Kreuzband und Meniskus. Bald 3. OP?

  • Hallo,


    ich würde mich freuen, wenn mir jemand seine Erfahrungen mitteilen kann und eventuell einen Spezialisten in Sachen Knie-OP empfehlen kann.


    Mein Hund Rambo ist ein 2,5 Jahre alter Sennen-Schäferhund-Bordercollie-Mix und hat ein Gewicht von rund 32 kg. Im Januar wurde am rechten Hinterlauf ein Kreuzbandschaden diagnostiziert. Wir entschieden uns für eine OP.


    Der operierende Arzt hat die "Over the Top" Methode durchgeführt bei der ein Stück Haut aus dem Oberschenkel entnommen und als Kreubandplastik eingesetzt wird. Schon nach kurzer Zeit fiel uns jedoch auf, dass das Bein unkontrolliert zu "schlackern" begann. Nach vielfachen Besuchen bei der Tierklinik hat uns der Operateur versichert, dass alles in Ordnung und alles super verlaufen sei. Nach kurzem hatten wir ein lautes aber dumpfes Klicken aus der Kniegegend gehört. Wir konsultierten unseren Haus-Tierarzt, da wir das Vertrauen in den oprierenden Arzt verloren hatten. Er meinte, es scheine ein Meniskusklick zu sein und wir sollten unseren Vierbeiner schonen. Gesagt getan. Mit 'nem ganzen Berg Schmerzmittel lief er auch bis vor vier Wochen (August) relativ (!!!) gut. Das soll heißen: Das "Schlackern" blieb, Humpeln trat nur selten auf. Wir standen unter ständiger Beobachtung bei unserem Tierarzt, den wir wegen lästiger Wehwehchen desöfteren aufsuchen mussten (der kleine hat mittlere HD und einen schrecklichen Ausschlag, der von einer Allergie herrührt). Also hatten wir gehofft, dass...


    Naja. Dann im August blieb unsere Kleiner auf einmal zurück und da war das Klicken wieder. Schnellstens zum Tierarzt und untersuchen lassen. Neuer Termin und zum zweiten mal unters Messer. Der Meniskus, der bei erster OP laut Operateur in Takt war, war nun eingerissen und umgeschlagen - also raus damit. Die OP war schwierig, dauerte fast vier Stunden und verlief laut Tierarzt (diemal unser Haus-Tierazt) gut, obwohl die "Menikusdarstellung" des medialen Meniskus schwierig war. Von der Kreubandplastik war keine Spur mehr zu finden (wobei wir uns fragten wir den sowas einfach verschwinden kann). Allerdings hat der Tierazt heftige arthrotische Veränderungen feststellen können, die er jedoch bei zwei Röntgenaufnahmen vorher in kurzen Abständen (rund ein Monat dazwischen und zur OP) jedoch nicht feststellen hatte können.


    Der Tierarzt hat also, da kein Kreuzband mehr aufzufinden war eine andere Art zu operieren versucht. er hat die Kapsel "gerafft". Die Kapselraffung wurde mit sechs Stichen vernäht und sollte so das Knie wieder stabilisieren.


    Soweit so gut. Die ganze Sache verlief gar nicht so schlecht. Der Kleine bewegte sich (soweit man von Bewegung sprechen kann - Pinkelrunde, rund 50m) gut und wir waren ganz froh. Das Einzige was uns störte war, dass wir das Klicken immer noch hören konnten. Wir hatten den TA mehrmals darauf hingewiesen. Der meinte nur, das höre man nicht gern und wir sollen dennoch abwarten. Das Klicken wurde schlimmer, war jedoch ganz klar ein anderes als damals nach der OP. Es war viel heller und klingt in etwa wie ein Knacken im Handgelenk eines Menschen.


    Zum Klicken kam dann noch hinzu, dass er trotz, bis dato guter Fortschritte, auf einmal wieder nur noch auf drei Beinen hüpfte oder deutlich unter Schmerzen, Klicken und augenscheinlichen "Schlackern" des Knies ging. Also wieder zum TA. "Warten", bla bla. Ein drittes mal würde er sich nicht trauen und wir sollten zu einem Spezialisten gehen, wenn es denn so weit wäre. Der gute Mann hat sich nicht einmal die Mühe gemacht sich das Knie beim Gehen anzusehen oder sich das Knie "anzuhören". Dem Sachverhalt entsprechend sind wir wütend und mit unserem Latein am Ende.


    Wir sind also wieder am Anfang. Nur, dass unser Hund seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr richtig laufen konnte und wir um rund 2000 Euro insgesamt (mit neuen Röntgen und Nachuntersuchungen, ...) erleichert waren.


    Hat irgend jemand einen Tipp für uns, was wir nun tun sollen? Hat jemand was Gleiches miterleben müssen oder kennt jemand einen Kniespezialisten in und um Regensburg? Wenn nicht, vielleicht aus Nürnberg, München oder sonst wo. Der kann kosten was er will, aber es soll nun endlich Schluss sein. Eine OP und Ende. Ich will, dass mein Kleiner wieder laufen kann. :gott:


    Über Antworten würden wir uns sehr freuen...


    Grüße


    Flo, Marion und Rambo

  • Leider kann ich euch mit guten Ratschlägen nicht weiterhelfen, hoffe aber dass sich noch jemand findet der euch gute Tipps geben kann,
    jedenfalls drück ich feste die Daumen dass es eurem Hund bald wieder besser geht!!


    Liebe Grüsse,


    Helga und Hannah

  • Puuuh,


    da ist ja an eurem Hund schon ganz schön rumgedoktert worden.


    Das mit der OTT Methode ist an und für sich gut, ich kenn das allerdings nur mit Sehneneinsatz . In mir kommt ein leichter Verdacht auf fachliche Unfähigkeit hoch wenn man 6 Monate später nichts mehr findet. Hat das eigentlich alles der eine operiert?


    Gut das der Doc bei meinem Knie sauber gearbeitet hat. :lachtot:


    Es gibt sehr viele Berichte von erfolgreichen OP's von Usern hier im Forum, geh doch auch mal mit Kreuzband in die Suchfunktion.


    Gruß
    Herbert

  • Bei der ersten OP waren wir in einer Provinz-Tierklinik in der Gegend (ich denke den Namen kann ich hier nicht einschreiben, weil das sonst vielleicht Geschäftsschädigend sein könnte - andere schwören auf die Klinik), da wir mit dem vorherigen Hund gute Erfahrungen gemacht hatten. War allerdings auch "nur" ein stark eitriger Zahn. :denken:


    Beim zweiten mal haben wir "unseren" Tierarzt operieren lassen. Naja, und jetzt sind zwei Fachtierärtzte fürs dritte Mal in der engeren Auswahl. Wir würden entweder nach Haar in die Tierklinik fahren oder zu Dr. Gödde nach Piding bei Bad Reichenhall.


    Hat irgend jemand Efahrungen zu den beiden Möglichkeiten.


    Wie man sieht: Uns ist kein Weg zu weit.

  • Da habt ihr aber schon eine richtige Odyssee hinter euch.
    Von der Tierklinik in Haar habe ich schon sehr viel gutes gehört. Den anderen kenne ich nicht.
    Haar ist aber wirklich empfehlenswert.


    Toi, toi, toi

  • hallo,bei meiner Lisa wurde im März Spondylose diagnostiziert.Symtome waren starkes lahmen im rechten hinterlauf,erschwertes treppen laufen und im ganzen sehr eckige Bewegunsabläufe. Sie bekam Metacam was bewirkte das sie ohne schmerzen wieder richtig flitzen konnte.. nach ein paar tagen lief sie nur noch auf 3 beinen. Wieder zum doc,wieder röntgen lassen.Nichts wirkliches zu erkennen,Schubladenverfahren auch nicht negativ.Sie bekommt Rimadyl eine Woche lang. Keine wirkliche Besserung. Also wieder zum doc. Wir kriegen einen Termin um sie in Narkose nochmals zu untersuchen. Bringe sie nach einer woche also wieder hin und lasse sie schweren herzens allein zurrück und warte auf einen anruf. Der nach 3st auch kam... Schwer diagnostizierbarer Kreuzbandriss. Sie wird sofort operiert. Knorpelraffung. Die Op war erfolgreich und alles entwickelte sich langsam aber gut. Lisa lief bis zur letzten Woche fast gut. Dann wieder auf 3 pfoten. Heutige diagnose meniskus schaden,er muss entfernt werden, der innere. Schock! sie wurde heute geröngt,die bilder zeigten leichte Ahtroseschwämmchen am KBR was wohl normal sein soll.. ein meniskus schaden ist auf röntgenbilder nicht sichtbar zu machen.. stimmt das??? Wenn ich hier im Forum so lese scheint es keine seltenheit zu sein das nach einer KBR op der meniskus schaden nimmt. Frag mich ob das eine Unachtsamkeit bei der KBRop war?Das dies zwangsläufig bei so einer Op passiert ..? Oder einfach passieren kann.. Was kommt dann wohl nach der meniskus Entfernung...???

  • Hallo Leut's
    lese mit Entsetzen Eure Zeilen :shocked: !!
    Auch ich habe einen solchen Problemfall,Erst Diagnose Kreuzbandriss inkl.Termin für TPLO,dann hat der zuständige Orthopäde erneut gründlich untersucht,geröntgt und analysiert.Ergebnis:Arthrose,Spondylose und leichte HD!! Nach Hause mit Phenylbutaxon(Cortison),kurweise für knappe drei Wochen.Die sind rum,das Cortison ausgeschlichen und....alles wieder wie zu Beginn der Beschwerden. :( :
    Heute dann zur Haustierärztin...jetzt haben wir ein Langzeitschmerzmittel(sorry,hab den Namen grad nicht zur Hand-ist neu von Pfizer),soll sie nun heute 1mal nehmen,dann wieder in2 Wochen und dann alle 4 Wochen. :???:
    So wie's aussieht wird uns ein erneuter Besuch in der Tierklinik nicht erspart bleiben,bin mir total unsicher ob die Diagnose erneut überprüft werden sollte oder wir einfach mit dem Schmerzmittel weitermachen.Ob das Neue Zeugs hilft,bleibt ja auch noch abzuwarten. :???:
    Viele Grüße und gute Besserung für Eure Hunds
    vo einer ebenfalls ratlosen Alex

  • Hallo,
    ich antworte mal in meiner Eigenschaft als Tierphysiotherapeutin, da Hunde nach Kreuzband-OP einen recht großen Teil meiner Patienten ausmachen.


    Der Erfolg einer Kreuzband-OP hängt von weit mehr Faktoren ab als "nur" der reinen OP-Technik. Die besten Erfolge haben natürlich Hunde, die vor dem Kreuzbandriß in einem guten körperlichen Zustand waren und nach Möglichkeit postoperativ krankengymnastische Übungen zur Stabilisierung der knie-umgebenden Muskulatur durchlaufen. Ist die Muskulatur schon VOR OP nicht in einem guten Zustand - z. B. aufgrund länger bestehender Lahmheit, die bei der manchmal schwierigen Diagnose von Kreuzband-Anrissen auftritt, wird es hinterher umso schwieriger, da an der frisch-operierten Stelle hohe Belastungen auftreten.


    Was ich damit zum Ausdruck bringen will ist: Es ist nicht eine bestimmte OP-Methode schlecht, sondern manchmal ist die Konstellation der Voraussetzungen die der Hund mitbringt plus OP-Methode eine schwierige. Das sollte im Aufklärungsgespräch vorher klar zum Ausdruck gebracht werden.


    Die Erhaltung eines intakten Meniskus ist absolut gerechtfertigt - die Menisken im Knie (egal ob Mensch oder Hund) haben eine ganz wichtige Pufferfunktion im Kniegelenk und vergrößern auf "elegante" Art die ansonsten lächerlich kleine Gelenkfläche im Knie. Ist also präoperativ der Meniskus intakt, sollte er unbedingt drin bleiben!


    Kommt dann leider die Komplikation hinzu, dass das operierte Gelenk - z. B. durch eine auf die Konstitution des Hundes unglücklich gewählte OP-Methode - nach der OP "schlackerig" ist, weil die dringend benötigte Muskulatur zum Stabilisieren fehlt, ist der "Weg" leider schon fast vorprogrammiert.... Durch die Instabilität werden die Menisken extrem belastet, reißen ein und als Folge zeigen sich athrotische Veränderungen im Kniegelenk. Das geht bei defekten Menisken relativ schnell, was nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, was für ein extrem belastetes Gelenk gerade das Knie-Gelenk ist:
    Neben der normalen Beuge- und Streckfunktion finden noch Drehbewegungen statt, es dient der maximalen Schubübertragung in der Vorwärtsbewegung, es fängt unglückliche Sprünge mit unglaublichen Scherkräften ab...


    Deshalb mein dringender Tipp für Euch:
    Sucht nicht nur nach einer wirklich guten Klinik, sondern sorgt auch vorher und hinterher für optimale Bedingungen, indem Ihr einen Tierphysiotherapeuten aufsucht. Vorher, um erstens schon mal die Übungen einzustudieren, die hinterher ganz wichtig sind und um - das geht auch mit Hilfe passiver Bewegungsübungen und leichten isometrischen Übungen - die Muskulatur zu verbessern und hinterher, um möglichst schnell eine normale Beweglichkeit wieder herzustellen. Knie-OP´s sind mit die schmerzhaftesten OP´s und viele Hunde "schummeln" sich um die Belastung des operierten Beines drum rum... geht ja auch auf drei Beinen.... hund ist da leider recht pragmatisch...


    Und dann kommt häufig der Klopfer: Kreuzbandriß im zweiten Hinterbein... Einfach durch die langdauernde Überlastung und zweitens durch die zugrunde liegende "Bänderschwäche", die manche Rassen einfach leider mitbringen...


    Ich drück Euch ganz doll die Daumen, dass die dritte (?) OP endlich den endgültigen Erfolg bringt.


    LG, Chris

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