Kleiner Hund - großes Herz

Das ist eine Geschichte, die schon ein paar Wochen her ist. Allerdings war ich bisher zu beschäftigt um sie hier zu posten, aber ich wollte sie dann doch teilen.

Wir sind vor ein paar Wochen mit dem Auto von Finnland nach Deutschland in den Urlaub auf "Familienbesuch" gefahren. Da unsere Kleine mit vier Monaten natürlich keinen Titertest hat für Schweden und außerdem wir nicht gerade im Lotto gewonnen haben um uns eine Fähre zu leisten sind wir über Estland, Lettland, Litauen und Polen gefahren.
Eine Nacht haben wir auf einem Rastplatz Pause gemacht um die Hunde mal strullern zu lassen und dann kam ein riesengroßer Schäferhundmischling (?) von Streuner an. Der sah arg mitgenommen aus. Ich habe das erst gar nicht realisiert (war etwas geschafft) daß das ein Streuner war. Ich hatte die Hunde an der 8m Flexi Leine und die Autotür offen. Da waren ihre Kissen, Kausachen usw drin. Nun lief dieser Streuner rum und schnüffelte an den Mülleimern nach was zu fressen. Meine Kleine guckt den an, wedelt mit dem Schwanz - ich wundere mich schon - der guckt bloß. Ich immer noch nichts kapiert. Meine Kleine springt ins Auto, schnappt sich den großen, dicken Fleischknochen, den ich ihr als Abendessen gegeben hatte, schleppt in aus dem Auto und legt ihn dem Streuner vor die Füße. Der guckt nur verduzt. Meine Kleine wedelt mit dem Schwanz, leckt dem die Nase ab und geht ins Auto. Der weiß gar nicht was los ist, schnappt sich aber dann den Knochen und haut damit ab. Dann habe ich endlich gepeilt was überhaupt Sache war und habe beide wieder ins Auto geschickt. Und Laika hat natürlich einen neuen Knochen als Abendessen bekommen.
Aber das fand ich so mitfühlend von ihr, das hat mich echt gerührt.

Meiner Großen würde das auch im Traum nicht einfallen. Der einzige Grund, warum sie der Kleinen nicht IMMER das Futter klaut ist, weil sie weiß, daß ich dann SEEEHR böse werde.
Laika ist in der Hinsicht wirklich klasse. Die beeindruckt mich immer wieder mit ihren sozialen Fähigkeiten.

*knuddelt Laika*

Ja, ich hoffe auch, daß dieser Streuner noch mehr so Menschen oder Hunde trifft. Vor allem in Polen waren sehr, sehr viele streunende Hunde. Einige davon wirklich eigentlich unheimlich lieb. Ich hätte den einen oder anderen davon am liebsten mitgenommen. Oder am besten alle. *seufz*
Und die Prostituierten an den Straßen hätte ich am liebsten in den Arm genommen und mit zum Abendessen genommen.... oder so.
Nunja, meine Hunde und ich haben irgendwie alle einen "Helferkomplex"...