aggressiv gegen Rüden
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Erwin ist ein ca. ein Jahr alter Minibullimixrüde. Wir haben ihn vor ca. einem halben Jahr aus einer schlechten Haltung bekommen und er ist meistens sehr lieb. Bisher hat er sich mit fast allen Hunden vertragen, neuerdings aber geht er auf nahezu alle Rüden ab, sowohl an der Leine als auch auf dem Hundeplatz. Selbst gegenüber Hunden, mit denen er sich bisher vertragen hat, ist er gerade völlig aggro. Er vergisst dann auch, dass er inzwischen halberwegs gut hört. Offensichtlich ist er gerade voll in der Machopupertätsphase. Habt ihr irgendwelche Tipps? Wie kann ich ihm dieses aggressive Verhalten abgewöhnen und wenn er gerade versucht einen anderen Hund zu fressen, was mach ich, um ihn wegzunehmen, wenn sich beide angehen?
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Hallo Sam,
ich stecke fast in einer ähnlichen Situation. Ich gehe da folgendermaßen vor: Bruno läuft links von mir, die Leine (sehr kurz gehalten) in meiner rechten Hand. Aus meiner linken Faust locke ich ihn mit Leckerlis. Da er darauf so fixiert ist, hngt seine nase nur an meiner linken Hand und ich kann dadurch prima weiterlaufen. Ziel ist es, dass er Leckerchen mit hunden und Mnschen verknüpft und er da nicht aggro sein muss.
Ich würde es an deiner Stelle momentan auch vermeiden, sehr direkt auf andere Hunde zuzugehen. Laufe lieber etwas witer an denen vorbei. Trotzdem solltest Du schauen, dass du an Orten übst, wo "Hundeverkehr" ist, damit er immer diese Verknüpfung hat.
Ich hoffe, ich kann dir damit etwas helfen. Gruß Steffi
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Danke für Deinen Tipp, mit Leckerlis wird es wohl nix. Mein Hund ist nicht gefräßig genug. Ich hatte schon an Spielzeug gedacht, weil da ist er deutlich mehr drauf fixiert ist. Aber gerade auf dem Hundeplatz versuchen wir nicht nur Bällchen/Stöcken zu spielen. Eigentlich soll er ein bischen mit anderen Hunden spielen und wenn Spielzeug da ist, interessieren ih Artgenossen gar nicht mehr, bzw. er versucht alle von seinem Spielzeug wegzustänkern (teils auch agressiv). Daher hatten wir eigendlich vor, wenn andere Hunde da sind, gibt es kein Spielzeug.
Ausweichen ist auch problematisch, weil wir mitten in Berlin in einer Gegend mit hoher Hundedichte wohnen. Zudem will ich gern auf den Hundeplatz, weil Erwin da rumtoben kann. Eigentlich. -
Ich würde jetzt gerade den Kontakt mit anderen Rüden suchen - das Gute an der Sache ist, du bist vorbereitet. Nimm dir eine Wasserpistole mit und pack deinen Hund an eine lange Schleppleine.
Wenn dein Hund auf einen anderen Rüden will, ruf ihn ab, wenn er nicht reagiert, dann sofort die Konsequenz, stopp ihn über die Leine und verpass ihm eins mit der Wasserpistole.
Du zeigst deinem Hund damit, dass du deine Kommados durchsetzt und dass du es nicht willst, dass er andere Rüden futtert.
Wir hatten das gleiche Problem mit Paul, heute stoppe ich ihn im Lauf auf einen anderen Rüden, er dreht ab und kommt zu mir.
Dies erreicht man nur mit Konsequenz.Ich wünsch dir viel Erfolg.
LG
Ulli -
Zitat
Wenn dein Hund auf einen anderen Rüden will, ruf ihn ab, wenn er nicht reagiert, dann sofort die Konsequenz, stopp ihn über die Leine und verpass ihm eins mit der Wasserpistole.
Warum reicht das Stoppen mit der Leine alleine nicht aus?
Bzw. hab ich es richtig verstanden? Erst Stoppen, dann Wasser? Dann wird er doch für das Anhalten bestraft -
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Sorry erst Wasser, wenn er dann nicht reagiert, dann zur absoluten Sicherheit die Leine, so dass du ihn auf jeden fall stoppen kannst.
Gruß
Ulli -
Okay, so macht es Sinn.
Wobei ich eher erstmal generell am Abbruchkommando bzw. Rückruf arbeiten würde und solange nur die Leine als Not-Stopp nutzen würde.
EDIT
Zum eigentlichen Problem, ich würde da generell nicht mit Schleppleine arbeiten, denn so wie ich dich verstanden tritt das Problem hauptsächlich auf, wenn die Hunde frei spielen?
Wichtig ist hier, dass man bereits im Ansatz ein solches Verhalten erkennt und es konsequent dann sofort abbrechen kann. Die Hilfe eines erfahrenen Trainers ist hier sehr von Vorteil!
Wie ich ein solches Verhalten dann abbrechen würde? Indem ich selbst dazwischen gehe (wie gesagt, im Ansatz!!!). Am einfachsten und ungefährlichsten ist es mit einem langen Stock (z.B. Besenstiel) damit lässt sich der Hund relativ leicht abdrängen und auf Abstand halten. Lässt er dann vom anderen Hund ab, kann man sich selbst wieder rausziehen und abwarten bis zur nächsten Situation. Anfangs werden sich diese Situationen eher häufen, aber nach einer gewissen Zeit hat auch der sturste Hund begriffen, was von ihm erwartet wird und welches Verhalten absolut nicht toleriert wird.
Aber, wie gesagt, die Hilfe eines guten Trainers ist hier absolut anzuraten, denn als Laie kann man bei einer solchen Aktion schnell Fehler machen, insbesondere dann, wenn das Verhältnis zum eigenen Hund nicht richtig geklärt ist. -
Natürlich versuchen wir, Erwin sofort abzurufen, wenn er sein Aggroverhalten gerade erst aufbaut. Tatsächlich ist das Problem abgeleint größer als mit Leine. Da kann ich ihn ja notfalls festhalten. Das funktioniert ganz gut. Ich erkenne auch, wenn er sich hochschraubt. Möglicherweise nicht früh genug. Bisher hat er mir einigermaßen Zeit gelassen, einzuschreiten, bzw. hat kaum von sich aus angefangen zu stänkern (aber bereitwillig mitgemacht). Aber neurdings verzichtet er auf lange Vorwahnungen. Letztens ist er einen anderen, völlig friedlichen Rüden beim Pinkeln angegangen. Hingerannt, geschnüffelt und sofort grrrrrrrrrrrrrrr :kopfwand: . Die Wasserpistole wird wohl mein neuer Begleiter. Besteht eigentlich die Möglichkeit, ihn dazu zu bringen, andere Rüden zu ignorieren? Wenigstens meistens? Ich fänd es einfach sehr angenehm, wenn er langfristig mit halberwegs vielen Hunden klar kommt. Er muss sie ja nicht liebhaben aber in Ruhe lassen ohne dass ich jedesmal einschreiten muss.
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Das mit dem Besenstiel habe ich schon öfters gehört und funktioniert auf dem Hundeplatz sicher sehr gut jedoch beim alltäglichen Spaziergang würde ich immer wieder auf die Wasserpistole zurückgreifen.
Wie schon zuvor geschrieben, hat diese bei uns super geholfen.
Ich konnte Paul auch in 10 Metern Entfernung noch stoppen. Und mal ehrlich, mit einem Besenstiel auf dem Hundespaziergang, das ist sehr unbequem und die anderen Hundehalter, werden sicher nicht grad nett reagieren, wenn man da mit einem Besenstiel rumwerkelt.
Ja es besteht die Möglichkeit, dass er andere Rüden zumindest versucht zu meiden. Bei Paul ist es mittlerweile so, dass er anfragt ob er den Rüden futtern darf. Man sieht es ihm förmlich an, dass er den einen oder anderen Rüden gern noch mal drehen möchte. Er sieht ihn in der Ferne, schaut in meine Richtung, ich schüttle nur den Kopf oder sag, lass es sein und was macht er, er dreht ab. Mehr wollte ich nicht erreichen. Wenn er jedoch angemacht wird und sich wehren muss, dann sag ich nix. Das unterbinde ich auch nicht.
LG
Ulli -
Naja
Bei meinem Hund brauche ich keinen Besenstiel. Da reicht ein lauteres Wort bzw. auch ein etwas energischeres körpersprachliches Dazwischentreten von mir. Ein Besenstiel tut halt da gute Dienste, wo sich so ein Verhalten schon etabliert hat und der Hund sein Tun nicht so schnell abbrechen mag. Aber deswegen ja auch mein Hinweis, dass man das am Sinnvollsten unter kontrollierten Bedingungen und mit Hilfe eines Trainers angeht.
Bei der Wasserspritzmethode hätte ich so ein wenig die Angst, dass der Hund diesen unangenehmen Reiz mit den anderen Hunden verbindet und dann kann das Ganze eben auch nach hinten losgehen. Diese Gefahr besteht bei der "Besenstielmethode" eben nicht, weil ganz gezielt das unerwünschte Verhalten abgebrochen wird.
Ich möchte ja auch gerade nicht, dass mein Hund andere Rüden nur meidet, sondern ich möchte, dass er lernt mit anderen Hunden auf normaler Basis zu kommunizieren. Ich denke, gerade bei einem Junghund sollte man doch mit dem etwas höheren Anspruch an die Sache herangehen. Bei älteren Hunden mit festgefahrenen Verhaltensmuster muss man sich natürlich häufig mit dem Teilerfolg des Meidens zufriedengeben.
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