Er zieht an der Leine!!!!!!!
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Hallo!
Ich bin langsam schon ein bissl verzweifelt! Mein Hund ist ein 8 Monate alter Schäferrüde und hat 27 Kilo! Ich kann mit ihm keine 10 Minuten an der Leine gehen weil er so extrem zieht, dass ich ihn nicht halten kann! Mein Freund und ich üben seit 4 Monaten tagtäglich Fußgehen und wir gehen auch Hundeschule! Entweder er kapiert es nicht oder er will es nicht kapieren!
In allen anderen Dingen (Komm, Bleib, Sitz, Platz usw.) ist er so brav und hat das auch alles gleich einmal verstanden! Aber mit ihm an der Leine gehen ist körperliche Schwerstarbeit! Wir würden ihn auch viel öfter zum einkaufen in die Innenstadt oder so mitnehmen aber das ist unmöglich!
Wisst ihr wie man ihm das Ziehen abgewöhnen und das Fußgehen angewöhnen kann????? Wir haben es schon auf die gute Art (Leckerlies) und auf die böse Art (ruckartig an der Leine ziehen, dass es ihn zurückschleudert) versucht aber nix hilft!Lg Regina
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bleib stehen, oder noch besser, geh in die andere Richtung und wenn er Dir wieder brav folgt, geh wieder in die erste Richtung!
Für uns gibt es zwei Sachen,
1. Leinenführigkeit, d.h. Kommando "da bleiben" = normal an der Leine gehen und nicht ziehen
2. Fuß d.h. direkt neben mir gehen und keinen Schritt vor oder hinter mir...
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Hallo Regina,
und ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Habt Ihr es schon mit der Baummethode probiert?
Dazu braucht man zwar eine gehörige Portion Geduld und kann anfangs den Hund auch nur mitnehmen, wenn man nicht irgendwo spezielles hin will, dafür zeigt diese Methode oft nachhaltig Wirkung.
Sobald Euer Hund an der Leine zieht, bleibt Ihr wie angewurzelt stehen und ignoriert ihn. Und zwar solange, bis die Leine wieder locker ist, er zu Euch schaut und somit ein paar Schritte rückwärts macht. Dann wird er gelobt oder bekommt gar ein Leckerlie (mit dem Erfolg, dass er sogar bis zu Euch zurückkommt
). Und weiter geht's. Zieht er gleich oder irgendwann wieder, wird halt wieder stehengeblieben und so kämpft man sich Meter um Meter vorwärts.
Wenn er meint, das Spiel durchschaut zu haben und ebenso ignorant mit angezogener Leine stehenbleibt, dann macht man halt kehrtmarsch und geht in die entgegengesezte Richtung, so dass der Hund einem ja unweigerlich folgen muss. Rennt er gleich wieder in die Leine, macht man halt wieder kehrtmarsch mit dem Effekt, dass man anfangs vieleicht nur auf 10m hin und herläuft.
Fuss gehen würde ich nicht unbedingt gleichzeitig mit dem Leinentraining verquicken, denn beides sind sehr anspruchsvolle Dinge, die ein Hund lernen soll. Dafür könnt Ihr Eurem Wauzi ja vielleicht noch "Schau" (bei uns Guckie/Coockie) oder wie Ihr es auch immer nennen wollt beibringen, d.h. er bekommt anfangs alleine dafür, dass er zu Euch guckt, ein Leckerlie inkl. Kommando, danach nur nach dem Kommando usw.; dieses Kommando kann mann gerade beim Leinentraining sehr gut einsetzen, wenn Hundie mal total ignorant in der Gegend rumsteht bzw. von anderen Dingen abgelenkt ist. Somit kann man seinen eigenen Frustfaktor ein wenig minimieren, denn man kann zumindest mit "Schau" seine Konzentration wieder auf sich richten und ihn dafür belohnen.
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Ergänzend zu den beiden Beiträgen, würd' ich noch gerne darauf hinweisen, dass Ihr auf Leinenführigkeit ausnahmslos immer achten müßt. Das macht die ganze Geschichte so nervenaufreibend.
Wenn man mal schnell von A nach B will, dann sollte man den Hund nicht mitnehmen. Geht das nicht, weil man mit Hund schnell von A nach B muß, dann würde ich vorher ein paar Minuten einkalkulieren, in denen man den Hund im Garten schon mal etwas austoben läßt.
Dabei bauen wir auch so Spielchen ein, dass wir wenn der Hunde gerade an einer anderen Stelle ist mal unbemerkt Leckerchen fallen lassen und dann ohne den Hund heranzurufen diese Leckerchen ganz überraschend finden und uns wie irre freuen und die Leckerchen begutachten.
Damit versuchen wir die Aufmerksamkeit von Finn zu erhöhen. Er soll den Eindruck bekommen, dass es sich lohnt in der Nähe von Herrchen oder Frauchen zu bleiben.
Das verhindert nicht unbedingt, dass er dann beim Loslaufen nicht zieht aber es mildert es schon erheblich, so dass dann die Richtungswechsel leichter von der Hand gehen und auch schneller Wirkung zeigen.
Neben der Leinenführigkeit, trainieren wir mit Finn draußen ganz viel Aufmerksamkeit, wenn er dann mal freiläuft. Also wir verstecken Leckerchen und lassen ihn suchen, wir verstecken uns, wenn er nicht schaut oder wir rennen plötzlich in die andere Richtung. Am Ende eines solchen Spaziergangs ist er dann enorm aufmerksam, was indirekt auch positiv auf die Leinenführigkeit wirkt.
Gruß,
Martin -
Ich kann mich den Ausführungen von Martin nur anschliessen.
Ganz ähnlich verfahre ich auch.
Da ich vorwiegend in Wäldern spazieren gehe, baue ich noch einen Slalomlauf um die Bäume mit ein.Auch das erhöht zwangsläufig die Aufmerksamkeit meines Hundes, da er nie im Vorfeld weiss, welchen Baum ich gerade umkreisen möchte.
Wenn ich eine gute Stunde laufe, dann sind davon 5 Minuten Slalomlauf dabei...fast immer, und das meistens am Ende des Spaziergangs.
Aber manchmal kann es auch variieren, da ich nicht berechenbar sein möchte.
Die Baummethode von souma ist auch ein wirksames Instrument beim Leinenführigkeitstraining.
Berufsbedingt tummele ich mich momentan jedes Wochenende auf Weihnachtsmärkten, und ich muss jedesmal mit Erschrecken feststellen, welch' Handlungsbedarf doch eigentlich wirklich besteht.
Jeder zweite Hund, oder ist es gar jeder
, der an meinem Stand vorbeiläuft, wird entweder gezogen wie ein zentnerschwerer Mehlsack, oder aber übernimmt die Aufgabe eines Richtungsbestimmers.
Das ernüchternde Resultat ist aber dennoch immer das Gleiche :/
Der Hund wird am Halsband gewürgt, dass es nicht zum Anschauen und Hören ist. Die Hundis röcheln und würgen, ob gross oder klein.
Einfach nur entsetzlich und erbärmlich.
Am liebsten würde ich zu jedem HH hinlaufen, um ihm eine kostenlose Unterweisung zuteil kommen lassen...oder wenigstens auf unser DF verweisen
Leider geht das nun mal nicht.
Ich bilde mir ein, dass manche HH ihre Hunde gar nicht registieren und wahrnehmen
Da schaut Hundi zu ihnen hoch, aber die Herrschaften merken es nicht mal.
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Zitat
Ich bilde mir ein, dass manche HH ihre Hunde gar nicht registieren und wahrnehmen
Oder umgekehrt, das sehe ich hier zumindest öfter.
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Das gibt es natürlich auch.
Mir ist aber gerade heute ganz extrem aufgefallen, dass die Hunde verzweifelt nach oben schauten...aber es kam keine positive Resonanz.
:/Na ja, irgendwann schauen sie nicht mehr, warum auch?
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Zitat
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Mir ist aber gerade heute ganz extrem aufgefallen, dass die Hunde verzweifelt nach oben schauten...aber es kam keine positive Resonanz.
:/...
Naja, grundsätzlich hast Du sicherlich recht, andererseits frag' ich mich halt, ob die Weihnachtsmarkt-Situation representativ ist. Ich denke, dass das für Hund und Halter gleichermaßen eine schwierige Situation ist.
Wir könnten z.B. mit Finn derzeit nur schwer einen Weihnachtsmarkt besuchen, trotzdem befinden wir uns auf dem grundsätzlich richtigen Erziehungsweg.
Wenn mir auf dem Weihnachtsmarkt ein beispielhaftes Hund-Halter-Gespan begegnen würde, dann würde ich das als Motivation auffassen, dass auch mal zu erreichen.
Umgekehrt möchte ich aus der Weihnachtsmarkt-Situation heraus nicht auf die grundsätzliche Beziehung zwischen Halter und Hund schließen. Das halte ich für gewagt. Sicherlich läßt sich daraus schließen, dass das Verhältnis noch nicht perfekt ist. Mehr aber doch eher nicht.
Allerdings stelle ich mir schon die Frage, ob man Hund überhaupt mit auf überfüllte Weihnachtsmärkte schleppen sollte. Mal abgesehen davon, man wollte Menschenansammlungs-Situationen jetzt speziell trainieren.
Zu den Kommunikationsversuchen des Hundes bin ich der Meinung, dass der Halter diese erkennen aber sicherlich auch nicht ständig erwidern muß. Grundsätzlich schon ja, aber ich meine nicht immer.
Wenn mein Hund also meint, "oh man jetzt raft er mal wieder gar nichts", dann kann ich damit gut leben. Wäre er der Ansicht, das Kommunikation mit mir grundsätzlich nicht lohnt, dann hätte ich allerdings schon ein gewaltiges Problem.
Ich verlange von meinem Hund keine Unfehlbarkeit und ich denke Hunde können mit unserer Fehlbarkeit bis zu einem gewissen Grad auch gut leben.
Gruß,
Martin -
also... mich würde mal interessieren was die von der hundeschule denn zu dem problem sagen und dir geraten haben!
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Hallo e.regina,
das Problem kenne ich nur zu gut.Zunächst einmal überprüfst Du bitte die Länge der von Dir verwendeten Leine. Viele Hunde werden an so kurzen Leinen geführt, dass sie gar nicht anders können als zu ziehen, weil die Leine schon dann zu Ende ist, wenn sie auch nur 1-2 Schritte vorwärts machen. Eine Leine für Spaziergänge in der freien Natur sollte mindestens 3 Meter lang sein, damit der Hund auch einmal links und rechts schnüffeln kann, ohne gleich ziehen zu müssen. In der Stadt muss es natürlich schon etwas kürzer sein, aber auch hier solltest Du darauf achten, dass der Hund eine gewisse „Mindestbewegungsfreiheit“ braucht.
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Benutze möglichst keine so genannte Flexileine, wenn Du dem Hund Leinenführigkeit beibringen willst. Denn beim Einsatz dieser Leine lernt der Hund genau das, was Du ihm abgewöhnen möchten: wenn ich ziehe, geht es weiter. Denn das Prinzip dieser Abrollsysteme ist, dass der Hund einen gewissen Zug auf die Leine ausüben muss, damit sich diese abrollt.
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Bei der nun folgenden Übung geht es darum, dem Hund klarzumachen, dass das Körpergefühl des Ziehens nicht erwünscht ist.
Du gehst mit deinem Hund spazieren und sprichst leise und freundlich mit ihm.
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Sobald die Leine deutlich auf Zug kommt, bleibst Du ruhig stehen und wartest ab. Bitte locke dein Hund nicht, rede nicht mit ihm, warte einfach ab. Über kurz oder lang (manchmal ist am Anfang etwas Geduld gefragt) wird sich Ihr Hund nach Dir umdrehen, um herauszufinden, warum es nicht weitergeht. In diesem Augenblick lockert sich die angespannte Leine, und genau diesen Moment musst Du abpassen, um deinen Hund zu loben.
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Dann gehest Du mit ihm in die exakt andere Richtung als die, in die er gezogen hatte. Diese Übungen wiederholst Du mehrfach – aber bitte mit Ruhe und Geduld.
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Der Hund lernt nun folgendes: „.. bei Zug auf der Leine kommt alles zum Stillstand, und anschließend gehen wir genau in die andere Richtung, als ich eigentlich wollte. Solange kein Zug auf der Leine ist, werde ich gelobt und es geht weiter.“
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Um deinem Hund die Übung nicht unnötig schwer zu machen, solltest Du besonders anfangs darauf achten, dass er sich ausgetobt hat, bevor Du beginnst.
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Bei mir klappt das Verfahren immer sehr gut.
Das Problem wenn ein großer Hund an der leine zieht kenne ich nur zu gut.
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Frohe Weihnachten an alle und einen guten und gesunden Rutsch ins neue Jahr 2008Michael & SHINE
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