Hund hat Angst vor Kindern

  • Hallo ihr Lieben,


    nachdem nun die Schokoladen- Geschichte überwunden ist, gibt es wieder einmal was, wo ich euren Rat gebrauchen könnte!


    Und zwar mag unser Johnny keine Kinder, was überaus ungünstig ist, denn wir haben direkt über uns Nachbarn mit 2 Schreihälsen!
    Dummerweise grenzt deren Garten auch an unsere Terasse!


    Also ihr müsst euch das so vorstellen:


    Kind läuft am Zaun entlang--- Hund klefft und hat nen Kamm
    Jedes andere Wesen, ob Erwachsener oder Tier wird ignoriert!


    Kind heult, Mama tröstet (egal wo, zuhause, im Garten, wo anders) ---Johnny kläfft und hat nen Kamm


    Immer wenn Johnny einen Menschen sieht der unter 130cm is, verändert er sich schlagartig, er geht in Abwerhaltung, kläfft und hat nen Kamm !


    Ich kann mir das wirklich nicht erklären!


    Ich dachte auch schonmal dran dem Kind der Nachbarn mal nen Leckerlie in die Hand zu drücken, damit er ihm das geben kann aber wir werden hier im Haus schon gemieden, weil die Mütter Angst haben!
    Naja irgendwie auch verständlich, Johnny is ja kein Dackel oder so!


    Was würdet ihr mir raten?? :hilfe:
    Trixmix


    PS: Er kennt Kinder eigentl. nur aus der Hundeschule, da hat diese aber meistens ignoriert!

  • hi,


    da haben wir auch so ein Problem.


    Lucy ist nun etwa 2 Jahre alt. Wir bekamen Sie als sie 3 Monate alt war. Zu dieser Zeit war sie noch sehr umgänglich mit allen Leuten, ob gross, klein, alt oder jung und ist auch zu allen Leutchen hingelaufen. Dann aber war folgende Situation: Nachbarsjunge kniete sich runter und rief Lucy zu sich - "eibuttibutti - eibuttibutti - komm Lucy" oder so ähnlich wurde sie also angelockt. Als dann Lucy zum dem Junge kam, stand er plötzlich auf, streckte beide Arme aus und machte "BUUHHH". Logisch, dass Lucy sofort erschrak, Schwanz eingezogen und ab in die hinterste Ecke. Seit dieser Zeit macht sie immer einen grossen Bogen, wenn wir Kinder auf unserem Spaziergang gegegnen - gebückt, verängstigt. Von zeit zu zeit wird es zwar besser, aber angst hat sie immer noch vor Kinder - leider.

  • Tja, ungut.


    Also: Brüste heißt nicht gleich: Aggressivität oder Hund ist Böse. Eine Brüste bedeutet auch Unsicherheit.


    Wie ist seine restliche körpersprache? eher nach vorne verlagert oder eher nach Hinten? Rutenstellung? Ohren Stellung, Gesicht?


    Hört sich eher so an als hätte euer Hund Angst vor den Kindern.
    Das erlebe ich häufig und zwar gibst es einen Unterschied ob ein kind hockt, sitz und spielt, auch lauter, aber eben eine eher Ruhjige Position eingenommen hat oder wenn ein Kind schreit und rennt.
    Viele Hunde können mit diesem verhalten NICHTS Anfangen wenn sie das nicht von vorneherein oder auch später noch wirklich behutsam kennenlernen und merken: kein Problem, alles cool!


    Kinder machen sowieso, sehr unruhig, tapsige und tolpatschige bewegungen, sie laufen und bewegen sich anders, oft auch unkoordinierter und unvorhergesehener als Erwachsene.
    Wenn Kinder laufen rollen sie z.B. nicht den Fuß ab, sondern sie setzen den gesamten Fuß direkt auf "platsch". Sie "stampfen" , "trampeln" also.


    Hat man nun einen eher unsicheren Hund, der sowas nicht kennt kann man selbst mal ausprobieren wie er reagiert wenn man "stampfend" und "trampelnd" neben ihm her läuft, viele Hunde reagieren unsicher.
    Da ein Erwachsener, sowas eigentlich nicht macht.


    Dazu kommt unkordinierte Bewegungen, kreischen und schreien in höchsten Tönen. (siehe viele Hunde die zum ersten Mal einem z.B. gehbehinderten Menschen oder Spastiker sehen- auch auf extrem betrunkene Menschen wird reagiert)
    Weinen, viele Hunde reagieren auch unsicher auf Weinende menschen oder schreiende - also auch Erwachsene.
    ich denke da spielen Körpersprache, Gerüche, Lautäußerungen aber auch Gefühlsschwankungen der Menschen mit. Hunde spüren sowas ja.


    Es kommt also eine ganze Menge zusammen, die sowas ausmachen können.
    Dabei ist es eben ein Unterschied ob der Hund in der Hundeschule eher ruhigere Kinder kennenlernt die nicht so rumrennen sondern gehen, unkontrolliert schreien oder rumheulen, weil das in der Huschu ja selten der Fall ist!
    Selbst bei Kindern die im sandkasten sitzen oder ruhig am Puppenhaus, bei den Bauklätzen spielen ist das oft kein problem - aber rennen ,s chreien und heulen sie los, sieht es komplett anders aus.
    Weil es eine komplett andere und neue Situation ist!


    Um euch zu beruhigen, ich selbst habe auch so einen Hund (einer meiner Jack Russell Terrier). Als Welpe von einem Kind mit schaufen geschlagen und schreiend verfolgt, mit Böllern beworfen. Ein Kind ist mal fast auf ihn drauf gesprungen (jetzt im erwachsenen Alter vor ein paar Monaten) und schreiend/gröhlend weggerannt. Er war auch nicht auf kinder geprägt, gar nicht.


    Was kann man also tun?
    Kinder die ruhig spielen, oder an den Hund ran kommen und mal ein Leckerli füttern bringt nichts, weil es nicht DIE Situation ist die den Hund verunsichert bzw. auf die er so reagiert.
    Man sollte also so eine Ausgangssituation ganz langsam herbei führen.


    Ich weiß das ist sehr schwer wenn man keine Kinder hat, auch in der Nachbarschaft so direkt nicht -> Kinder an Spielplätzen oder schulen anzusprechen ist ja immer so eine Sache :( Hier klappt das gar nicht.


    So behelfe ich mir indem ich an Kindergärten vorbei gehe und an Grundschulen, in der Hoffnung sie rennen und laufen nah am Zaun vorbei und ich kann ihn für gutes Verhalten clickern.
    Oder bei Kinderspielplätzen, etc.


    Ich ignoriere es und gehe einfach weiter wenn er sich aufregt und clickere und belohne ihn wenn er sich ruhig verhält und cool bleibt.
    je cooler man selbst ist, je cooler ist auch der Hund.
    Schreien und brüllen, AUS und NEIN bringt gar nichts.


    Anfangen kann man am besten mit Übungen in dem man den Hund auf sich konzentriert und erst dann wenn man übt, lässt man das Kind loslaufen (erst ohne schreien)- wenn man die Möglichkeit hat.
    Und lobt ihn wenn er sich konzentriert.
    Es hilft auch wenns Kind erst geht und das wiederholt man mehrere mal und dann wird die schnelligkeit langsam erhöht und später kommt schreien dazu.
    Also langsam steigern.
    Wenn man die Möglichkeit hat, denke ich, klappt das so am besten.
    Je cooler und souveräner man in der Situation bleibt je besser ist es.


    Verliert der Hund die Aufmnerksamkeit, muss man sie sich direkt wieder zurück holen.
    Kann man ihn nicht aus der Situation rausholen (wenns eskaliert ist), nimtm man ganz ruhig den Hund und holt ihn da weg und stoppt das Kind. Lässt sich den Hund abregen und fängt nochmal neu an, vielleicht ne Stufe niedriger.

  • Zitat

    Also: Brüste heißt nicht gleich


    :lachtot: SUPER !!


    Erstmal TOLL erklärt! Dann würd ich auch sagen : Konfrontation ist das Zauberwort. Am besten an nem Grundschulschulhof oder Kindergarten, da gibts richtig viel Gekreische usw.
    Den Hund für ruhiges Verhalten loben, so cool wie möglich sein, also den Hund gar nicht großartig beachten, da ja schreiende Kinder ( oder was auch immer die Quelle der Unsicherheit ist ) das NORMALSTE von der Welt sind.


    Ich mach mich immer ganz groß, seh dann voll eingebildet aus, aber für Mücke bin ich dann stark und souverän und er verliert seine Unsicherheit.


    Letzte Tage so geschehen, als uns Laster und Radlader im Wald begegneten, wo sonst NIE jemand ist. Geschweige denn solche "Ungetüme".


    Mücke ist zwar nicht der Typ"ich -verbell-mal -schnell- alles -was-mir-angst-macht- dann-wird-alles-gut",
    sondern der Typ: ich-mach-mich-ganz-klein-und-hau-ab.


    Ich nahm ihn an die Leine, damit er nicht mehr flüchten konnte und todesmutig stapfte er dann ganz nah neben mir der "Gefahr" entgegen.
    Fürs tapfere Weiterlaufen wurde er gelobt, und siehe da, zwei Tage später ist das Thema durch.


    VIEL ERFOLG !!!

  • Tja, auch wenn ich Scherbenstern grösstenteils Recht gebe, dass es nichts bringen wird, den Hund an ruhige Kinder zu gewöhnen, da es ja die lauten, schreienden und tobenden Kinder sind, die den Hund "austicken" lassen, aber genauso wehement muss ich hier der "Selbst-Therapie" widersprechen.


    Leute - man kann nicht einfach mit dem Hund an die Schule oder Kindergarten gehen und diese quasi dazu "missbrauchen" seinen Hund zu erziehen. Im Grunde ist es ja richtig - nur so kann der Hund es lernen. Aber bitteschön macht sowas doch nicht auf eigene Faust! Wenn da mal was passiert, ist das Geschrei (im wahrsten Sinne des Wortes!!) riesengroß.


    Ich würde mir in diesem Falle IMMER professionelle Hilfe dazuholen. Der überwiegende Teil der HH ist nicht mehr oder weniger als ein Laie (von ein paar wenigen Ausnahmen mal abgesehen), was Hundehaltung bzw. deren Erziehung anbelangt.


    Ein ausgebildeter Trainer kann hier im richtigen Moment das richtige tun. Was wir vielleicht als harmlos einstufen, kann in Wirklichkeit schon bedrohliche Auswirkungen haben oder halt auch umgekehrt. Wir reglementieren unseren Hund, weil wir denken, was er gerade macht ist vollkommen daneben, dabei würde ein Trainer gerade DIESE Aktion laufen lassen.


    Also ich hätte da ein wenig Bedenken, einfach so auf's Geratewohl mit dem Hund an die nächste Schule zu gehen und dort zu trainieren und das auf Kosten der Gesundheit der Kinder. Es muss ja nichts passieren - aber man muss es auch nicht darauf ankommen lassen - meine Meinung!


    Nochmal: vom Grundsatz her ist es sicher der richtige Ansatz, aber bitte dann auch vernünftig und im Beisein von einem Profi!


    Lg
    Volker

  • Öhm,
    hier redet keiner davon den Hund unangeleint da rumrennen zu lassen!
    Und zur gewöhnung an geschrei und gerenne ist es genau das richtige.


    Kinder ranzuholen und direkt da zu haben halte ich auch immer für absolut bedenklich und ist eh ein Problem.
    Ich muss ehrlich sagen, ich würde von mir nie behaupten ein Profi zu sein, aber mit verlaub wenn ich mir die Profis hier so anschaue schüttele ich nur so mit dem Kopf!
    Da helfe ich mir lieber selbst und komme gut da mit rum, außerdem kann man nicht von "Kindeswohlgefährdung" sprechen um mal den Begriff zu "Missbrauchen".
    Da ich nie Jemanden gefährden würde, aoder auch nur ein training oder eine Aktion planen OHNE komplett alles durchdacht zu haben!


    Aber im Regelfall hast du natürlich recht, allerdings würde ich wenn nicht zu nem Trainer gehen sondern zu nem verhaltensspezialisten.


    Edit: hier geht es nicht um ne komplette Therapie oder sowas, nur um Ansätze wie es gehen kann und um eine vorwiegende Erklärung.


    Dazu möchte ich noch Anfügen das in 95% der ganzen Threads hier ich am liebsten immer schreiben würde: Such einen guten Trainer/Therapeuten auf und lass dir direkt vor Ort helfen.
    Das ist aber: a) nicht gefragt b) tun es die meisten eh nicht und c) nutzt es dem Forum ja auch nichts.


    Wie gesagt, Grundlegend kann/könnte/sollte/müsste man das mindestens jedem zweiten Threadsteller sagen, oder?

  • ich halte es nach wie vor für äusserst bedenklich.


    Wenn Eltern sehen können das ein Hundehalter an der Schule deren Kinder dabei ist, mit seinem "kläffenden" und "kammstellenden Hund" zu üben, dass dieser keine Angst mehr zu haben braucht, dann dürfte sich der HH wohl kaum wundern, wenn er in der Folgezeit unangenehme Fragen gestellt bekommt.


    Da kann soviel Leine dazwischen sein wie will - die Fragen würden kommen. Irgendwer hätte hier sicherlich das ein oder andere gegen einzuwenden.


    Du magst mitunter Verantwortungsbewusst genug sein, indem Du gebührenden Sicherheitsabstand einhältst. Andere wiederum denken nach kurzer Zeit schon, der Hund könne das jetzt und geht immer näher ran. Das Risiko, das hier was passiert ist einfach viel zu hoch. Daher mein Appell - WENN , dann bitte im beisein eines Profis!!


    Lg
    Volker

  • Also ich meinte eigentlich , dass man sich AN nicht AUF einem Schulhof aufhalten kann, um den Hund erstmal an den Lärmpegel zu gewöhnen und auch nur in der Distanz, die für den Hund akzeptabel ist, denn sonst gibts ja kein gewünschtes Verhalten.


    Also nicht den Hund so lange Theater machen lassen, bis er vor Erschöpfung nicht mehr bellen kann, sondern eben Schritt für Schritt den Hund desensibilisieren.


    Ich möchte noch hinzufügen, dass ich nicht meinte, : "So und nicht anders muss es gemacht werden, " sondern wollte mit dem Beitrag ein bisschen mehr Verständnis für den Sachverhalt rüber bringen. ;)

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