Er knurrt seinen Spielball an

  • Hallöchen ihr da draußen!


    Bin ja noch relativ frisch hier (werd die Vorstellung gleich noch nachholen ;) ), aber ich hab gleich mal ne Frage:


    Unser Pablo (Tierheimhund) ist ja schon 8 und hat mit Spielen nicht (mehr?) am Hut - er reagiert nicht auf Stöckchen oder sonstiges apportieren, mag nicht mit nem Ball spielen und keine Quietschtiere.


    Das wussten wir anfangs natürlich nicht, haben ihm also bisschen was geholt.


    Seit ein paar Tagen hat er nun angefangen mit seinem Ball zu spielen, das Ding ist größer als seine Schnauze, aber versucht trotzdem, es zu fangen, zu knietschen, ihm nachzulaufen, wenn es wegrollt.
    Allerdings dürfen wir nicht mitspielen, nur zuschauen - sobald wir uns einmischen, ist der Ball uninteressant.


    Außerdem hat er heute einen neuen Ball für sich entdeckt - der ist aus massivem Gummi, ganz glatt und mit so ner Kordel (zum wegschleudern, denke ich) ausgestattet.
    Aber mit dem spielt er nicht richtig, sondern knurrt ihn böse an, versucht ihn zu zerbeissen, bellt und klingt echt wütend.


    Nun wissen wir nicht weiter, haben viele Fragen:


    - Mag Pablo nicht mit uns spielen, oder warum ist der Ball abgemeldet, wen wir ihn in die Hand nehmen? Wir würden gerne ein bisschen mit ihm auch in der Wohnung spielen, aber er mag nicht.
    - Wegen dem anderen Ball: Ist das Verhalten okay? Sollten wir es unterbinden, dass er nicht mehr knurrt, ihm evtl. den Ball wegnehmen?


    Sorry, dass ich so ahnungslos klinge, aber Pablo ist erst seit wenigen Wochen bei uns und wir haben keine Erfahrung mit Hunden.


    Liebe Grüße und Danke schonmal,


    Jana

  • Hm.. gute Fragen, wirklich fundierte Antworten hab ich da auch nicht drauf. Aber Vermutungen - wenn die jeder Logik zuwider sind, bitte ich die andren, mich zusammenzustauchen ;-)


    Also das mit dem nicht mit Euch spielen... vielleicht hat sein vorbesitzer nie mit ihm gespielt und hat ihm immer nur den Ball weggenommen. Wenn Pablo dann mit ihm spielen wollte, durfte er das vielleicht nicht?!?!


    Und das mit dem Anknurren lässt sich aus der Entfernung schwer sagen... meine zwei lassen auch mal schon so komische Laute ab, wenn sie spielen, meistens, wenn sie die dinger vermeintlich totschütteln, das ist denk ich normal (oder?!?!?). wenn er vor dem Ball steht und ihn anknurrt und anbellt, hat ervielleicht angst? Schaut mal auf seine Körpersprache, wie sind seine Ohren/seine Rute? Was ist er denn für ein Hund?


    Hoffe, ich konnte ein bissal helfen.. wenn ich auch selber ziemlich ratlos bin *gg*



    lg
    schnupp & Rasselbande

  • Daß er nicht MIT Euch spielt könnte daran liegen, daß er einfach zuviel Respekt vor Euch hat und es (im Moment zumindest noch) nicht wagen würde, Euch als Ranghöheren das Spielzeug streitig zu machen.
    Für viele Hunde ist das Spiel mit den Menschen selbstverständlich, aber es sagt bei näherem Betrachten auch sehr viel über die Rangordnung aus. Zum einen gibt es Hunde, die beim Ball- oder Stöckchenspiel keinen Unterschied zwischen Spielgegenstand und menschlichen Körperteilen machen - auf der anderen Seite gibt es solche Fälle wie bei Eurem Vierbeiner. Das sieht man auch oft, wenn Hunde untereinander spielen: die "Underdogs" würden nie um einen Ball laufen, wenn ein dominanterer Hund nur schief in die Richtung guckt - andere machen da Rugby draus, knallen aneinander und es passiert trotzdem nichts.
    Mit Hunden richtig spielen ist gerade bei schüchternen Exemplaren oft eine Wissenschaft für sich und will mitunter richtig gelernt sein. Ich finde den Mann zwar merkwürdig und absolut anstrengend zu lesen, aber Ekhard Lind hat dazu ja einige Bücher geschrieben. Das Video erscheint einem zwar im ersten Moment wie eine Doku über Psychotherapie bei Ex-Junkies oder so, aber ich fand es trotzdem beeindruckend und auch ziemlich aufklärend was Spielverhalten in Mensch-Hund-Beziehungen betrifft. Vielleicht wäre das ja mal eine Weiterbildungsmöglichkeit :)


    Aber ich könnte mir auch vorstellen, daß bei Eurem Familienzuwachs auch die Zeit eine große Rolle spielt. Ich hatte auch eine 8jährige Hündin aus Zwingerhaltung übernommen und die kannte gar nichts in Sachen Spielen. Mit der Zeit ist sie sicherer und vor allem alberner geworden, hat ihre ganze Kindheit nachgeholt und spielen gelernt! Sie wußte vorher nicht, was ein Ball ist, kannte Stöckchen nur von Schlägen und sie war dann noch ganze 9 Jahre in ungebremster Party-Laune, hat den Papierkorb geleert (leider auch oft den Schreibtisch abgeräumt) und Reißwolf gespielt, hatte Bälle apportiert wie bescheuert, mit mir rumgebalgt und einfach nur die Hundesau rausgelassen :jump:


    Was den Schnurball betrifft - das hört sich schon eher nach Angst an, würde ich sagen... Vielleicht solltet Ihr ihn erstmal auf Eis legen und zunächst mit einem "sympathischeren" Ball ein paar Spielsequenzen einbauen und den anderen in ein paar Wochen nochmal rausholen und gucken, ob das geht...
    Hunde verknüpfen manchmal Dinge, auf die wir im Leben nicht kommen und vielleicht ist ihm das aus was für Gründen auch immer wirklich unheimlich :ka:

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