Biss nach anderem Hund - Einschätzung gefragt
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Hey, vielen Dank schon mal für die schnellen Antworten!
Das mit dem Futterneid war auch das Erste was ich zu Ihr gesagt habe, als ich die Geschichte hörte - wollte halt nur noch mal ein bisschen Sicherheit in der Angelegenheit, da ich kein Hundeprofi bin.
Hätte ja auch sein können, dass hier einer dabei ist, der die Ansicht vertritt, dass die Situation zwar in erster Linie durch die Schwester verschuldet war aber das Beissen nicht zwangsläufige Folge und daher vielleicht zu beobachten wäre.
Zur "Verteidigung" der Schwester sollte man vielleicht noch sagen, dass sie das mit dem Vorkauen immer so handhabt, aber eben sonst mit Ihren eigenen Hunden - da kaut dann der Schäferhund vor, der in diesem Fall nicht im Raum anwesend war. Und da gibt es auch keinerlei Probleme.
Ich denke mal, dass sie das ganze Macht der Gewohnheit gemacht hat.
Außerdem hat sie alle Ihre Hunde erst weit nach der Prägungsphase erhalten, da sie ein Herz für die Hunde hat, die sonst keiner mehr haben will. Womit ich jetzt nicht sagen will, dass sie die Hunde dann läßt wie sie sind - sie kann schon erziehen.
Danke!
Martin - Vor einem Moment
- Neu
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Zitat
Ich kenne Trainer, die fuchsteufelswild werden
wenn man in der Gegenwart anderer Hunde seinem
eigenen Wuff ein Leckerchen zusteckt.
Das war ja der Aufhänger meiner Aussage.Ich definiere sicherlich auch keine Hundeschule nur über das ja oder nein der Leckerliegabe, wobei ich es natürlich schon als sinnvoll empfinde, wenn ich die Bestärkung für meinen Hund frei wählen kann und nicht schon durch gewisse Regeln da eingeschränkt bin.
Womit ich mich aber trotzdem nicht abfinden kann ist diese obige Aussage. Ein Hundetrainer, der mir erzählt, dass man seinen Hund nicht in Anwesenheit anderer Hunde füttern darf (dabei auch noch fuchsteufelwild wird, d.h. es ist etwas wirklich Schlimmes ...), dem unterstelle ich, dass er seine bzw. die Hunde seiner Kunden eben nicht in diese Richtung erzieht und um so dem Problem entgegenzuwirken, sondern es als normal hinnimmt.
Vielleicht interpretiere ich auch zu viel in diese Aussage hinein, aber normal fände ich einen Hinweis, dass es bei einigen Hunden damit Probleme geben könnte, wenn man den eigenen Hund füttert und man deswegen bei fremden freilaufenden Hunden vorsichtig sein sollte. In der Hundeschule bzw. im Kurs gehe ich davon aus, dass die anwesenden Hunde damit kein Problem haben bzw. der Trainer sonst darauf aufmerksam machen würde.
Und zum Training: Na klar korrigiert man einen Hund mit starkem Futterneid nicht einfach nebenbei auf dem Hundeplatz. Deswegen muss natürlich auf dem Platz in der Gruppe auf einen solchen Hund hingewiesen werden und die anderen Halter müssen entsprechend ihr Verhalten anpassen.
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Zitat
weil es eben gerade bei der Verteidigung von Futter und anderen Ressourcen keine Rangordnung gibt, sondern nur Besitz und Anspruch.
Danke, für die Info - da war ich mir jetzt nämlich nicht ganz sicher!
Martin
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Zitat
Hätte ja auch sein können, dass hier einer dabei ist, der die Ansicht vertritt, dass die Situation zwar in erster Linie durch die Schwester verschuldet war aber das Beissen nicht zwangsläufige Folge und daher vielleicht zu beobachten wäre.
Ich z.B.
Ich denke nicht, dass das Verhalten von Finn in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass er das Schweineohr für die Hündin vorkauen musste und sie es dann bekam. Ich denke eher, er wollte sein neues Schweineohr vor der Hündin verteidigen, die ihm beim Fressen bedenklich nahe kam. (Wahrscheinlich eben auch noch "mitbedingt" durch das gerade erlebte Wegnehmen des ersten Schweineohrs)
Natürliches Verhalten ja, aber ein Verhalten an dem man arbeiten kann und sollte. Also ist es in der Konsequenz natürlich schon weiter zu beobachten und entsprechend entgegenzuwirken.ZitatZur "Verteidigung" der Schwester sollte man vielleicht noch sagen, dass sie das mit dem Vorkauen immer so handhabt, aber eben sonst mit Ihren eigenen Hunden - da kaut dann der Schäferhund vor, der in diesem Fall nicht im Raum anwesend war. Und da gibt es auch keinerlei Probleme.
Ich denke mal, dass sie das ganze Macht der Gewohnheit gemacht hat.
Auch damit hätte ich persönlich kein Problem, aber der Hund muss eben bereits gelernt haben, das Mensch die Ressourcen besitzt und entsprechend verteilt und solange das nicht klar ist muss eben mit einem entsprechenden Verteidigungsverhalten des Hundes gerechnet werden.
Wäre bei meinem Hund übrigens auch kein Problem, das mit dem Vorkauen .... -
Zitat
Natürliches Verhalten ja, aber ein Verhalten an dem man arbeiten kann und sollte. Also ist es in der Konsequenz natürlich schon weiter zu beobachten und entsprechend entgegenzuwirken.
Hmm... aber wie übt man das jetzt mit Finn? Wird sowas irgendwann mal in der HS durchgenommen bis jetzt wurde sowas nämlich noch nicht bei uns durchgenommen? Von Menschen läßt er sich es ja problemlos wegnehmen und normalerweise ist er ja der einzige Hund im Haus.
Ich persönlich fände es aber natürlich auch besser, wenn er es bei Artgenossen unterläßt sein Futter durch Beißen zu verteidigen.
Martin
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Ob es in der Hundeschule "dran kommt" kann ich dir nicht beantworten, weil das natürlich von Hundeschule zu Hundeschule anders gehandhabt wird und sich in dieser Beziehung die Hundehalter auch nicht einig sind.
Wie ich es handhabe habe ich schon in meinem ersten Beitrag geschrieben. Jedes ernsthafte Verteidigen einer Ressource führt unweigerlich zu ihrem Verlust. Knurren oder brummen ist dabei natürlich erlaubt und spätestens hier bin ich als Halter gefragt einzugreifen und den anderen Hund auf Abstand zu halten, denn das Schweineohr, welches mein Hund da kaut, das ist meins und somit bin ich auch in der Verpflichtung meinen Besitz zu verteidigen.
Es erfordert allerdings ein bißchen Fingerspitzengefühl zu erkennen, wann ein Verteidigungsverhalten noch in Ordnung war und wann der Hund tatsächlich zu extrem reagiert. Wie gesagt, brummen und knurren würde ich nie mit einer negativen Konsequenz belegen, denn Knurren ist eine Warnung und Warnungen sind grundsätzlich positiv zu bewerten. Trotzdem sollte im Endeffekt darauf hingewirkt werden, dass der Hund auch das Knurren aus freien Stücken unterlässt Das darf und kann ich aber nur erreichen indem es für ihn keinen Grund mehr zum Knurren gibt, d.h. er muss lernen, dass er sein Schweineohr nicht verteidigen braucht, weil ich es für ihn tun werde.
Eigenständige Verteidigung führt dagegen immer zum Verlust der Ressource. -
Hallo,
ich kenne viele Hundebesitzer mit Hunden aus ausländischen Tierhilfsorganisationen. Wir selbst haben einen Kater aus Spanien und auch er hat ein gestörtes Verhältnis zur Nahrungsaufnahme. Wer kann es ihnen verübeln.
Das Leben in einer Tötungsstation ist hart. Nur die starken überleben und bekommen was zu fressen. Hier wird um jeden Bissen hart gekämpft.
Diese Hunde sind fast alle futterneidisch und ich kann es verstehen.Mit der Zeit wird sich das sicher auch etwas legen. Allerdings würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen, dass er bei der nächsten Situation nicht wieder so kommen kann.
Bei Futter hört die Freundschaft auf.Ich denke auch, dass der Hund eher sein neues Ohr verteidigte als das alte. Die Hündin kam ihm einfach zu nahe.
liebe Grüße
Steffi E.
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Zitat
Hmm... aber wie übt man das jetzt mit Finn? Wird sowas irgendwann mal in der HS durchgenommen bis jetzt wurde sowas nämlich noch nicht bei uns durchgenommen? Von Menschen läßt er sich es ja problemlos wegnehmen und normalerweise ist er ja der einzige Hund im Haus.
Ich persönlich fände es aber natürlich auch besser, wenn er es bei Artgenossen unterläßt sein Futter durch Beißen zu verteidigen.
Martin
Hallo Martin,
das blöde am Futterneid ist, dass man ihn erst in solchen Situationen bemerkt. Und es ist für einen Hund logischerweise auch nicht das gleiche, ob es sich bei dem Konkurrenten um einen Menschen handelt, oder einen Hund. Manche reagieren nur auf andere Hunde, manche nur auf Menschen und manche auf beide mit Futterneid - und dann gibt es auch noch einige, die gar nicht mit Futterneid reagieren.
Ich habe zeitweise einen Gasthund, der meinem Hund schon ein nettes Nasenpiercing verpasst hat, weil er sich uns näherte und sie (Gasthund) quasie auf meinem Futterbeutel saß und ihn daher als ihren betrachtete.
Seit dem gibts Futter nur noch getrennt.
Wenn sie da ist, übe ich auch gezielt. Ich "befestige" sie mit einer Leine und lasse beide Hunde sitzen. (Meinen so, dass sie ihn wegen der Leine nicht erreichen kann).
Dann verteile ich Leckerchen - mit Ankündigung: "eins für Crispel" (mein Hund bekommt ein Leckerchen) - eins für "Emmy" (Gasthund bekommt ein Leckerchen). Ic h mach das durchaus nicht abwechselnd. Mal bekommt Crispel drei bis vier Stück hintereinander, dann Emmy, dann mal jeder nur eins. Aber IMMER kündige ich an, wer jetzt dran sein wird.Inzwischen hat sie gelernt, auf "eins für Emmy" zu warten, ohne Theater an der Leine zu machen.
Nächster Trainingsschritt wir das selbe ohne Leine sein.
Langwierige Kauartikel bekommt mein Hund nur, wenn sie gesichert ist. Sonst ist es nämlich sofort ihres - da er gar nicht Futterneidisch ist, reicht ein böser Terrierblick!!
Sie bekommt natürlich ihr eigenes, kann aber Crispels nicht stehlen... Sie schlingt auch beim Fressen wie ein neuer Staubsauger... -
Hallo!
Danke, für die weiteren Einschätzungen und Tipps!

Das gute an der Situation ist ja schon mal, dass wir jetzt wissen, dass Finn sein Futter gegen Artgenossen kompromisslos verteidigt. Damit kann man dem in Zukunft schon mal vorbeugen.
Ich denke mal, dass wir ihm für's erste beibringen werden, nur auf Kommando zu fressen. Wobei das die Situation auch nicht verhindert hätte. Aber dann lernt er schon mal, dass Frauchen die Herrin über das Futter ist.
Für die von Dir vorgeschlagene und praktizierte Übung sehen sich die Hunde von Schwiegermutter und Schwester jedoch zu selten. Zumindest müßte die Schwester das Futterneidproblem auch erst mal bei Ihren eigenen Hunden in den Griff bekommen, bevor man es dann mit einem "Fremdhund" versucht denke ich!
Danke und Grüße!
Martin -
Hallo Martin,
ich würde nicht unbedingt lehren, dass Deine SchwieMu Herrin über das Futter ist, sondern dass Futter im Überfluß vorhanden ist, sodaß Hund es nicht nötig hat, neidisch auf andere zu sein.
Das "eins für Emmy" solltet Ihr nicht nur mit den Hunden der Schwester üben (und besonders mit denen nicht anfangen, wenn die dort sowieso probleme haben aber diese Hunde können mit der Methode auch "unfutterneidischer" gemacht werden). Ihr könnt z.B. Menschen fragen, die ihr auf Spatziergängen trefft, ob sie sich und ihre Hunde für ein paar Minutchen zur Verfügung stellen. Da habt ihr dann auch die doppelte Trainingsmöglichkeit: Einmal ist Deine SchwieMu die Futterverteilerin. Ein andermal der andere HuHa. Sprecht vorher gut ab, ob der andere Hund Futterneidisch ist, oder nicht. Und sichert anfangs auf jedenfall erstmal beide mit Leine vor Unfällen.
Versucht viele verschiedene Trainingspartner dafür zu finden, damit Hundi das auch schön generalisieren kann und nicht nur lernt, mit Tante Trude von Gegenüber mit ihrem Lumpi kann ich das - hat Tante Trude aber Strolch dabei geht es nicht mehr.
Beobachte bei diesen Aktionen den Hund gut. Wenn er einen leckeren Happen an sich vorbeiwandern und in eine andere Hundenase verschwinden sehen kann und sich selbst "in Schach" halten kann (also nicht nach dem Bissen schnappt, oder hektisch aufspringt) ist das ein Jackpotwürdiges Verhalten!
Ich würde anfangs Eurem Hund leckerere Stückchen geben und vor allen Dingen mehr als dem anderen Hund (also etwa 20 scheibchen Wiener für
Euren mit 5 eingesrengselten TroFu-Bröckchen für den anderen). Als superabschlussbelohnung könnt ihr den anderen Hund ein paar Schritte wegführen lasen und Euren mit einer "Alukatze" belohnen (Alukatze = die kleinen Tütchen Katzenfeuchtfutter --> viele Hunde finden die extrem lecker!) - Vor einem Moment
- Neu
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