Angstaggressiv?
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Hallo zusammen,
ich erwähnte mal irgendwann, dass Dago im letzten Sommer von einem Dobermann heftig gebissen wurde. Die Besitzer lagen mit Bier auf der Wiese und kümmerten sich um nichts.
Der Dobi ging ohne Vorwarnung auf Dago los, biss zu, Dago rannte weg und kam schutzsuchend zu mir zurück. Da versuchte der Dobi erneut anzugreifen, ich ging dazwischen und bekam auch meinen "Tee".
Die Wunde, eine handflächengroße Bisswunde an der Flanke wurde genäht und nachdem alles verheilt war, ging ich nochmal in eine Hundeschule, damit Dago die Angst vor fremden Hunden wieder verlor.
Die Trainerin meinte nach 3 oder 4 Stunden, es sei alles wieder o.k. ABERes ist heute noch so, wenn Dago Dobermänner oder ähnliche Hunde sieht, reagiert er anders als früher.
Bisher machte ich es so, dass ich die Hunde bei solchen Begegnungen sitzen lasse, Blickkontakt fordere und gut ist es.
Gestern jedoch ging mein Plan in die Hose
Uns kam eine Frau mit einem Dobi entgegen, als sie uns sah, ließ sie ihren Hund absitzen, sodass ich vorbeigehen musste.
Als ich auf deren Höhe war, ging Dago bellend in die Leine. Mein NEIN schien er gar nicht wahrzunehmen.
Zu sagen ist noch, dass ich bewusst auf lockere Leinenführung in diesen Situationen achte.Die Situation ist vollkommen anders, wenn keiner der Hunde angeleint ist.
Kommt es dann zu einer Begegnung mit einem Dobermann, ist Dago zwar nicht begeistert, aber ruhig. Er legt die Ohren nach hinten, die Rute hängt, während ihn der Dobermann beschnüffelt, aber es kommt zu keinem Gebelle oder Geknurre.Was mache ich falsch bzw. was muss ich ändern?
Fragende Grüße
Conny - Vor einem Moment
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Hi,
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Ich hab mit Emma ein ähnliches Problem, allerdings sind es bei uns keine Dobermänner sondern Schäferhunde.
Angeleint verhält sie sich ihnen gegenüber auch immer wie Luzifer persönlich, ohne Leine funktioniert es meistens, vorrausgesetzt der Schäferhund ist nicht all zu aufdringlich.
Ich habe wunderbare Erfahrungen damit gemacht Emma in diesen Situationen nicht mehr an die Leine zu nehmen, sondern frei bei Fuss laufen zu lassen.In der Anfangszeit habe ich dann einen ziemlich großen Bogen geschlagen, jetzt kann ich den Bogen schon flacher laufen und bin teilweise nur noch 4-5 Meter von dem Schäferhund entfernt.
Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit für euch?!
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sind es Bordercollies und Parson-Russell-Terrier, Vorgeschichte ist ähnlich. Wir versuchen es mit Ausweichen und Bogen gehen. Hilft halt nur viel Geduld und viel Lob, wenn es ohne Theater geht.
Hast Du schon mal versucht , ihn mit Leckerlies abzulenken? Eben um die Relation hinzukriegen, daß er diese Hunde mit was Positiven verbindet. Klappt bei einigen Hunden ganz gut.
LG, Katzentier -
Zitat
Ich habe wunderbare Erfahrungen damit gemacht Emma in diesen Situationen nicht mehr an die Leine zu nehmen, sondern frei bei Fuss laufen zu lassen.In der Anfangszeit habe ich dann einen ziemlich großen Bogen geschlagen, jetzt kann ich den Bogen schon flacher laufen und bin teilweise nur noch 4-5 Meter von dem Schäferhund entfernt.
Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit für euch?!
Das wäre eine Möglichkeit, nur, muss da gewährleistet sein, dass man einen sehr großen Bogen laufen kann.
@Katzentier
mit Leckerchen habe ich es schon versucht und es hat auch funktioniert, jedoch muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich die Leckerchen schon mal vergesse :kopfwand: -
Bogen laufen, ruhig bleiben, ... so würde ichs auch empfehlen.
Allerdings würde ich das bisherige "Ritual", welches Dobermänner für wichtig erklärt, gänzlich weg lassen !!!
Dadurch, daß du beim Erblicken eines Dobis deine Hunde zu dir rufst und immer das gleiche Schema abläuft, nimmst du sie ja als "Auslöser" zur Kenntnis. Geh doch einfach (ja,ja, ich weiß
) dran vorbei, beachte sie gar nicht. Nimm deine beiden ins Fuß, laufe einen kleinen Bogen, aber laß dich nicht von denen aus dem Takt bringen. Genauso verlangst du von deinen Hunden, daß sie ihnen, sofern wirklich keine Gefahr besteht, genauso uninteressiert und ruhig begegnen.Dich interessiert die Rasse eines Hundes nicht, du gehst deinen Weg ... und genauso sollten die Hunde dir folgen !
Gruß, staffy
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Ich seh' das so wie staffy.
Mit dem Spezial-Ritual für Dobermann-Begegnungen, mißt Du diesen eine andere Bedeutung bei. Das verschärft die Situation natürlich eher. Das soll aber kein Vorwurf sein, denn im Grunde kann ich Dein Verhalten gut nachvollziehen.
Dass er so in die Leine springt kann ich gut verstehen, denn da fühlt er sich sichere und Du hast ja damals auch zwischen dem Dobermann und Deinem Hund gestanden und damit quasi verteidigt.
Wenn es geht dann versuch Deine Aufmerksamkeit spielerisch auf Dich zu lenken, was aber nur erstmal dann erfolgreich sein dürfte, wenn Du den Dobermann früher sichtest als Dein Hund. Ich würde gleiches Verhalten dann aber auch bei anderen Hundebegegnungen anwenden, damit keine Sondersituation bei Dobermännern entsteht.
Das ganze ist natürlich harte Arbeit und sehr schwer umzusetzen, eventuell solltest Du doch noch mal Rat bei einem dafür spezialisierten Hundetrainer suchen.
Beim Desensibilisieren kann es nämlich meiner Meinung nach in der Praxis manchmal recht schwierig sein das richtige Verhalten zu bestärken.
Viel Erfolg!
Martin -
Danke für die Tipps.
Das wird eine schwere Geburt.

Vermutlich bin ich nicht ganz unschuldig an Dagos Verhalten, denn er merkt sicherlich meine Anspannung, obwohl ich bewusst auf lockere Leinenführung achte.
Auf jeden Fall werde ich mir Eure Ratschläge zur Brust nehmen und Euch berichten, wie erfolgreich/-los die nächste Begegnung abgelaufen ist.
Viele unsichere Grüße
Conny -
Zitat
Vermutlich bin ich nicht ganz unschuldig an Dagos Verhalten, denn er merkt sicherlich meine Anspannung, obwohl ich bewusst auf lockere Leinenführung achte.
Natürlich ist man an so etwas theoretisch immer (mit)schuld. Praktisch ist die lockere kurze Leinenführung in den "Alarmsituationen" aber halt auch nicht so einfach zu handhaben.
Will damit sagen, mach Dich jetzt auch nicht selbst so fertig und stress Dich nicht zu sehr damit, wie jetzt wohl am besten vorzugehen ist. Das bewirkt nämlich alles andere als Lockerheit.
Wir haben derzeit noch ein (Motor)Radfahrer- und Kinderwagenproblem. Ich hab' mich natürlich auch erst mal schlau gemacht, wie das nun mustergültig zu bewältigen sei.
Das führte anfänglich zu einer eindeutigen Überforderung meinerseits, da ich in den kritischen Momenten auf so vieles achten wollte/mußte. Das lief dann in etwa so ab:
OK...Radfahrer...Lockerheitsprogramm anschmeißen... tief durchatmen... Finn kurz nehmen... ach sch... muß ja noch etwas locker sein die Leine... schnell... wo sind die Leckerchen... damit ich schön seine Aufmerksamkeit für's Fuß bekomme... mist bekomms nicht aus der Tasche... ne, jetzt guckt er doch wieder auf den Radfahrer... egal locker bleiben... :irre:
Ziemlich viel für eine Begegnung von einigen Sekunden. Ergebnis: Mein tatsächlicher Lockerheitsfaktor lag da etwa bei Kruppstahl.
Mittlerweile gehe ich da entspannter an die Sache rann:
Radfahrer in der Ferne registrieren... kurz nehmen... tief durchatmen... und egal was da kommt Tempo beibehalten und einfach weitergehen... egal was auch immer Finn macht... Tempo halten und weitergehenDieses Programm ist für die kürze der Zeit wesentlich überschaubarer und damit rückt meine Lockerheitsfaktor schon ziemlich dicht an Omas Paradesandkuchen.

Gruß,
Martin -
Vielen Dank Martin.Du machst mir wirklich Mut.
Bisher ergab sich noch keine neue Situation, in der ich Eure Ratschläge in die Tat umsetzen konnte
Viele Grüße
Conny
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