Seit ein paar Wochen geht mein Hund alle Fremden an...

Hallo Silvia,

die Behandlung ist noch garnicht lange her.

Anfang Juli hat er die erste Spritze bekommen und 3 1/2 Wochen späte die zweite.

Sein Verhalten hat sich nicht mehr verschlechtert.

Das Verhalten der " rosa roten Zeit " soll sich soweit festigen, dass er es beibehält.

Er ist im gesamten ruhiger und gelassener geworden.

Ob die Hormone bei unkastrierten anders wirken weiss ich nicht.

Frag doch mal bei deinem TA an, ob er sich mit sowas auskennt. Einen Versuch wäre es doch wert...

Viele Grüße aus der Eifel - Petra

Ich würde erst mal sagen das es ein Erzieherisches Problem ist. Hunde neigen schnell dazu wenn sie sich nicht sicher fühlen, selber das Komando übernehmen zu wollen. Und wenn er Rassebedingt sowieso dazu neigt mißtrauisch gegenüber fremden zu sein.....
Hast du es mal mit nem Schlüsselbund oder Rappelbüchse versucht?
In dem Moment wo er damit anfangen will/ anfängt ein energisches nein und das zB mit der Rappelbüchse unterstützen (oder den Schlüssel nebnen ihn auf den Boden werfen)
Jedenfalls würde ich eine Hormongabe als allerletzten Ausweg sehen.!!

Lieben Gruß, Tanja

Hallo Tanja,

wir haben lange genug mit Rasputin solche Dinge geübt...

Und wie geschrieben, hat er Schiss. Und wenn ein Hund Schiss hat, ist es sicherlich nicht sinnvoll mit einer Klapperbüxe dagegen zu arbeiten. Der Schiss geht dadurch sicherlich nicht verloren!!!

Die Hormone wirken unterstützend - arbeiten muss man trotzdem mit ihm. Hormone sind kein Zaubermittel...

Viele Grüße aus der Eifel - Petra

Hi Tanja,
kann Petras Beitrag nur unterschreiben.
Mein Hund ist sowieso sehr reaktionsschnell und vor allem einfach sehr schreckhaft und ein kleiner Schisser, das ist halt die Kehrseite, wenn Hunde wachsam sind.

So, und jetzt versuch mal, gesetzt dem wirklich seltenen Fall, dass es um pure Frechheit/Ungehorsam geht, die Dose/die Schlüssel "anonym" zu werfen (denn er darf es auf keinen Fall mit dir in Verbindung bringen). Viel Spaß!

Ich habe absolut keine Bindungsprobleme oder ähnliches mit meinem Hund, er braucht nur seeeehr lange, um sein Misstrauen abzulegen. Wir haben ihn über ein Jahr und es geht nur sehr langsam voran. (Trotz konsequenten Unterbindens, Übens etc.)

Viele Grüße
Silvia
EDIT: Danke für die weitere Info, Petra!

Sorry, seh ich trotzdem anders.
Wie wollt ihr euren Hunden den beibringen das sie andere Leute nicht angehen sollen? Streichelt ihr sie wenn sie sowas machen und versucht beruhigend auf sie einzureden?
Das würde mich mal interessieren.
Lieb Grüß Tanja

Zitat

Sorry, seh ich trotzdem anders.
Wie wollt ihr euren Hunden den beibringen das sie andere Leute nicht angehen sollen? Streichelt ihr sie wenn sie sowas machen und versucht beruhigend auf sie einzureden?
Das würde mich mal interessieren.
Lieb Grüß Tanja

Hallo Tanja,

klar wird er gestreichelt, gelobt oder was auch immer - aber nur dann, wenn er sich vernünftig benommen hat.

Ich kann den Hund auf dem Weg zu dem " gefährlichen Objekt " hin loben, so lange er still ist und sich vernünftig benimmt. Und wenn ich das regelmässig übe, komme ich immer näher an das Objekt ran, ohne dass er motzt.

Und wenn ich dann so einen Schisser wie Rasputin habe, dann ist es sehr wohl sinnvoll, das Üben anderweitig zu unterstützen, damit der Hund auch Erfolge beim Üben hat - Erfolg im Sinne von stillsein.

Durch den Einsatz der Hormone hat er halt alles durch die " rosarote Brille " gesehen - er hatte weniger Schiss - und genau dieses positive Verhalten gegenüber anderen soll er sich verinnerlichen - und er hat´s ja auch getan.

Wieso ist Angst ein erzieherisches Problem? Kennst du Rasputin´s Geschichte? Und wie soll man einem Hund die Angst nehmen, indem man mit einer Schütteldose unterwegs ist? Ich verstehe den Sinn der Schütteldose in diesem Fall nicht, aber vielleicht kannst du es mir ja erklären.

Viele Grüße aus der Eifel - Petra

ich möchte mich mit in die reihe der besitzer mit ängstlichen hunden einreihen.

meiner mag fremde menschen auch nicht, sobald sie ihn ansehen oder ansprechen hat er angst und fängt an rumzuzicken.

ich hab jetzt alles fleissig durchgelesen, aber so eine richtige idee oder tipps hatte bis jetzt noch niemand, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

das mit der schütteldose oder dem schlüssel finde ich jetzt auch nicht so toll, denn wenn ich ihn damit erschrecke, wird er noch ängstlicher und fängt mit hoher wahrscheinlichkeit noch mehr an rumzumeckern...

Also um das mal klarzustellen.
Hunde neigen ja auch in der Pupertät zu "Angstphasen"
Shiba fing in dieser Angstphase auch an die Leute anzugehen- soll heißen rannte bellend und mit gestreubten Haaren in deren Richtung.
Ein Hundetrainer meinte wir sollen Ihre Angst umlenken sie also ablenken in dem wir mit ihr spielen. Schimpfen Bringt in so Situationen ja bekanntlich gar nix das wirkt wie anfeuern.
Das mit dem Ablenken hat bei Shiba gar nix gebracht war eher nach dem Motto: "Super, wenn ich die Leute anbelle darf ich zur Belohnung spielen"
Sie hörte erst damit auf als sie ein paar mal ein klares nein und gleichzeitig dem Schlüsselbund zur Unterstützung eine "Ansage " bekam.
Das das nicht auf jeden Hund past ist mir schon klar, war ja nur gut gemeint. kann ja nicht ahnen das man sich hier gleich auf den Schlips getreten fühlt und gleich alles persönlich nimmt.
Angst ist kein Erzieherisches Problem.
Ich kenne jemanden die sich auch für einen tollen Tierfreund und Hundekenner hält. Ihre Hunde tuen auch solche Sachen wie andere Leute verbellen. Sie hält es auch für Angst. Aber wenn man sich mal ein bischen mit Hunden befast hat merkt man da es keine Angst ist , sonder das die Hunde selber versuchen das Rudel zu führen bzw zu übernehmen. Sie gibt ihnen keine Sicherheit, dürfen alles bei ihr.

Hallöchen !

Yukon legt dieses Verhalten auch an den Tag. Bei Ihm eine erlernte "Altlast". Wir sind momentan dabei alle Menschen und Hundebegegnungen mit einem Leckerchen zu belohnen sobald er eine Person sieht. Er darf auch dort hinsehen wo er Will dabei sgen wir mit leiser Stimme : Schau mal, ein Mann oder schau mal eine Frau mit Hund.
Dadurch werden Begegnungen positv belegt.
Das heist aber nicht das wir schon an allen Leuten eng vorbeigehen , sondern wenn es geht " im Bogen " gehen.
Mitlerweile bellt er kaum noch Jemanden an.
Wenn es zu eng wird " nehme ich ihn durch eine Wendung auf die jeweils
ander Seite, sprich, wenn, dann gehe ich eng an den Personen vorbei sodas ich immer zwischen der Person und Hund gehe.

Bei uns klappt es immer besser.

Viel Glück

Mausi mit Yukon

Ach Tanja
das ist ne uralte Diskussion: "Der darf das nicht, sag' ihm ordentlich Bescheid!"
Man muss wirklich ganz genau sehen, um was für eine Reaktion es geht, bevor man Rütteldose/Discs oä einsetzt.
Bei Angst-/Schreckverhalten geht es nicht um Frechheit und Rudelführung, deswegen sehe ich den Sinn für diese Mittel nicht. Erschrocken ist er schon selber. Natürlich wäre es schöner, wenn er sich bei Angst IMMER an mir orientieren würde, aber das dauert wohl noch.
Ich sehe solche Situationen voraus und wirke im Vorhinein ein (ablegen, angeleint lassen, je nachdem - und das reicht dann schon aus), oder ich rufe ihn "normal" ab.
Dieses Verhalten ist nicht selbstbelohnend, denn normalerweise ignoriert der Mensch meinen Hund (zum Glück). Mein Hund gewinnt also nix, deshalb reicht ein normaler Abruf auch. Langsam merkt er auch, dass auf sein Getue hin einfach gar nix besonderes passiert, und es wird besser.

Knurren und Sitzen-/Liegenbleiben wird zum Beispiel auch einfach ignoriert. Das würde ich meinem Hund auch nie verbieten. Manche Menschen haben damit ein Problem, ich nicht.

Viele Grüße
Silvia
EDIT: ne AngstPHASE von einem Junghund ist ja auch was ganz anderes als ein charaktermäßig ängstlicher, zu Angstreaktionen neigender, wachsamer Erwachsener! Das kannst du mE nicht vergleichen.