Hund beisst Katze

  • Hallo an Alle,
    Ich hab gerade dies Forum entdeckt und hoffe nun von euch ein paar Tips oder Hilfen zu bekommen.
    Ersteinmal kurz zu meinem Hund, er ist jetzt 6,5 Jahre, ein Schäferhundrüde und ich habe ihn schon seit er ein Baby war.
    Er verträgt sich nicht gut mit anderen Hunden, was wir aber hinkriegen wenn es mal sein muss!
    Nun mag er leider auch keine Katzen, ich habe ihn mit Maukorb versucht an die Katze meiner Vermieterin zu gewöhnen, immer alles schön langsam, er ist ruhiger geworden wenn die Katze da ist...immerhin.


    Nun haben wir gestern einen langen Spaziergang gemacht, ich lasse ihn frei laufen denn er hört normalerweise recht gut, und er hat auf freiem Feld zwei kleine Katzen gesehen, alles andere hat sofort ausgeschaltet..... er wie ein verrückter auf die Katzen los und hat eine der beiden erwischt.
    Bis ich hingerannt war war leider alles zu spät, er hat die kleine Katze tot gebissen! Ich habe im Rennen noch die Leine nach ihm geworfen und alles versucht, aber wie gesagt, ich glaube sein Gehirn war total ausgeschaltet, er hat nichts mehr wahrgenommen.


    Jetzt war ich natürlich geschockt, wie ihr sicher auch wenn ihr das lest......
    ich habe mir ein Sprayhalsband bestellt mit Fernbedienung und will nun damit versuchen ihn besser kontrollieren zu können.
    Bitte wenn ihr damit schon Erfahrung habt oder mir sonst einen Rat geben könnt schreibt alles was euch einfällt..
    danke!

    • Neu

    Hi


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    • Ich würde Dir gerne einen tollen Ratschlag geben können, was das 'Jagen von Katzen' angeht, weiß nur leider nicht wirklich einen..aber:


      Bitte, Bitte bestell das Halsband wieder ab!


      Ich gehe mal davon aus - zumindest hört es sich so an - als wenn Du keinerlei Erfahrung mit derartigen Halsbändern hast. Abgesehen von meiner persönlichen Meinung zu derlei 'Erziehungsmaßnahmen', kann sovieles schief gehen, wenn Du eigentlich nicht richtig damit umzugehen weisst. Die Gefahr ist sehr groß dass Du dem Hund mehr schadest als ihn zu erziehen.


      edit: Wobei ich vielleicht etwas allgemein zum 'Jagdtrieb' schreiben kann. Leila hat ebenfalls einen gewissen Jagdtrieb, zumindest was Hasen angeht. Wir achten also immer auf gewisse Anzeichen die eindeutig auf Jagd hindeuten, so dass es in den seltensten Fällen wirklich zum 'Abrufen' während einer 'Jagdhandlung' kommt. Anzeichen dafür sind bei ihr immer ein 'Stehenbleiben' und 'Anvisieren'...schon in diesem Moment rufe ich sie zu mir und nehme sie entsprechend ihrer Aufregung entweder an die Leine oder lasse sie neben mir absitzen. Dann habe ich auch noch ein Chance sie wirklich abzulenken bzw. ihre Aufmerksamkeit woanders hinzulenken.
      Ich muss dazu sagen, dass dieses 'Stehenbleiben' und 'Anvisieren' wirklich auch nur einen Bruchteil einer Sekunde sein kann bevor sie vorhat 'loszustürmen' - da ist es manchmal schwierig wirklich 'in time' zu reagieren.


      Was ich Dir aber empfehlen würde ist mit Deinem Hund an der Schleppleine zu trainieren. Zum einen kannst Du lernen die Anzeichen Deines Hundes zum jagen abzuschätzen und VORHER zu reagieren und zum anderen könnt ihr das 'Abrufen' üben, wenn es zur Jagdhandlung kommt ohne dass ein Tier wirklich in Gefahr ist. Erst wenn Du Dir sicher bist, dass das auch wirklich funktioniert, würde ich den Hund auch wieder frei laufen lassen. Wichtig ist, dass Du versuchen musst immer interessanter zu sein, als das 'Objekt der Begierde'....und ich kann nur allzugut verstehen wie schwierig das manchmal sein kann, wenn der Hund 'den Kopf verliert' und nichts anderes außer der vermeintlichen Beute wichtiger erscheint.

    • Erstmal vielen Dank für deine Antwort.
      Die Idee mit der Schleppleine zu arbeiten ist ja auch eigentlich wirklich gut, die habe ich auch schon selbst ausprobieren wollen, da mein Hund eben auch einen recht ausgeprägten Jagdtrieb hat und sich dieser nicht nur auf Katzen beschränkt.
      Ich war mit meinem Anliegen bei einem Hundetrainer der wöchentlich Übungsstunden macht. Ich habe ihm alles geschildert was mir eingefallen ist, unter anderem auch dass mein Hund ein Leiden an der Wirbelsäule hat. Es ist zwar das letzte Mal vor ca einem Jahr aufgetreten und er war seitdem eigentich Beschwerdefrei, trotzdem habe ich ihn darauf hingewiesen, da ich meinem Hund doch bitte Schmerzen ersparen möchte. Als er ihn dann an die Schleppleine genommen hat, hat er auch diese Momente ein paarmal richtig erwischt, wie du schon geschrieben hast gibt es ja die Anzeichen....Ohren gestellt und starr stehenbleiben..
      Aber als ich dann gesehen habe wie mein Hund in die Leine gerannt ist....zumindest hat er mir so den richtigen Umgang mit der Leine erklärt.....war ich allerdings alles andere als begeistert.
      Und als er sich zweimal überschlagen hat habe ich die Übung abgebrochen, da ich nicht denke dass das sehr gesund sein kann.
      Mein Hund hat immerhin 42 Kilo.
      Ich war nun schon in vier verschiedenen Hundeschulen und ....mag sein dass ich da zu pingelig bin.....aber keiner der Trainer hat meiner Meinung nach richtig gehandelt. Das ist auch der Grund warum ich lieber zu Hause arbeiten möchte.
      Von dem Sprayhalsband habe ich bisher wirklich nur im Fernseh etwas mitbekommen, fand aber die Idee eigentlich nicht schlecht. Denn zumindest ist es doch etwas dass dem Hund keinen Schmerz zufügt und ihm auch sonst körperlich nicht schadet.
      Für mich war dabei einfach der Grundgedanke ihn wenn er so völlig abschaltet wieder ablenken zu können. Mit den besten Leckerchen schaffe ich das in so einer Situation nicht mehr.
      Warum bist du der Meinung dass ich mit dem Halsband noch mehr Schaden anrichten könnte? oder worin siehst du die Gefahren von falschem Umgang damit?
      Ich würde mich freuen nochmal von dir zu hören.
      Danke schonmal.

    • Deine Bedenken hinsichtlich des Wirbelsäulenschadens Deines Hundes kann ich nachvollziehen. Jedoch: Je öfter er die Möglichkeit hat ein 'unkontrolliertes' Erfolgserlebnis beim Jagen zu haben, desto schwieriger bis unmöglich wird es dies zu unterbinden. Hast Du Deinen Hund am Geschirr oder am Halsband? Ich selbst nutze das Halsband nur äußerst selten….und niemals wenn wir länger unterwegs sind. Das Geschirr entlastet die Wirbelsäule; auch wenn er mal voll reinrennen sollte. Aber ein ‚Reinrennen’ mit voller Wucht kannst Du auch verhindern indem Du die Leine nie ganz auf dem Boden schleifen lässt. D.h. zwar locker und ohne Zug aber nicht wirklich durchhängend. Dafür musst Du die Leine nicht immer ‚voll geben’, sondern gibst mal mehr mal weniger dazu. Ich selbst ‚trainiere’ Leila mit einer 5m Leine, was in meinen Augen vollkommen ausreichend ist bei ihr. Auch würde ich Dir empfehlen zumindest anfänglich keine zu lange Schleppleine zu verwenden, die ja bis zu 20m lang sein können und auch ein wenig Übung gerade mit einem Geschirr brauchen damit sich der Hund nicht komplett drin verheddert ;-). Gerade bei einem Hund mit sehr ausgeprägtem Jagdtrieb ist es meiner Meinung nach wichtig, dass er in den ersten Wochen wenn ihr an diesem Problem arbeitet, nicht sehr weit weg von Dir kann. Er ist ja auch kein ganz junger Hund mehr und ich weiß auch nicht wie viele ‚Erfolgserlebnisse’ er denn in seinem Leben schon beim Jagen hatte.


      Was Du aber immer im Hinterkopf behalten solltest: Du wirst Deinem Hund den Jagdtrieb niemals abgewöhnen können, aber man kann durchaus daran arbeiten. Und es liegt wirklich immer am Hundehalter die Anzeichen rechtzeitig zu erkennen und frühzeitig abzurufen. Bei Leila reicht mittlerweile ein Rufen ihres Namens, der in einer ganz bestimmten Tonlage nur bei diesem Verhalten ausgerufen wird – nicht schreien! Wobei ich da auch nicht perfekt bin und sicherlich schon einige Male überreagiert habe, sprich zu laut wurde. Meistens reicht es aber sie einmal zu rufen und sobald sie mich dann anschaut ihr ein Kommando zu geben…sie kommt aber schon meist von alleine ‚angetrollt’ (leicht geduckt mit wedelnder Rute und angelegten Ohren) und versucht mich so mit ihrer Haltung zu beschwichtigen – denn der ‚Chef’ war ja nicht einverstanden ;-). Ich gehe mal davon aus, dass Dein Hund ein Abbruchkommando kennt, ‚Aus’ oder etwas in diese Richtung. Das wäre dann auch Kommando bei dem er lernen sollte gar nicht erst loszustürmen.
      Ein Ausschimpfen oder ähnliches ist dabei gar nicht notwendig und wäre auch überflüssig. Im Gegenteil: Jedesmal wenn sie dann da ist gibt’s erst mal richtig dolles Loben.


      Was die Sache mit den Halsbändern angeht. Ich mutmaße jetzt einfach mal: Da hat die Tiernanny wohl ganze Arbeit geleistet – glücklicherweise hab ich noch keine Folge davon gesehen, würde aber nach dem was ich gehört habe, wie oft das dort angewendet wird, Schüttelfrost bekommen.


      Ich selbst kenne mich nicht hinreichend mit derlei Halsbändern aus, als dass ich wirklich qualifizierte Ratschläge über eine korrekte Anwendung geben könnte. Aber so ein Halsband sollte wirklich nur die allerletzte Konsequenz sein; also wenn man der Überzeugung ist dass auch wirklich gar nichts hilft und Du überhaupt keinerlei auch noch so winzige Trainingserfolge hast. Und dann auch niemals alleine ‚rumprobieren’. Es scheint wohl Trainer zu geben, die wissen wie damit umzugehen ist. Dein Hund würde dann auf ein solches Halsband konditioniert werden und Du würdest lernen korrekt damit umzugehen. Nur: Wenn Du alleine daran ‚rumprobierst’ gehe ich mal davon aus, dass Du es anwenden würdest wenn Dein Hund bereits zum jagen losgestürmt ist. Er wäre zwar sicherlich irritiert wenn er eine ‚gesprüht’ bekommt, könnte aber mit Sicherheit keinerlei Verknüpfung zur Beute herstellen. Wie auch? Er bekommt ja de facto für’s ‚rennen’ eine gesprüht; die Folge: Dein Hund weiß eigentlich nicht was er verkehrt gemacht hat und ich vermute mal, dass es ihn sogar in sofern verunsichern kann als das er erwartet beim nächsten ‚rennen’ wieder eine ‚gesprüht’ zu kriegen…


      Bei allem was ich jetzt geschrieben habe, wäre es auch gut, dass ihr ‚Jagdersatzspiele’ sucht, damit Dein Hund nicht frustriert. Das Jagen scheint ihm ja angeboren. Hier kann z.B. ein wenig Fährtenarbeit helfen oder auch Ballspiele. Denn wenn der Ball geworfen wird und Dein Hund ‚hinterherjagen’ darf (dabei ist das darf dick unterstrichen), kann er auf diese Weise zumindest ein wenig seinen Trieb ausleben und er wird nicht komplett unterdrückt, was auch nicht gut wäre. Bei Leila sind wir in diesem Spiel mittlerweile soweit, dass ich sie zwischendrin ‚Platz’ machen lasse und dann z.B. mit meinem Lebensgefährten ein wenig mit dem Ball ‚spiele’. Sie darf sich dann nicht einmischen und auch nicht hinterherjagen. Auf diese Weise hoffe ich nochmals zu unterstützen, dass ein gewünschtes ‚Jagen’ (nach dem Ball) was ganz tolles ist…aber halt auch nur dann wenn wir es per Kommando ihr erlauben.


      So….ist alles ein wenig länger geworden als ich wollte. Bin ja eigentlich auch noch ein rechter Neuling in Sachen Hundeerziehung, kann also nur von meiner ganz persönlichen Erfahrung ‚Hund’ sprechen. Vielleicht hat jemand anderes hier auch noch ein paar Vorschläge.

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