Hund benimmt sich rüpelhaft - Achtung ziemlich lang!!!
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Hi,
ich habe schon oft hier herumgestöbert und brauche nun selbst mal Hilfe. Die Vorgeschichte: Meine Mutter hatte immer Angst vor Tieren und hat dies leider auch an mich weitergegeben. Vor fast genau 3 Jahren wollte meine Familie sich einen Hund anschaffen - dagegen sprachen meine Angst und dass mein Mann viel unterwegs ist. Eines seiner Argumente war: Er macht wenig Sport, aber durch den Hund würde er viel an die frische Luft gehen etc. etc. Unser Sohn war natürlich auch begeistert, und ich habe nachgegeben. Bedingung: Ich wollte einen nicht allzu großen Hund. Bekommen habe ich einen Mix aus Hovawart und Retriever mit wunderschönen Augen. Er ist gut sozialisiert groß geworden und eine Hundeschule wurde / wird besucht. Es ist natürlich so gekommen wie ich es habe kommen sehen. Mein Mann ist ständig unterwegs(vorwiegend auch auf einem anderen Kontinent), unser Sohn hat kein großes Interess mehr an dem Hund und alles bleibt an mir hängen. Ich habe jetzt die Möglichkeit, mich beruflich zu verbessern. zögere aber, da unser Boomer dann viel alleine und unausgelastet wäre. Er war von Anfang an ein eher ängstlicher Hund und meiner Meinung nach auch nicht unbedingt als Anfängerhund geeignet. Seit ein paar Wochen ist er nicht mehr so einfach zu händeln. Schellt es und Besuch kommt, ist er die ganze zeit am Knurren oder Bellen. Er ist ruhig, wenn man sich um ihn kümmert - soll heißen, knurrt oder bellt er, sage ich leise, aber energisch nein, bleibt er ruhig, gehe ich zu ihm hin und gebe ihn ein Leckerchen. Knurrt er weiter, beachte ich ihn nicht, erst wieder, wenn er ruhig ist. Ist die Familie komplett, ist es kein Problem. Da ich aber viel allein bin und oft auch Pakete kommen, ist es für mich nicht möglich, ihn sofort für positives Verhalten zu belohnen. Kommt ein Paket, bringe ich ihn auf die Matte und binde ihn dann an, da er ansonsten nicht liegenbleibt, wenn ich wieder zu Haustür gehe. Er bellt die ganze Zeit, solange ich an der Tür bin. Nehme ich ihn mit zur Tür, bellt er ununterbrochen, so dass ich mich auf kein Gespräch konzentrieren kann. Was tun???
Zweites Problem: Er mag drei ziemlich kleine Hunde überhaupt nicht und rastet aus, wenn er sie wittert. Sobald ich den betreffenden Hund / Besitzer sehe, drehe ich um und gehe in die entgegengesetzte Richtung. So auch heute - leider kam der Besitzer mit Hund mit dem Rad an uns vorbei und ich hatte keine Möglichkeit abzubiegen. Ich habe versucht, Boomer die Sicht auf den Feind zu versperren und ihn mit Lieblingsleckerchen abzulenken. Ich habe kläglich versagt, er hat so gezogen, dass ich hingeflogen bin, weil ich ihn echt nicht halten konnte. Ich war stinksauer und fand´s megapeinlich. Ich fühle mich überfordert, ich gebe mir wirklich Mühe (Hundeschule) , aber ich glaube, ich bin nicht die richtige Hautbezugsperson für den Hund. Bin ich alleine mit ihm, hört er auf´s Wort, führt alle Befehle zuverlässig aus, aber sobald Besuch naht,
kann ich mich gar nicht mehr so rchtig freuen, da ich mehr mit Boomer als mit dem Besuch beschäftigt bin.
Unser Hund wird gerne beschäftigt und ich möchte gerne mehr arbeiten, habe aber niemanden der sich dann um Boomer kümmern würde. Ich wollte keinen Hund, mache mir jetzt aber als Einzige Gedanken um ihn und frage mich, warum ich ein schlechtes Gewissen habe während es dem Rest der Familie egal ist, dass ich nun komplett alleine verantwortlich für ihn bin.
Sorry, dass ich mich hier so lange ausgheult habe, aber ich weiß echt nicht weiter und bin ziemlich verzweifelt.
Schnief!!! -
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Hi
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Hallo!
Das ist oft das Schicksal von Familienmüttern habe ich den Eindruck. Papa geht arbeiten, die Kinder wollen den Hund, Papa (meistens *gg*) gibt nach, überredet Mama mit 100 Versprechen und spätstens nach 6 Monaten ist Mama für den Hund allein verantwortlich. Von daher zunächst mal auch Hut ab, daß du dich der Verantwortung stellst!
Ich denke das erste Grundproblem, was ihr habt, ist die Rasse deines Hundes. Ich weiß nicht, inwieweit du dich zum Hovawart eingelesen hast, aber diese Hunde haben einen enormen Schutz- und Wachtrieb und sind auch dafür gezüchtet worden. Und genau das tut dein Hund da grade. Er meint, er ist verantwortlich dafür, dich und Haus und Hof zu bewachen.
Ich würde dir DRINGEND raten, diese Problematik vor Ort einem kompetenten Hundetrainer zu zeigen. Ich denke nicht, daß es etwas mit der körperlichen oder geistigen Auslastung des Hundes zu tun hat. Ich denke viel mehr, da schlägt die Rassedisposition durch, die du / ihr in den Griff bekommen mußt. Dein Hund wird ab jetzt (eigentlich schon vorher) ganz feste Regeln und Einordnungen brauchen, du mußt ihm über dein Verhalten ganz klar zeigen, daß du dein Leben allein geregelt bekommst und keinen Beschützer brauchst.
Von daher - such dir wirklich einen Trainer und zwar schnellstens, sonst kann es dir im schlimmsten Fall auch passieren, daß der Hund anfängt, dich früher oder später auch gegen andere FAmilienmitglieder zu verteidigen.
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Hallo,
ohne Dich jetzt angreifen zu wollen...die Entscheidung, sich einen Hund anzuschaffen, trifft man in der ganzen Familie und ist ein Familienmitglied nicht mit der Anschaffung einverstanden, sollte man es lassen.
Doch dafür ist es jetzt zu spät und Vorwürfe helfen Dir nicht weiter.
Ich denke, Dein Hund merkt, wie unsicher Du bist und aus diesem Grund macht er die Welle.
Das bedeutet für Dich, dass Du dem Hund eine klare Linie zeigen musst.DU sagst ihm, was gemacht wird und nicht umgekehrt.
Versuche ruhig mit ihm zu arbeiten und schimpfe nicht, wenn er Fehler macht. Lobe ihn, wenn er etwas richtig macht.
Da Du eine Huschu besuchst, wäre es ratsam, mit dem Trainer vor Ort die Situation bzw, Problematik zu besprechen.
Er kann Dir bestimmt eher weiterhelfen, denn das Problem ist nicht in kurzer Zeit zu lösen.Ansätze werden Dir nicht unbedingt weiterhelfen, denn Deine Ängstlichkeit steht wohl im Vordergrund.
Viele Grüße
Conny -
Ich würde auch nach einem Hundetrainer schauen.
was du probieren kannst: wenn es klingelt, lass den Hund ohne anleinen so absitzen, dass er die Tür nicht im Blick hat. Es dauert, bis das zuverlässig funktioniert. Such dir jemanden, der mit dir übt, immer wieder klingelt, und ihr geht das von vorne durch. Durch das nicht anbinden trifft dein Hund letztlich selbst die Entscheidung, es dir zu überlassen (theoretisch hätte er ja die Wahl) und du vermittelst deinem Hund dadurch, dich kompetent um die Neuankömmlinge zu kümmern. Dein Hund muss dann nicht mehr eingreifen. Wo ist denn der Platz des Hundes des Hundes? Es kann helfen, den eher abseits des Flurs oder Bereichen zu wählen, von denen aus der Hund einen guten Überblick hat. Auch so vermittelst du, dass es nicht seine Aufgabe ist, zu wachen.
Sehr hilfreich für Spaziergänge kann ein Kommando für dich anschauen sein (über Clicker gut aufzubauen) und fürs hinter dir laufen.
Auch kannst du das Auftauchen anderer Hunde mit Clicker belegen. Also Click, sobald ein anderer Hund in Sicht kommt, aber bevor (!) dein Hund bellt, knurrt oder an der Leine zieht.Alles natürlich erstmal mit viel Abstand zu anderen Hunden üben und die Anforderung ganz langsam steigern.
Zur Auslastung (und auch zum clickern), findest du hier viele Anregungen: http://www.spass-mit-hund.de/. Man kann viel im Garten machen oder auf den Spaziergängen einbauen. Ich kann da auch gerne noch mehr Tips geben
Vielleicht findest du auch einen Schüler, der gerne einmal am Tag mit deinem Hund raus gehen möchte?! Oder ihr fangt Hundesport an, das bieten die bieten die meisten Vereine oder Hundeschulen auch Abends und am Wochenende an, berufstätigfreundlich.Wenn du auch nicht wirklich Lust hast, dich um Boomer zu kümmern, wäre es am fairsten ihm gegenüber, einen guten neuen Platz zu finden. Sowas ist immer traurig für den Hund, er kann schließlich am wenigsten für die Situation. Aber letztlich vielleicht das beste, wenn niemand wirklich Interesse an ihm zeigt und ihn auslastet.
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Zitat
Ich habe jetzt die Möglichkeit, mich beruflich zu verbessern.
Hallo arctic monkeys,
erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Ich an Deiner Stelle würde da tatsächlich auch an mich denken und hätte kein schlechtes Gewissen, wieder mehr zu arbeiten und mich beruflich zu verbessern. Meiner Familie würde ich die Pistole auf die Brust setzen und ihnen klar zu verstehen geben, dass sie sich jetzt entweder intensiv mit um den Hund kümmern oder er würde einen super tollen neuen Platz finden, wo auch alle am gleichen Strang ziehen und nicht alle Verantwortung für solch einen Powerhund an einem hängen bleibt.
In der Zwischenzeit (bis der super Platz gefunden wäre oder sich auch die anderen kümmern), würde ich dem Hund noch mal eine Chance geben und intensiv mit ihm unter Anleitung eines persönlichen Hundetrainers, der sich die Sache auch mal vor Ort anschaut, trainieren.
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