Wer hat Erfahrung als Pflegestelle?

  • Hallo Foris,

    hat jemand von Euch schonmal für den Tierschutz einen Hund in Pflege genommen?

    Welche Erfahrungen habt Ihr da so gemacht?

    Wie lief das Ganze ab, wie wurde die rechtliche Situation, Kosten, usw. geregelt?

  • hi sir jack,

    ich kann dir von freunden aus'm verein berichte, die derzeit hundi nr. 3 in pflege haben:

    die haben sich bei der orga (welche weiss ich leider nicht) angemeldet und dann kamen die leute, um sich das zu hause anzuschaun. dort haben meine freunde dann ihre "bedingungen" gestellt (kein erwachsener rüde, da selber einer vorhanden z.b.)
    irgendwann (ca. 2-4 wochen später) kam ein anruf: dann und dann landen auf dem flughafen (hier: frankfurt) hunde aus spanien - ihrer ist dabei. dann sind die also auf den flughafen gefahren, haben den hund übernommen und ab nach hause. von der orga wurde ein TA genannt, den sie für evt. impfungen etc. aufsuchen sollen, da dieser kostengünstig für die orga arbeitet. (für mini-sachen wäre aber auch der heimische TA ok, da kann es aber sein, dass keine kosten erstattet werden.) futter gab es auch von der orga.
    nach ein paar tagen kamen dann schon die ersten interessenten zu meinen freunden nach hause. ich glaube, meine freunde haben ein gewisses "mitspracherecht" bei der vermittlung - weiss es aber nicht genau.
    die ersten beiden hunde waren ca. 4 und 9 monate alt und kleinbleibend. nach ca. 14 tagen waren sie vermittelt. der dritte - ein wohl einjähiger rüde, auch klein, ist jetzt seit ca. 10 tagen dort.
    falls du noch mehr fragen haben solltest und hier nicht die antworten findest, kann ich für dich gerne genauer nachfragen.

  • Das ist von Orga zu Orga unterschiedlich.

    Bei uns war es so: Versichern mußten wir selbst, Hundesteuer ebenfalls. TA-Kosten wurden übernommen(nach vorhergehender Rücksprache). Futter haben wir selbst gestellt (z.T. auch Spenden bekommen).

  • Danke für Eure Antworten. :)

    Ich hab mich ja nun auch schon etwas umgeschaut, und hatte den Eindruck, dass man als Pflegestelle, bis auf den TA alles selbst tragen muss. :/

    Wenn man bedenkt, wieviel Aufwand man in ein solches Tier steckt, und wieviel Zeit und Energie man investiert, dann finde ich es ein bisschen viel verlangt, für alles bis auf den TA aufkommen zu müssen.
    Denn billiges Futter will man dem Pflegehund ja auch nicht geben, davon abgesehen, dass sich das ja von der Fütterung des eigenen Hundes wohl auch nicht trennen ließe...und pro Monat vertilgt unser Hund locker 50 EUR an TroFu plus natürlich einiges an Knochen und Leckerchen. Und das mal zwei gerechnet...
    Also ich frag mich, wer sich das leisten kann. :(

    Und ih würde gerne wissen, wofür die durchschnittlich 250 EUR der Schutzgebühr verwendet werden.

    Mittlerweile frage ich mich eben auch, in wie weit mit diesen Hunden aus Spanien etc. "Handel" getrieben wird. Denn manche Organisationen und ihr Gebaren kommen mir da schon unseriös vor.

  • Zitat

    Und ih würde gerne wissen, wofür die durchschnittlich 250 EUR der Schutzgebühr verwendet werden.

    Zum Schutz der Hunde! Denn wenn die zukünftigen Besitzer Geld bezahlen müssen und nichts geschenkt bekommen, dann überlegen sie es sich mind. dreimal. :D

    Und ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Geld vollständig wieder zum Schutz für weitere Hunde eingesetzt wird. Größtenteils wird es sicherlich nicht einmal die Unkosten decken, die durch den einen Hund entstanden sind. Einen Handel kann ich bei 250 Euro nicht entdecken.

    Aber sicherlich gibt es auch unter den Tierschutzorganisationen einige wenige "schwarze" Schafe wie überall.

  • Öhm - also moment. Wenn ich Tierschutz betreibe, ist das durchaus auch mit Kosten verbunden. Wie es jetzt mit dem Süd-Tierschutz ist, weiß ich nicht, da hab ich nix mit am Hut.

    Aber: Man darf nie vergessen, daß Tierschutz auch die Orgas VIEL VIEL Geld kostet. Kastrationen übersteigen bei Hündinnen z.B. den Preis von 250 Euro schonmal. Dann hat der Hund noch KEINE Impfung, noch KEINE Wurmkur, noch KEINEN Chip, noch KEINE Allgemeinuntersuchung. Dann kommt dazu, daß ja auch sehr gern mal kranke Tiere abgegeben werden, die Medikamente benötigen oder Futterzusätze usw. Das Geld müssen die gesunden Tiere einfach auch mit reinbringen. Oder was ist, wenn sich ein Pflegehund mal ein Bein bricht? TA-Kosten von 1000 Euro nach sich zieht? Auch das und ähnliches passiert - und zwar öfter als man denkt. Oder mal eine Beißerei, ein Autounfall usw. usw.

    Wenn ich als Pflegestelle auftrete, dann nehme ich hier nicht einen Hund, der mal so mit läuft auf, sondern ich nehme einen Hund vorübergehend in meine Familie auf. Der gehört zu uns. Also bin ich auch bereit, die Futterkosten zu tragen. Und wenn man nicht grade 3 Doggen in Not aufnimmt, sind die Kosten auch durchaus tragbar. Was frisst so ein mittelgroßer Hund? 20 bis 30 Euro im Monat vielleicht. Man muß jetzt ja nicht zwangsläufig das beste Top-Futter geben, da reichen auch mal durchschnittlich gute Futter mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. Obendrein - und auch das habe ich schon gemacht - kann man auch mal bei örtlichen Tierläden usw. anfragen, auch die sind immer mal bereit, für einen Nothund einen Preisnachlass zu gewähren usw. Man muß nur fragen!

  • Danke für Eure schnellen Antworten.

    Pebbles schrieb:

    Zitat

    Wenn ich als Pflegestelle auftrete, dann nehme ich hier nicht einen Hund, der mal so mit läuft auf, sondern ich nehme einen Hund vorübergehend in meine Familie auf.

    Das ist mir schon klar. ;) Sonst würde man es auch nicht schaffen, einen verstörten Hund soweit zu bekommen, dass er wieder Vertrauen fasst und potentielle Familien nicht abgeschreckt werden.
    Man könnte fast meinen, Du willst mir unterstellen, das ich den Pflegehund nicht ebensogut behandeln würde wie meinen eigenen...nur weil ich mal die ganze Sache hinterfrage.

    Die Idee Futterspenden selbst zu orgnisieren finde ich sehr gut.

    Ich finde es trotzdem viel verlangt all diese Kosten tragen zu müssen, wenn man bedenkt, wieviel Zeit man in den Pflegehund investiert. Und Zeit empfinde ich als ein sehr großes Geschenk.

  • Wieso sollte ich dir was unterstellen? Ich kenne dich doch gar nicht :???:

    Für mich heißt eben nur Pflegehund, vollwertiges Familienmitglied mit allen Pflichten - also auch Kosten. Wenn nicht zu hoch, habe ich bisher uach die TA-Kosten mit übernommen.

    Übrigens sind bei weitem nicht alle Pflegehund verstört. Im Gegenteil. Die meisten sind sehr nette Hunde, die in neuem Umfeld und mit neuer Konsequenz auf einmal alle ihre Probleme nicht mehr zeigen, die sie evtl. vorher hatten.

  • Zitat

    Ich finde es trotzdem viel verlangt all diese Kosten tragen zu müssen, wenn man bedenkt, wieviel Zeit man in den Pflegehund investiert. Und Zeit empfinde ich als ein sehr großes Geschenk.

    Ja, so kann man das schon sehen, gebe Dir Recht. Andererseits ist es wie jedes freiwillige und ehrenamtliche Engagement sei für Menschen oder Tiere. Da steckt man seine Zeit und Unkosten rein, allein, weil man sich persönlich verpflichtet fühlt. :D

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