Futter "erarbeiten"
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Hallo zusammen!!!
ich muss mich jetzt mal hilfesuchend an euch wenden, hier kriegt man ja immer gute ratschläge
ich hab mit knut derzeit einige problemchen, an für sich nichts schlimmes, will das aber schnell in den griff kriegen. er ist mittlerweile ca. 3 jahre alt, ich hab ihn ja vor 2 jahren ausm tierheim geholt und bin eigentlich auch sehr zufrieden mit ihm. nur irgendwie hakts grad etwas. er hat anscheinend endlich gemerkt, dass er ein jagdhund ist und ich hab nun grosse not, seinen jagdinstinkt in den griff zu bekommen. an für sich gehen wir immer unangeleint auf feld spazieren, hund folgte bisher auch mehr oder weniger gut, er kam auf jeden fall beim dritten rufen lanfgsam aber sicher mal her. fuss und die grundkommandos (sitz, platz, bleib) klappt gut. nur momentan isses halt so, das er weg is sobald die leine ab ist, die nase am boden und ich kann noch so viel brüllen und hampeln und versuchen, mich wichtig zu machen, klappt halt einfach nicht mehr. hin und wieder schaut er sich zwar nach mir um, aber sobald er merkt "ach die is noch da" rennt er halt weiter, oder er rennt auf mich zu, schlägt dann nen haken und brettert an mir vorbei. gut, meine erste reaktion "dann halt wieder schleppleine", aber ich schaff es einfach nicht mehr, den hund vernünftig auf mich zu fixieren, da is immer irgendein vogel oder irgendein duft der so unglaublich interessanter ist als ich. hab alle möglichen leckerli und spielzeugvarianten ausprobiert, alles umsonst. er blickt auch irgendwie nich, dass er an der schleppleine is, der rennt halt wie ein gestörter weg und wenn die länge der leine erschöft ist, reissts ihm voll an den hals und er fällt fast hin. ich mach auch pro spaziergang 2-3 intensive übungseinheiten, fuss, positionswechsel, ablegen etc. das klappt alles. (ausser wenn ich mich beim ablegen zu weit entfern, kommt es vor dass er beim abrufen an mir vorbeirennt, ich könnt ihn dann echt immer schlagen, gut, dass ich so ein geduldiger mensch bin
tief durchatmen und ruhigbleiben)
nun frag ich mich, ob es eventuell sinnvoll wäre, dass sich mein hund sein futter erarbeiten muss, d.h. dass ich sein trockenfutter mit auf den spaziergang nehm und ihm nur dann geb, wenn er es sich verdient... ich hab so das gefühl, dass ich damit irgendwie wieder ne funktionierende hierarchie aufbauen könnte und vorallem meinen hund wieder mehr auf mich fixieren könnte. andererseits ist das vielleicht doch zu "grausam" die methode, denn ich kann mir gut vorstellen, dass er dann einfach einige tage nur sehr wenig fressen wird, bis er das prinzip versteht (wird er es überhaupt verstehen oder vermenschliche ich da zu sehr?)
bin dankbar für alle tipps, helft mir bitte den flegel wieder unter kontrolle zu bekommen
Lg, vera
ps: er ist ein drahthaar-mix, also schon ein "echter" jäger (seit neustem
)
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Hallo Vera!
Also aus meiner Sicht kann ich dir nur sagen: Das mit dem Futter erarbeiten ist eine sehr gute Idee!
Deine beschriebene Situation erinnert mich sehr an mich und meinen Hund vor einem halben Jahr: Alles ander war interessanter (besonders Kaninchen) und er war mit nix wirklich zu kriegen.
Meine Hundtrainerin hat mir dann geraten auf handfütterung umzustellen und ihn zunächst an der Schlepp zu führen und für jedes zügige Herankommen sein Trockenfutter zu geben.
Es klingt hart, aber er hat die ersten zwei Tage erstmal gar nix gekriegt und dann nur noch aus der hand.
Das Prinzip hat er schnell begriffen, ich habe dann zusätzlich noch mit einem Futterbeutel gearbeitet, aus dem er nach "getaner Arbeit" seine Mahlzeit bekommen hat.Du solltest deinem Hund auf jedem Spaziergang immer Möglichkeiten geben, sein Futter zu erarbeiten. Also Futter verstecken, ein bisschen UO oder Konzentrationsübungen, oder das apportieren mit dem Futterdummy. Da gibts viele Möglichkeiten, welche ihn gleichzeitig beschäftigen und nicht auf dumme Gedanken bringen.
Ich mach es heute noch mit ihm so, das er sich sein Futter erarbeiten muss. Er kriegt nix mehr aus dem Napf, sondern nur noch für ausgeführte Kommandos und Zusammenarbeit mit mir, insbesondere für : Blickkontakt, freiwilliges zu mir kommen und zügiges Kommen auf Kommando.
Mittlerweile kann ich ihn freilaufen lassen und von flüchtenden Hasen konnte ich ihn auch schon abrufen.
Er achtet jetzt auch sehr viel auf mich, was er früher kaum getan hat.Ich kann Handfütterung also nur befürworten.
Und er verhungert auch nicht, er kriegt jeden Tag seine vorgesehen Ration, nur eben nicht langweilig aus dem Napf.
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Hallo Vera,
Futter erarbeiten ist ne super Sache. Informier Dich doch mal über Natural-Dogmanship. Da müssen sich die Hunde ihr Futter auch erarbeiten. Ich will hier keine "Werbung" für diese "Erziehundsmethode" machen, aber ich find sie super. Meinen Hund hab ich auch danach erzogen, und es klappt super (ich halt mich aber auch nicht 100% daran, vieles find ich einfach Quatsch).
Mein Hund hat dadurch einfach gelernt: bleibt er bei mir, wird er satt, sind ihm Vögel, Kühe, Rehe und was sonst noch so da rumläuft wichtiger, hat er halt Hunger. Hat er relativ schnell gelernt.
Gut, ich hatte die Probleme nicht so heftig wie Du, aber ansatzweise waren sie auch schon da. Und durch die Futterbeutelarbeit haben wir das super in den Griff bekommen.
Die Schleppleine würd ich Dir für den Anfang aber trotzdem empfehlen.
Wenn Du mehr über ND erfahren willst kannst Du mich gern fragen.
viele liebe Grüße
Caroline -
oh das ging ja schnell... danke erstmal für die ermutigungen, ich probiers aus und halt euch auf dem laufenden wie und obs denn klappt.
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Ich kann auch nur positive Ergenisse verkünden - und das, obwohl ich nicht immer die kompletten Mahlzeiten ausm Futterbeutel gebe - aber sehr oft.
Aber an deiner Stelle würde ich ihn sein komplettes Essen erarbeiten lassen.
Es ist doch auch viel schöner mit einem aufmerksamen Hund spazieren zu gehen...gerade deinem Hund als Jagdhund kommt eine Beschäftigung sehr gelegen - den Futterbeutel kann man super verstecken, Schleppen damit ziehen, das Ding verbuddeln, in Büsche hängen.... er wirds richtig gut finden, da bin ich mir sicher! -
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Seeehr gute Idee. Du musst deine Hund auf jeden Fall geistig beschäftigen.
Es ist ja sogar ein Jagdhund? Dann wäre vielleicht auch Fährtenarbeit etwas für euch!
Allerdings muss man aufpassen, dass man den Hund auf langen Spaziergängen nicht zu "voll stopft". Wegen der Magendrehung.
Also kleine Happen. Meiner steht auch total auf kleine Wurst-und Käsestücken(für besondere Leistungen).Ich wünsche euch viel Erfolg und Spaß zusammen.
Empfehlenswert ist auch das Buch:"Hundetraining mit Martin Rütter"L.G.Anne mit Flippi
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Hallo,
Teddybär,
ich habe mal eine Frage an dich, ich habe immer noch das Problem, das eine Reh- oder Kaninchenspur interessanter ist , als der Beutel.
Was machst du denn in der Situation, wenn z.b. ein Reh in Sicht ist?
Oder die Fährte aufgenommen wurde?lg mathilde
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mathilde:
Ich hab keinen Jagdhund, "nur" nen Malteser... Aber der ist früher allem was sich bewegt hat kläffender Weise hinterher. Hört sich lustig an, sah auch lustig aus (für Außenstehende), aber mich hats tierisch genervt! Der war auch immer total fixiert aufs Mäuse jagen und nach denen buddeln war auch super interessant!
Ich war dann Luft. Auch wenn der irgend eine Spur in der Nase hatte war der nur noch am Schnüffeln. Ich glaub ich hätt heim gehen können, das hätt den nicht interessiert.
Kühe jagen war auch immer so ne Sache... Fand der Gut, hatte ja auch jedesmal sein Erfolgserlebnis : hat die Kühe quer über die Weide gejagt. Kam dann irgendwann wieder und war der glücklichste Hund der Welt, total Größenwahnsinnig das "Vieh". :irre:
Habe mir dann den Hundi, die Schleppleine, und nen Futterbeutel voll Lieblingsleckerlie geschnappt und hab mich in einiger Entfernung vor ne Kuhweide gesetzt. Gab natürlich anfangs riesen Radau, Hundi wollte ja lieber Kühe jagen anstatt bei mir zu bleiben. Hat ne Ewigkeit gedauert bis der mal registriert hat das ich auch noch da bin. Aber sobald der ruhig war und mich angeguckt hat, haben wir wie blöd mit dem Beutel gespielt (z.B. Beutel an ne lange Leine und ne Hetzjagd gemacht, oder halt das was Deinem Hund am meisten Spaß macht). Und anschließend durfte er den ganzen Beutel leerfressen. Auf diese Art und Weise hat er gelernt: Kühe (oder andere Tiere, aber Kühe haben sich halt grad so angeboten) jagen macht zwar Spaß, aber davon werd ich nicht satt! Da waren aber grad am Anfang auch immer wieder Tage dabei wo er nichts zu fressen bekommen hat. Da hat der so nen Radau gemacht, bin dann Kommentarlos zum Auto und heimgefahren, und Hundi hatte nen leeren Bauch. Aber glaub mir, am nächsten Tag war ich dann wichtiger als die Tiere die da so rumgelaufen sind.
Bei meinem Hund hab ich halt den Vorteil, das ich Rehe zuerst sehe, weil er so klein ist kriegt er das immer viel später mit. Aber wenn ich eins sehe geh ich direkt in ne andere Richtung und wir machen irgendwas mit dem Beutel, und wenn er so richtig bei der Sache ist, können wir auch problemlos da dran vorbeigehen. Dann bin ich wichtiger.
Wenn er ne Fährte in der Nase hatte, hab ich es so gemacht das ich mir irgendeinen Grasbüschel gesucht habe, darin und drumherum viele klitze kleine Leckerlie verteilt habe, und in ganz hohen Tönen irgendwas vor mich hingesagt habe und mit den Händen drin "gewühlt" habe. Hund konnte ja nicht so weit weg wegen der Schleppleine und irgendwann war der dann so interessiert daran was ich da mache und kam von ganz allein an... Für ihn kommt es dann so rüber, das da wo Frauchen "buddelt und schnüffelt" man auch was findet und satt wird und das ist viel wichtiger als die Spur zu verfolgen.
Mittlerweile kann ich ihn auch wieder mal nach Mäusen buddeln lassen, bzw. wir "buddeln" zusammen, was ihm noch viel mehr Spaß macht. Ich laß ihn auch mal ne Spur verfolgen, er hört dann trotzdem auf mich und bleibt bei mir.
Ich kann ihn fast überall laufen lassen, weil er sich gut abrufen läßt.
Aber ab und zu stellt er seine Ohren immer noch auf Durchzug, aber dann gibts halt mal wieder nen Tag nix zu fressen... Pech gehabt! Aber das ist wirklich nur noch ganz selten.Aber was ich absolut nicht aus ihm rauskriege: die Katze meiner Eltern zu jagen! Hab da auch schon so viel ausprobiert, ich kriegs aber nicht aus ihm raus. Sobald die Leine ab ist, rennt er der Katze hinterher :irre:
Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich wie ich ihm das vielleicht doch noch beibringen kann???viele liebe Grüße
Caroline -
hab grad en bissel in nem hundebuch geschmökert, die empfehlen zusätzlich zu diesem futterbeuteltraining die hundepfeife zu benutzen, also zum abrufen eben. sinnvoll oder überflüssig??? ansonsten isser grad schon ganz beleidigt, weils heut noch nix zum futtern gab ... wir ham morgen hundeschule, kann ich gleich gut anfangen.... danke nochmal
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Huhu,
die Pfeife finde ich nicht so unbedingt nötig. Allerdings würde ich mir ein neues Kommando überlegen, das noch nicht mit "kann ich befolgen, wenn ich Bock habe, sonst halt nicht" versaut ist. Bei mir ist das Not-Abruf-Kommando "ZUUUURÜÜÜCK", und es kommt immer kurz bevor ich mich umdrehe und mit vollem Speed davonrenne.
Nimm dir für die erste Schleppleinen- und Handfütterzeit vielleicht auch Gassiwege, die nicht so mit Wildspuren voll sind, wenn es geht. Mach es ihm nicht unnötig schwer, er muss ja erstmal kapieren, worum es geht.Es wird noch schlimm genug für ihn werden, wenn er sich im Wald auf dich konzentrieren muss!
Viele Grüße
Silvia -
- Vor einem Moment
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