2 Brüder...

  • Hallo erstmal! :roll:


    Seit ca. einem Monat hat unsere Familie Zuwachs bekommen - zwei Mischlingswelpen sind in unser Leben getreten!


    Vielleicht sollte ich von Anfang an beginnen. - Nach 15 Jahren ist unsere Schäfer-Mischlings-Hündin im Jänner leider verstorben. Eigentlich war es beschlossene Sache, dass wir uns wieder eine Hündin nehmen werden, aber erst in den Ferien, damit die ganze Familie rund um die Uhr beim Hund sein kann. Bis dahin wollten wir uns nach geeigneten Wauzis umsehen. Es kam allerdings, wie es kommen musste: Auf der Seite einer Tierschutzorganisation haben wir uns dann in zwei Rüden (Brüder) "verguckt"! Da die zwei dringendst einen Platz gesucht haben, sehr aneinander hängen und unser Hund (außer in den Ferien) vormittags alleine bleiben muss, haben wir uns kurzfristig entschlossen allen beiden ein neues Heim zu geben.


    Nun stehen wir, trotz langjähriger Hundeerfahrung, vor einer unbekannten Situation. Vielleicht könnt ihr mir bei einigen "Problemen" weiterhelfen?


    Die Wauzis sind mittlerweile ca. 15 Wochen alt und ihre Spiele werden natürlich zunehmend rauher. Seit kurzem hat man den Eindruck, es steckt manchmal bereits ein gewisser Ernst dahinter (Leftzen hochziehen, ärgerliches Knurren, usw) - soll ich in solchen Situationen splitten oder ist es besser die zwei raufen zu lassen?


    Die nächste Sache ist die, dass einer der beiden sehr menschenbezogen ist. Er folgt einem auf Schritt und Tritt und möchte immer im Mittelpunkt stehen. Der andere war zu Beginn sehr scheu und schüchtern (die Hunde kommen von der Straße, Anm.), mittlerweile zeigt er zwar überhaupt keine Angst mehr, aber besondere Zuneigung leider auch nicht. Als emsige Leserin habe ich schon öfters gelesen, dass Welpen in dieser Zeit eigentlich sehr anhänglich sein sollten - dieser ist es nicht. Es stört ihn nicht, wenn ich mich von ihm entferne und er allein zurück bleibt. Er liebt es auf eigene Faust die Umgebung zu erforschen. Ein Beispiel: Letzte Woche war ich mit den Hunden auf dem Sportplatz üben. "Der Zurückhaltende" ist im 1. Drittel stehen geblieben und hat die Gebüsche am Rand erforscht. Ich bin (mit "dem Anhänglichen") weiter gegangen, er auch - aber in die andere Richtung. Daraufhin bin ich, so schnell ich konnte, davongelaufen, bis zum anderen Ende des Fußballfeldes. Erst nachdem mir nur mehr fast 5 Meter bis zur gegenüberliegenden Ecke gefehlt hätten, hat er sich gemächlich in Bewegung gesetzt. Ist soviel Selbstvertrauen normal? Ich versuche wirklich beständig eine bessere Bindung zwischen uns aufzubauen, aber es klappt einfach nicht so richtig. Er wedelt z.B. kurz wenn man ihn anspricht, aber beim Streicheln zeigt er kaum dass es ihm gefällt. Auch Futter als Motivation ist nur bedingt einsetzbar, da beide Hunde sehr schlechte Fresser sind. Gegenüber anderen Hunden ist "der Schüchterne" übrigens immer sehr freundlich (da wedelt er, dass alles wackelt), er möchte ihnen auch am liebsten immer gleich hinterherlaufen, ohne sich noch einmal nach mir umzudrehen.
    Die fehlende Bindung macht sich auch beim "Gehorchen" bemerkbar. Während "der Anhängliche" auf meinen Pfiff sofort mit schlackernden Öhrchen angesaust kommt, macht "der Schüchterne" noch eine halbe Minute mit dem weiter, was er gerade tut, läuft die Hälfte der Strecke hinter seinem Brüderchen her, lässt sich dann von etwas anderen ablenken und kommt entweder gar nicht oder nur sehr viel später.


    Kann vielleicht sein Bruder mitschuld an diesem verhalten sein? Wenn "der Schüchterne" nämlich zuerst da ist, wird er vom "Anhänglichen" weggeschubst bzw. drängt er sich zwischen mich und ihn. Auch wenn ich "den Schüchternen" besondere Aufmerksamkeit schenken will, ihn streicheln usw., läuft "der Anhängliche" sofort her und drängt den anderen ab. Wie soll ich auf solche Situationen reagieren? Gleichbehandlung oder lieber einen bevorzugen? Wenn ja, welchen? Es ist nämlich nicht ganz eindeutig wer von den beiden der Ranghöhere ist. Beim Spielen/Raufen behält nämlich meistens "der Schüchterne" die Oberhand. Ich bin ihm allerdings anscheinend nicht wichtig genug, deshalb dreht er sich einfach um und beschäftigt sich mit etwas anderen wenn der andere ihn wegschubst. Allerdings ist es so, dass "der Schüchterne", während ich schlafe, immer zu mir ins Bett klettert. Oder ist das nur eine Respektlosigkeit? *ratlos bin*


    Wie kann ich also die Bindung des einen zu mir verbessern ohne den anderen vor den Kopf zu stoßen und Streitigkeiten auszulösen? Wie schaffe ich es, dass beide Hunde selbstständig in meiner Nähe bleiben und "der Schüchterne" nicht immer auf Streifzüge loszieht?



    Liebe Grüße
    :p

    • Neu

    Hi


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    • Hallo,


      also ich halte es so, das ich entscheide mit welchem meiner beiden Hunde ich arbeiten/toben/streicheln ect. will.
      Wenn sich dann der andere Einmischen will, wird dies Ignoriert.


      Auch stehen immer wider Übungen/Spiele/Spaziergänge mit einem Hund alleine auf der Tagungsordnung um die Bindung zu stärken.


      Ob man sowas aber auch bei Welpen anwenden kann, da bin ich leider Überfragt.

    • Willkommen im Forum erstmal! :)


      Da hast Du Dir ja ganz schön was aufgehalst mit 2 Welpis! Bei Euch ist bestimmt immer was los... :D Ich habe zwar nur einen Welpen und einen erwachsenen Hund, aber ich versuchs mal.


      Also erstmal, wenn die beiden ihre "Machtkämpfchen" ausüben, würde ich nicht dazwischengehen oder versuchen es zu unterbinden. Die beiden regeln das schon unter sich und wenn die Verhältnisse geklärt sind, ist erst mal wieder Ruhe.


      Und zu Deinem 2. Problem würde ich es machen, wie Tequila schon sagte. Regelmässig getrennt mit den Kleinen spazieren gehen und üben! So mache ich das auch mit meinen beiden. Wenn beide zusammen sind, sind sie oft unkonzentrierter oder der Kleine orientiert sich zu sehr an dem Grossen. Der Bindung kann das auf keinen Fall schaden.


      LG, Tanja

    • Vielen Dank schon mal für eure Antworten! Würdet ihr dann prinzipiell alles getrennt machen oder nur ab und zu?


      Beim Spazierengehn selbst bleibt "Schüchti" (so heißt er natürlich nicht *g*) eigentlich in meiner Nähe, aber im Reitstall nicht. Ich bin nämlich jeden Nachmittag bei meinem Pferd und die Hunde kommen natürlich mit. Anfangs sind sie immer neben mir gelegen und haben mich überallhin begleitet, aber je besser sie sich dort auskennen, desto weniger suchen sie natürlich meine Nähe. Ich erwarte mir zwar nicht von ihnen dass sie mir ständig wie ein Schatten folgen, aber ich möchte doch, dass sie soweit im meiner Nähe bleiben, dass ich sie im Auge behalten kann, bzw auf Zuruf sofort kommen. Im Stall wird nämlich auch viel mit großen Maschinen und Traktoren hantiert und das ist mir einfach zu gefährlich für die zwei.


      Normalerweise mache ich es so: Wir kommen im Stall an, nach dem Aussteigen werden erstmals die anderen Hunde begrüßt (die leider schon alle erwachsen sind) und dann gehen wir eine Runde spazieren (also nur ich mit meinen beiden). Anschließend lege ich ihnen ihre Decke neben der Box meines Pferdes auf (immer dieselbe Decke an derselben Stelle), daneben kommt die Wasserschüssel und etwas Trockenfutter. Während ich mein Pferd putze, rede ich viel mit ihnen und manchmal wuseln sie dann um mich herum oder kuscheln auf ihrer Decke. Meistens begeben sie sich aber auf Streifzüge. Nicht sehr weit, vielleicht 10-20m im Umkreis, aber ich mache mir einfach Sorgen dass ihnen etwas zustoßen könnte. Und ich denke dass sich "Schüchti" noch sehr viel weiter entfernen würde wenn nur sein Bruder mitkäme. Wie kann ich ihr Verhalten schon jetzt so beeinflussen, dass sie in meiner Nähe bleiben? Wenn ich sie ständig rufe stößt das doch auch irgendwann auf taube Ohren, oder? Aber wenn sie es jetzt nicht lernen, werden sie sich dann nicht immer weiter entfernen je erwachsener sie werden?


      Während ich reite passt meine Mutter auf die Hunde auf (meistens kommen sie an die Leine). In der Reithalle verhalten sie sich sehr gesittet und schlafen fast immer. Wenn in mal alleine da bin (nur selten der Fall) müssen die Wauzis kurz in der Box meines Pferdes bleiben. Ich beeile mich dann aber immer sehr, sie sind also nie länger als maximal eine halbe Stunde eingesperrt. Die Box ist übrigens relativ groß (4x4m) und eine richtige Spielwiese für die beiden - sie ackern die Sägespäne um und verteilen das Heu... sie laufen auch immer ganz begeistert rein! ;o)


      Nach dem Reiten geh ich mit meinem Pferd ca. eine Viertelstunde grasen, die Wauzis spielen dann entweder miteinander oder mit mir oder sie erforschen die nähere Umgebung (Umkreis von maximal 10m). Hier wäre es eigentlich in Ordnung wenn sie sich weiter entfernen würden, auf der Wiese gibt es nichts gefährliches.


      Würdet ihr sagen, dass ich mit den Hunden richtig umgehe? Oder findet ihr es sehr schlimm, dass sie nicht immer 100% meiner Aufmerksamkeit bekommen? Ist es zuviel verlangt, dass sie trotzdem in meiner Nähe bleiben sollen? Und wie kann ich sie dazu motivieren?


      Vielleicht noch ganz interessant zu wissen: Die zwei sind wahrscheinlich Labrador-Mischlinge; Sie sind schwarz, großwüchsig und haben Schwimmhäute zwischen den Zehen. Es haben aber sicher noch einige andere Rassen mitgemischt - das Fell des einen ist nämlich eher struppig als glatt und die ersten 2 Wochen hatte er auch den Ansatz eines Stehohrs. (Jetzt haben beide Schlappohren.)


      Könnt ihr mir vielleicht ein gutes Buch über die Haltung von zwei Welpen empfehlen? Hätte mich schon umgesehen, aber bis jetzt leider nur "älterer 1.Hund + Welpe als 2. Hund" gefunden....


      liebe Grüße
      :roll:

    • Hallo,
      ein Buch empfehlen kann ich Dir auch nicht - höchstens eins drüber schreiben :D
      Ich habe damals auch getrennt mit den Hunden geübt und bin auch einzeln spazieren gegangen.
      Wenn ich mit Quanto am schmusen war und Quai meinte er müsste ihn wegdrängen habe ich ihm begreiflich gemacht das jetzt sein Bruder an der Reihe ist und nicht er.
      Bei den " Machtkämpfen " habe ich mich nie eingemischt, die fingen bei uns aber erst so richtig in der Pubertät an, aber dann richtig. Sie haben sich aber nie Verletzungen zugefügt.
      Nachdem die Rangordnung geklärt war ging es ruhiger.
      Ich hatte damals nur riesengroßes Glück das beide sehr klettenhaft veranlagt waren.


      Ich wünsche Dir noch viel Spaß mit den Beiden.


      LG Iris + Schäfis

    • hallole


      wir haben auch geschwister, zwei mädels, ich kann dir nur den tip geben, daß du getrennt mit ihnen gassi gehst. das mit dem heftigen miteinander spielen ist unter geschwister immer etwas heftiger als mit anderen artgenossen. ist dir das zu heftig das spiel, dann unterbinde es...



      viel glück und viel spaß...



      lg


      tamara

    • Schließe mich den anderen an und empfehle dir, oft getrennt mit beiden zu üben und dich nicht zu sehr auf die "Spielchen" des Schüchternen einzulassen usw. DU bestimmst wann was wo und mit wem geschieht ;) .


      Ein Buch zu deinem speziellen Fall kenne ich nicht, aber ich habe das Buch "Zwei Hunde - doppelte Freude" zuhause. Darin wird der Umgang mit/ die Erziehung von zwei Welpen zumindest grob angeschnitten. Der restliche Inhalt geht um andere Konstellationen, ist aber m.M.n. absolut auch auf den Fall "Welpe-Welpe" anzuwenden. Auch in diesem Buch wird betont, regelmäßig mit den einzelnen Hunden etwas zu unternehmen.

    • Nochmals ein großes Dankeschön für eure Antworten! :^^: Ich werde in Zukunft wirklich mehr getrennt mit ihnen unternehmen, vielleicht kann ich euch ja dann schon bald von ersten Erfolgen berichten!


      Nur für das Problem mit den "Alleingängen" beim Pferd weiß ich leider absolut keine Lösung. Wie kann ich es nur anstellen, dass die zwei auf Dauer in meiner Nähe bleiben? Wenn ich sie an der Leine habe, beginnen sie zu ziehen und sich zu wehren, obwohl sie das beim normalen Spazierengehen niemals machen würden. Ich habe das Gefühl, sie sehen den Stall als ihr zweites Zuhause an und wollen sich deswegen dort auch frei bewegen. Aber es ist einfach zu gefährlich für sie "unbeaufsichtigt" herumzusausen... Ich habe schon versucht, sie durch längeres Spazierengehen müde zu machen, aber das hilft leider auch nicht: anstatt sich auf der Decke auszuruhen, während ich das Pferd putze, entfernen sie sich, am Boden schnüffelnd, ständig von mir. Am Abend sind sie dann natürlich ausgepowert und schlafen tief und fest! Motivation mit Leckerchen bringt selbst dann nichts wenn ich sie zu Mittag absichtlich nicht füttere - sie sind so schlechte Fresser, dass es für sie viel interessanter und befriedigender ist auf Entdeckungsreise zu gehen, als auf einen Happen Futter zu warten. Auch Spielzeug ist nicht länger als maximal 30 Sekunden interessant.


      Ich wäre echt für jeden Tipp dankbar! :gott:


      Liebe Grüße!

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