Draußen anleinen: Wer hat Recht?

  • Hallo liebe Foris, eigentlich habe ich bisher hier und in der HS viele Tipps bekommen, aber das mit dem Anleinen :???: ...

    Blacky(ein Schäferhund) ist 6 Monate alt und wir haben vor paar Wochen von Welpenspielstunde zu den Junghunden gewechselt. Während aber die anderen (etwas älteren) Hunde mit ihren Herrchen/Frauchen beim eigentlichen Trainer um Hütchen laufen, kriegen Blacky und ich auf dem kleineren Feld nebenan Einzelunterricht.

    Nun, es war unser zweiter Besuch dort und wir warteten auf unsere "Privat"trainerin, derweil mussten alle Hunde am Zaun entlang angeleint werden. Blacky war recht ruhig, als aber die anderen anfingen Theater zu machen...konnte er nicht widerstehen. Trainer meinte, ignorieren. Also gut, ich stehe mit dem Rücken zum Hund und ignoriere.

    Dann kam unsere Trainerin und wir gingen zu Blacky, leinten ihn ab und übten bisschen Fuß/neben mir Sitz machen mit Balleinsatz.
    Nach einer halben Stunde war es vorbei und wir gingen zu zweit mit Blacky und ihrem Schäferhund aufs Feld, wo die Tiere wichtige Geschäfte erledigen durften.
    Die Trainerin sprach mich dann auf das Theater an, dass mein kleiner Mann vorhin machte und riet mir, ihn mit zum Bäcker zu nehmen, ihn draußen anzuleinen, kurz reingehn und wieder raus. Hat er gebellt, leine ich ihn kommentarlos ab und wir gehen.

    In den nächsten Tagen haben wir es bisher im Wald probiert, ohne viel Ablenkung.
    Letzten Sonntag fiel die HS aus, also hatten wir zum Üben viel Zeit.

    Gestern bin ich mit ihm abends zur Bank und hab ihn an einem Fahrradständer angeleint. Er saß ruhig, legte sich sogar hin und kaute an seinem Bällchen, aber kaum hat sich die Glastür hinter mir geschlossen, bellte er wie am SPIEß. Ich bin im Raum einmal im Kreis gelaufen und wieder raus, da stand eine Frau neben Blacky und sah mich vorwurfsvoll an. Sie sagte mir, dass ich das mit einem so jungen Hund auf gar keinen Fall machen dürfte(also ihn alleine lassen), riet mir, ihn mit 9 Monaten kastrieren zu lassen "weil er dann viiieeel ruhiger wird" und dann könnte ich es nochmal probieren.

    Äh...? :hilfe: Ich bin extra abends gegangen, weil nicht so viele Leute zum Ablenken da sind (wie im Wald) und ach...
    Was soll ich machen? Ich hab jetzt bisschen Angst vor weiteren Klug"braune-Häufchen"er, wenn ich es nochmal probiere, oder hatte sie Recht? Soll ich es wo anders versuchen (wie vor der Apotheke,...)?

    Ich würde gerne wissen, was ihr denkt.

  • Hallo Irina!
    Nein die Dame hat nicht Recht. Mach du deine Übungen, mit deinem Hund und lass die anderen reden.
    Vorallem nicht, das du den Hund kastrieren sollst, weil er dann ruhiger wird! :kopfwand:


    LG Conny

  • Hallo,

    ich finde auch, die andere hatte kein Recht. Wann Du übst und überhaupt Kastrierst das ist deins. Und wie gesagt, Kastrieren damit er ruhiger wird??? Bitte wie war die denn drauf?

    eine Frage habe ich aber: War das ein fester Fahradständer?? Ein Bekannter hatte das mit seinem Goldi, der ist dann damit losgelaufen und zog den Fahrradständer hinter sich her und hat jetzt erstmal vor jedem Metall einen heiden Sch....

    Nur als Anstoss gedacht ...

    Liebe Grüße

  • Die Frau hat wirklich Blödsinn erzählt. Das mit dem Kastrieren ist der oberschwachfug :kopfwand:
    Und mit dem Anleinen:
    Das übe ich mit Luna auch und die wird nächsten Monat 7 Monate alt. Und wir üben das schon etwas länger. Erstmal nur mit Sichtkontakt und inzwischen kann ich auch mal bei Bäcker reingehen. Ich finde das vollkommen okay wie du das gemacht hast. Abends wo nicht viel los ist - perfekt in meinen Augen. Hätte ich nicht anders gemacht :^^:

  • ein ganz klares Jein.

    Nein, denn Kastrieren lassen hat ja wohl mit "bleiben können" gar nichts zu tun.

    Ja, Ich würde das nicht so üben.
    Ich finde, dass sollte langsam, ruhig und zunächst mit nicht so viel Ablenkung (auf offener Straße), auf so große Entfernung (Du in hinter einer Tür) und gleich auf Dauer geübt werden. Und schon gar nicht sollte man alle diese Variablen auf ein mal in die Höhe schrauben.
    Übe die DEAs (Dauer, Entfernung, Ablenkung) einzeln und beginne zunächst an der Dauer (denn logischerweise würde, wenn Du mit Enfernung beginnst, auch gleichzeigig mehr Dauer gefordert sein...).

    Bau die Übungen so auf, dass der Hund möglichst immer die Übungen locker bewältigen kann (im Zweifel kürzer...). Denn je öfter er denkt "DAS ist ja kinderleicht" um so schneller begreift er, was gefordert ist. Und wirklich - beginne in Sekunden Schritten, nicht in Minuten!
    Wenn Du Dich bis 10-15 Sekunden in die Länge gearbeitet hast, arbeitest Du an der Entfernung: einen Schritt weggehen, sofort zurück, Lob, Leckerchen, wieder von vorne. Ein paar mal wiederholen.
    In einer anderen Session. Wieder: einen Schritt weggehen, sofort zurück, Lob, Leckerchen. Wiederholen. NAch der Wiederholen einen Durchgang mit Zweischritten versuchen. Klappt das, diese Entfernung einige Male wiederholen.
    Auf diese Weise Schritt für Schritt die Entfernung steigern. Ist die Entfernung so groß, dass Du nicht mehr in der bereits gelernten Dauer wieder beim Hund sein kannst, gehst Du wieder dazu über die Dauer zu trainieren. z.B. bis Hundi dann 1 Minute "Bleib" beherrscht.
    Dann wieder zurück zur Entfernung. Hier startest Du wieder mit einer kleineren Distanz, als er schon gelernt hatte, damit er sich erinnert "Ach ja, jetzt kommt wieder das Spiel `Mama rennt in der Gegend rum und ich bekomme Essen wür Rumsitzen`- Klasse, kann ich!"
    Wenn beides gut klappt (Hund kann 60 Sek auf, sagen wir mal 10m Entfernung gut "Bleib" fängst Du an Ablenkung hinzuzufügen.
    DAzu "schraubst" Du Deine Ansprüche bezüglich Dauer und Entfernung wieder großzügig nach unten. Sprich - Du startest direkt neben deinem Hund, möglicherweise mit einer 1 Sek. Dauer... Und schraubst langsam und sorgfältig die "Ablenkungs"Schraube nach oben.
    WEnn er dort die ersten Ansätze gelernt hat, kannst Du abwechselnd ein D, ein E, oder ein A steigern.

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