• Huhu,
    schließe mich Scherbenstern und Sub an.
    Zu den "Methoden": für mich folgt aus der Souveränität, dass ich dem Hund keine "menschlichen" Gefühle unterstelle - "der guckt mich an, als ob er mich auslachen würde", "der weiß genau....", "der ist noch beleidigt" - denn das interessiert mich als Souverän nicht (Kindergartenkram).
    Es bedeutet aber für mich auch, gerecht zu handeln. Was kann ich vom Hund erwarten, wobei bin ich mir ganz sicher, dass er es jetzt, in dieser Situation kann? Und da habe ich einfach Vertrauen zu meinem Hund: ich weiß, wenn es ihm möglich wäre, würde er meinen Befehl ausführen. Tut er es nicht, heißt es nicht, dass er trotzig/"ätschbätsch" oder sonstwie drauf ist - es war der falsche Befehl zur falschen Zeit. Kennt ihr das, wenn ihr den Hund vom Schnüffeln abrufen wollt, immer ärgerlicher werdet, dann hingeht und ihn laut ansprecht, und er euch mit großen, erschreckten Augen anguckt?

    (Soweit die Theorie. Ich arbeite noch dran. Leider bin ich nicht perfekt und rege mich auch mal über meinen Hund auf, was er dann natürlich auch zu spüren bekommt. Sehr wahrscheinlich ist das falsch, und ich ärgere mich nachher über mich selber. Aber man muss sich zumindest selbst eingestehen, dass es falsch war, um besser zu werden :ss: )

    Die Auswahl meiner Methoden hängt natürlich von meiner "Philosophie" ab. Vertraue ich meinem Hund, brauche ich kaum Korrekturmaßnahmen - Fehlverhalten kann ich ignorieren. (Demzufolge: kein Stachel, kein Achselhöhlen-super-Fuß-Geschirr)
    Akzeptiert der Hund meine Souveränität, und dafür muss sie echt sein (oder ich ein super-Schauspieler), ist es mir herzlich wurscht, wo er liegt - entweder er geht mir aus dem Weg, wenn ich wo lang will, oder ich kann ihn vom Sofa runterschicken, ohne dass er mault, oder ich setz mich dazu, wie ich Bock habe. Ich mache, was ich will, und weiß, für den Hund ist das ok, und er wird nicht anfangen, zu diskutieren.

    Ich finde, ein bissel weniger "Autoritätsgehabe" und mehr "innere Gelassenheit" gemischt mit "ein Hund ist ein Tier und kann mir nicht den Mittelfinger zeigen" würde einigen HH (inkl mir) manchmal gut tun.

    So, Ende Wort zum Montag ;)
    Silvia

    • Neu

    Hi


    Schau mal hier: Souveränität Dort wird jeder fündig!*


    • na dann will ich auch mal.

      für mich bedeutet souveränität - konsequenz in erster linie - also nicht heute hüh und morgen hott. das befehle ausgeführt werden und zwar umgehend und nicht wenn meine fellnasen dies wollen. es bedeutet für mich aber auch ruhe und gelassenheit, wenn meine meute mal wieder meine nervenstränge strapaziert und ich darauf reagieren muß. es bedeutet aber auch ihre kleinen macken und eigenheiten zu akzeptieren.

      die methoden sind von hh zu hh verschieden und darin sehe ich ein nicht geringes problem. herrchen oder frauchen sollten öfters mal auf ihr bauchgefühl hören und nicht jeden rat von (selbsternannten oder richtigen) experten befolgen, da jeder hund nun mal ein individum ist und man tipps nicht pauschalisieren kann. so würden manche mißverständnisse zwischen hund und herrchen erst garnicht erst entstehen.

      ps: es ist richtig, man soll hunden keine menschlichen eigenschaften andichten - doch wenn ich mir meine beiden riesenbabys anschaue komme ich manchmal ins zweifeln - ob da nicht doch etwas entsprechendes vorhanden ist ;D

      mfg
      thorandfrigg :D

    • Hallo,

      Scherbenstern

      wir sind uns schon öfter einig gewesen. Vielen Dank fürs "ich muß es nicht schreiben" :roll:

      Vielleicht ein kleines Beispiel:
      gestern Abend hat so ein :zensur: in unserer direkten Nachbarschaft einen dicken Böller abgeschossen. Mein Mann meinte einen Kanonenschlag, er war mit dem Kleinen draußen. Hund hat meinen Mann angeschaut, er " d. ist nix besonderes, komm wir gehen " Hund hat die Schultern gezuckt und weiter. Herrchen war souveän, Hund hat sich wahrscheinlich gedacht " soviel Krach um nix ".

      Viele Grüße

    • Zitat

      Für mich stellt sich eben die Frage, ist es letztendlich nicht egal, wie man erzieht, muss einfach die innere Einstellung stimmen und das reicht?

      Grundsätzlich kann man mit jeder Erziehungsmethode zum Ziel gelangen aber sie sollte zu einem selber und auch zum Hund passen.

      Ich persönlich kann z.B. dem clickern nichts abgewinnen und durch meine innere Abneigung würde das clickern vermutlich keine besonderen Ergebnisse bringen.

      Wichtig ist das Hund und Halter zueinander passen.

      Ein großer Schweizer Sennenhund kann z.B. sehr stur sein. Wenn er in die andere Richtung laufen will setzt er sich schon mal einfach hin und geht nicht weiter. Ich kann ihm dann mit strengen Worten "Befehlen" mitzukommen und er kommt wiederwillig mit oder ich mache mich und meine Richtung interessanter damit er gerne in meine Richtung mitkommt. Beides führt in dem Moment zum gewünschten Ergebnis.

      Nach dem "Befehl" stehen wir jedoch an der nächsten Gabelung oder 5 m weiter genau so da, nach dem "Überzeugen" folgt er mir den Rest des Weges gerne.

      Wenn das ein Bekannter mit seinem Schäferhund mitbekommt sieht der ungefähr so aus :lachtot: .
      Für ihn und seinen Hund gibt es in der Situation nur ein "Fuß" und es ist für beide die optimale Kommunikation.

    • @ Aporebu: ;) dafür nicht!

      @ Subleraya: Thx, ich hatte das etwas anders in Erinnerung.

      Hm, zu den Methoden, ich unterscheide da ganz ganz stark zwischen Methode und Grundhaltung/Philosophie!

      In dem Zusammenhang wäre es klar völlig egal WELCHE Methoden man anwendet nur WIE, darauf kommt es an und eben auch auf das zusammenspiel zwischen methode und (innerer) grundhaltung/Philosophie.

      Heißt also, wenn ich clickere, aber davon überzeugt bin das mein Hund sich "unterzuordnen" hat im Sinne von Dominanz und Rangordnungstheorien, clickere ich ja (wende ich diese Methode) in einem anderen Zusammenhang, mit nem anderen Hintergrund an als wenn ich davon Ausgehe das es Rangordnung und Dominanz zwischen zwei Individuuen verschiedener Arten nicht geben kann.

      Gleiche Methode, gleicher zweck ABER anderer Grundgedanke, andere Haltung HINTER dem Ganzen.

      Ich denke so ähnlich ist das mit der Souveränität in diesem Zusammenhang.
      Welche, in der Definition und Anwedung (Alltagstheoretisch) eben für Jeden etwas anderes bedeutet. (Außer man geht von den "Ur" Definitionen aus bzw. vom Wissenschaftlich- theoretischem Hintergrund).
      Insofern würde Souveränität ja AUCH zur grundhaltung und Philosophie gehören.
      Also zum HINTERGRUND, zur Motivation eines Jeden.
      Und so ist auch hier die Methode eigentlich egal, Hauptsache sie stimmt mit dem Ziel und mit der Grundhaltung/Motivation überein (Kongruenz/ kongruentes Verhalten)
      Ansonsten kommt es dazu das es nicht "Echt" wirkt und somit wären Souveräntät oder auch Autorität wieder hinfällig, da sie eben NICHT übereinstimmen. Was vom Gegenüber (vom Tier aber auch von einem anderen Menschen) wahrgenommen wird.

      So sehe ich das :)

    • Ich sehe Souveränität in der Hundeerziehung weniger bzw nicht nur als eine "Herrschaft" - das empfinde ich ein wenig zu einseitig, bzw kommt das fast eine "Dominanztheorie durchs Hintertürchen" heran. ;)


      Souveränität ist für mich vielmehr eine Sicherheit und Überlegenheit (nicht unbedingt Überlegenheit gegenüber dem Hund!) auch in unerwarteten oder schwierigen Situationen.
      Eine innere Gelassenheit und Ruhe. Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit.

      Auch wenn ich letztlich der führende Teil in unserer Beziehung bin, so gebe ich meinem Hund doch das Gefühl, dass unsere Beziehung auf Zusammenarbeit basiert, und nicht aufgrund meiner "Befehlsherrschaft".
      Er arbeitet mit mir zusammen, weil er mir vertraut; und er vertraut mir, weil ich sicher und verlässlich (also souverän) handle.

      Diese Komponenten stehen in einer Wechselwirkung - ohne Souveränität kein Vertrauen, aber ohne Vertrauen bringt einem auch das souveränste Handeln nichts.

      Somit scheiden für mich schon mal alle Methoden aus, die das Vertrauen zwischen Mensch und Hund beeinträchtigen können (Starkzwang, Meidemotivation etc).

      LG, Caro

    • Hallo,

      hat mir eben mein Mann erzählt.

      Bei uns in dirketer Nachbarschaft wohnt seit 4 Wochen ein 4 Monate alter ( mein Mann weiß nicht was :roll: ), sorry ich kann auch nix für. Er kennt die Rasse nicht.

      Dieser Zwerg geifert sobald er d. Haus verläßt auf unseren 8 Monate alten Boxer zu, ohne Leine. Unsrer setzt sich und schaut sich d. Dilemma mit gaaaaaanz vielen Stirnfalten an. Er reagiert gar nicht, weder mit bellen noch mit Kamm noch irgendwie sonst. Sonst mag er eigentlich Hunde, egal ob groß oder klein, könnte ja immer ein potentieller Kandidat für eine Toberunde sein. Heute hat mein Schatzi "m" den Halter mal angesprochen warum dieser kreischende Zwerg immer abgleint aus dem Haus turnt. Das kann ja ganz schnell mal schiefgehen.

      Antwort: sein Hundflüsterer ( hat er gesagt) hat ihm gesagt d. der Hund auch in der Stadt immer abgeleint sein soll und wenn er nicht pariert wird mit der Wurfkette gearbeitet. Er wäre schließlich der SOUVERÄNE Hundeführer!!!!! So viel Müll hat meinen Männe dann doch lachen lassen. Die Hundeschule ist übrigends eine von denen die wir abgelehnt haben :roll:

      Er kam hoch und war 2 m groß über unseren Boxer. 'Dem ist der Zwerg zu kreischig und er ignoriert ihn, ausserdem ist es unter Boxis Würde zu antworten.


      So unterschiedlich kann man Souverenität auslegen :lachtot:

    • Hupsala, schon so viele Antworten, da komme ich ja mit dem Denken gar nicht mit. :D

      Sehr interessant!! Für mich ist die Authentizität auch sehr wichtig. Ich kann mir eine Information holen, aber sie muss zu mir passen, ich muss sie "glauben" und dann kann ich sie für mich einbauen.
      Was mich verwirrt: einerseits kann ich als souveräner ´Herrscher´(ich nenne das mal einfachshalber so) Regeln willkürlich aufstellen, also mal darf er auf´s Sofa mal nicht? Oder souverän bedeutet immer nach gleichen Regeln verlässlich handeln. Das eine widerspricht doch dem anderen!?
      Schlussfolgerung, wesentlich bei der Hundeerziehung wäre doch aus dem Bauch heraus zu handeln mit dem was stimmig ist und nicht was Methode A oder B sagt? Also immer autonom und nicht fremdbestimmt handeln? Dadurch können sich doch Regeln völlig unterscheiden und es gibt absolout keine Allgemeingültigkeit der Regeln mehr?

      lg mathilde

    • Nur kurz, hab leider die Antworten nur kurz überfliegen können:

      Die Regel, die ich beim Sofa habe, lautet (wenn es denn überhaupt eine ist): "Runter bedeutet, Sofa wird ohne Gemaule verlassen". Die Regel ist nicht "Hund darf drauf" oder "Hund darf nicht drauf" - das ist mir zu doof, wenn ich kuscheln will oder Besuch habe - sondern ich entscheide das eben jedesmal. Hauptsache, der Endzweck wird erreicht.
      Genauso mit dem Thema Kontrollwahn: meine Regel lautet nicht "Hund hat mich nicht zu kontrollieren" (durch hinterhertippeln, was er zu 90% macht), sondern: "Warte bedeutet, ruhig am Platz liegenbleiben". Manchmal muss er warten, oft darf er mit. Ob er mich deswegen kontrolliert ist mir sowas von wurscht - denn ich habe bis jetzt noch nicht erlebt, dass er irgendwas deswegen "anders haben" wollte, also sprich, ihm das Ergebnis seiner Kontrolle nicht gefiel.

      Ich finde auch, dass Regeln nicht allgemein gültig sein können. Jeder Hund hat schließlich auch einen anderen Charakter, und jeder HH hat einen anderen persönlichen Umgang.

      Bin gespannt auf weitere Gedanken
      Silvia

    • Also Souveränität im Verhältnis Hund - Halter bedeutet für mich dem Hund zu vermitteln, dass ich im Zweifel weiß und auch entscheide wo es langgeht und der Hund sich darauf verlassen kann.

      Das setzt voraus, dass ich grundsätzlich eine klare Linie vor Augen habe und einhalte.

      Dazu gehört für mich auch, dass ich dem Hund so eindeutige Signale gebe, wie es mir als Mensch eben möglich ist, so dass der Hund meiner klaren gedachten Linie auch folgen kann.

      Mal ein typisches Verhalten eines Anfängers - auch aus eigener Erfahrung - was für mich im Umgang mit dem Hund nicht souverän ist:

      Es wird versucht den Hund ins Sitz zu bringen, der Hund folgt aber nicht augenblicklich. Also wiederholt man das Sitz immer wieder und beugt sich dem Hund immer weiter nach unten entgegen, wobei mit jedem Sitz der Tonfall geändert und Sichtzeichenbewegung fuchteliger wird.

      Das ist für mich ein typisches Beispiel von - in dieser Situation - mangelnder Souveränität, da eine klare Linie - sprich ein klares eindeutiges Signal - weder für den Hund noch für einen Aussenstehenden sichtbar ist.

      Gruß,
      Martin

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!