Schleppleinenanfänger trifft Radfahrer und Jogger - Taktik?
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Hallo Leute!
Finn ist jetzt 8 Monate alt (seit seinem 6. Monat haben wir ihn) und absolviert seit ein paar Tagen Schleppleinentraining (5m Leine).
Nun ist er noch nicht soweit, dass ich sagen würde man könne ihn schon auf Radfahrer und Jogger "loslassen", aber praktisch ergeben sich solche Begegnungen ja nun auch schon mal früher, als es der theoretische Trainingsplan vorsieht.
So grundsätzlich hat er das Problem, dass er Radfahrer und Jogger erst mal anbellt und dabei hoch in die Leine springt. Anfangs dachte ich, das wäre alleine Unsicherheit mittelerweile bin ich mir nicht so ganz sicher, ob da nicht auch ein bisschen Jagdlust dahinter steckt, oder würde er dann nicht bellen?
Auf jeden Fall rennt er (oder besser würde er) Radfahrer und Jogger auch verfolgen. Was ich am WE festgestellt habe, als ein Radfahrerpärchen von hinten überholte.
Unsere momentane Taktik ist Finn kurz zu nehmen ein mal NEIN zu sagen - was ihn in diesem Zusammenhang nicht wirklich interessiert - und ansonsten erstmal in die entgegengesetzte Richtung zu gehen (immer noch mit kurzer Leine) bis seine Aufmerksamkeit von Jogger oder Radfahrer ablässt. Sein Getue versuchen wir dabei zu ignorieren.
Versuche die Aufmerksamkeit mit Leckerchen oder Spielzeug auf uns zu lenken bring in dem Moment nix, wobei wir ansonsten seine Aufmerksamkeit sehr gut auf uns lenken können - natürlich noch nicht perfekt, sonst bräuchten wir ja auch die Schleppi nicht.
Ist diese Vorgehensweise so ok und wir müssen jetzt nur noch weiter üben, üben, über oder gibt es Verbesserungsvorschläge?
Ach ja, grundsätzlich soll man ja - sobald Jogger und Radfahrer aus der Schleppleinenreichweite sind - die Schleppleine wieder fallen lassen und schnell in die andere Richtung gehen. Allerdings ist das im Moment noch mit einem äußerst heftigen Ruck verbunden, mit dem meine Schwiegermutter schon in den Grenzbereich kommt. Daher halten wir die Leine weiter kurz.
Danke und Grüße,
Martin -
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Hi
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Ich würde da gar nicht so ein "Spektakel" drum machen.
Ranrufen funktioniert in dieser Situation wahrscheinlich noch nicht?
Also einfach zum Hund hingehen, die Leine kurz fassen und am Fahrradfahrer/Jogger vorbeigehen.
Ich würde ihn weder ablenken, weil er soll es ja als normal ansehen und nicht noch in seiner Aufregung bestätigt werden, noch würde ich den Abstand aktiv vergrößern, denn das passiert ja eh automatisch, wenn Jogger/Fahrradfahrer sich entfernen.
Das NEIN könnt ihr euch schenken, grundsätzlich immer nur dann Kommandos geben, wenn sie auch befolgt werdenIhr könnt seine Aufregung nicht unterbinden, das NEIN unterbindet sie auch nicht, also ist es völlig nutzlos und ihr nutzt das NEIN völlig unnötigerweise ab. (Kennt und befolgt er das Kommando NEIN überhaupt?)
Zum Ruck: Lasst ihn solange kurz, bis ihr wieder seine Aufmerksamkeit habt, dann entlasst ihr in mit einem LAUF wieder zum Freilauf/Schleppleine.
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Hi Martin,
so ein ähnliches "Problem" haben wir zur Zeit auch: Nur sind es bei uns keine Jogger/Radfahrer, sondern andere Hunde *g*
Das mit dem "Nein" sagen ist prinzipiell richtig (zumindest laut unserer Hundetrainerin).. allerdings hat auch *Sascha* Recht, wenn sie sagt, das es passieren könnte, das Euer Finn dabei lernt das er ein "Nein" ruhig ignorieren kann. Also vielleicht ein anderes Wort benutzen wie ein strenges "He!" oder so ähnlich, um dem Hund zu zeigen, das ihr das Bellen und in die Leine springen nicht ok findet...Versucht so wenig Aufhebens wie möglich zu machen, aber macht ihm dennoch klar, das er nicht zu "randalieren" hat...
Ansonsten hört sich das doch alles soweit ok an, wie ihr das macht.
Denke ihr seid auf dem richtigen Weg und benötigt halt "nur" noch eine Menge Geduld und Durchhaltevermögen
Aber das schafft Ihr schon! *zuversichtlich guck*Viel Glück und Geduld und weiterhin viel Spass mit Eurem Wuff
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Im Idealfall hälst du anfangs etwas Abstand, siehst die "Objekte" zuerst, kannst den Hund noch ruhig wegrufen und in gebührendem Abstand vorbei gehen. Wenn er bei Radlern/Joggern unsicher ist, dann laß ihn ruhig sitzen und sich umschauen.
Wenn er aber wirklich hinterher will, kläfft und "positiv" aussieht, dann habt ihr ein kleines Jagdproblem !
In dem Falle hieße das Training nicht nur SL, abrufen, ruhig bleiben - wobei ich ein deutliches Abbruchkommando nehmen würde !! - sondern auch alles andere, was da mitspielt ändern.Wie beschäftigt ihr den Hund sonst, was macht ihr mit ihm ? Typisch für dieses Verhalten ist das klassische Bällchen werfen. Dabei wird der Hund auf das Hinterherhetzen sich bewegender Objekte trainiert und die Joggerjagd ist nur eine Frage der Zeit.
Wie ist euer Hund sonst drauf ? Eher ausgeglichen, schnell auf 180, unsicher, ... ??
Vielleicht helfen dir die SL-Tipps auf meiner hp ein bisschen weiter !?
Gruß, staffy
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Zitat
Ich würde da gar nicht so ein "Spektakel" drum machen.
Naja, wir machen das so ruhig wie möglich. Das Problem ist halt, dass so eine Begegnung sehr schnell kommt und wir müssen ja Sorge dafür tragen, dass er nicht in Rad oder Jogger springt.
Ich stimme Dir voll und ganz zu... aber je nachdem wie weit Finn gerade entfernt ist, läßt sich zumindest manchmal eine gewisse Hektik nicht (völlig) vermeiden.
Zitat
Ranrufen funktioniert in dieser Situation wahrscheinlich noch nicht?Ranrufen funktioniert grundsätzlich schon gut aber in dieser speziellen Situation nur dann, wenn Jogger oder Radfahrer noch weit genug weg sind. Und insbesondere unter Joggern gibt es "Schleicher" die hört man gar nicht rankommen. Aber selbst wenn ich ihn ranrufe springt er beim Passieren noch in die Leine.
Gut, das braucht halt auch noch Zeit.
ZitatDas NEIN könnt ihr euch schenken, grundsätzlich immer nur dann Kommandos geben, wenn sie auch befolgt werden
Ihr könnt seine Aufregung nicht unterbinden, das NEIN unterbindet sie auch nicht, also ist es völlig nutzlos und ihr nutzt das NEIN völlig unnötigerweise ab. (Kennt und befolgt er das Kommando NEIN überhaupt?)
Ja, das hatte ich mir nach dem Studium diverser Beiträge auch schon so gedacht. Das lassen wir dann mal lieber...
Er kennt das NEIN, aber in der Situation entfällt es ihm wohl immer.
ZitatZum Ruck: Lasst ihn solange kurz, bis ihr wieder seine Aufmerksamkeit habt, dann entlasst ihr in mit einem LAUF wieder zum Freilauf/Schleppleine.
So machen wir das auch - allerdings ohne das LAUF-Kommando.
Was mich aber nach wie vor interessiert ist, ob das nun ein Jagdansatz ist oder ob er den Jogger bzw. Radfahrer vertreiben will... oder ist das einfach nur normal?
Aber schon mal Danke, für die Anregungen!
Gruß,
Martinp.s.: Natürlich üben wir auch solche Dinge, wie Platz auf Entfernung und verfestigen die Kommandos wie HIER und NEIN usw., aber für die Situation sitzt das im Moment noch nicht sicher genug.
pss:
ZitatWenn er aber wirklich hinterher will, kläfft und "positiv" aussieht, dann habt ihr ein kleines Jagdproblem !
In dem Falle hieße das Training nicht nur SL, abrufen, ruhig bleiben - wobei ich ein deutliches Abbruchkommando nehmen würde !! - sondern auch alles andere, was da mitspielt ändern.Das ist es was ich noch wissen wollte. Ja, er will Joggern und Radfahrern dann auch hinterher (rennt voll in die Leine, wenn man ihn läßt). Hab' schon ein bisschen was über Antijagdtrainig gelesen, werde dass dann mal vertiefen.
Zitat
Wie beschäftigt ihr den Hund sonst, was macht ihr mit ihm ? Typisch für dieses Verhalten ist das klassische Bällchen werfen. Dabei wird der Hund auf das Hinterherhetzen sich bewegender Objekte trainiert und die Joggerjagd ist nur eine Frage der Zeit.Ok... dann liegt da schon mal ein Fehler von uns, denn Bällchen werfen machen wir mit ihm, aber nicht nur. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann muß man das jetzt so umkonditionieren, dass man das Bällchen werfen er es aber nicht erreichen darf, richtig? Und dazu trainiert man das Abbruchkommando, oder?
Ansonsten beschäftigen wir ihn mit Kommandos üben (ist im Moment eh noch wichtig) dabei lernt er auch so unnütze Dinge, wie über den Rücken rollen usw.. Dinge im Raum verstecken, Zerrspiele. Und dann halt die Freilaufrunden und im Garten darf im Moment toben, weil draußen ja mit Schleppi geübt wird.
ZitatWie ist euer Hund sonst drauf ? Eher ausgeglichen, schnell auf 180, unsicher, ... ??
Da trifft am ehesten unsicher zu, wobei nicht so sehr wie am Anfang. Ist ein typischer spanischer Mischling erst mal scheu und ein Allesfresser. Aggressionen und hat er bis jetzt noch keine gezeigt.
Danke, für den Hinweis auf Deine HP!
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Zitat
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann muß man das jetzt so umkonditionieren, dass man das Bällchen werfen er es aber nicht erreichen darf, richtig? Und dazu trainiert man das Abbruchkommando, oder?
Noch schnell, kurz vor FeierabendAndersherum wäre es sinnvoll:
Hund ins BLEIB, Ball werfen oder irgendwo ablegen, Hund dann hinterherschicken - sogenannte Steadyness / Impulskontrolle trainieren !!
Der Hund soll lernen, trotz des Reizes liegen zu bleiben, erst auf Kommando suchen. Zudem muß er bei der Variante mit der Nase suchen, wird also bedeutend mehr gefordert, als beim monotonen Hinterherlaufen.Die Steigerung wäre (irgendwann später mal), den Hund auf dem Weg zum Ball ins Platz zu rufen.
Abbruchkommando wäre ein NEIN in dem Moment, wo er eine unerwünschte Handlung ausführen will, wie z.B. zum Jogger rennen, die Katze jagen, etc. Das Kommando kommt sehr deutlich, kurz, ernst und kombiniert mit entsprechender Körpersprache (auf den Hund zu gebeugt, Blickkontakt, selbstbewußt, evtl. mit vorgestreckter (stopp) Hand).
Gruß, staffy ... die jetzt mit den Hundis den Herbst genießen geht
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Danke, für die Tipps!
Werd' auch noch ein bisschen in der Bücherecke dazu stöbern.
Viel Spaß draußen, viel besser kann das Wetter für H und HH nicht sein.
Gruß,
MartinNachtrag:
Nach weiteren Versuchen Finn an Radfaharer zu gewöhnen, ist mir jetzt folgendes noch aufgefallen:Kommen uns Radfahrer bergauf langsam entgegen so wirkt er eher verunsichert ängstlich und geht den Radfahrern nicht nach.
Überholen uns Radfahrer zügig von hinten, dann will er nachlaufen. Ich schließe daraus, dass schnelle Bewegungen das Hinterherlaufen auslösen, was wir teilweise durch Bällchenwerfen noch unterstützt haben.
Der Radfahrer an sich scheint ihn aber zu verunsichern. Das paßt auch in sein allgemeines charakterliches Schema. Denn eigentlich ist er Fremden gegenüber immer erst mal unsicher.
Ich schätze mal - da Hunde ja Bewegungsseher sind - dass beim Überholen von hinten die schnelle Bewegung den Unsicherheitsanteil überwiegt und dadruch der Nachlaufdrang (Jagddrang) ausgelöst wird.
Gruß,
Martin
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