nicola!

    Willkommen im Club der freudigen - am liebsten mit Matschpfoten - an liebgewonnen Menschen Hochhüpfer. :prost:

    Du hast mein vollstes Bedauern, denn genau dieses Problem ist bei uns auch das schwerwiegendenste.

    Scherbensterns Beitrag dazu trifft den Nagel voll auf den Kopf! Allerdings kann ich Dir schon jetzt sagen, dass sich das nur sehr schwer umsetzen läßt, da man auf die anderen angewiesen ist.

    Naja, bei uns kommt noch verschärfend hinzu, dass Finn Fremden gegenüber nur schwer Vertrauen fast. Also sind die dann froh, wenn sie es endlich haben. Und click... setzt der Verstand aus. :x

    Außerdem ist er ein absoluter Herzensbrecher. Außer Hundehassern verliebt sich fast gleich jeder in ihn.

    Ich drück Euch die Daumen!

    Gruß,
    Martin

    ps: Wir machen es im wesentlichen so, dass wir die Begrüßung auf den Boden verlagern und die Begrüßung auch erst dann erfolgt, wenn Finn sich beruhigt hat.

    Das Hauptproblem ist aber eben, dass sich nicht jeder daran hält. :explodieren:

  • Scherbenstern, deine Ausführung finde ich super und nachvollziehbar.
    Allerdings hätte ich da noch 'ne kleine Frage dazu:

    Das Thema hatten wir nämlich neulich in der HuSchu auch, an einem Videoanalyseabend. Hierbei war auch ein Hund zu sehen, der Menschen ansprang.
    Die Trainerin fragte dann in die Runde, wie man sich in einem solchen Fall am besten verhalte. Die meisten antworteten auch: Schritt zurück, wegdrehen, ignorieren. So hatte ich es auch im Kopf.

    Sie allerdings riet dazu, nicht einen Schritt zurück zu gehen, sondern nach vorne, quasi in den Hund, um ihn so ab-/wegzudrängen (natürlich ohne ihm dabei weh zu tun). Und zwar ohne ihn dabei anzusehen, sondern ihn schon währenddessen komplett zu ignorieren.

    Ganz einfach aus dem Grund, dass man sich so nicht durch den Hund in die Defensive drängen lässt (Schritt zurück) und damit dem unerwünschten Verhalten ausweicht, sondern offensiv im wahrsten Sinne des Wortes in die Situation geht.

    Was denkst du darüber?

  • Das Problem haben wir auch *seufz*
    Dank einiger neckischer Mitmenschen sind unsere "kleinen und auch soooo süßen" Terrierburschen gerne mal dabei die Begrüßung vorzuverlagern auf Kniehöhe.
    Das bietet sich da aber an, immerhin müsste man sich ja sonst noch viiiel weiter runterbeugen ;)

    Das ist schon sehr schwierig die Menschen zu erziehen...
    Nicht nur in der Begrüßung, auch im Tisch-Abfälle-geschickt-entsorgen und den knuddeligen-Hunden-mit-braunem-Dackelblick-zu-verwöhnen!
    Tja und dann werden sie sie nicht mehr los*gg*
    Und beschweren sich dann das sie das auch mit Matschepfoten machen oder STÄNDIG hinter ihnen her rennen und betteln - am Tisch, wenn sie so was haben (zu essen) aber auch beim Gassi gehen!
    "Selbst Schuld" sag ich da nur kühle - bin natürlich nett und WARNE VORHER IMMER VOR! Aber "och nur einmal" oder "er guckt so niedlich, darf er was?" oder aber auch "bei mir darf er das ruhig" (Ja so lange er SAUBER ist *gg*)

  • Zitat

    ...

    Was denkst du darüber?

    Hallo Kerstin!

    Ich war zwar nicht gefragt, aber ich denke darüber, dass ich es mal ausprobieren werde und dann berichte ich wieder.

    Das einzige was ich daran auf den ersten Blick "problematisch" finde ist, dass es sich wohl anderen schwerer vermitteln läßt.

    Also wenn ich erkläre, man solle Finn einfach ignorieren bzw. sich abwenden, dann ist das noch eine relativ einfach umsetzbare Anweisung - mit der trotzdem noch genügend Bekannte Probleme haben :kopfklatsch:.

    Wenn ich aber vermitteln soll, man solle Finn ignorierend, abdrängend entgegentreten ohne ihn zu grob anzugehen, dann bin ich mir jetzt schon ziemlich sicher, dass das nicht gerade jeder kapieren geschweige denn praktisch umsetzen wird können.

    Aber ich lasse mich auch gern eines besseren belehren.

    Danke auf jeden Fall, für Deinen Beitrag das hatte ich in dieser Form noch nicht gehört.

    Gruß,
    Martin

  • Ja, ich hab das vorher auch so noch nicht gehört, die Erklärung der Trainerin klang für mich aber durchaus logisch.

    Vermutlich hat sie auch noch mehr dazu gesagt, das war nur leider alles, was bei mir hängen geblieben ist :ops: ... Ich hab ja eher das gegenteilige Problem... :D

  • Hihi, na das wäre mal 'ne Attraktion... nö, Joey ist der Super-Schisser. Fremde Leute würde er niemals anspringen, da macht man lieber einen Riiiesenbogen drum. Oder verkrümelt sich irgendwo. :irre:

    Anspringen macht er eigentlich nur, wenn ich oder jemand anders, den er sehr gut kennt, mit ihm tobt und Scherzchen macht. Aber das ist ja dann auch provoziert und von daher okay.

  • Ja, was eben so hängenbleibt wenn man nur "Erklärt" kriegt - frag mich, ich sitze in der Uni und kriege auch nur noch Frontalunterricht *jammer*

    Hm, ich denke darüber das es das GLEICHE bringt!
    ist doch eigentlich EGAL ob man nach vorne oder hinten weggeht, sich nach rechts oder links abwendet, der Effekt ist der Selbe!

    Ich denke es kommt dabei eher darauf an wie man den Hund sieht bzw. seine Intentionen!
    Durch die Aussage, der Hund sollte den Menschen nicht "wegdrängen" (also nach Hinten weg) sondern umgekehrt in die OFFENSIVE sollte der Mensch gehen, vermute ich das deine Trainerin soweit auf der Grundlage der Rangordnungs und Rudelhirarchietheorien und Dominanztheorie arbeitet.

    Da würde es doch nur einen Unterschied machen ob ich nun der Meinung bin das ein Hund vor MIR auszuweichen hat und mir den Vortritt (spitz gesagt) zu geben hat oder ob ich denke das hat damit nichts zu tun.
    Oder sehe ich das Falsch?
    Ob ich nun nach vorne gehe und den Hund Quasi 'wegschupse' (hatte ich ja auch erwähnt) oder ob ich einen Schritt zurück gehe und ihn "ins leere fallen lasse" bzw. mich zur Seite abwende hat für MICH im Endeffekt den gleichen effekt, ich "wehere" seine Handlung ab und ignoriere ihn.

    Und wenn man es mal ganz STRENG nach Rudelhierarchie und Dominanztheorie sehen würde, würde ein souveräner Chef doch auch nicht in die Offensive gehen und dem anderen eins "reinwürgen" sondern sich zurückziehen und seinen Kopf wegdrehen bzw. sich dem ganzen entziehen!
    Eigentlich muss ein cooler und souveräner Rudelchef doch gar nicht böse werden, der kann a) seine Energiereseven sparen (wegen sooowas muss man doch nicht Offensiv werden) und b) kann er doch eh tun und lassen was er will, also auch einfach cool weggehen, weile r es gar nicht NÖTIG hat darauf einzugehen und sich ggf. auch noch "provozieren" zu lassen - oder? Viel mir eben so ein :p was denkt ihr?

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