verhaltensstörung - wie gehe ich mit dem hund um?
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Hallo,
ich hab da mal ne frage an euch! Folgende kurze vorgeschichte:
Bekannte von meinen eltern ( so ca 60 J.) haben sich mal eben nen hund ausm TH geholt...beide stark übergewichtig und gesundheitlich angeschlagen. der hund wurde ohne weitere infos den beiden mit gegeben, er ist stark verhaltensgestört (meine meinung, aber ist offensichtlich), er hat extreme angst vor allem und jedem, lässt sich nicht anfassen, nimmt kein leckerchen,versucht allem aus dem weg zugehen. es macht den anschein als wäre er am liebsten unsichtbar oder gar nicht da. jetzt nach einem jahr hat er sich an sie gewöhnt und versteckt sich hinter ihnen sobald jemd. fremdes kommt.
er ist angeblich ein labrador/dalmatiner/windhund mix und 2 jahre jung, mittlerweile auch übergewichtig..jetzt ist es so das herrchen ein bein amputiert bekam und im rollstuhl sitzt und frauchen ihn 24std pflegen muss und keine zeit mehr hat. der hund hat angst vor dem rollstuhl und kommt nur noch aus seiner ecke raus wenn die frau alleine ist und das ist ja nicht oft/gar nicht.
Viel bewegegung bekam der hund noch nie aber jetzt ist es auf max ca 40 min tgl geschrumpft wenn überhaupt.Die beiden haben mich gefragt da sie wissen ich hab vor mir einen hund anzuschaffen, ob ich wenigstens ab u zu mal mit ihm raus könnte...klar gerne ABER JETZT DAS PROBLEM der hund kommt natürlich nicht mit mir mit. Jetzt war es heute so das sie ihn an der leine zur tür rausgezogen hat, er wollte das nicht, hat gezittert, hatte angst vor mir, und ihn mir dann so überlassen hat.
Ja da stand ich. er ist kein schritt mit mir gelaufen, er wollte wieder rein. Ich hab versucht ihm gut zu zureden hatte leckerchen wollte ihn beruhigend streicheln-alles nix.
Er schaut grundsätzlich in eine andere richtung, bewegt die augen schnell hin u her und hat totalen stress, zittert ununterbrochen.Ich hab ihn also nach 15 min wieder reingebracht, mit der frau über tierpsychologen gesprochen (obwohl ich auch nicht so die ahnung hab) aber alles ohne erfolg, das will sie nicht, sie hat keine zeit. Ihn abgeben will sie auch nicht sie liebt ihn er hängt an ihr....
was soll ich denn machen?? er tut mir total leid....Ich würd ja jd tag mit ihm raus gehn joggen usw aber wie krieg ich ihn dazu?
wäre euch dankbar wenn ihr den ewig langen text lest und mir n paar tipps gebt!
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Zitat
und frauchen ihn 24std pflegen muss und keine zeit mehr hat
Als erstes würde ich empfehlen, einen Pflegedienst ins Haus zu holen. Rund um die Uhr pflegen, hält kein Mensch aus. Die Frau braucht auch mal Pause.
Und die Pause könnte sie dazu nutzen, mit Dir und dem Hund raus zu gehen und ihn dabei mit Dir vertraut zu machen.Wir wissen nicht, wie Du Deinen Tagesablauf organisiert hast, aber vielleicht könntest Du Dich erst einmal öfter (täglich?) zum Kaffee einladen, damit der Hund Dich kennenlernt?
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Das, was lunanuova geschrieben hat, wäre auch mein Vorschlag gewesen. Zusätzlich vielleicht auch noch, dass der Hund mindestens einen Teil seines Futters täglich von Dir (vielleicht sogar aus der Hand) bekommt. Erst, wenn er seine Angst vor Dir überwunden hat, halte ich es für sinnvoll, mit ihm nach draußen zu gehen.
Grundsätzlich natürlich großes Lob an Dich, dass Du dem Ehepaar zur Seite stehst und dem Hund hilfst.
Doris
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In meinen Augen noch wichtig ist, dem Hund nicht gut zureden oder gar streicheln um ihn beruhigen zu wollen. Das ist war gut gemeint, aber bestätigt den Hund in seinem Stress und vor allem in seiner Angst.
Man muss einfach selbstbewusst auftreten, mit diesem auftreten gibt man dem Hund Sicherheit und diese Sicherheit braucht er auch.
Wie man weiter am besten vorgeht, kann man aus der Entfernung schlecht sagen, aber ich würde zu einem Tierpsychologen und gutem Hundetrainer raten. Wahrscheinlich hilft bei dem Hund nur eine Hauruck - Methode und nicht die Schrittweise, aber das ist im Moment nur Spekulation.
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Zitat
Ihn abgeben will sie auch nicht sie liebt ihn
Meistens bekomme ich bei solchen Berichten Gänsehaut !
Obwohl ich meist versuche, kein Urteil über Leute zu fällen, die ich nicht kenne, behaupte ich einfach mal, daß die Frau nicht ihren Hund liebt, sondern sich selbst (Sorry !). Für mich klingt die Geschichte so, als ob, neben der absolut aufreibenden Tätigkeit, ihren Mann zu pflegen (wovor alle Achtung) der Hund als einzig übriggebliebene Freizeitbeschäftigung herhalten mußSowas wird, egal welchem Hund, nicht im geringsten gerecht !!!
Was das Verhaltensproblem angeht, kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Ein Hund der auf so eine Weise verdorben wurde, braucht doppelt so lange, um wieder zu einem normalen Verhalten zurückzufinden. Dazu muß man allerdings berücksichtigen, daß der Hund sich nicht sehr schnell jemandem anders öffnen wird, so lange die Besitzerin es nicht schafft, ihren Hund loszulassen.
Das ist jedenfalls meine Meinung. Viel Glück und ich drücke hauptsächlich dem Hund alle verfügbaren Daumen, daß er irgendwann auch mal Hund sein darf !
LG
Marion -
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Den Hund auf keinen Fall in seinen Ängsten bestätigen !!! Nicht zerren, nicht zwingen !! Keine Gewalt. Nicht betüddeln! Ignorier seine Ängste.
Geh in die Hocke, wende dich ab. Zeig ihm durch eindeutige Körpersprache, dass du keine bösen Absichten hast.
Damit wirst du sicher mehr erreichen als durch locken und bitten.
Nähere dich dem Hund langsam an, damit er Vertrauen aufbauen kann.
Manno mann...Sachen gibts...
LG
Melanie -
ok ich dank euch schon mal!!
simplythedogs: nee du das is echt nicht so, die frau hat genug zu tun, hat freunde, hobbys nur keine zeit. Sie war es auch nicht die den hund wollte, das war ihr mann.Aber der kann jetzt ja nicht mehr...Wie meinst du solange sie ihn nicht loslässt? das tut sie doch!?
baffo: das mit dem futter hab ich schon öfter probiert, er nimmt nix von mir...
Ist natürlich mal gut zu wissen, das es besser ist ihn zu ignorieren!
Ich hab das heute gemacht, hab michbei ihnen an den tisch gesetzt und ihn nicht beachtet, und so nach 20 min ist er zu mir gekommen und stand neben mirich hab ihn weiter ignoriert und er blieb da stehn und hat an mir geschnuppert!
Ich hab da die ganze zeit gesprochen,aber nicht direkt mit ihm, das er meine stimme hört, dachte das ist sicher gut...Bin dann mit der frau zusammen raus, war erst total chaotisch, der hund hat immer versucht nicht zu nah an mir zu laufen, sich hinter ihr versteckt, immer hin und her. Sie hat mir dann aufm letzten stück die leine gegeben, er hat n bissl blöd geschaut aber is dann vorraus gelaufen und so alle 2 min zu ihr und 2 o 3 schritte neben ihr gegeangen und wieder vor. er dreht sich auch ständig um ob sie noch da ist.
ich hatt heut echt n gutes gefühl, hoffe das täuscht nicht!
Kann jetzt halt erst wieder am mittwoch hin, er wird sich doch an mich erinnern oder??
ich muss arbeiten und die wohnen ca 30 min entfernt von mir sonst würd ich vllt tgl hin gehn... -
Zitat
Ich hab das heute gemacht, hab michbei ihnen an den tisch gesetzt und ihn nicht beachtet, und so nach 20 min ist er zu mir gekommen und stand neben mir ich hab ihn weiter ignoriert und er blieb da stehn und hat an mir geschnuppert!
Na, das hört sich doch schon mal gut an. Und die Sache mit dem Spaziergang auch.
Es wird sicher noch eine ganze Weile dauern, bis er richtig entspannt auch mit Dir alleine geht. Aber ich denke, Ihr seid auf dem richtigen Weg. -
Macht noch 1 oder 2 solcher Tage und der Hund wird schon mehr Vertrauen zu dir fassen. Ängstliche Hunde brauchen immer etwas länger bis sie wirklich vertrauen.
Und wenn du ein guter HF bist, dann wird er sich sehr schnell an dir orientieren und die eigentlichen Besitzer werden abgeschrieben sein. So zumindest meine Erfahrung mit solchen Hunden.
Der Hund ist nämlich so ängstlich, weil ihm eine souveräne verlässliche Führung fehlt.
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