Muss es immer vom Züchter sein??

  • Zitat

    ich will den mischlingen nichts absprechen (hatte selber auch welche) aber es wird immer wieder als merkmal geschrieben dass sie gut sozialisiert sind und freundlich.


    Für mich kommen nur Tierschutzhunde in Frage, aber _das_ würde ich nun nie behaupten. Ich habe einen einzigen Grund: Zum Züchter gehe ich dann, wenn nicht mehr millionenfaches Tierleid als Überschuss in Tierheimen & Co. sitzt. Ich bin so egoistisch, zu meiner persönlichen Belustigung ein Tier ins Haus zu holen, dann muss es nicht eigens für mich noch gezüchtet werden. Wenn es krank wird, dann akzeptiere ich das und helfe ihm, wo ich kann - ein Familienmitglied und Freunde suche ich mir auch nicht nach zu erwartender Gesundheit aus :winken:


    Damit es auch gleich erwähnt ist: Ich verurteile niemanden, der anders denkt und es handelt sich hier ausschließlich um meine persönliche Meinung.

  • jetzt hast du aber nur einen teil der aussage genommen und es auseinander gepflückt, dass was anderes daraus wird... der teil, den du dir da gegriffen hast ist nur die einleitung. das wesentliche in meiner aussage istdie darauf folgende frage, die völlig unebachtet blieb, aber der eigentliche kern dessen ist..



    ist der grad der sozialisierung ein Rassemerkmal, so wie es vielfach hier am anfang geschrieben wird?


    dass mischlinge prima hunde sein können, genauso wie reinrassige ist ausser frage.
    die gesundheitsprognose ist für mich aber keine unwichtige sache. ich will dass bei meinem familienmitglied weitestgehend sichergestellt ist, dass es ein leben ohne schmerzen oder krankheiten hat, die man durch gezielte selektion hätte ausschließen können. ist das falsch? sollte es mir tatsächlich egal sein, dass mein familienmitglied leidet, weil jemand "mal welpen haben wollte" und genetik völlig unebaechtet ließ oder es schlichtweg egal war?
    wir verbringen lieber unsere zeit beim rennen auf den feldern, als beim tierarzt. ;) das ist meine meinung zur gesundheitsprognose.


    und ich weiss, dass es gleich noch richtig hitzig wird trotzdem...


    was das tierheim angeht - sicher war auch das eine überlegung und wird trotz allem regelmäßig unterstützt - aber eine andere ist, dass auch wenn die tiere nichts dafür können und sicherlich leiden, es hier und da eine gewisse "wegwerfgesellschaft" gibt, der es sehr wohl bewusst ist, dass der tierschutz hier ein gerne bereites auffangbecken dafür bietet. das will ich nicht unterstützen - da zu differenzieren finde ich aber nahezu unmöglich.

  • Zitat

    ist der grad der sozialisierung ein Rassemerkmal, so wie es vielfach hier am anfang geschrieben wird?


    Nein, kein Rassemerkmal.
    [wiki] die Entwicklung der Persönlichkeit aufgrund ihrer Interaktion mit einer spezifischen materiellen und sozialen Umwelt, d. h. unter selbstverständlicher Annahme der gesellschaftlichen Werte und Normen und deren Identifizierung (Sozialisation)


    in "Deutsch": es geht darum, wieviel der Welpe in den ersten Lebenswochen lernt und kennenlernt: richtiges Hundeverhalten durch die Mutter und die Wurfgeschwister, unsere menschliche Umwelt mit TV, Teppich, Laminat und Fliesenboden, Autofahren, Garten mit Wiese, Wasser etc. - ja und natürlich die Menschen, Kinder, Alte, Jogger, Rollstuhlfahrer, Radfahrer usw. usw. usw.


    diese Sozialisierungs-Phase ist natürlich mit 8-10 Wochen, wenn man einen Welpen i.d.R. bekommt, noch nicht abgeschlossen, aber:
    Ein guter Züchter weiss wie wichtig das alles ist und achtet darauf das die Welpen viel lernen können. Einem Vermehrer ist das egal, der will nur schnell Geld verdienen.


    darum geht es also - Ausnahmen bestätigen die Regel
    lg susa


    :ops: Ab "in Deutsch" ist es kein Wiki-Zitat mehr, sorry[/wiki]

  • Hi,


    Zitat

    das steht sogar in einem rassebuch! das hab ich nicht erfunden oder sonst was.


    na ja, die katholische Kirche hat auch noch bis über die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts hinaus behauptet, die Erde sei eine Scheibe. Wahrer ist es dadurch auch nicht geworden.


    Viele Grüße
    Cindy


  • nuja, meinetwegen glaubt was ihr wollt...*sfg*, das rassebuch iss ziemlich neu und ja, ich denke das da schon was wahres dran iss.
    Aber jeder wie er mag. :lachtot:

  • Gibt es eine wissenschaftliche Begründung dafür, dass Mischlinge "wesentlich vitaler, zäher, ausauernder, ausgeglichener und weniger krankheitsanfällig und auch anpassungsfähiger" sind?


    Der Genpool mag zwar größer sein, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Vater und Mutter eines Mischlings auch Rassehunde mit eben diesen Erbkrankheiten sind.


    Beim verantwortungsvoll gezüchteten Hund besteht sogar der Vorteil, dass die Elterntiere untersucht werden, so dass das Auftreten von Erbkrankheiten verringert werden kann.


    Und Attribute wie Ausdauer, Ausgeglichenheit und Anpassungsfähigkeit sind für mich in erster Linie Resultate von Sozialisation, Erziehung und Haltung, und nicht des Erbguts.

  • Zitat

    Beim verantwortungsvoll gezüchteten Hund besteht sogar der Vorteil, dass die Elterntiere untersucht werden, so dass das Auftreten von Erbkrankheiten verringert werden kann.


    kann aber leider nicht unbedingt iss. (blöd ausgedrückt, ich weiß). Aber selbst beim rassehund, wo der züchter wirklich ahnung hat kann es vorkommen, das irgendwelche krankheiten vererbt werden. Und es können ebenso krankheiten durch die zucht enstehen, die nicht unbedingt erblich bedingt sind. Auch denke ich nicht, das sich die heutigen züchter noch mit der wahren kynologie auskennen und sich danach richten.


    gott sei dank bleibt es ja jedem selbst überlassenw as er glaubt und was er sich für einen Hund anschafft.


    man vergißt bei mischlingen sehr oft, das sich dort zwei verschiedene rassen vermischen. Und somit natürlich auch die ausdauer, anpassungsfähigkeit etc. ändert, als beim rassehund.


    Ich habe jetzt nicht so sonderlich die ahnung vom züchten, und kann mich nich so gut ausdrücken wie ihr.

  • Das ist ja dann auch die "Gefahr" bei Mischlingen, dass die Charaktere der Elterntiere überhaupt nicht zusammenpassen.



    Aber da ich mit meinem Hund nicht arbeite, und auch sonst keine bestimmten Eigenschaften erwarte, bin ich persönlich ja auch ein Freund von Mischlingen. Denn es gibt so viele Hunde im Tierschutz, die eine zweite Chance verdient haben!


    Trotzdem finde ich daneben verantwortungsvolle Zucht zur Erhaltung der verschiedenen Rassen durchaus sinnvoll und wichtig.



  • Moin,


    zur katholischen Kirche: Das wage ich zu bezweifeln. :D


    Zum Rassebuch: Auch neue Rassebücher schreiben Unsinn. Ich blättere sie sehr gerne durch und lese mir immer gern zur Beurteilung des Buches die Rassebeschreibung für Flats durch, da das ein Thema ist, wovon ich nunmal wirklich was verstehe. Mein Urteil: Die meisten (neuen) Rassebücher sind inhaltlich Mist. :roll:


    Tschüss


    Jörg

  • Hallo


    yane: (sorry für die späte Antwort, aber ich lese nicht ständig mit.)


    Zitat

    Wo bitte ist das Problem? Die Hündin hat HD B, na und? Was sollte die Züchterin darüber gross sagen? Das ist das Auswertungsergebnis.


    Ich habe ja geschrieben, das es nicht schlimm ist. Aber bei der Befragung zu uns wurde derart ins Detail gegangen, z.B. reichte es nicht, das wir sagten, dass wir in einem freistehenden Einfamilienhaus wohnen und der Hund keine Treppen steigen muss, da er ins Büro nicht darf. Da wurde wieder und wieder nachgefragt - am liebsten wäre es wohl gewesen, wenn wir Grundriss und Fotos mitgebracht hätten.


    Und dies war an vielen weitern Stellen so. Also kann ich doch im Gegenzug erwarten, dass der Züchter mindestens auch so auskunftsfreudig ist.


    Zitat

    Es ist verständlich, dass der Züchter die Welpeninteressenten nicht einfach frei wählen lässt. Schliesslich kennt er seine Welpen ja wohl am besten, sollte man meinen. Ich würde auch nicht einfach hergehen und sagen "da sucht euch einen aus".


    Für mich ist es nicht verständlich! Und ja, genau so sind wir zu Chili gekommen, wir haben mit den Welpen gespielt und dabei hat es sich so ergeben... Chili hat sich uns und wir sie ausgesucht.


    Zitat


    Und es ist ja wohl klar, wenn jemand sagt, dass er Interesse an Ausstellungen oder Zucht hat, dass man diesem nicht den Welpen aus einem Wurf gibt, der einen Fehler hat, nur weil ein anderer meint, er müsse sich als "Familienhund" den vielversprechendsten Welpen aus dem Wurf aussuchen.
    Dazu kommt, was soll der Züchter denn machen, wenn nun 3 Interessenten sich alle den gleichen Welpen aussuchen? Diesen Welpen dreiteilen? Geht ja wohl schlecht. Also wird der Welpe dann auch wieder zugeteilt werden.


    Für dich ist es klar, für mich nicht! Es gibt ja eine ganz einfache Methode, das zu regeln: First Come, First Serve. Als wir Chili ausgewählt haben, konnten wir auch nicht mehr aus allen 7 Welpen wählen, zwei waren schon versprochen. (Die fanden wir aber auch nicht so toll... ;) )


    Und wenn jemand züchten will, muss er halt schauen, ob das mit den zur Auswahl stehenden Welpen seiner Meinung nach geht -- oder auf den nächsten Wurf warten und dann als erster auswählen. Bekannte vom Züchter werden so oder so - wie anderswo im Leben auch - bevorzugt.


    In der Hundeschule haben wir auch Leute kennengelernt, die zum Züchter sagten, sie wollen später möglichst züchten, nur um den Besten (gibts den überhaupt?) zu bekommen....



    Zitat


    Also kann dieses "ich muss mir unbedingt meinen Welpen selbst aussuchen" nicht wirklich eine Bedeutung für spätere Zusammengehörigkeit haben.


    Übrigens, Kinder kann ich mir auch nicht nach eigenen Vorstellungen aussuchen. Zumindest nicht, wenn ich sie selbst bekomme und nicht erst in späteren Jahren adoptiere (und selbst da geht es mit dem Aussuchen nicht so ... ).


    Für dich hat es vielleicht nicht die Bedeutung, aber für mich und auch für ganz viele andere Menschen, mit denen ich mich bei unserer Hundesuche unterhalten habe.


    ... und der Vergleich mit den Kindern hinkt, da ist kein Züchter zur Zuteilung dazwischen (noch nicht...).


    Wie gesagt, sind wir von den VDH-Züchtern nach unseren Erfahrungen abgekommen. Uns Akademikern wird der Elfenbeinturm vorgeworfen, was ich jedoch bei den Züchtern (zugegeben, kleine Stichprobe) erlebt habe, toppt alles! Wenn sie für ihre Clubs züchten wollen, bitte. Wenn sie Leute wie mich als Interessenten zukünftig nicht verlieren wollen, sollten -- zumindest die drei -- von ihrem hohen Ross absteigen.


    Viele Grüße,


    Jens

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