Differenzen beim Spaziergang (etwas länger)
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Hallo ihr Lieben,
ich habe derzeit einige Differenzen mit meinem Rüden, wenn es sich um den Spaziergang geht.
Er ist vor 2,5 Jahren zu mir gekommen und wird bald 5.
Leinenführigkeit war anfangs ein großes Problem, da er beim Vorbesitzer hauptsächlich unangeleint lief. Sie wohnten seeeeehr ländlich.
Mit viel üben habe ich das Ziehen an der Leine gut in den Griff bekommen und auch das Abrufen beim Freilauf klappte prima.Letztes Jahr war dann auf der "Hundewiese" ein Häschen einen Tick zu langsam, so dass mein Dicker es gefangen und *räusper* zerlegt hat, bevor ich einschreiten konnte.
Da scheint er auf den Geschmack gekommen zu sein, und die Probleme fingen an. Zunächst beim Freilauf, wo alles interessanter war als das rufende Frauchen. Also hab ich ihn zunächst wieder hauptsächlich angeleint und nur zum Abschluss der großen Runde, wenn er k.o. war, auf der Wiese freilaufen lassen.
Dann allerdings fing das Ziehen an der Leine wieder an.
Mittlerweile sieht die Situation so aus: Ich lasse ihn vor dem Spaziergang in der Diele absitzen und öffne die Vordertüre. Auf Kommando darf er dann in den Garten laufen. Dort lasse ich ihn vor'm Törchen wieder absitzen und lege die Leine an. Dann öffne ich das Törchen, und auf Kommando gehen wir los.
Und das Ziehen fängt an. Links, rechts, links, rechts, schnupper, schnüffel. Ich habe die Leine meist recht kurz geschnallt, weil er eigentlich an der Leine das permanente Stehenbleiben und Rumschnüffeln nur eingeschränkt machen soll (ich habe keine Lust, mir die Arme ausreißen zu lassen). Fängt er an, zu ziehen, wechsel ich die Richtung.
Teilweise dauert es so bis zu 10 min, bis wir im Feld sind, welches 100m weit entfernt anfängt. Dann ist alles prima, und der Dicke läuft artig neben mir. Nur dass ich bis dahin schon völlig außer Puste bin.
Wenn er dann etwas Aufregendes erschnüffelt, bleibt er stehen und kümmert sich einen feuchten, ob ich am anderen Ende der Leine hänge oder nicht. Da bin ich dann gerne auch mal etwas hilflos, da ich ungerne an der Leine rucken möchte, um ihn zum Weitergehen zu bringen. Hört er auf mein erstes Kommando, wird er gelobt und wir gehen weiter.
Wenn er nicht hört, gehe ich weiter und versuche, die 40kg dazu zu bewegen, mitzukommen (ich schwöre, mein rechter Arm ist mittlerweile länger als der linke..) Kommt er dann widerwillig mit, versuche ich, ihn mittels Grundübungen (Sitz, Platz etc.) wieder auf mich zu konzentrieren.
Lasse ich ihn dann, wenn ich mir seiner Konzentration sicher bin, von der Leine ab, erleidet er manchmal einen Hörsturz
Ich habe einen gewissen Radius, in dem sich mein Hund frei bewegen darf. Diese Grenze überschreitet er auch so gut wie nie. Er blickt sich regelmäßig um, um zu sehen, wo ich stecke. So weit, so gut.
Wenn ich ihn dann jedoch wieder zu mir rufe, kommt er in vollem Tempo auf mich zugaloppiert, blickt mir treu in die Augen - und läuft an mir vorbei
Ich habe mir angewöhnt, ihn maximal noch einmal zu rufen. Wenn er dann nicht reagiert, wende ich mich ab und gehe in die andere Richtung. Sobald er das bemerkt, kommt er im Affenzahn hinterhergelaufen und kommt dann entweder zu mir, oder läuft wieder an mir vorbei. Und dann geht das Spiel von vorne los. Ich rufe, er reagiert nur halb, ich drehe mich um und mache das Ganze so lange, bis er auf Zuruf wirklich zu mir kommt. Dann wird er ausgiebig gelobt. Aber irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass es besser wird.Faszinierend ist die Begegnung mit anderen Hunden. Leinen wir die beiden Fellnasen ab, damit sie toben können, ist mein Hund plötzlich der besterzogenste Hund auf der Welt.
Gestern z.B. haben wir einen seiner Raufkompanen getroffen. Also abgeleint, und die beiden tobten über die Wiese. Ein kurzer Ruf, und mein Dicker lässt seinen Kumpel links liegen, stürmt auf mich zu, macht eine Vollbremsung und sitzt vor mir mit dem Gesichtsausdruck :"Ja, bitte? Du hast gerufen? Was kann ich für dich tun?" :irre:Die anderen Hundebesitzer loben dann meinen ach so gut erzogenen Hund, der sich immer sofort abrufen lässt. Wenn ich dann versuche, ihnen zu erklären, dass das nur in Verbindung mit einem anderen, freilaufenden Hund so ist, sehen die mich an, als ob ich ihnen gerade erklärt hätte, dass ich noch immer an den Weihnachtsmann glaube....
Da ich immer wieder feststelle, dass ich in meinem Umgang mit dem Dicken etwas festgefahren bin, habe ich den Text etwas ausführlicher formuliert. Vielleicht habt ihr ja eine zündende Idee, wie ich das Spazierengehen wieder verbessern kann....
Kurz als Anmerkung: Ich habe es bereits mehrfach mit einer 15m-Leine probiert - mit dem Erfolg, dass ich meinem Hund dann beim Weiterlaufen hinterherfliege, da ich seine 40 kg mit meinen 57kg aus so einer Entfernung einfach nicht gestoppt bekomme...
So, vielen Dank für's Romanlesen
Ich bin für jeden konstruktiven Vorschlag dankbar...
LG, Schrödi
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Hallo Schrödi!
Ic hatte das "Problem" mit meiner Fellnase auch. Habe mir dann angewöhnt immer ein Spieli mit zu nehmen wenn ich in an der Leine habe. Es klappt wirklich.
Natürlich sollte es ein Spieli sein, das er wirklich "GEIL" findet und es unbedingt haben möchte wenn man damit soielt. Ich habe einen, ja wie heißt das Ding, so n Ball mit Schnur dran.
Dann zerren und spielen wir damit ein bisschen und er weicht kaum mehr von meiner Seite.Versuch es doch mal aus, ich hoffe ich habe dein "Problem" richtig verstanden
Grüße Dani
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Hast du einen Retriever? Oder täuscht da der Avatar?
Falls dem so ist (oder auch nicht so ist): wie lastest du den Hund geistig aus? Falls es ein Retriever ist, würde sich Dummy Training anbieten (nicht mit Bällchen hinterher rennen zu vergleichen!). Dann würdest du mit etwas Glück auch sein Jagdverhalten in den Griff bekommen, auf jeden Fall aber würdest du interessanter werden für deinen Hund, der Hund wäre ausgelasteter und ihr arbeitet am Grundgehorsam mit "Jagd" als Belohnung.
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Vielen Dank ihr zwei!
Das mit dem Spielzeug ist nicht ganz so leicht. Sein absoluter Favorit im Haus ist sein Tauknochen. Den schleppt er permanent mit sich rum. Aber schon im Garten ist dieses Spielzeug völlig uninteressant. Dort hat er jedoch einen absoluten Favoriten: Eine Frisbeescheibe! Während er andere Spielzeuge maximal 2-3 x anschleppt und danach links liegen lässt, kann ich im Garten stundenlang (nein, mache ich nicht so lange
) Frisbee werfen, und er ist ganz jeck darauf. Nehme ich diese Scheibe mit beim Spazierengehen, tut Schrö so, ab ob er noch nie etwas uninteressanteres gesehen hätte :motz:
Ja, es ist ein Retriever (und nebenbei der Schönste der Welt
)
Im Haus und im Garten machen wir viele Suchspiele und üben kleine Tricks. Da ist er aufmerksam bei der Sache und sehr lerneifrig. Im Feld leider weniger...Mit Dummy kenne ich mich so gut wie gar nicht aus (was aber nicht heißt, dass ich nicht bereit bin, mir da Kenntnisse anzueignen).
Ich habe es mit einem Futterbeutel versucht (diese Etuis). Erst in Haus und Garten, dann im Feld. Allerdings mit dem Erfolg, dass er den Beutel verschleppt und "erlegt" hat. Sind anscheinend nicht allzu stabil, die Dinger.Ich werde mal sehen, was ich hier im Forum zum Thema Dummy erfahren kann
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Hallo,
wenn dein Hund ein Erfolgserlebnis hat, durch Schnüffeln, ziehen etc. und das scheint er ja zu haben. Dann wird er sein Verhalten wohl weiter durchziehen.
Erfolgserlebnis meine ich, letztendlich kann er dahin wo er will, weil du ihn z.b. nicht halten kannst.
Ich würde dir auch die Arbeit mit dem Dummy empfehlen.
Mir ging es mit meiner Hündin anfangs genauso.
Der Beutel muß apportiert werden und darf natürlich nicht zerlegt werden.
Mittlerweile kann ich schon meine Hündin abrufen, wenn sie Rehe vor ihrer Nase sieht.
Allerdings gab es nur im Dummy ihr Futter, aus dem Napf gar nicht mehr.
Hat sie nicht gehört gab es auch kein Futter. Das hat super funktioniert.
Kein Ziehen mehr und kein Ignorieren seitens meiner Hündin mehr.
lg mathilde -
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Danke Mathilde,
das Zerlegen ist ein beliebtes Hobby vom Dicken :motz:Kennt ihr denn für Dummy-Arbeit eine empfehlenswerte Seite oder ein Buch?
Und soll ich ihn tatsächlich nur noch aus dem Futterbeutel füttern? Ansonsten gar nicht mehr?
Wie gesagt, der erste und letzte Futterbeutel hat nicht lange gehalten. Ich habe ihn zunächst im Haus benutzt, um Schrö zu zeigen, dass er mit dem Beutel Futter verbinden kann. Dann habe ich den Beutel im Garten geworfen, und wenn er ihn zurückgebracht hat, habe ich ihm etwas aus dem Beutel gegeben. Nunja, beim Spaziergang hat Schrö den Beutel gefangen, ist weitergelaufen und hat ihn zerrupft, um an die Leckerlies zu kommen
Das müsste ich dann irgendwie unterbinden, denn das ist ja völlig kontraproduktiv...
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Also ich würde dir auch den Futterdummy empfehlen. Bin mit meinem jagenden Retriever Ungetüm auch dabei und muss sagen es macht ihm super Spaß.
Informier dich doch mal über Natural Dogmanship. Du musst deine Erziehung nicht danach umstellen (im großen und ganzen find ich auch nur den Futterdummy nützlich, sowie die Idee, dass der Hund sein Futetr erarbeiten muss.) aber dabei kriegst du einen schönen Einblick, wie man mit einem Futterbeutel arbeitet.
Das heißt dann aber konsequent Futter nur noch aus dem Beutel.Zum zerlegen...tja, das Problem hat sich bei uns gar nicht gestellt, irgendwie hat meiner es Retriever-typisch sofort gebracht.
Ich würd den Futterbeutel erst mal an eine lange Schnur oder Leine binden, sodass du es ihm wegziehen kannst wenn er anfängt dran rumzukauen. Und wenn ers im Maul hast langsam zu dir ziehen (mit Hund dran). Dann loben und Futter geben.
Wenn er sonst nix mehr kriegt hat er bestimmt irgendwann Hunger und weiß bald wie er ans Futter kommt.(indem er den Beutel apportiert.)Ich weiß nicht obs so klappen würde, da ich selber nie vor diesem Problem stand, aber wie gesagt, informier dich mal unter dem Stichwort "Natural Dogmanship".
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Hallo,
besser ist es nicht den Beutel an eine Leine zu nehmen sondern den Hund
Wenn der Hund den Dummy nicht abgibt, erstmal an der Leine üben, heißt: Hund langsam heranziehen und behutsam aus dem Maul nehmen, das mit einem Kommando belegen.
Macht er das dann gut, belohnen, wenn nicht, dann gibt´s nichts.
Nach einer Weile wird er lernen, den Beutel abzugeben.
lg mathilde -
Vielen Dank für Eure Tipps! Ich werde gleich mal einen neuen Futterbeutel bestellen und mich weiter durch das Thema lesen! Ich werde berichten, wie's klappt, oder mich an euch wenden, wenn ich nicht weiter weiß
LG
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Wo in NRW bist Du denn?
Ich kenn aus meiner Oberhausen einige gute HuSchus in NRW, die Dummyarbeit, Nasenarbeit und Antijagdtraining anbieten. - Vor einem Moment
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