Tschechoslowakischer Wolfshund

  • Zitat

    für mich gehören huskys vor den schlitten(am besten dort wo immer schnee liegt)


    nun, das kann man sehen wie man will. Man sollte diese Tiere nicht nur auf den Schlitten reduzieren, denn sie können noch viel viel mehr! damit will ich nicht sagen, das man sich unüberlegt so ein tier zulegen sollte, aber man sollte sie auch nicht so reduzieren.



  • Und genau das wurde wissenschftlich getestet.
    Daraus ergab sich das Hunde so auf Menschen fikziert sind, weil wir sie
    15 000 Jahre lang domestiziert haben.


    In den Tests wurden 13 Wolfswelpen mit Hundwelpen verglichen.
    Die Wolfswelpen wurden mit 6 Tagen der Mutter weg genommen und von Menschen aufgezogen.
    Sie fütterten sie mit der Flasche und trugen sie umher.
    Die kleinen Wölfe nahmen praktisch an allen Aktivitäten der Menschen teil:
    Sie fuhren in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Auto mit.
    Sie hatten Kontakt mit Freunden der Bezugspersonen, sie begleiteten sie in Restaurants.
    16 Wochen dauerte diese "Intensivbetreuung."
    Im Alter von 4 Monaten kamen die Wölfe zwar zurück in den Tierpark, doch ihre Menschen besuchten sie weiterhin jeden Tag.
    Ab den sechsten Monat dann zweimal in der Woche für vier bis fünf Stunden.
    Sie übten mit ihnen an der Leine zu gehen, sie unternahmen Spaziergänge in Parks und sie brachten ihnen Komandos bei.
    Zwei Jahre investierten sie in die "Sozialisierung" der Wölfe.


    In verschiedenen Bereichen wurden sie mit gleichaltrigen Hundwelpen verglichen.
    Was die Aktivität, Aggressivität, die suche nach Nähe zum Menschen, Lautäußerungen, Schwanzwedeln wurden kaum Unterschiede festgestellt.
    In anderen Punkten gab es jedoch deutliche Abweichungen.
    Obwohl die Wölfe von Geburt an mit der Flasche groß gezogen wurden, knurrten sie ihre Menschen an, wenn sie sich nicht berühren lassen wollten.
    Den jungen Hunden schienen derartige Reaktionen völlig fremd zu sein.
    Die Forscher bemerken, "das die Menschen die Hunde außerste erfolgreich gegen solche Verhaltensweisen selektiert haben müssen."
    Noch dazu vermieden die Wolfswelpen jeglichen Augenkontakt zu den Menschen.
    Die Forscher haben auch dafür eine Erklärung:
    Wenn ein Wolf den anderen anstarrt, ist dies ein Signal der Dominanz und der rangniedere kann einem Konflikt aus dem Weg gehen in dem er seinen Blick abwendet.
    Zwar provoziert direcktes Anstarren auch bei Hunden aggressives Verhalten, doch die Beziehung mit dem Menschen dürfte dies nicht betreffen.
    "Hunde können demnach selektiert worden sein, resistenter gegenüber Augenkonakt zu sein."
    "Oder sie können darauf selektiert worden sein, vorzugesweise auf den Menschen zu blicken."
    Womöglich suchen sie demnach sogar aktiv deren Aufmerksamkeit-eine Vermutung die bei anderen Studien noch eine wichtige Rolle spielen sollte.


    Jetzt mal zu dem Futtertest der durchgeführt wurde.


    Sie ließen 9 der adoptierten Wölfe gewissermaßen gegen Hunde antreten.
    Die Hundebesitzer und die Betreuer der Wölfe waren bei dem Test anwesenend, mußten aber im Abstand hinter den Tieren stehen bleiben.
    Es ging darum zwei Problemstellungen zu lösen:
    In einem Fall steckten die Forscher ein stück rohes Fleisch in einen Behälter und brachten den Tieren bei das Futter herauszufischen.
    Beim zweiten Versuch sollten sie einem an einem Seil befestigte Fleischbrocken aus einem Gitterkäfig hervorholen.
    Zu erst wurde den Wölfen und den Hunden beigebracht wie das funktioniert.
    Dann folgte das eigentliche Experiement.
    Nun wurde es den Wölfen und den Hunden umöglich gemacht an das Fleisch zu kommen.
    Die Frage war nun wie sich die Wölfe verhalten, wenn alle Anstrengungen erfolglos waren und wie die Hunde?
    Die Wölfe gaben praktisch nie auf und versuchten mehr oder weniger den Behälter zu öffnen sowie am Seil zu ziehen.
    Die Hunde stellten ihre Bemühungen rasch ein und setzten sich einfach hin.
    Dann taten sie etwas für Verhaltensforscher Bemerkenswertes:
    Sie drehten sich um und starrten ihre Besitzer an.


    Hunde dürften demnach nicht nur auf Anhänglichkeit geeicht zu sein, sondern auch darauf, die Unterstützung des Menschen einzufordern, wenn sie selbst nicht mehr weiterwissen.
    Ádám Miklósi ist überzeugt, "dass auch das bevorzugte Blicken auf den Menschen bei Hunden eine genetische Komponente hat."
    Die Forscher nehmen an das die ersten Schritte bei der Domestikation des Hundes die Selektion nach menschenähnlichem kommunikativen Verhalten war.


    Etwas pathetisch formuliert, könnte man sagen:
    Die Verhaltensforscher wurden Zeuge, wie mindestens 15 000 Jahre gemeinsame Entwicklungsgeschichte von Mensch und Hund auf buchstäblich einen Augenblick zusammenschmolzen.


    Fazit:
    Wir habe den Hund im laufe der Zeit von uns abhängig gemacht und er hat gelernt mit uns zu kommunizieren mittels Augenkontakt und Sprache.
    Ein Wolf braucht uns Menschen nicht, also hat er es auch nie gelernt.


    Nach zu lesen in dem Buch "Die einzigartige Intelligenz der Hunde" von Alwin Schöneberger.

  • total interessant!! wieder was gelernt...!
    aber mal eine frage in die umgekehrte richtung des wissenschaftlichen experimentes:


    ist ein hund in der lage, sich "sofort" in freiheit wohlzufühlen und vor allem zu überleben??
    (ich meine keinen einzelnen, einsamen hund, sondern mehrere = rudel)


    würde mich jetzt mal echt interessieren.
    ich halte das schon für möglich, weiss es aber natürlich nicht.

  • Zitat

    .....Im Alter von 4 Monaten kamen die Wölfe zwar zurück in den Tierpark, doch ihre Menschen besuchten sie weiterhin jeden Tag. .....


    warum denn das?
    Verfälscht das nicht die Ergebnisse?
    So waren doch am Ende doch nicht beide Aufwachs-Situationen vergleichbar, finde ich.


    Allein wenn ich dran denke was mein Hund ab 4 Monaten aufwärts noch alles so gelernt hat und immer noch lernt.


    lg susa


    ansonsten natürlich trotzdem sehr interessant

  • ulliskaya:


    Darüber stand im Buch nichts, den Test haben sie bisher noch nicht gemacht.


    Aber es ist eine interessante Frage, die zum Nachdenken anregt.
    Ich meine die Hunde vom Tuscani Dog Project leben ja auch so ohne Menschen, obwohl sie ja von den umliegenden Menschen gefüttert werden.
    Also so ganz ohne Hilfe leben sie dann doch nicht.


    Die Frage ist jetzt die ob Hunde mit der Zeit das selbständige Jagen im Rudel wieder erlernen.
    Was ich aber schon denke.


    susami:


    Der Test wurde mit 4 Monaten gemacht, heißt als sie noch bei ihren Bezugspersonen gelebt haben.
    Es gibt weit aus mehr Tests die noch durchgeführt wurden.


    Aber man kann einen Wolf nicht sein leben lang alleine ohne andere Wölfe im Haus oder im Garten halten kann.
    Deswegen wurden sie zurück in den Wildpark gebracht.
    Ein Wolf z.B. versteht nicht das er nicht auf den Stuhl darf und nicht vom Tisch essen darf.
    Was das Rudel macht darf er auch machen, da liegt der große unterschied zum Hund.
    Das macht das Leben unmöglich mit einem Wolf im Haus.


    Und verfelschen tut es die Ergebnisse nicht, die Bezugspersonen haben sich ja trotzdem weiterhin jeden Tag mit den Wölfen beschäftigt.
    Wie schon gesagt sind sie mit ihnen Spazieren gegangen, haben ihnen Komandos beigebracht und haben mit ihnen gespielt.


    Es gibt genug Hunde in anderen Ländern die ihr leben lang kein Haus von innen sehen.
    Ich denke da nur an die Farmhunde in Neuseeland, dort werden die Welpen draußen geboren und wenn sie auf die neue Farm kommen, werden sie sofort zu den anderen Hunden in die Zwinger gesetzt und da sind sie erst 8 Wochen alt und nicht schon 4 Monate.
    Trotzdem wird sich jeden Tag mit ihnen beschäftigt und trainirt für die späteren Aufgaben und sie sind genau so anhänglich wie Hunde die hier bei uns aufwachsen.
    Wie mit den Wölfen in dem Test nur das diese trotz der Intensivbetreuung nicht anhänglich gworden sind.
    Das ging ja so bis sie zwei Jahre alt waren, sprich bis sie geschlechtsreif wurden.

  • Zitat

    :???: ich schwärme auch für akitas,alaskan malamutes ect,aber ich wüsste,das ich ihnen nicht gerecht werden könnte.für mich gehören huskys vor den schlitten(am besten dort wo immer schnee liegt)


    Auch in Alaska, Sibirien etc liegt nicht immer Schnee - in diesen Ländern wird es im Sommer teilweise sogar sehr heiß und das vertragen die Hunde auch sehr gut )nein die stecken sie dort nicht übern Sommer ins Tiefkühlfach)
    Ob sie vor den Schlitten oder Wagen gehören, ich tendiere dazu zu sagen sie brauchen eine ädaquate Beschäftigung. Nicht nur und nicht ausschließlich aber wenn man sieht mit welcher Freude sie diesen Tätigkeiten nachgehen - dann fängt man an zu verstehen.


    Zitat


    und wolfshunde in die freie wildbahn in einem rudel.
    liebe grüsse susi


    Wolfshunde nicht nicht dazu gezüchtet worden - sie haben NIE so gelebt - das ist keine artgerechte Haltung.
    Sie brauchen viel Beschäftigung, und Auslastung, sind tolle ausdauernde Sportler und geniale Fährtenhunde.
    Man sollte sich aber für irgendsolche Sachen interessieren wenn man sich für so einen Hund interessiert.


    Liebe grüße
    Yvonne

  • Zitat

    susami:


    Der Test wurde mit 4 Monaten gemacht, heißt als sie noch bei ihren Bezugspersonen gelebt haben.
    Es gibt weit aus mehr Tests die noch durchgeführt wurden. ....


    achso, okay - danke, das hatte ich irgendwie falsch verstanden :ops:


    warum wurden die Wölfe denn weiter betreut? Welche Tests werden denn jetzt mit denen gemacht?


    lg susa

  • Zitat

    achso, okay - danke, das hatte ich irgendwie falsch verstanden :ops:


    warum wurden die Wölfe denn weiter betreut? Welche Tests werden denn jetzt mit denen gemacht?


    lg susa



    Ich hatte auch nicht geschrieben in welchem Alter der Test gemacht wurde :^^:


    In dem Buch steht nur das sie noch mehr Tests gemacht haben, ich denke aber das es dann das ganze Buch ausgefüllt hätte.
    Aber die gesamten Testst beruhen darauf zu gucken wie das Verhalten von Wölfen und Hunden gegenüber dem Menschen ist und welche Unterschiede bestehen.


    Das Buch kann ich nur empfehlen, dort wird z.B. beschrieben ab wann der Hund eigentlich zum Menschen gehört und es werden halt viele Tests durchgeführt um die Intelligenz von Hunden zu erforschen und die Beziehung zum Menschen.
    Warum der Hund so gut mit uns komunizieren kann und andere Tiere, wie der Menschenaffe der uns im Verhalten so änlich ist, nicht, warum er problemlos unter uns leben kann etc.
    Es ist eben nicht das klassische Hundebuch, die es in Massen zu kaufen gibt.

  • Auf den TWH bin ich gekommen als ich diese Rasse 1997 das erste mal in einer Hundezeitschrift sah . Ich war von dem Aussehen dieser Rasse fasziniert . Allerdings war ich von dem Steckbrief , Wesen der Hunde , erst einmal nicht so begeistert was mich erst mal dazu veranlasst hatte mich auf Hundeausstellungen über diese Rasse zu informieren . Es war 1998 als ich dann diese Hunde das 1. mal live auf der Internationalen Rassehundeausstellung in Berlin sah und mir blieb von der Schönheit der Hunde der Mund offen stehen , ich war total begeistert und wollte unbedingt später auch so einen haben . Obwohl wie schon gesagt mir der Steckbrief teilweise überhaupt nicht gefiel habe ich dann 1999 den Argon bekommen und war total begeistert .


    Argon ist mein / unser 13. Hund aber der 1. TWH und der 3. Welpe . Die anderen waren alles Hunde im alter zwischen 1,5 und 6 Jahren ( versaute , falsch Erzogene und Hunde aus schlechter Haltung oder einfach nur abgegeben ) . Vorher hatten wir überwiegend DSH ( darunter waren 2 DSH - Mixe ) meistens 2 und 3 auf einmal .


    Der Unterschied DSH und TWH ist für mich persönlich : 1. die hohe Intelligenz dieser Rasse ( auch heute macht er noch manchmal Sachen die ich ihm nie beigebracht habe denn er sucht sich oft die Lösung eines bestehenden Problems alleine )
    2. die Körpersprache die noch wesentlich mehr als beim DSH ausgeprägt ist . Und er lernt unheimlich schnell ( auch Blödsinn ).
    Auch wenn mein TWH noch 29,73% Wolfsblutanteil hat heißt es noch lange nicht das er den Wolf auch raus lässt . Er wird wie viele andere Hunde auch in der Wohnung gehalten und was den Jagdtrieb angeht - ich habe es mit ihm von Anfang an aberzogen sodass der Jagdtrieb fast gleich null ist .Weder Radfahrer noch Jogger interessieren ihn.
    Und dann das angeblich dolle Temperament dieser Rasse . Ich sage nur so viel dazu : Meinen hätte ich besser „ Valium „ oder „ Baldrian „ nennen sollen .
    Und von Scheuheit keine Spur . Im Gegenteil , er ist so neugierig das ich aufpassen muß damit er mal nicht seine Nase da rein steckt wo es gefährlich werden könnte .
    Menschen gegenüber die er kennt ist er sehr freundlich , lässt sich allerdings ungern von fremden Leuten anfassen bzw. ER möchte auf die Leute zugehen um sich anfassen zu lassen und nicht umgekehrt.
    Das alleine bleiben muß man wie bei jedem anderen Hund auch üben und dann gibt es auch keine Probleme . Allerdings gibt es unter den TWH die reinsten Ausbrecherkönige .
    Und ich würde mir immer wieder einen wieder TWH holen auch wenn der nächste wahrscheinlich von Wesen her anders ist .Denn jeder Hund hat seine eigene Persönlichkeit .


    Sollte noch jemand Fragen habe ich beantworte sie gerne.


    Gruß Verena

  • Hallo Verena,



    schön von Dir zu lesen:


    Wir haben uns auch viel erkundigt, Deine aufgezählten Dinge gehören zu den meisten Eigenschaften, von denen wir gehört haben.


    Wir haben von einem Züchter gehört, dass der Umgang unter den TWH´s etwas rabiater ist, als bei den üblichen Hunden. Wie hast Du das erlebt bzw. wie erlebst Du das? Der Züchter meinte, sie kämpfen viel leichter und sind bereitwilliger zu zwicken. Unser Dobi ist ein Kurzhaar :/


    Was hälst Du von der Vermutung, dass viele TWH´s einfach "nur" in ihrem Rudel gehalten werden und z.B. nicht auf Hundwiesen kommen etc. und deshalb so scheu sind?!


    Wir haben öfters einen anderen Hund zu Besuch...der Züchter meinte, das wird ein Problem geben, weil dieser Hund nicht ständig zum Rudel gehört und wird deshalb sicher gemobbt!

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