Bellt andere Hunde an, wie Selbstsicherheit stärken?

  • Hallo zusammen!
    Zuallererst: Ich bin ganz froh, dieses Forum gefunden zu haben, finde es klasse, dass es so viele Infos und einen guten Austausch gibt! :smile:


    ....meinen Kleinen habe ich erst seit ein paar Tagen und es ist mein erster Hund. Er ist ungefähr zwei Jahre alt, und ein wunderbarschöner sanfter Whippet-Mischling mit Kringelrute. Ich bin total begeistert, dass er sich so schnell einzuleben scheint, aber durch seine sehr durchwachsene Vorgeschichte kommen da wohl noch einige Erziehungs- und Vertrauensgeschichten auf uns zu. Der kleine Mann kommt aus einem spanischen Tierheim und war in Deutschland schon an drei verschiedenen Plätzen, einmal in einer Tierpension mit Zwingern, dann in einer Familie und schließlich in einer Tierpension zusammen mit 50 anderen Hunden (mit denen er gut klar kam). Der Kleine ist eher unsicher, läuft mir auf Schritt und Tritt hinterher. Fremden gegenüber ist er sehr gelassen, Auto fahren findet er total prima und seit dem dritten Tag bei mir sind auch Jogger und Radfahrer kein Thema mehr.
    Aber sobald er einen Hund sieht, stellen sich seine Nackenhaare auf und er springt und bellt und schnappt ganz wild. Oder, wenn es etwas besser läuft, dann bellt er laut und wedelt mit dem Schwanz. Denke ich: kleiner Poser! Aber das bringt ja auch nichts. Ich denke, er ist unsicher, generell, aber besonders an der Leine.
    Natürlich versuche ich ihn abzulenken mit sehr begehrten Leckerlies, wenn ich merke, dass sich ein anderer Hund nähert, aber er guckt dann kurz und bellt dann doch los/ weiter.
    Was kann ich am besten tun? Er soll doch auch bald die Hunde meiner Freunde kennen lernen!?
    Wie machen wir das am besten? Erstmal noch gar nicht, oder mit Schleppleine? :hilfe:
    und danke fürs Durchlesen!
    Isabel

  • Auch ich hab meine Kira noch nicht lange bei mir, kann aber ein ähnliches Verhalten auch bei meiner Hündin feststellen.
    Es gibt Hunde die akzeptiert sie ohne zu murren (so z.B. meine Pflegehündin Liza auf die sie gleich freudig zugegangen ist), und bei anderen verliert sie total die Kontrolle.
    Sie sieht den Hund dann von weitem, fängt sofort an die Nackenhaare zu stellen, bellt und zieht an der Leine. Wenn ich sie dann zu ihm lasse gab das bisher noch keinerlei Probleme im Gegenteil, sie will dann sogar meistens gleich spielen.


    Ich schätze eben auch dass sie sehr Unsicher ist da sie noch an der Leine ist und nicht zum anderen Hund kann, dagegen kann ich mir dann überhaupt nicht erklären warum sie bei anderen Hunden gar kein Theater macht und sie nicht mal anschaut obwohl sie bellen und aufgeregt sind...

  • Manche Hunde sind nur an der Leine so drauf und ohne Leine total lieb und umgänglich/verträglich.


    Ich würde dort vermehrt daran arbeiten, das sie sich an dir orientiert. Versuch es zum Beispiel auch mal mit Grundgehorsamsübungen, wie zum Beispiel Platz in solchen Situationen. Oder auch mit dem Sitz vor dir und halte dem Hund ein Leckerchen vor die Schnute oder sein Lieblingsspielzeug mit dem der Hund dann auch belohnt wird, wenn er sich ruhig verhält. So kannst du es schaffen, das du interessanter bist, als der andere Hund, den es anzukläffen gilt.
    Dann kannst du bei dem leisesten Anzeichen der Anspannung schon reagieren. Fixieren sofort unterbinden und vielleicht auch mal, wenn der Hund schon fixiert kurzerhand die Richtung ändern und das wortlos. Auch damit erreichst du, das sich der Hund mehr auf dich fixiert.


    Wenn du ihn mit anderen Hunden zusammenbringen möchtest, dann würde ich vorschlagen, suche dir einen sehr gelassenen Hund, der in jeder Situation völlig ruhig bleibt. Dazu solltest du dir jemanden holen, der das Verhalten gut einschätzen kann und schnell sieht, ob sich dein Hund entspannt oder nicht. Am besten du suchst dir eine Spielstunde in einer Hundeschule, wo dir der Trainer dann erst einmal zur Seite steht.

  • also ich würde auch sagen, dass sie vielleicht mal mit ein paar gut sozialisierten hunden unter kontrolle spielen kann.
    vielleicht hat sie ja doch bei den über 50 hunden mal eine schlechte erfahrung gemacht und gemerkt.


    dass sie erstmal wieder kapiert, dass ihr die anderen hunde nix tun würde ich das so machen.


    und unterwegs würde ich sie dann mit was super tollen ablenken. hat sie denn ein lieblingsspielzeug, oder etwas, was sie super gerne frisst?
    dann halte ihr das vor die nase und lenke sie damit ab.


    und vielleicht noch dazu gesagt, lass die leine trotzdem locker, wenn sie an anderen hunden vorbei geht und lass ihr die freiheit, dass sie nicht direkt daran vorbeilaufen muss, sondern dass sie bogenförmig an den hunden vorbei laufen kann, mache einen großen bogen um die anderen hunde, die sie nicht mag und lecke sie dabei ab.


    und dann wirst du sicherlich irgendwann merken, wenn du den bogen kleiner machen kannst, wenn sie ruhiger wird, dann laufe die bögen kleiner, aber zwinge sie niemals dazu dass sie frontal auf den anderen hund zulaufen muss, das wird sie noch mehr stressen.


    viel glück und gedult!

  • Danke für die Tipps!
    Ich hab jetzt bei den letzten zwei Gängen gleich nen Haufen Leckerlies dabei gehabt, denen er nicht widerstehen kann. Und ein bisschen besser klappt es schon. Jetzt lässt er sich ablenken, immerhin.
    Habe mich umgehört und es gibt wohl einen Hundepsychologen hier um die Ecke, da kann ich Polo zur Spielstunde bringen und sein Verhalten wird dabei beobachtet. Ist sicher eine gute Idee...


    Kann mir denn jemand noch Tipps zum Schleppleinentraining geben?
    Oder Literatur empfehlen?


    Viele Grüße,
    Isabel

  • Zitat


    Habe mich umgehört und es gibt wohl einen Hundepsychologen hier um die Ecke, da kann ich Polo zur Spielstunde bringen und sein Verhalten wird dabei beobachtet. Ist sicher eine gute Idee...


    das finde ich eine gute idee. vielleicht kann er dir helfen, aber wenn du schon besserung siehst, dann ist doch schon mal ein sehr großer schritt in die richtige richtung.



    zur schleppleine würde ich dir raten, dir jemanden zu suchen, der sich damit sehr gut auskennt. denn man kann zwar damit sehr viel trainieren und üben, aber auch sehr viel falsch machen und den hund schmerzen bereiten.


    was bei der schleppleine wirklich zu beachten ist, dass du den hund NIEMANLS an der leine hast, wenn du die schleppleine hast. bitte immer nur mit einem geschirr.

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