Was ist noch akzeptabel (bezüglich stänkern & raufen)?

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    Ist es verantwortungsvoll oder schon zu spät, wenn ich eine kleine Wunde tierärztlich versorgen lasse? Ist es verantwortungsvoll oder penibel, wenn ich meinen Hund wegen einer Schramme zum Tierarzt schleppe?

    Um genau diese Frage gibt es immer wieder Diskussionen.
    Für manche ists bereits Tierquälerei wenn der Hund mal etwas "härter" angefaßt wird, für den anderen gehören Tritte zum Alkltag????

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    Aber wo hört das eine auf und wo fängt das andere an? Was ist eine nicht mehr tolerierbare Beschädigung?


    Beschädigungsbeißen heißt Tierarzt. Kommentkampf heißt maximal Desinfektionsspray(=Hausapotheke). Wer kleine Kinder hatte, weiß ungefähr den Unterschied.

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    Ist es verantwortungsvoll oder schon zu spät, wenn ich eine kleine Wunde tierärztlich versorgen lasse? Ist es verantwortungsvoll oder penibel, wenn ich meinen Hund wegen einer Schramme zum Tierarzt schleppe?

    Zu dem ganzen fiel mir ein, dass es nicht nur um "Beschädigungen" bei Hunden geht (und, wann jemand entscheidet, seinen Hund nach einem "Kampf" zum TA zu bringen, sei doch mal jedem selbst überlassen), sondern es vor allem um akzeptable HH geht.

    Ich habe hier immer wieder einen Fox-Terrier vor Augen, der ungefähr um die 6 Monate alt, nach jedem Hund massiv agressiv schnappt, der sich ihm nähert. Soweit, so nicht gut, aber ein anderes Problem, denn das wirkliche sind die HH, die mit ihm ständig auf der Hundewiese (da, wo alle Hunde frei rumlaufen dürfen) auflaufen, um dann daneben stehen wie klein Blödie. Selbst, wenn man ihnen auf der Straße (Fox mit Flexi natürlich) begegnet, lassen sie dieses Verhalten zu, bis der andere HH sich genötigt fühlt einzuschreiten. Das ist für mich schon nicht mehr akzeptabel.

    Du, @thinha, machst allen anderen HH klar, was Dein Hund mag und was nicht, und wenn die sich nicht daran halten, ist das auch anstrengend, aber nicht unbedingt Dein Problem und aus meiner Sicht somit völlig akzeptabel.

    zum thema tierarzt. ich finde es nicht falsch lieber etwas übervorsichtig zu sein. als mein kleiner mal von einer münsterländerin, für mich aus dem nichts heraus, grob gepackt, umgedreht wurde und sie öfters in seinem nacken nachgefasst hat, wobei er geschrien hat wie am spiess, bin ich anschliessend auch zum tierarzt gefahren obwohl er null sichtbare verletzungen hatte und sich völlig normal verhalten hat. durch das feste packen im nacken wollte ich einfach nur gewebeschäden ausschliessen. hat mich knapp 20euro gekostet und gut war.
    ich war nur ziemlich sauer dass der halter so schnell abgehauen ist, und war 1-2 tage lang ziemlich grummelig. im nachhinein würd ich aber sagen, dass die münsterländerin hündisch korrekt reagiert hat. meiner hat sich höchstwahrscheinlich unangemessen benommen und ihm wurde dafür der arsch versohlt. zwischen hunden wird oft so subtil kommuniziert, so dass wir menschen kaum etwas davon mitbekommen. es war ein riesenschrecken meinen kleinen so schreien zu hören, aber es war OK.

    auch bei einem eigentlichen kommentkampf kann es durch falsches verhalten der hundehalter zu verletzungen kommen, die von den hunden vorab nicht beabsichtigt waren (ich schreibe jetzt mal "vermenschlicht"). dennoch würde ich sehr hart abwägen bevor ich das sozialverhalten eines hundes als unnormal betiteln würde. eigentlich erst dann, wenn er auf unterwerfungs- und beschwichtigungsgesten nicht reagiert. kritisch wird es bei einem kommentkampf zwischen zwei hunden die sehr unterschiedlich gross sind. die versehentliche verletzungsgefahr, wenn ein grössenwahnsinniger david sich ohne steinschleuder mit einem goliath anlegt ist leider nicht von der hand zu weisen. in dem falle würde ich die gesamtsituation ebenfalls sehr kritisch beäugen, bevor ich einem goliath gefährliche aggressivität zuweise. auch wenn es wenig tröstlich klingen mag, vielleicht hat er im gefecht einfach versehentlich zu fest und an der falschen stelle zugepackt, was ein kräftigerer hund locker wegesteckt hätte, ein kleiner hund aber in kombinationen mit ungünstigen bewegungen nicht.

    bewusstes beschädigungsbeissen (und ich denke man bekommt SEHR schnell mit ob der hund es von anfang an darauf angelegt hat) ist ein absolutes no go. einem solchen halter/hund paar muss sofortig professionell geholfen werden. wenn der hund schon so weit ist, bekommt man das ohne entsprechende hilfe kaum noch raus. das sollte jeder hundehalter sich bewusst machen und die verantwortung tragen, diese hilfe auch in anspruch zu nehmen.

    kratzer, schrammen, schürfwunden, selbst löcher die im eifer des gefechts entstehen sind für mich tragbar. für mich ist eher die gesamtsituation entscheident. wobei ich ausdrücklich betonen möchte, dass JEDER hundehalter selbstverständich stets bemüht sein sollte die wahrscheinlichkeit von raufereien durch vorausdenkendes handeln zu minimieren.

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    dennoch würde ich sehr hart abwägen bevor ich das sozialverhalten eines hundes als unnormal betiteln würde. eigentlich erst dann, wenn er auf unterwerfungs- und beschwichtigungsgesten nicht reagiert.

    Naja, da sollte man aber auch noch differenzieren. Hier gibt es z.B. einen Labbi, der zwar sehr starke Unterwürfigkeitsgesten zeigt, Mensch wie Hund gegenüber, aber gleichzeitig auch sehr aufdringlich ist. Der ist mal meiner Hündin untergekommen, und ich musste sie wortwörtlich packen und von ihm wegtragen. Normalerweise reagiert sie auf aufdringliche Hunde mit wegschnappen und eindeutigen verzieh-dich-gesten, oder sie zeigt ihnen einfach nur die kalte Schulter, oder sie lässt sich zum spielen animieren. Bei dem Labbi war alles anders, und ich habe mich auch paar Tage über meine Hündin geärgert. Bis ich mal näher darüber nachgegrübelt habe, und mir bewusst wurde, dass der Hund mir selber auch unangenehm war, weil er auch von mir nicht abgelassen hat mit seiner aufdringlichen Art. Also Beschwichtigungsgeste ist nicht gleich Beschwichtigungsgeste. Hunde können das denke ich besser unterscheiden, als wir aus unserem menschlichen Blickwinkel.

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