Vertrauen, die anderen und der Befehl "hinten"
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Hallo,
ich habe seit etwas mehr als einem Jahr eine jetzt 2 1/2 jährige Hündin aus dem Tierheim. Von Anfang an läuft sie beim spazierengehen, ob mit oder ohne Leine, immer vorneweg. Wenn ich mit ihr an der Leine spazierengehe, zerrt sie deshalb auch häufig, was mich schon stört. Abgesehen davon reagiert sie ängstlich auf andere Hunde, was sich bei ihr in lautstarkem bellen äußert.
Wir waren in der Hundeschule, aber das mit dem bellen haben wir nicht in den Griff gekriegt, da da die Trainerin damit anscheinend überfordert war.
Nun hab ich mir überlegt, dass es für den Hund ja schon sehr anstrengend sein muss, immer die Vorreiterolle zu übernehmen, da sie damit ja offensichtlich auch überfordert ist. Denkt ihr also, dass es dem Hund Sicherheit gibt, neben oder hinter mir zu laufen anstatt vorneweg, sodass sich das mit den anderen Hunden legt?
Ich habe auch schon angefangen, mit ihr den Befehl "hinter" zu trainieren, und sie befolgt ihn schon ganz gut. Nur ist sie das vorrauslaufen schon sehr gewohnt und versucht es natürlich immer wieder, sodass ich sie häufig daran erinnern muss.
War jetzt vielleicht ein bisschen lang, deshalb nochmal konkret meine Fragen:
Ist der Befehl "hinter" dafür geeignet, ängstliches Verhalten zu therapieren?
Kann ich meinem Hund ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, wenn er neben oder hinter mir läuft?
Ist es sinnvoll andere Hunde wegzuschicken, wenn mein Hund sich vor ihnen fürchtet damit er merkt, bei mir ist er sicher?
Soll ich den Befehl immer wiederholen oder auch mal kommentarlos mit der Leine korrigieren?Falls es damit nicht klappt werde ich doch nochmal einen Hundetrainer um Hilfe bitten, aber ich dachte vielleicht klappts auch so?
Viele Grüße, ich bin gespannt auf Antworten,
Nadja - Vor einem Moment
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Hi,
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Ich trainiere das Bellen an der Leine ab, indem ich - meist kommentarlos -zwischen meinem Hund und dem Objekt der Angst oder der Abneigung trete. Funktioniert eigentlich ganz gut. Notfalls korrigier ich mit der Leine.
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Hallo erstmal,
ich würde versuchen dem Hund direkt das "Bei Fuß" laufen beizubringen, denn warum soll die Fellnase "hinter" dir herlaufen?
Und immer wenn sie anfangen sollte vorzupreschen, dann solltest Du abrupt stehen bleiben oder wenns geht die Richtung ändern (okay man sieht für andere etwas dämlich aus), und das machst du solange bis die kleine Maus begriffen hat das Du sagst wo es lang geht.
Das Problem mit dem Bellen würde ich mittels so Training-Discs versuchen in den Griff zu bekommen, immer wenn Madame anfängt zu bellen, die Dinger auf den Boden schmeißen und wenn sie dann aufhört wird sie natürlich ganz ganz doll gelobt.
Vielleicht solltet Ihr Euch auch nochmal nach einer anderen Huschu um sehen, wo man keine man nicht direkt überfordert ist.Lg
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Zitat
Das Problem mit dem Bellen würde ich mittels so Training-Discs versuchen in den Griff zu bekommen, immer wenn Madame anfängt zu bellen, die Dinger auf den Boden schmeißen und wenn sie dann aufhört wird sie natürlich ganz ganz doll gelobt.
Lg
Würde ich bei einem extrem ängstlichen Hund nicht machen -
Kann mir nicht vorstellen das ein Hund der immer vorne weg läuft sooo ängstlich ist. Aber es wäre interessant zu wissen ob sie beim Zusammentreffen mit anderen Hunden nur bellt oder sich unterwürfig verhält.
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Zitat
Kann mir nicht vorstellen das ein Hund der immer vorne weg läuft sooo ängstlich ist.
Ich habe seit drei Monaten einen traumatisierten panisch reagierenden Angstbeißer - ich weiß, wovon ich rede, bei ihm ist auch das Ziehen pure Aufregung, am liebsten wäre er am Anfang nur zuhause geblieben. -
[quote="roswithab"]- ich weiß, wovon ich rede, bei ihm ist auch das Ziehen pure Aufregungquote]
Ich weiß auch wovon ich Rede!
Hundenase wollte halt ein paar Tipps haben (ich glaube auch verschiedene) und bei uns haben die Trainings-Discs auf jedenfall geholfen. Sie soll ja nicht den Hund damit treffen.
Und das ist allemal besser als sich von anderen Hunden fern zu halten, weil ohne Kontakt kann sich der Hund ja gar nicht Sozialisieren! -
Hallo Nadja, das mit dem Beifuß gehen ist doch schon eine gute Idee.
Meine Hündin verhält sich in manchen Situationen auch unsicher(wir müssen immer an einem Grundstück vorbei da gebärden sich 2 Rottis wie die Wilden) sie muss bei Fuß gehen und das Klappt mitlerweile sehr gut.
Sie wollte dort immer in Panik vorbeirasen aber wir haben ein paar mal geübt und jetzt klappt es gut.
Mein Hund bellt zwar nicht oft wenn er anderen Hunden begegnet aber wenn sie es tut und nicht auf "Aus" reagiert stammpfe ich mal kurz mit dem Bein auf und ich habe wider ihre ganze Aufmeksamkeit
Das must du für deinen Hund selber entscheiden, ich weiss ja nicht wie dünn sein Nervenkostüm ist.
LG ronjaxx -
Hallo!
es ist ungemein hilfreich, den Hund bei dir an der Seite zu halten, wenn er ein ängstlicher Zeitgenosse ist. Und wie du richtig sagst, ist er überfordert mit der Rolle des "Vorrauseilens".
Spätestens dann, wenn er auf etwas trifft, was ihn verunsichert.Discs wie hier vorgeschlagen, würde ich da auf keinen Fall anwenden weil das gerade bei einem ängstlichen Hund nicht angebracht ist.
Wenn ihr auf andere Hunde stoßt, dann nimm ihn zu dir an deine Seite und zwar auf die andere Seite. So dass dein Hund nicht direkt an dem anderen Hund vorbeilaufen muss. Damit gibst du ihm Sicherheit. Und alles, wo du ihm Sicherheit geben kannst, stärkt wiederrum sein SElbstbewusstsein. Was ja für den Hund wünschenswert ist.
Wenn er partout nicht mit Bellen aufhören will, dann unterbinde es.
Manche Hunde hören von selber auf, andere steigern sich rein. Wenn er sich also eher reinsteigert, dann verbiete es mit einem entsprechendem Kommando.
Meine Hündin ist auch ängstlich. Und eilt, ohne Leine, gerne vorraus.
Ein Beispiel: Wir laufen auf einem Waldweg. Sie sieht einen umgestürzten Baum, dessen Wurzel in die Höhe ragt und darunter ist ein Loch. Sie bellt ganz hysterisch das Loch an. Ich bleib stehen, ruf sie zu mir zurück und lass sie bei mir laufen, bis wir zusammen an diesem Loch sind. Ich fasse in das Loch und sie schnuppert. Alles klar. Loch ist nicht gefährlich, Hund ist glücklich. Das nächste Loch hat sie von selber angeschnuffelt ohne zu Bellen.
Verstehst du was ich meine? Zeige deinem Hund die Welt, als sein Führer und jemand, der bei ihm ist. Dann wird er bald auch nicht mehr bellen, wenn ihn etwas ängstigt.
Kann aber bisschen dauern. Daher immer Geduld haben.lg
pinga -
Hi,
vielen Dank für eure Antworten
Also bei meinem Hund, Lucy, ist es schon so, dass sie sich in das bellen ziemlich reinsteigert. Besonders schlimm ist es, wenn uns ein Hund entgegen kommt, auch wenn er noch 100m entfernt ist ist sie schon total angespannt und fängt an zu bellen. Wenn der andere Hund nicht näher kommt oder wir einen Bogen machen, kann ich dem Gebelle auch mit "Schluß" ein Ende machen, aber wenn wir doch mal dichter dran vorbei müssen hilft eigentlich nur festhalten und schnell vorbei. Da lässt sie sich durch gar nichts ablenken und sieht nur noch den anderen Hund. Wenn sie mal ohne Leine auf einen Hund trifft, was wir meistens versuchen vorzubeugen, rennt sie hin und versucht ihn zu vertreiben, sobald der andere Hund sich aber rumdreht oder nicht wegläuft, dreht Lucy ab und rennt mit eingezogenem Schwanz zurück. Quasi nach dem Motto "Schein-Angriff ist die beste Verteidigung".
Seit ich allerdings dass mit dem "hinten" übe und sie hauptsächlich neben mir läuft, hab ich den eindruck dass es sich bessert. Sie ist immernoch sehr aufgeregt wenn sie einen anderen Hund sieht, bellt aber nicht mehr. Dazu muss ich aber sagen, dass wir drei Tage in einer fremden Stadt waren und erstmal dort geübt haben. Ich lobe sie auch immer überschwänglich wenn alles ruhig klappt und hoffe, dass das alles bald Früchte trägt
An fremde Gegenstände, die ihr zunächst Angst machen, kann ich sie gut heranführen mitlerweile.
Ich denke, dass Lucy hauptsächlich Probleme mit anderen Hunden hat, weil sie als Welpe schlecht bis gar nicht sozialisiert wurde, dann im Tierheim wahrscheinlich schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht hat. Und sie ist ein Wachhund-Mix, wir vermuten, dass ein Deutscher Pinscher beteiligt war. Könnte das mit Ursache sein? Sie ist jedenfalls sehr wachsam.
Unterwerfen ist nicht so ihr Ding, hab ich bei ihr bei nem anderen Hund noch nie gesehen. Vielleicht traut sie sich nicht nem anderen ihren Bauch hinzuhalten? Mir gegenüber und generell Leuten, die sie kennt, ist sie auf jeden Fall unterwürfig und hat in der Hinsicht noch nie aufgemuckst.
Wir waren auch das ganze letzte Jahr regelmäßig in einer Hundespielstunde, da hat sie aber am liebsten rumgeschnüffelt und sich nicht sehr für die anderen interessiert - oder sie weggebellt wenn einer angekommen ist :/
Ach ich hoffe das wir das bald in den Griff kriegen, ansonsten ist sie total lieb und folgsam
LG Nadja
- Vor einem Moment
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