am Bein kleben ;)

  • Ich habe vor ein paar Monaten ernsthaft angefangen mit Lucy Fuß zu üben. Wir streben da nichts spezielles an, machen jetzt aber Ralley-Obedience, da wird es schon was korrekter erwartet.
    Also: sie findet schön die Grundposition, wahlweise links oder rechts an mir vorbei an die linke Seite, sie läuft auch schön mit anschauen an der richtigen Position. Mein Problem sind sehr enge Linkswendungen, wo der Hund sich praktisch rückwärts bewegen muss, um korrekt an meiner Seite zu bleiben. Lucy zögert erst immer kurz, macht dann einen Sprung rückwärts und ordnet sich wieder ein.


    Meine Trainerin in der Hundeschule meint, Wendungen ganz langsam immer enger laufen, dauert halt. Das mach ich nun schon seit über 2 Monaten, eine Änderung sehe ich eher nicht. Solange sie noch vorwärts läuft, klebt sie am Bein, sobald sie sich rückwärts bewegen müsste, geht es nicht mehr.


    Da habe ich dann schon mehrere Tips gehört: zum einen, Gerte nutzen oder um Pfosten laufen, so dass der Hund lernt, wo sein Hinterteil ist und es herum schwingt. Lucy ist eine absolute Mimose und es auch nicht gewohnt, dass man sie „körperlich“ korrigiert. Geht also eher schlecht, da sie schnell unsicher wird und nicht mehr freudig läuft, eher ausweicht.


    Auch habe ich gelesen, man kann das berühren des Beins clickern. Lucy kennt clickern, aber das, gerade im Zusammenhang mit Fuß laufen, kann ich ihr nicht begreiflich machen. Es führt letztlich auch immer nur wieder zu ihrem „Rückwärtssprung“, um die Position wieder einzunehmen.
    Rückwärts gehen kann sie übrigens, auch im Fuß, allerdings nur auf gerader Strecke, keine Bögen.


    Brauche ich nur mehr Geduld? Eher über rückwärts laufen aufbauen oder über clickern oder über immer enger werdende Bögen?


    Ich weiß, dass ist keine lebenswichtige Übung und eigentlich auch völlig egal, ob der Hund es kann oder nicht. Trotzdem würde ich mich wirklich über Antworten freuen.

    • Neu

    Hi


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    • Versuch doch mal, dich mit deinem Hund in die Grundstellung zu begeben und dich dann erst ein ganz kleines Bisschen nach Links zu drehen, dabei gibst du das Kommando für Fuß. Wenn sie dann schön nachrückt machst du die Drehung immer größer bis du bei 180° angekommen bist.


      Das kannst du dann langsam auf das Fußgehen anwenden indem du beim Laufen erst wieder stehn bleibst und dich dann drehst, etc.

    • Hi Lucy-Lou,


      ich hab mal über eine Übung gelesen, bei der man mit dem Hund zusammen auf der Stelle "voltigiert"


      Also erst rechtsrum, wenn das klappt auch linksrum wirklich auf der Stelle tritt und sich dabei drehen, bei jedem "Schritt" mit Kommando Fuss.


      Und als Ergänzung auch noch: nur den Oberkörper drehen: nach rechts soll sich der Hund dann vor den Menschen setzen mit Blick nach rechts; nach links hinter den Menschen.


      Ich könnte mir vorstellen das Deine Lucy sich dadurch das Rückwärtshüpfen wieder abgewöhnt - die Bewegungen sind ja so minimal und soooo langsam das Hüpfen viel zu viel wäre. :el:


      Is aber jetzt nur sone Idee von mir - bin mit meinem Jacko meilenweit von solchen "Kunststücken" entfernt.


      lg
      susa

    • Zitat


      Brauche ich nur mehr Geduld? Eher über rückwärts laufen aufbauen oder über clickern oder über immer enger werdende Bögen?


      Ja! ich wünschte ich wäre so präzise :roll: .


      Die Ansätze schließen sich ja nicht aus.
      Vielleicht könntest Du clickern, dass sie sich rückwärts um einen Eimer bewegt.
      In anderen Sessions könntest Du üben, dass ihr beide parallel in gerader Linie rückwärts geht.
      Und ausserdem übst Du enger werdende Bögen.
      Ich könnte mir vorstellen, dass ihr dann an irgendeiner Stelle ein Licht aufgeht, nach dem Motto "ahhh rückwärts GEHEN - nicht hüpfen.


      Da fällt mir ein: ich habe mit Crispel mal angefannge zu clickern, dass er mit den "Händen" auf einem Stücksken Teppich steht und mit den Hinterbeinen einen kreis geht, also quasie eine "Vorderhandwendung" - das ist doch im Prinzip genau das, was Du brauchst, oder?
      Das ist wirklich nicht so leicht, auch mit dem Clicker, weil sich das "Treten mit den Hinterbeinen" nicht so leicht isolieren läßt: Hund macht irgendwie immer gleichzeitig noch irgendwas anderes (Kopfrunter, Ohrenschlackern, einatmen, schnaufen....) und alles ist für den Hund irgendwie "dominater" - die Bewegungen der Hinterbeine werden oft durch "fixed action Patterns" gesteuert, zur Einsparung von Gehirnleistung ist das ganze ziemlich unterbewußt, das dauert, bis Hundi aufgeht: Oh, dahinten bewege ich auch was!
      Ich weiß, dass man im Pferdetraining zu diesem Zweck (Bewußtwerdung der Hinterhand) gerne mal eine Körperbandage (Tellington-Methode) anlegt, vielleicht würde das hier ja auch helfen?

    • Vielleicht kannst du die Übung auseinander nehmen? Also erst mal nur am rückwärts Laufen arbeiten. Scheinbar fällt ihr das schwer bzw. hat noch keine Koordinierung. Da auch nur geradeaus. Um irgend etwas rum in Bögen rückwärts gehen ist selbst bei Pferden schon ein erhöhter Schwierigkeitsgrad.
      Und meistens fällt es Hunden sowieso schwerer als Pferden rückwärts zu gehen. Wenn das dann auf ein Sichtzeichen klappt, würde ich die Übung wieder zusammensetzen. Solange du das in gewohnter Weise in Verbindung mit "Fuss" machst, wird sie das "alte gewohnte Muster" abrufen und hüpfen.
      Also erst mal kennenlernen, dass man rückwärts auch laufen kann und das dann wieder mit "Fuss" zusammenbasteln. Unter Umständen zwischendrin auch mal das Sichtzeichen für rückwärts mit geben.

    • Hallo,
      Hunde haben prinzipiell ein Problem mit der Koordinierung ihrer Hinterhand.
      Versuch doch ersteinmal mit ihr die gezielte und sehr bewusst wahr genommene Pfotenarbeit.
      Dazu kannst Du eine einfache Leiter auf den Boden legen und sie muss gaaanz langsam darüber laufen (also zwischen die Sprossen steigen). Dabei lernt sie ihre Pfoten bewusst aufzusetzten. Wenn das gut funktioniert, probiere Sie mal einen Schritt rückwärts laufenzu lassen.
      Mit ordentlich Leckerlis bewaffnet, solltet ihr an dieser Grundübung beide Euren Spass finden und Deine kleine Madame, lernt gleichzeitig das man sich auch ohne hüpfen bewegen kann.


      Also, viel Spass dabei!

    • Da fällt mir noch was ein: auch vom Tellington - bei der Bodenarbeit legt man sich aus Stangen einen Parcours, durch den der Hund langsam durchgeführt wird - soweit ich weiß auch rückwärts und um die Ecke...

    • Vielen, vielen Dank für eure Antworten!!


      Ich werde mal schauen, was Lucy da am ehesten zusagt und in ein paar Wochen hier mal berichten.


      Bodenarbeit mit einem Parcour klingt sehr interessant, werde da mal schauen, was ich Netz so finde. Bei Lucy habe ich tatsächlich den Eindruck, sie hat keine Ahnung, was ihre Hinterhand gerade tut. Wäre ja toll, wenn man ihr das über die Bodenarbeit langsam näher bringen könnte :^^:

    • Zitat

      Bodenarbeit mit einem Parcour klingt sehr interessant, werde da mal schauen, was ich Netz so finde. Bei Lucy habe ich tatsächlich den Eindruck, sie hat keine Ahnung, was ihre Hinterhand gerade tut. Wäre ja toll, wenn man ihr das über die Bodenarbeit langsam näher bringen könnte :^^:


      Vielleicht wäre ein Käsebrett was für euch :D
      Das ist so ein rundes Brett, dass drehbar auf einem zweiten Brett montiert ist.
      Ziel der Übung beim Clickern ist, dass der Hund mit den Vorderpfoten drauf verweilt und mit den Hinterpfoten rumläuft.
      Wenn die Hunde beim Agi nicht auf ihre Hinterpfoten achten kenne ich noch die Variante mit Haargummies an den Pfoten. Vielleicht auch mal ein Körperband anlegen oder mit einer Gerte arbeiten. Hierfür streicht man dem Hund beim Laufen am Hinterteil entlang. Durch die sanften Berührungspunkte soll der Hund daran erinnert werden, "dass da noch was ist", ich selber habe damit aber keine Erfahrungen...
      Bei meiner Hündin hats - wie erwähnt ;) - mit den Linkskreisen und dem C&B bei der aktiven Hinterhand am besten funktioniert :)


      lg, Pudel ;)

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