Spanischer Hund 4 Jahre alt und nie Menschenkontakt HILFE

  • Hallo Hundebesitzer,

    ich habe einen echten Härtefall und brauche Hilfe.

    Ich lebe momentan in Spanien hier gibt es diesen Hund. Sie ist schätzungsweise 4 Jahre alt und lebte seit Ihrem 6 Wochen Tag in einer Schafherde ohne Menschlichen Kontakt, ernährt hat sie sich nur von Fehlgeburten oder was sie so gefunden hat.

    Als die Schafe verkauft wurden wurde der Hund nutzlos. Der Besitzer hat sie einigermaßen an Hundefutter gewöhnt und wenn man sich etwas mit Ihr beschäftigt lässt sie sich auch streicheln. Sie hat panische Angst vor allem und jedem vom Kinderwagen z.b. aber nun hat sich Ihr Zustand sehr gebessert sie macht Forstschritte freut sich wenn sie mich sieht und frisst ab und an von der Hand. Außerdem geht sie gassie mit Kinderwagen also schon viel besser. Beissen würde sie nicht dazu hat sie zuviel Angst wenn man Ihr zu nahe kommt legt sie sich einfach hin und macht nichtsmehr.

    Sie soll nun aber erschossen werden und ich möchte das nicht. Ich habe in Deutschland einen großen Garten 100qm und möchte sie mit nehmen. Aber wie erziehe ich sie und ist das vielleicht ein Himmelfahrtskommando bekomme ich den Hund je zahm und kann Ihm Gehorsam beibringen wie bekomme ich die Angst weg etc.

    Was denkt Ihr ich brauche echt Tipps.

    Liebe Grüße
    Myriam

  • Hallo Myriam,

    erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. :hallo:

    Und ich finde es super, dass Du Dich für diesen Hund engagierst! Hast Du schon Hundeerfahrung? Falls ja, dann nimm sie mit, bevor sie getötet wird. Falls nein, dann sollte Dir vorab sehr genau bewußt sein, dass das eine sehr zeit- und kostenintensive Aktion (wahrscheinlich für die nächsten Jahre) wird.

    Bevor Du mit ihr ausreisen bzw. in D einreisen darfst, muss sie die nötigen Impfungen, einen Chip und einen EU-Impfausweis erhalten. In D angekommen heißt es dann, schnellstmöglichst einen richtig guten Hundetrainer zu organisieren, der sich im besten Fall sogar mit solchen Hunden auskennt und Euch mit Rat und Tat zur Seite steht.

    Ob Du sie jemals "zahm" bekommst oder ob sie ihre Angst vollständig verliert, hängt von dem Charakter des Hundes und wieviel Zeit man in sie investiert ab. Grundkommandos wird sie sicherlich lernen, aber ob das bis zum nötigen Grundgehorsam reicht, um sich mir Dir in D ganz selbstverständlich zu bewegen?! :???:

    Wie auch immer, was wäre die Alternative?! Das sie erschossen wird??? Ich an Deiner Stelle würde sie mitnehmen und die notwendigen Trainer vor Ort um mich und den Hund scharen, damit sie wenigstens eine Chance bekommt.

  • Hallo Myriam,

    wir hatten uns seinerzeit einen gequälten Hund aus dem TH genommen. Der Hund war dermassen verängstigt, dass man zunächst gar nichts machen konnte. Die Angst richtete sich hauptsächlich gegen Männer, ganz schlimm, wenn einer mit Vollbart auftauchte, dann pinkelte der Hund unter sich und verschwand für die nächsten Stunden in einer sicheren Ecke.

    Hier bedarf es einer UNMENGE an Geduld, um den Hund dahin zu bekommen, dass er Vertrauen fast. Wie "Souma" schon schrieb, ob Du jemals das Vertrauen des Hundes bekommen wirst hängt auch vom Hund selber ab. Aber wenn du ihm Sicherheit und einen gefestigten Tagesablauf geben kannst, dann wird der Hund zumindest zutraulicher werden.

    Ich würde hier vorab die Empfehlung aussprechen, dass nur DU es bist, die sich mit dem Hund beschäftigt - niemand anders! Es ist wichtig für den Hund, dass er einen Fixpunkt in seinem Leben hat und das muss Dein Ziel sein! Der Hund ist total verunsichert und verängstigt und benötigt dringend eine Person, auf die er sich verlassen kann.

    Nimm dazu Hilfe eines Hundetrainers/-trainerin in Anspruch. Dieser kann dir ganz sicher wertvolle Tipps vermitteln, die dir das Leben mit dem neuen Hund leichter machen werden.

    Es wird ein langer Weg werden und es wird nie die Gewissheit geben, dass sämtliche Angst verschwinden wird - aber mit der nötigen Geduld werdet ihr es sicherlich schaffen, eine gute Basis aufzubauen ;-)

    Gruß
    Volker

  • guten morgen myriam,
    herzlich wilkommen auch von uns :D
    Das ist echt ein schwieriges Unternehmen...,aber in der Regel lohnt sich so ein großer Aufwand. Auf jeden Fall wird es Zeit,Geld und Nerven kosten. Wir haben einen ehem.Laborhund, da können wir ahnen, was auf Dich zukommt. Auf jeden Fall sind die Tipps von souma richtig (Impfen, Hundetrainer usw.)

    Wenn Du schon das Vertrauen des Hundes gewonnen hast, ist das schon einen super Basis! :2thumbs: Es ist kaum zu glauben dass Hunden in manchen Ländern immer noch so "entsorgt" werden können :schockiert: !

    Eins ist aber klar: Wenn Du sie nicht mit nimmst, wirst Du immer an sie denken! Und wenns Probleme gibt, kannst Du Dir hier auch Rat holen. (aber auf jeden Fall einen liebevollen Hundetrainer suchen...)

    Alles, alles Gute!

  • Huhu !

    Ich kenne den Hund nicht und möchte daher nichts voreilig äussern.

    Ich hätte bei so einem Unterfangen aber grösste Bedenken, da die Hündin ja bereits 4 Jahre alt ist.
    Alleine der Transport nach Deutschland müsste für die Hündin eine Tortur sein, ich denke mal nicht, dass Du ihr damit einen Gefallen tätest.

    Und das Hundeleben in Deutschland ist doch noch etwas anders, als das in Spanien. Es gibt wesentlich mehr Auflagen und Regelungen, die berücksichtigt werden müssen.

    Ich würde bei Deiner Entscheidung ganz klar an den Hund denken.

    Wenn Du die Möglichkeit hast, unbegrenzt Zeit und Geduld zu investieren, um ihr Vertrauen zu gewinnen, wenn Du für sie lange lange Zeit eine 'Gefahrlose' und ruhige Zone einrichten kannst, in die sie sich jederzeit zurückziehen kann, und wenn das Zusammenleben mit Dir für den Hund nicht unnötig und unerträglichen Stress bedeutet (Leben in der Stadt, z.B.), dann würde ich es wagen.

    Solltest Du ihr diese Bedingungen nicht bieten können, sehe ich das Unterfangen eher als schwierig.

    LG
    Chrissi

  • Ich würde auf Chrissis Antwort noch einen draufsetzen !
    Diese Hündin hat 4 Jahre ihres Lebens in der "Einsamkeit" mit Schafen gelebt, ist auf nichts urbanes geprägt worden, alles ausserhalb ihrer Welt wird für sie nicht nur Stress (der ist in Maßen zu vertreten), sondern vermutlich Angst, Panik und Hilflosigkeit hervorrufen.

    Wenn du der Hündin helfen willst, dann solltest du einen Platz für sie finden, wo sie in ähnlichen, ruhigen Verhältnissen leben kann, versorgt und betreut. Einen solchen Hund mit nach Deutschland zu nehmen ... überleg dir mal, wie sich ein Almhirte in Tokio fühlen würde !?

    Helfen wollen ist sehr löblich, aber nicht vom Regen in die Traufe !

    Vielleicht findest du ja noch eine geeignetere Lösung.

    Daumendrückende Grüße, staffy

  • Ich gebe staffy und chrissi vollkommen Recht. Nur ich könnte es einfach nicht zulassen, dass der Hund erschossen wird. Vor allem nicht nach so einem Leben. Der Hund musste wahrscheinlich unter schlimmer Hungersnot leiden, oder gab es so oft Fehlgeburten? :???: Sie ist erst 4 Jahre alt :/
    Auf jedenfall wäre meine Idee (falls du ihr diese ruhige Umgebung und eine menge Zeit und Geduld nicht bieten kannst), dass du den Tierschutz zu Rate ziehst. Die können dir sicherlich auch weiterhelfen und dir hilfreiche Tipps geben, wie du weiter vorgehen könntest. Könnte der Tierschutz sich nicht evtl. um den Hund kümmern und ihn vermitteln?

  • Hi

    Puh es ist sehr schwierig dazu was zu sagen wenn man den Hund nicht selber erlebt hat.
    Alle hier haben irgendwie recht.
    Die Entscheidung liegt bei Dir und deinem Gefühl was den Hund anbelangt.
    Kann er es schaffen?
    D.h. es gibt Hunde die sind einfach vom Naturell her so das sie ein solches Leben hinter sich lassen können und sich umorientieren auch wenn es dauert und ein gutes Leben führen können.
    Es gibt aber auch Hunde die werden ihre Vergangenheit nie wirklich los bei aller Geduld und Arbeit nicht. Bei sowas wäre es besser wenn er in einer ruhigen Umgebung leben würde und nicht so viele Veränderungen hinnehmen müßte.
    Aber das kannst nur Du vor Ort beurteilen. Egal was du beschreibst - Du siehst und erlebst ihn - seiner Veränderungen etc - jede Köperhaltung und kannst von daher ausgehen eher sagen ob er dazu in der lage wäre.
    Vertrau Deinem Gefühl dabei.
    Der Rest int Theorie -

    Viel Glück und halte uns auf dem Laufenden

    Liebe grüße
    Yvonne

  • Hey Hundefreunde,

    das ist echt total klasse das so viele mir geschrieben haben und ich muß sagen, das ich mir über all das auch schon den Kopf zerbrochen habe. Ich werde nun erstmal 6 Monate hier bleiben und mirt dem Hund arbeiten, mal sehen wie sie sich macht. Ich hatte früher schon Hunde auch ängstlich aber da war es immer nur ein Angstpunkt z. B Autofahren oder so.

    Ich habe auch bedenken, das sie in D vielleicht nicht glücklich werden würde. Eine neue Umgebung und keine Schafe und so. Aber ich wohne auf dem Land und 5 Minuten von mir gibt es riesige Wälder und Feld zum spielen aber da muß ich sie erstmal zum spielen bekommen. Außerdem spiele ich schon seit längerem mit dem Gedanken mit 2 Hunde zu kaufen also dachte ich auch evt.. noch einen Spielkameraden zu kaufen dann einen jungen das sie evt. noch Ihren Mutterinstinkt bekommt (sie hat schon Welpen bekommen) um Ihr damit eine tempo. Aufgabe zu geben.

    Ich bin momentan die einzige Person die den Hund füttert und mit Ihr spazieren geht, Sie wird immer zutraulicher. Morgen ist ein großer Tag da kommen neue Schafe habe ich eben erfahren und sie versuchen den Hund wieder in die Herde zu integrieren natürlich wird er dann aber regelmäßig weiter gefüttert dafür sorge ich. Ja Fehlgeburten gab es nicht viele und die Hündin war in einem Traurigen Zustand abgemagert bis auf die Knochen, jetzt sieht sie schon wieder echt gut aus hat bissle was auf die Rippen bekommen. Hier in Spanien gibt es auf jeden Fall freie Natur zu genüge für sie aber die Spanier legen keinen Wert auf Ihre Tiere selbst eine Kugel um den Tieren den letzten Gnadenstoß zu verpassen ist zu teuer also ich würde sie ungerne hier lassen weil das wäre Ihr sicherer Tod. Ich werde sehen wie sie sich entwickelt und natürlich halte ich Euch alle auf dem Laufenden was wir für Fortschritte machen.

    Leider kennt der Hund keine Grundkom. nicht mel komm, sitz oder sonst etwas ist echt ohne Menschenkontakt aufgewachesen mittlerweile reagiert sie auf pfeifen dann kommt sie angelaufen und setzt sich neben mich.

    Ich hoffe echt sie packt es ich habe sie sehr ins Herz geschlossen und versuche alles. Ein Hundetrainer wäre genial aber hier gibt es nicht mal gute Tierärzte jedenfalls in dem Teil von Spanien wo ich bin (eher Ländlich) Aber das bekomme ich hin.

    Muss ich den Hund echt impfen und und und bevor ich siemit nach D. nehme kann ich das nicht bei einem gescheiten TA in D. machen lassen. Ich transpoirtiere sie mit dem Auto nicht mit dem Flieger. Sind da die Grenzen dank EU nicht offen??

    Liebe Grüße und nochmal Danke für das herzliche Willkommen.

    Eure Myriam :roll:

  • Ui, nee, geimpft muss sie schon sein, und einen Heimtierausweis (EU-Norm) braucht sie auch. Sonst bekommst Du evtl. Schwierigkeiten.

    Ich hab Dir eine PN geschickt, darauf kannst Du leider nicht antworten, aber vllt. kannst Du die Antwort ja hier posten.

    LG
    Chrissi

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!