Spazieren gehen-es wird immer schlimmer

  • Hallo!
    Ich hoffe ihr könnt mir Tipps geben. Ich weiß einfach nicht, was ich falsch mache.
    Sancho ist 5 Monate alt. Seit ca. 2 Wochen wird er unterwegs immer ängstlicher. Auch auf vertrauten Wegen bleibt er (scheinbar?) aus heiterem Himmel stehen und zieht die Rute ein. Oft setzt er sich dann auch hin und ist einfach nicht zum weitergehen zu bewegen. Ich will ihn nicht zerren, wie mir heute ein "hifsbereiter" Passant riet. Aber weder Futter noch Spielzeug interessieren ihn in dieser Situation.
    Ich hocke mich hin, versuche ihn mit spassiger Stimme zu locken und lobe ihn, wenn er endlich weiter geht. Ist das überhaupt richtig? Oder bestärke ich ihn noch in seiner Angst?
    Und dann das Anbellen von Fußgängern, Radfahrern und Autos... Immer dann, wenn sie gerade an uns vorbei sind, will er ihnen bellend hinterher rennen.
    Das mit dem einfach sitzen bleiben macht er übrigens nur an der Leine.

  • Hat er sich vielleicht mal irgendwann vor irgendwas (an der Leine) erschreckt? Ich glaube, ich an deiner Stelle würde mal eine völlig neue, für ihn unbekannte Route laufen. Sollte er sich erschreckt haben, verbindet er vielleicht bestimmte Orte sowie die Leine damit und rechnet damit, dass der Grund seines Schrecks wieder kommen könnte.


    Wenn er nicht mehr weiter will, würde ich ihn zunächst nicht beachten und mich ganz normal verhalten, so zeigst du ihm, dass alles in Ordnung ist. Geh einfach mal ein Stück weiter, vielleicht auch außer Sichtweite. Wenn er kommt, kannst du ihn loben. Nur würde ich vorher nicht gut auf ihn einreden, dann sieht er das womöglich tatsächlich als Bestätigung seiner Angst an nach dem Motto "Ich werde getröstet, also ist hier auch irgendwas, wovor ich Angst haben muss"


    Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.


    Grüßle
    Sarah

  • Er wurde mit 12 Wochen von einem Schäferhund attackiert. Aber direkt danach hat er keine stärkeren Ängste gezeigt...
    Ich wechsel öfter die Routen oder fahre mit ihm in die nähere Umgebung zum gassi gehen. Sein Verhalten ist in fremder Umgebung nicht anders als in vertrauter.
    Bis vor ca. 2 Wochen war er zumindest in vertrauter Umgebung selbstsicherer.

  • Hallo,
    möglicherweise ist dein Kleiner grad in ner Angstphase. Bei meiner vorherigen Hündin habe ich eine sehr lange Leine (Schleppe)dran gemacht und bin einfach "ganz normal" weitergelaufen. Da mußte ich sie nicht ziehen und sie kam freiwillig nachgelaufen, als ich weiter weg war. Dann habe ich sie natürlich gelobt, wenn sie kam. Und ihre eigene Überwindung stärkt ihr Selbstbewußtsein, und sie hat die Möglichkeit, die Erfahrung zu machen, das da nix ist.
    Hinhocken kann bei deinem Hund als "Kleinmachen" ankommen, damit signalisierst du ihm, das etwas im Busche ist.


    Grüße Carla

  • Ich hab das auch gerade mit unserem Kleinen und er hatte wirklich keine schlechten Erfahrungen...
    Er hat auf einmal Angst vor Sachen, die ihm vorher egal waren,z.B Sonnenschirme die im Wind flattern, eine Gruppe Leute die am Wegesrand steht.
    Aber das ist auch nicht immer. Ich rede dann ganz ruhig mit ihm,sage ihm,das alles in Ordnung ist und dann geht er (zwar schnell) an dem in seinem Augen "Hinderniss" vorbei ;-)


    Glaube das geht auch wieder vorrüber, irgendwann war ja auch mal die Phase wo er ALLE leute so toll fand,das er ihnen am lieben um den Hals gesprungen wäre *g

  • Ja, vielleicht ist es ne Angstphase. Aber hast du mal untersuchen lassen, ob seine Sinne alle in Ordnung sind?
    Denn wenn zB was mit den Augen/Ohren/Nase ist oder so, dann kann es ja sein, dass er Dinge einfach überall anders wahrnimmt und tendentiell überall Gefahren sieht.


    Nur so ne Idee. Ein Check beim TA könnte das zumindest schon mal ausschließen.

  • Also ich zumindest war mit dem Kleinen erst vor kurzem beim Tierarzt und es ist alles in bester Ordnung mit ihm.


    Ich glaube die Süßen durchlaufen einfach verschiedene Phasen. Man muss nur geduldig sein und nicht zerren oder gar böse werden.


    Meiner ist übrigens auch 5,5 Monate alt :)

  • Ich würde sagen du hast einen kleinen Angsthasen.


    Wenn er sich setzt und nichts hilft, dann hock dich einfach daneben und warte bis er von alleine weiter geht. Und wenn es 30 Minuten dauert. Achte aber darauf, dass er auf keinen Fall den Weg zurück geht sondern nach vorne.


    Über ein ähnliches (oder gar genau das selbe :???: ) Verhalten habe ich gerade erst etwas in dem Buch "Calming Signals" gelesen. Evtl. kannst du es dir ja mal von jemandem borgen. Ich habe meines gerade verborgt. Es ging dort darum, dass der Hund versucht sich durch das Hinsetzen selbst "unsichtbar" zu machen. Er zieht sich total in sich selbst zurück in der Hoffnung so dem Grund seiner Angst aus dem Weg zu gehen.


    Wegen dem anbellen der Leute sehe ich das so.


    Er hat Angst vor ihnen und hat inzwischen gelernt, dass wenn er bellt sie weggehen. Würden sie auch ohne bellen tun, aber das weis er ja nicht. :roll:
    Er traut sich aber nicht schon vorher zu bellen, weil sein Gegenüber ja in der Angriffsposition (kommt auf ihn zu) ist. Also wartet er bis sie sich von ihm entfernen und setzt nochmal nach damit sein Gegner auf keinen Fall zurück kommt. Und leider hat er mit jedem Passanten ein Erfolgserlebnis, dass ihn in seinem Handeln bestätigt.

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