Wer hat Erfahrungen mit spanischen Hunden?

  • @ Cormac,

    wir haben auch eine Spanierin zuhause.

    Mir fällt zu deinem Problem ein Tipp ein. Ist aber nicht von mir, ich habe sowas in einem ähnlichem Thread mal gelesen.

    Versuche mal, sie im Haus weitestgehend zu ignorieren. Wenig Ansprache, wenig Streicheleinheiten, keine Leckerlies. Wirklich nur das allerallernötigste. Und erst wenn du draußen bist, bekommt sie ihre Aufmerksamkeit. Mach nur draußen mit ihr Spiele. Leckerlie gibts auch nur draußen, Streicheleinheiten auch usw.

    So machst du dich draußen viel interessanter. Und sie ist vllt. nicht so "übersättigt" von dir.

    Einen Versuch ists wert.

  • Hallo Jutta,

    könnte es wirklich so sein, das sie von meinen Liebkosungen übersättigt ist?
    Aber weißt du, wenn sie auf der Couch liegt und ich knuddel sie, gibt sie absolut wohlige Geräusche von sich, dreht sich auf den Rücken, alle Viere von sich und genießt..
    Es ist eben so, das sie jedem gefallen will.
    Wenn ich mit ihr spazieren gehe, hat sie für mich auch keine Augen. Da interessieren sie die ganzen wunderbaren Spuren auf dem Boden und die Mäuse auf dem Feld viel mehr.
    Wenn wir zum Beispiel jemanden treffen und ich bleibe dann bei dem Menschen stehen, um mich kurz zu unterhalten, büxt Kimba in dieser Zeit regelmäßig aus. Sie läuft dann soweit von mir weg, das ich sie nicht mehr sehen kann.
    Ist doch komisch, da sie mir im Haus ständig hinter her läuft. Wäre sie jetzt ein dominanter Hund, würde ich sagen, sie kontrolliert mich.
    Aber Kimba ist alles andere, als dominant..
    Ich habe auf jeden Fall, solch eine Fellnase noch nicht erlebt, die mit jedem Menschen so gut Freund ist und dabei ihr eigenes Frauchen vergisst.
    Ich habe jedoch die Hoffnung nicht aufgegeben, das sie irgendwann einmal erkennt, was sie an mir hat und mich an die erster Stelle der Menschen stellt. Ich bin ja heilefroh, das sie so verträglich und lieb ist, so kann ich sie gut mitnehmen, bis auf den Part, wenn sie einen Menschen trifft, ach.... bist du ein netter Hund, jooo.... und schon bin ich abgemeldet und Kimba fiept und zieht an der Leine, weil sie diesen Menschen ziemlich toll findet. Schade...

  • Für mich klingt es, als würde deine ehemalige Straßenlady auf die anderen Leute zugehen, um sie anzubetteln. Dass sie früher ihren Lebensunterhalt so verdient hat und deshalb draußen wieder in das Muster fällt (selbst wenn es heute überflüssig ist und es kein Futter mehr gibt). Leute = fressen = ganz viel Einsatz zeigen, damit die was geben.
    Jedenfalls ist das, was sie zu den fremden Leute zeigt, keine Bindung! Insofern musst du keine Konkurrenz fürchten.
    Mir scheint, dass deine Hündin gelernt hat, sich draußen alleine durchzuschlagen. Sie nimmt deine Kontaktangebote im Haus (Sofakuscheln usw) gerne entgegen, das sind neue und schöne Erfahrungen mit dir. Aber draußen lauern die alten Straßenhundmuster.
    Das Weglaufen draußen würde ich deshalb auf jeden Fall mittels Leine oder Schleppleine unterbinden. Jedes Weglaufen/Außersichtlaufen bestätigt die alte Straßenhundunabhängigkeit bei deiner Hündin und untergräbt die Bindung zu dir. (Und: Einen Windhund draußen von der Leine zu lassen ist keine Selbstverständlichkeit! Unendliche Verlockungen lauern...)

    Punkto Ignorieren: Souveräne Alpha-Tiere ignorieren viel(es). Meine unsichere Hündin fühlt sich sehr wohl (da sicher) bei Hunden, die sie ignorieren! Ignorieren muss keine Strafe sein, sondern kann auch zum Ausdruck bringen, dass alles in Ordnung ist. So gesehen ist manchmal weniger mehr.
    Ich persönlich glaube nicht, dass uns ein Hund so liebt, wie wir ihn lieben. Aber er kann eine Bindung eingehen, weil ihm dies in seiner Evolution Vorteile gebracht hat (auch Straßenhunde leben meist in Rudeln). Diese Bindung können wir dann als Liebe erleben. Selbst wenn deine Hündin in ihrer Prägezeit Menschen nur als Futterspender erlebt hat: Zu Rudelmitgliedern ist sie vermutlich Bindung eingegangen. Daran kannst du anknüpfen. Vielleicht kann das neue Buch von Patricia B. McConnell helfen, es heißt "Liebst du mich auch?"

  • Huhu Cormac,

    ich bin davon überzeugt, dass Deine Probleme daherrühren, dass Du sie zu sehr betüdelst.
    Hunde leben in der Gegenwart.
    Du brauchst also keine Vergangenheit bei ihr ausbügeln.
    Ausserdem gibst Du ihr mehr Sicherheit, wenn Du Dich etwas distanziert und souverän verhälst, als sie ständig mit aus ihrer Sicht 'unsicherem' Welpenverhalten zu verunsichern.

    Ich hab auch einen Hund aus dem hiesigen (spanischen) TH und der bekam vom ersten Tag an konsequent meine Regeln erklärt. Zuneigung musste er sich erarbeiten, die ist bei mir nicht gratis.
    Mir war egal, dass er ein wenig durcheinander und zerzaust aussah.
    Sicherheit konnte ich ihm nur duch mein eigenes sicheres Verhalten geben.

    Wir hatten ziemlich schnell eine recht gute Bindung, auch draussen, und obwohl er ein halber Podenco ist.

    Sobald Du anfängst, für Deinen Hund eine Leitfigur darzustellen, die souverän in allen Situationen reagiert und hinter der man sich auch mal verstecken kann, wird Deine Hündin aufhören, diese Figur woanders zu suchen.

    Meine Meinung........

    LG
    Chrissi

  • Hey Ihr Lieben,

    na, auf die Idee bin ich noch garnicht gekommen, das meine kleine Hündin so furchtbar nett ist, um Futter zu erbetteln. Aber irgendwie logisch! Ich kenne eben solch ein extremes Verhalten an Hunden nicht und ich finde schon, das es sehr extrem ist.
    Sie schaut wirklich jedem Menschen hinterher, hält ein Auto auf unserer Höhe oder in unserer Nähe, muss ich sie regelrecht mitziehen, weil sie unbedingt zu der Person will, die da gerade aussteigt.
    Ist schon manchmal komisch und auch depremierend... aber ich werde eure Ratschläge einmal ausprobieren und meine Zuneigung zu ihr etwas drossseln.
    Das ich sie mit meiner lieben Art verunsichere, war mir so nicht klar, da ich natürlich auch konsequent mit ihr bin, wenn wir Übungen machen oder wenn sie vor etwas Angst hat. Da kann ich schon beobachten, das sie mich dabei anschaut und wenn sie merkt, das ich nicht reagiere, nimmt sie diese Hürde einfach so hin.
    Diese Hündin hat mich Sicherheit schlimme Dinge erlebt, das hat von Ihren Verletzungen am Körper und auf Ihrer Seele Bände geschrieben. Aber ich kann natürlich diese Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber ich möchte doch versuchen, das diese Erinnerungen bei dieser Hündin verblassen und sie nicht mehr in dieses alte Schema immer wieder zurück fällt, was sie mir mit ihrem momentanen Verhalten anzeigt.
    Ich werde mich in Geduld üben, werde versuchen, sie nicht mehr soviel zu betüddeln und möchte ihr ein souveräner Kumpel werden.
    Vielen lieben Dank für eure Tipps und auch den Buchtipp. :winkiss:

  • Hallo
    Es gibt ein paar Spielchen mit denen man den Bezug zum Hund aufbauen kann, ich versuch mal eines zu erklären.

    Lass den Hund vor die in Sitz gehen, zeig ihm ein Leckerchen (du stehst dabei) schließ deine Hand und ziehe sie dabei neben deinen Kopf also vom Körper wegstrecken, der Hund beobachtet das lecker und schaut dich irgendwann von alleine an(also ins Gesicht) dann schnell lecker geben und immer mal wieder üben. Wenn er am anfang überhaupt nicht schaut kann man das zu dir hinschauen mit einem kurzem laut wie ZB "hey" fördern dann wie gehabt lecker geben und immer mal wieder ohne laute üben bis er es kann.

    Naja aber zum Bezug aufbauen ist ja auch spielen geeignet, finde diese Übung nur sehr schön da es das ständige anschauen fördet^^


    Gruß Danny

  • Hallöle Danny,

    ei gudd, das werde ich mal probieren.

    Spiele eigentlich schon sehr viel mit ihr. Wie es noch warm war, haben wir auch Agility gemacht. Hat jedoch nichts zu unserer Bindung beigetragen, schnieff..

    Aber ich werde es weiterhin versuchen, da dieser Hund eben ein ganz besonderer Hund ist.

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