Benni kapiert nicht, wenn er was falsch macht

  • Nach langer, langer Zeit hab ich nun auch mal wieder ein Problemchen. Also inzwischen wächst es weiter und weiter...
    Benni ist jetzt etwas über 1 Jahr und verträgt sich grundsätzlich mit jedem Hund.
    Er freut sich immer wie bekloppt und kann vom spielen meist gar nicht genug bekommen.
    Das Problem ist nun folgendes:
    Wenn der andere Hund deutliche Zeichen von Unbehagen zeigt, also anfängt zu knurren o.ä. interessiert das Benni garnicht. Heute zum Beispiel: Benni und Frodo spielen zusammen. Frodo wird langweilig, er sucht ein Stöckchen und bringt es zu Herrchen. Herrchen sagt "Nein" und stellt sich mitm Fuß drauf. Benni interessiert sich garnicht für den Stock, er will spielen und leckt Frodo die ganze Zeit die Schnauze ab. Der ist genervt, läuft ein Stück weg und knurrt Benni an. Der wird immer wilder, Frodo immer genervter und schon ist ne Keilerei im Gange. Für Benni allerdings Spaß, da er wie wild mit der Rute wedelt.
    Wir haben die beiden dann getrennt. Fazit: 2 Kratzer an der Schnauze.
    Das war jetzt der 3. "Zwischenfall" dieser Art. Je genervter die Hunde werden, desto aufgedrehter wird Benni. Sonntag hab ich ihn dann an die Leine gemacht als so eine Situation eintrat.
    Aber was soll ich in Zukunft machen? Wenn ich Benni immer aus so einer Situation rausnehme, lernt er ja nichts draus. Ich dachte, dass er irgendwann mal kapiert, dass es so nicht geht.
    Eine aus der Hundeschule meinte, mein Hu8nd hätte wohl so ein riesiges Ego, dass er meint, dass ihm nix passieren kann ;)

  • Sicher das dein Hund ein zu großes Ego hat und nicht die ganze Zeit beschwichtig und desto genervter der andere wird umso mehr beschwichtigt?

    Das kann meiner nämlich auch gut, wenn jemand mies drauf ist oder er zusammengefaltet wurde. Ganz schnell hin, Lefzen lecken und Schwanz wedeln und zur Not auch noch klein machen.

  • Das mit dem Ego war nicht so ernst gemeint ;)
    Es ist genauso, wie du beschrieben hast. Aber was kann ich tun? Bis jetzt haben in so einer Situation 3 Hunde zugebissen. Naja, nicht wirklich gebissen, aber Kratzer gabs jedes Mal

  • Zitat

    Für Benni allerdings Spaß, da er wie wild mit der Rute wedelt.


    Wollt nur kurz einwerfen, dass Schwanzwedeln nicht nur Spaß und Freude ausdrückt. Schwanzwedeln bedeutet einfach als Grundemotion Aufgeregtheit. Die kann natürlich vor Freude sein, aber auch natürlich vor Angst oder Aggression!

    Zitat

    Wenn ich Benni immer aus so einer Situation rausnehme, lernt er ja nichts draus.


    Und was lernt er, wenn du ihn in der Situation läßt? Kann schon sein, dass er so auf die harte Tour lernt, ok, wenn der andere droht zieh ich mich lieber zurück. Dein Hund kann aber genauso gut lernen, dass auf ein Drohen immer eine Keilerei folgen muss. Oder dass sich Kloppen Spaß macht.
    Da würde ich persönlich lieber das Umorientieren zu dir üben. D.h. wenn mein Hund so distanzlos ist, helfe ich ihm mit der Situation umzugehen. Und zwar indem ich ihn auf mich umlenke. Ihn dafür lobe. Genauso würde ich jeden kleinen Ansatz von "sich von sich aus Zurückziehen" loben. Ich kann einem Hund nicht nur Dinge wie Sitz und Platz beibringen, in einem gewissen Rahmen kann ich auch lenkenden Einfluss auf sein Sozialverhalten nehmen. Und genau das tust du, wenn du "Deeskalieren bei Drohen" belobst.
    LG
    Jasmin und Merlin

  • Hallo Ocarina,

    dieses Verhalten zeigt einem als HH, das man einen unerzogen Hund hat, und den HH, der solches Verhalten gegenüber anderen Hunden duldet, gehören eigentlich mal die Ohren lang gezogen. :D

    Denn warum musste es denn soweit kommen? War das nicht Deine Schuld? Frodo ist genervt, beschwichtigt sogar, indem er weggeht, Dein Hund auch, indem er Frodo die Schnauze leckt und keiner von Euch HH hat eingegriffen und die Beschwichtigung auf allen Seiten Eurer Hunde aufgegriffen, um es zu einem versönlichen Ende zu bringen und auseinander zu gehen, sondern Ihr seit stehen geblieben und habt seelenruhig abgewartet, bis Eure Hunde es in ihre "Schnauzen" genommen haben und die Keilerei in vollem Gange war.

    Das darf eigentlich nicht passieren und wenn ein Hund genervt von dem eigenen ist und sein Hund nicht sofort von selbst einlenkt, dann ruft man ihn ab und beendet die Situation damit.

  • Abrufen, wenn er zu aufdringlich ist, bis er lernt, sich gesitteter zu verhalten.
    Rassetypisch hast du ja nicht den "vorsichtigsten, feinfühligsten" Hund ;) aber ich vermute, er hat in der Jugend kein entsprechendes Verhalten gelernt.
    Wie war denn seine Welpenzeit ? Hatte er viele verschiedene Welpen unterschiedlicher Rassen und Alters gespielt ? Oft wird diese spezielle Prägung des "Feingefühls" vernachlässigt.
    Vermehrtes Spiel mit Erwachsenen fürht dazu, daß der Welpe die hohe Toleranzgrenze kennenlernt ... Alttiere ignorieren oft lange, bevor sie eingreifen.
    Auch das Spiel mit (nur) Gleichgesinnten ist kontraproduktiv, denn das Schmerzempfinden ist auf dem gleichen Level.

    Spielt nun ein robuster Bulli mit einem zarten Podenco, wird er sehr schnell die Quittung für seine rabiate Art bekommen und vorsichtiger werden.

    Kann es sein, daß dein Benni seine Jugend mit sehr vielen toleranten Hunden verbracht hat und nie lernte, wann es gut ist !?

    Hilf ihm, ruf ihn ab und laß ihn nur machen, wenn der andere Hund korrekt, souverän und nervenstark maßregelt.

    Gruß, staffy

  • Ich muss sagen, dass ich leider zu langsam war beim eingreifen. Frodo ist ja ein paar Meter weggelaufen und Benni hinterher. Wir sind dann zu den beiden hingelaufen und wollten eben getrennte Wege gehen. Als wir bei den 2er waren war die Keilerei leider schon im Gange. Ich werde versuchen, nächstes Mal schneller Benni an die Leine zu machen.

    Mh...also an Kontaktproblemen liegt es denke ich nicht.
    OK, so beim Gassi gehen trifft man meist nur ältere Hunde und größere, wo die Besitzer sich trauen die beiden spielen zu lassen, alle anderen rennen ja gleich davon. Aber Sonntag in der Hundeschule sieht er ja immer alles mögliche. Seine beste Freundin dort ist ne Weimaraner Hündin und die sind ja auch nicht grad kräftig ;)
    Ich werde das auf jeden Fall weiter beobachten und eher eingreifen.
    Danke für die Tipps.

  • Hallo Ocarina!!

    Meine meinung ist einfach und klar !! :???:
    Wenn mann sich einen Hund dieser Rasse anschaft muss mann auch über
    den Charakter und das Verhalten sich vorher Informieren( Buch lesen).
    Wenn alles nicht hilft,wird ich vorschlagen sich zu überlegen was Du falsch gemacht hast.Tiere sind auch nur Menschen aber in einen falschen
    Körper eingeschlossen!!
    :kopfwand:

  • Ich habe mich 2 Jahre lang über die Rasse informiert bevor ich mir den Hund angeschafft habe, Also urteile bitte nicht vorschnell. Bis jetzt gab es nie Probleme mit dem Dicken und nur weil ich hier einmal um Hilfe bitte heißt das nicht, dass mein Hund ein Problemfall ist oder ich nicht klarkomme. Ich wusste nur einfach nicht, ob ich ihn abrufen soll oder ob die beiden das unter sich klären müssen. Abrufen oder Ablenkung klappt ganz gut, von daher weiß ich ja nun bescheid, wie ich das nächste Mal reagieren muss.

  • Ich muss dich leider einmal unterstützen. Meine Kleine macht das teilweise auch (und sie ist ein Beagle, also ich glaube nicht, dass es an der Rasse liegt). Sie ist zwar erst 5 Monate alt, trotzdem wundert es mich, dass sie das noch immer nicht versteht. Immerhin war sie in der Welpengruppe (=Spiel mit Gleichstarken) und wir gehen jeden Tag wo spazieren, wo sie andere Hunde trifft. Die sind alle verschieden groß und stark. Und sie kann einfach nicht aufhören. Bei ihr ist es vor allem kein Nase ablecken sondern ein ständiges auf den Rücken springen. Aufhören tut sie immer erst dann, wenn der andere Hund sie so richtig zusammenstaubt. Ich hab mir eigentlich auch immer gedacht, dass dies für den Hund die beste Lernmethode ist.

    Mich stört es eigentlich mehr, dass sie die gleiche Prozedur auch bei Schwächeren durchführt. Da greife ich aber dann eh immer ein, weil sie zwar nicht böse wird, den anderen aber überhaupt nicht mehr aufstehen lässt wenn sie merkt, dass sie das Sagen hat. Ich befürchte, dadurch dass sie so oft mit stärkeren spielt, genießt sie es viel zu sehr, wenn sie einmal die Oberhand hat.

    Sie legt sich auch nie freiwillig auf den Rücken, wie ich das von anderen Welpen kenne. Die liegen teilweise schon bevor der andere Hund überhaupt da ist. Dass sie einmal liegen bleibt, muss sich der andere Hund meist schwer erkämpfen und sobald er seine Pfoten und sein Maul weg tut, steht sie auch schon wieder. Bei mir ist es z.B kein Problem. Sie lässt sich meistens ohne Probleme auf den Rücken rollen.

    Mir ist eh klar, dass sie eine dominante kleine Hunde-Dame ist, aber mir gehen schon langsam die Ideen aus wie man dagegen vorgeht.

    lg Julia

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