Down ohne Zwang?

Natürlich kann man einem Hund die Bedeutung des Down auch positiv vermitteln, das ist ja nicht das Problem. Das Problem liegt darin, dass der Hund es auch in Extremsituationen ausführen muss. Und deswegen wird in der Jagdhundeausbildung der Zwang "gebraucht".

Zitat

Natürlich kann man einem Hund die Bedeutung des Down auch positiv vermitteln, das ist ja nicht das Problem. Das Problem liegt darin, dass der Hund es auch in Extremsituationen ausführen muss. Und deswegen wird in der Jagdhundeausbildung der Zwang "gebraucht".

Ja, genauso ist es.
Dann kommt noch der "Rauschzustand" dazu, in den ein extrem jagdtriebiger Hund fällt, wenn er zur Hetze ansetzt.

Das hat jetzt zwar nicht unmittelbar etwas mit dem Thema zu tun, aber so wirklich OT ist es auch nicht.
In der Jagdhundeausbildung werden eigentlich ausnahmslos alle "Prüfungsfächer" mit ziemlichem Nachdruck einstudiert.

Jedoch sind es, bis auf das Down, alles Dinge, die man mit positiver Bestärkung hinbekommt.

Da fällt mir ganz spontan der "Zwangsapport" ein, der Prüfungsbestandteil der Dressurprüfung ist.

Die Dressurprüfung ist so eine Art Vorprüfung, um überhaupt weiter machen zu können.
Im Grunde genommen baut sie auf die BH auf, nur eben wesentlich jagdorientierter und erweiterter.

Beim Zwangsapport muss der Hund dieses Holzapportel( für Bonny musste es mindestens 1,5 kg schwer sein) auf Befehl aufnehmen, und so lange im Maul behalten, bis das Kommando zum Auslassen kommt. Das kann dauern.

Das ging bei uns absolut gar nicht.
Bonny stand wie ein Ziegenbock vor dem Teil...er nahm es nicht auf.

Dabei hatte ich beim Kauf extra die Variante gewählt, die in der der Mitte gummiert war.

"Hau's ihm ins Maul, und halt im die Schnauze zu, bis er's spürt"...so waren meine Anweisungen

Natürlich habe ich das nicht gemacht.

Ich wusste aber, dass er bei der Prüfung mit diesem blöden Teil im Schlusssprung in eine hohe Box springen musste, es so lange festhalten muss, bis ich ihm das Kommando gebe, wieder herauszuspringen( natürlich mit )...dann vorsitzen und auf Kommando abgeben :datz:

Na bravo!

Ich habe dann dieses ( zärtlich ausgedrückt) "Holzdummie" mit nach Hause genommen, und mich intensivst damit vergnügt

Dann habe ich es so ganz nebenbei auf den Boden gelegt ...wieder genommen und weggeräumt.

Dieses dumme Spielchen habe ich täglich mehrmals wiederholt, und als ich merkte, dass ich das Interesse meines Hundes damit erregte, habe ich mir ein Wienerle in die Tasche gesteckt.

Und siehe da, als ich dieses 3 Pfund schwere Teil irgendwo ablegte, ist Bonny hin, nahm es auf und brachte es mir.

Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie seelig ich war.
Die Superleckerlies steigerte ich fortan, und mein Hund fand wachsene Begeisterung an diesem ursprünglich so schrecklichen Teil.

Bei der Prüfung bekamen wir in diesem Fach die volle Punktzahl, obwohl im Vorfeld eine läufige Hündin( das heisst was!!!!!!!!) die Holzbox frequentiert hatte.

Und so gäbe es noch mehrere Geschichtchen zu erzählen...jedoch beim Down mussten wir kläglich kapitulieren.