Hund verfolgt mich

  • Hallo Foris,

    unser Dalmi, nun acht Monate alt, verfolgt mich permanent im ganzen Haus, außer er schläft. Es ist ziemlich nervend, dauernd darauf aufzupassen, wo der Herr Kopf, Schwanz und Füße zwischen meinen Körperbewegungen reinschiebt.

    Zum Beispiel will ich etwas in den Backofen schieben und der Hund möchte das alles genau verfolgen. Das finde ich relativ gefährlich wenn ich gerade mit etwas Heißem hantiere.

    Jetzt habe ich angefangen, ihm beizubringen, dass er vor geöffneten Türen absitzt (Sitz) und warten muss (Bleib), bis ich wieder zurückkomme.Wenn er es schafft, wird er natürlich gelobt.

    Außerdem hab ich ihn schon mehrmals auf seinen Platz verwiesen, natürlich dann auch gelobt, aber dann steht er sofort wieder auf.

    Ich würde gerne wissen, wie ich es ihm vernünftig abgewöhnen kann, mich zu verfolgen, und was dieses Verhalten zu bedeuten hat: Kontrolle, Verlustangst, Langeweile?

  • Wenn ich das richtig gesehen habe, habt Ihr Euren Hund erst wenige Monate. Dann kann sich das durchaus einfach so in den nächsten Monaten legen (oder auch nicht).

    Ich habe auch so eine, die nun schon 1 Jahr alt seit ihrer 8. Lebenswoche bei mir wohnt und dies kontinuierlich seitdem macht. Warum, weiß ich auch nicht so genau, wahrscheinlich eine Kombination aus den von Dir angegebenen Gründen. Ich muss allerdings sagen, dass es mich in keinster Weise stört (ganz im Gegenteil, wenn sie es mal nicht macht, werde ich skeptisch, denn dann macht sie sicherlich gerade irgendeinen Quatsch ;)). Allerdings gibt es bei uns einige Regeln.

    In den Weg legen, im Weg stehen oder mich sonstwie behindern, dass ich gar Slalom laufen muss, gibts nicht. Ich gehe einfach geradeaus bzw. so, wie ich will, und wenn Hund im Weg ist, wird er auch mal gnadenlos "überrannt". Naja, nicht zu brutal und einige Male sie deutlichst durch meine Körperbewegung darauf hingewiesen, haben auch gereicht.

    Die lange Nase überall reinstecken darf sie zwar, aber wenn ich "Nein!" oder etwas harmloser "Ksch, Ksch!" mit eindeutiger Handbewegung sage bzw. mache (dann gäbe es noch das heftige aber selten benutzte "Pfui!" z.B. für den Fall des heißen Ofens), dann hat die Nase sich auch sofort in einem angemessenen Abstand zu halten.

    Auf den Platz schicken funktioniert bis heute nicht so recht bei uns, d.h. dass sie länger liegenbleibt. Liegt aber hauptsächlich daran, dass ich da nicht so wild hinterher bin. Nur auf ihre Decke unter meinem Arbeitstisch, wenn ich daneben sitze, kann sie fast perfekt, da ich darauf wert lege. Dafür gibt es bei uns das Kommando "Abflug", d.h. sie soll das Zimmer verlassen, in dem ich gerade bin, und ohne dass die Tür zu ist draußen warten oder sonstwas machen, bis ich sie wieder reinhole. Und umgekehrt das Kommando "Rein", d.h. sie soll in ein Zimmer gehen und dort warten (benutze ich allerdings meist nur mit Zimmertür dann auch schließen), so dass ich mich frei in der Wohnung bewegen kann (oder weggehe).

  • Meiner Dicker läuft mir auch meist hinterher. Oder aber er legt sich so hin, dass er meine Bewegungen mitverfolgen kann :D So wie gerade, da sitze ich auf der Couch, und der Gute liegt in der Wohndiele auf seinem Schlafplatz, allerdings mit Blick auf mich...

    Wenn ich koche, hat er "die Wahl": entweder aus der Küche raus, oder aber sich in die "Essecke" legen. Meine Küche ist unmöglich angeordnet. Waschbecken gegenüber des Herdes. Wenn ich also z.B. Nudeln in ein Sieb schütten möchte, muss ich vorher mit dem kochenden Wasser im Topf quer durch die Küche. Das ist mir einfach zu gefährlich für den Dicken, wenn er mir da plötzlich im Weg ist.

    Du kannst ja für deinen Hund eine Decke in die Küche legen und ihn, sobald du anfängst zu kochen, darauf Platz machen lassen. Bleibt er brav liegen, loben. So kannst du in der Küche ungestört hantieren, und euer Hund kann mit dabei sein.

    Ansonsten halte ich es für absolut normal, dass euer Dalmi euch verfolgt. Er ist noch jung und orientiert sich an euch, seinem Rudel.

    Außerdem ist das auch ziemlich praktisch :D Wenn er bei dir ist, brauchst du dir wenigstens keine Sorge zu machen, ob er im Nachbarzimmer Unfug macht :roll:

  • Hallo,
    was der genaue Grund des "Verfolgens" ist, kann ich dir nicht sagen. Wenn du nicht möchtest, dass er dir folgt, dann mach die Tür zu.

    Parallel übe weiter das "Bleib".

    Das ist eins der wichtigsten Kommandos ( meiner Meinung nach ).

    Und übe das Rausschicken aus dem Raum. Dann braucht er nicht die ganze Zeit an einem Fleck sitzen oder liegen, bis du das Bleib auflöst.

    Viel Erfolg
    Melanie

  • Zitat

    Parallel übe weiter das "Bleib".

    Das ist eins der wichtigsten Kommandos ( meiner Meinung nach ).

    Habe ja nun auch etwas hier im DF gelernt :roll: und somit ist das "Bleib" von meiner Liste der Kommandos gestrichen worden. Denn wozu sollte es nütze sein? Wenn ich "Sitz" sage, dann hat der Hund solange sitzen zu bleiben, bis ich das Kommando auflöse. Analog "Platz" usw.

  • Bei uns gibts auch ein "Bleib" im Stehen.
    Wenn mans genau nimmt, hast du recht, dennoch haben wir ein Bleib etabliert.

    Wahrscheinlich liegts daran, dass wir am Anfang kein Auflösungskommando benutzt haben, zumindest nicht zuverlässig genug.

    Mittlerweile ist das anders.

    LG
    Melanie

  • Muecke schrieb:

    Zitat

    Wenn du nicht möchtest, dass er dir folgt, dann mach die Tür zu.

    Also wenn es soo einfach wäre, würde ich bestimmt nicht posten. ;) Abgesehen davon, bewege ich mich sehr viel im Haus und im Garten, und der Hund ist auch meist schneller durch die Türe durchgewitscht, als ich sie überhaupt schließen kann, ohne mich selbst darin einzuklemmen.
    Aufs Eingesperrtsein reagiert er außerdem sehr extrem, auf Grund der Vorgeschichte/Vorbesitzer, von daher haben wir den Quatsch mit , "dann pflogt ihr ihn eben an, wenn er nervt", oder "sperrt ihn aus," mittlerweile ganz verworfen. Dalmis sind eher Sensibelchen, im Vergleich zu Terrier oder Schäferhund.

    Tja, Schlafplätze hat der Hund in fast jedem Zimmer :roll: , bis auf die Küche, bisher. Aber daran habe ich auch schon gedacht, dort auch noch eine "Platz"-Gelegenheit einzurichten, damit ich ihn beim Kochen dorthin schicken kann, und er auch dort seinen festen Platz hat. Obwohl ich mittlerweile irgendwie Bedenken habe, ihm in jedem Raum einen Liegeplatz einzuräumen. Aber meist schläft er eben dort, wo ich mich längere Zeit aufhalte. Und ohne weiche Unterlage bekommen sie mit ihrem dünnen Fell Liegeschwielen.

    Leider löst Dalmie seine Befehle meist noch selbst auf, das müssen wir noch üben. Das "Bleib" empfinde ich als Verstärkung von Sitz und Platz, ist aber natürlich eigentlich überflüssig, wie souma bereits schrieb.

    "Raus" kennt er schon, aber das daran halten und dann dort draußen "Bleib"en fällt ihm schwer.

    Und ja, ich werd auch immer nervös, wenn es längere Zeit verdächtig still ist um mich herum.

    Mir geht es vorallem um potentiell gefährliche Situationen, wie z.B. die Küche.
    Den Tipp mit dem "Ksch" habe ich vorhin schon ausprobiert, und er hat sehr gut auf den Laut reagiert. Das werde ich beibehalten. Danke dafür.

    Es ist eben nicht so leicht, z.B. mit plötzlich sechs statt zwei Beinen die Treppen runterzulaufen und gleichzeitig nicht auch von 25 Kilo schwanzwedelnder Stracciatellawurst aus der Kurve gefegt zu werden. :D

  • Zitat

    Abgesehen davon, bewege ich mich sehr viel im Haus und im Garten, und der Hund ist auch meist schneller durch die Türe durchgewitscht, als ich sie überhaupt schließen kann, ohne mich selbst darin einzuklemmen.
    Aufs Eingesperrtsein reagiert er außerdem sehr extrem, auf Grund der Vorgeschichte/Vorbesitzer, von daher haben wir den Quatsch mit , "dann pflogt ihr ihn eben an, wenn er nervt", oder "sperrt ihn aus," mittlerweile ganz verworfen. Dalmis sind eher Sensibelchen, im Vergleich zu Terrier oder Schäferhund.

    Dann bringt ihm das Kommando "Rein" bei, indem Ihr in in einen Raum schickt ohne die Tür zuzumachen, vielleicht sogar Leckerlies in diesen Raum wirfst, dann für einige sek die Tür schließt usw. und so fort. Ich habe einen Collie, auch ein Sensibelchen, allerdings ohne Vorgeschichte. Nichtsdestotrotz sollte ein Hund alleine bleiben lernen, ganz langsam und am besten erstmal in Situationen, wo Ihr nicht gestresst seit.

    Für alles weitere Training ein Auflösungskommando etablieren, welches auch mit Leckerlies belohnt werden darf. Und alle Kommandos, die Ihr im abverlangt, genauso wie oben beschrieben erstmal nur für sek von ihm fordern und dann gaaanz langsam steigern.

  • Zitat

    Abgesehen davon, bewege ich mich sehr viel im Haus und im Garten, und der Hund ist auch meist schneller durch die Türe durchgewitscht, als ich sie überhaupt schließen kann, ohne mich selbst darin einzuklemmen.

    Dann spiel ganz einfach das "Ätsch-Spiel" mit ihm. Wenn dein Hund meint dich auszutricksen, dann dreh den Spieß ganz einfach rum. Wenn der Hund an dir vorbei rennt, dann zeig ihm den "Stinkefinger" und bleib ganz einfach da. Zeig ihm daß du doch gar nicht raus willst, nicht raus gehst und er draußen von dir aus verhungern könnte.

    Du brauchst deswegen die Tür auch nicht schließen, er soll ja auch nicht (alleine) durch wenn sie offen steht. Wenn der Hund häufiger "verarscht" wurde, wird ihm das irgendwann zu dumm und er wartet freiwillig auf dich.

  • souma und Hund:
    das werde ich beides ausprobieren. Danke für die Tipps.

    Hund schrieb:

    Zitat

    Wenn dein Hund meint dich auszutricksen, ...

    Das ist eines seiner größten Talente:
    wie veräppel ich den blöden Menschen mit einer wirklich unglaublichen Mimik dabei.
    Da ist es schwer immer, aber auch immer, konsequent zu bleiben, ohne mal loszuprusten.
    Der Hund hat wirklich den Schalk im Nacken.
    Und er versucht regelmäßig uns zu veräppeln.

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