blindes Cockermädel trainieren ?

  • Hallo zusammen,

    meine Schwester hat seit Ende September ein Cockermädel aus einer Nothilfe übernommen.

    Zum Hund: 7 Jahre, blind, Herzfehler, kommt aus Spanien, war trächtig und wurde vom Besitzer nicht mehr ins Haus gelassen (so ein :zensur: ).

    Der Hund kam nach Deutschland wurde aufgepäppelt und vermittelt.

    Jetzt meine Frage:

    Die Süße läuft sehr vorsichtig und langsam (verständlich) und ist leider auch recht rundlich. Kann man den Hund wieder langsam an kleine Spazierrunden gewöhnen (antrainieren)? Sie soll ja auch noch was anderes "riechen" als das Haus und den Garten und wegen dem Gewicht wäre es vielleicht auch besser.

    Für Ihre Vorschläge/Meinungen schon mal Danke.

    LG
    Sabine

  • Warum nicht? Ab an die Leine und los gehts. Deine Freundin könnte sich ja auch ein Glöckchen an den Schuh binden und dann könnte die Kleine vielleicht auch mal ohne Leine laufen.

  • Hallo,

    ich habe es mit meinen beiden blinden Mädels - die ich auch erst bekam, als diese bereits 13 Jahre alt waren - so gemacht, daß ich die erste Zeit mit ihnen immer dieselbe Gassi-Runde gegangen bin, weil ich festgestellt habe, daß die Unsicherheit sich legt, wenn sie sich besser auskennen.

    Und man kann auch mit einem älteren Hund noch gut Kommandos trainieren. Meine beiden haben immer sehr stark auf die Stimme reagiert und Kommandos wie Hier und vor allem Stop oder auch Vorsicht haben sie schnell gelernt. Stop habe ich benutzt, wenn sie sofort stehenbleiben sollten und Vorsicht, wenn sie drauf und dran waren, gegen irgendwas zu rennen, wo sie sich verletzten konnten - z.B. die Kante vom Ofen.

    Die vorgenannte Idee mit der Klingel finde ich auch nicht schlecht. Scheint im ersten Moment etwas eigen zu sein, aber der Zweck heiligt die Mittel. Wenn es dem Hund Sicherheit gibt, ist schon viel gewonnen.

    Wenn die kleine Dame merkt, daß ihr beim Gassi-gehen nichts passiert und sie sicher ist, wird ihr das bestimmt nach einiger Zeit großen Spaß machen.

    LG Birgit

  • Bewegung in Maßen wird ihr bestimmt nicht schaden, ganz im Gegenteil, es kann ja nur gut für ihr Herz sein wenn Sie auf Dauer weniger Gewicht mit sich rum schleppen muß. Halt langsam anfangen und allmählich Kondition aufbauen ( also Spaziergänge immer ein wenig länger werden lassen)
    Gut vorstellen könnte ich mir für die Kleine auch Spaziergänge zusammen mit anderen (ruhigen und ausgeglichenen) Hunden, so das sie sich an diesen orientieren kann und schneller an Sicherheit in fremden Umgebungen gewinnt.

  • Ich denke, daß einem Hund generell Bewegung gut tut. Und einem mit Herzfehler tut die RICHTIGE Bewegung ganz sicher auch gut. Überleg mal, vielen Menschen mit Herzproblemen wir sehr dazu geraten sich sportlich zu betätigen, damit es ihnen besser geht.
    Ansonsten, blinden Hunden kann man ganz sanft beibringen sie mit Worten zu "lenken" und vor HIndernissen zu warnen. Ich denke mal, daß sollte Priorität haben. Ansonsten, wenn sie ihre Menschen anhand von Geräuschen, wenns eine ruhige Gegend ist dürften Schritte alleine ausreichen, ansonsten eventuell ein Bimmelchen (ist gerade Vorweihnachtszeit, da gibts die Dinger überall) am Schuh oder so. Ich denke ganz langsam wird sie dann anfangen zu erkunden und wenn sie lernt daß sie sich auf Euch verlassen kann wird es nur besser werden. WEnn ihr sie vor HIndernissen warnt. Und, einige sehr soziale, ruhige Hunde könnten da helfen.

  • ochje, das arme hascherl.
    aber die tips von den anderen finde ich klasse. ich denke auch, dass da viel zu machen geht. halt sehr langsam und vorsichtig - aber es geht bestimmt.

    ich weiss von einem blinden hund, der sich an einem anderen super orientiert. okay, die zwei teilen sich das zu hause aber könnte deine schwester dem cocker vielleicht eine freundin oder einen freund suchen, mit dem dann gemeinsam ein bissi gelaufen wird? halt alles sehr vorsichtig - aber das muss ich euch wohl nicht noch sagen, gell :ops:

    drück euch's däumchen! und schön, dass deine schwester ein großes herz hat...

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für Eure Antworten. Meine Schwester hat schon ein Cockermädel. Leider ist es so, dass die zwei sich ziemlich aus dem Weg gehen. Der Ersthund kann also nicht so richtig was mit dem blinden Mädel anfangen. Mit meinem eigenen Hund ist es etwas schwierig, erst ist erst ein Jahr und sehr ungestüm. Ich "ermahne" ihn schon immer zu Vorsicht bei ihr, dass er halt nicht so stürmisch ist (er ist bisweilen ein großer "Trampel" :D ). Und wenn er an ihr schnuppert, motzt sie ihn ganz schön an (weiß der Geier, was sie schon alles mitmachen musste, bis sie "aufgelesen" wurde).

    Das mit dem "Vorsicht" bei einem Hindernis übt meine Schwester schon zuhause, klappt auch ganz gut. Ansonsten findet die Süße sich schon ganz gut zurecht, weiß wo ihr Napf und das Wasser stehen, auch auf das Sofa ist sie glaub ich schon alleine gesprungen (und auch wieder alleine runter gekommen).

    Beim Laufen kommt es einem halt so vor, als hätte das Mädel "Gummifüße", will heissen, als ob die Beine Schwierigkeiten hätten, den restlich Hund zu tragen (wahrscheinlich auch wegen dem Gewicht).

    Ich treff mich einmal in der Woche mit Ihr, da denk ich mal, werden wir sie im Auto raus aufs Feld fahren und da etwas üben. Denk schon dass ihr das gefällt, wir haben's schon mal versucht, aber da waren die anderen zwei Hunde dabei - etwas schwierig, weil der Ersthund etwas "beleidigt" :D nur am Auto rumgesessen hat und meinem das Tempo etwas zu langsam war.

    Nochmals danke und
    LG
    Sabine

  • Dann ists vielleicht einfacher mit dem Hundchen alleine mal "Orientierungstraining" zu machen. Was den erst und Zweithund angeht, bei meinen Beiden hat es vier Monate gedauert bis sie so halbwegs miteinander klar kamen. Davor war Henna sehr stinkig und gar nicht glücklich mit diesem nervigen etwas. Da hat sie auch so Aktionen wie weglaufen und nicht wiederkommen und dergleichen abgezogen...

  • Jaaa,

    hoffentlich raufen sich die beiden noch zusammen. Wär sonst schade.
    Wir werden wirklich wohl das "Einzeltraining" in Angriff nehmen.

    Hier mal ein (nicht so tolles Foto) von den dreien:

    Externer Inhalt img164.imageshack.us
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    Hihi, einträchtig beim Kauen aufgereiht. Links der "Ersthund",
    in der Mitte meiner und rechts das schwarze blinde Mädel
    (man sieht sogar etwas die weißen, blinden Augen).

    LG
    Sabine

  • Hallo

    Gina ist bei Dunkelheit total blind und bei Helligkeit sieht sie nichts was unterhalb ihrer Schnauze ist. Bei Dunkelheit gehen wir immer die gleiche Strecke ohne Leine, ganz langsam. Nur an den Bordsteinkanten nehme ich sie an die kurze Leine- absitzen- beruhigen(es passiert nichts) sie hat an Bordsteinkanten höllisch Angst)- Komando komm hopp- auf der anderen Seite hopp. Das Kommando Stopp ist ganz wichtig für Gefahren.In der letzten Woche hat Gina wieder so einen Blindenschub bekommen und war beim Laufen total unsicher, obwohl ich immer die gleichen Wege gehe. Da hat ein Spielzeug - ihr Plüschknochen - wunder gewirkt. Sie war ganz relex. Ich rede jetzt wieder viel mit ihr und wenn sie sehr nervös ist, hilft bei ihr singen. Die Leute gucken zwar dumm aber ich erklär es ihnen und mittlerweile sind wir in unserem Bezirk bekannt, wie ein bunter Hund.

    Deine Schwester braucht viel Geduld, die Kleine muss sich ja auch an die neue Umgebung gewöhnen.

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