Hallo!
Ich hab ein großes Problem und hoffe ihr könnt mir etwas mit eueren Erfahrungen weiterhelfen!
Ich habe vor knapp einem halben Jahr einen 1-jährigen Staffordshire Bullterrier übernommen. Sein 1. Lebensjahr hat er am Land in der Steiermark verbracht und wurde dann an den Züchter zurückgegeben. (Scheidungs"waise") Ich habe ihn in die Stadt zu mir nach Wien geholt.
Zu Anfang war der Kleine noch recht zurückhaltend und verspielt. Je sicherer er sich in seinem neuen Terrain gefühlt hat, desto mehr Probleme gab es jedoch mit ihm:
Andere Hunde kommen in der Hundezone (eingezäunte Freilaufzone in der Stadt) nicht wirklich mit ihm zurecht, unübertrieben über 2/3 der Hunde verbellen ihn recht schnell. (Hat wohl ein sehr selbsticheres/dominantes Auftreten) Wenn der Kleine gut drauf ist, hält er daraufhin Abstand, oft wird aber handfester Streit daraus. Bislang gab's beidseitig aber noch keine Verletzungen.
Spielen/Laufen tut er mit nur sehr wenigen Hunden, die kann man an einer Hand abzählen.
Ich lebe in der Wiener Innenstadt und habe kein Auto, darum bin ich auf die Hundezonen leider angewiesen. Ich kann nicht 2x täglich aus der Stadt fahren, dass lässt sich zeitlich gerade in der Früh nicht machen.
Bin zur Zeit täglich etwa 3 Stunden mit dem Hund draußen und schaue, dass er so viel Freilauf bekommt wie nur möglich. (Große Hundezone) Ab und zu jogge ich mit ihm zusammen ein bisschen, einmal pro Woche geht es raus aus der Stadt und auch in die Hundeschule.
In der Hundeschule/auf freien Wiesen tobt er sich richtig aus und es gab bislang keine Probleme mit anderen Hunden.
In der Hundezone lässt er sich fast nie motivieren, auch wenn ich mit ihm laufen will, er etwas apportieren soll usw. Da bewegt er sich fast nur in den seltenen Fällen, wenn ein anderer Hund mit ihm spielt - oder wenn er "Streit sucht". Kurz gesagt: Er kann sich nicht auspowern.
Damit es keinen Streit gibt, muss ich ihn zwangsweise von vielen anderen Hunden immer zurückrufen. Trotzdem fixiert er sich nur auf diese Hunde und möcht immer wieder hin.
Unsere Mensch-Hund-Beziehung ist laut der Hundeschule eigentlich sehr gut, in der Wohnung und zu Menschen ist der Kleine auch ein Schatz.
Das Gassigehen wird allerdings für mich immer mehr zu einem riesigen Stressfaktor (Was ich meinen Hund natürlich so wenig wie möglich merken lasse, ich versuch mein Bestes) - während andere Hundebesitzer in der Sonne sitzen und reden, muss ich meinen Hund immer genauestens im Auge behalten, damit nichts passiert. Hab es schon oft versucht lockerer zu sehen, das führte immer zu Ärger. (Er ist schon kastriert)
In der Stadt nur an der Leine zu sein, oder Beißkorb in der Hundezone wäre wirklich eine Qual für ihn!
Und seit ungefähr einer Woche macht ihn nun plötzlich (!) ohne, dass sich etwas verändert hätte, der Straßenlärm unglaublich nervös! Laute Autos, Motorräder und auch Fahrradfahrer möchte er jagen, anbellen, anspringen usw.
Auch wenn sie eine Straße weiter, also garnicht unmittelbar in der Nähe sind, beginnt er zu ziehen, nervös herumzulaufen usw.
WO GEHT DIESE ENTICKLUNG HIN?
Er müsste sich doch langsam an die Verhältnisse in der Stadt gewöhnt haben, er hatte die ersten Monate viel weniger Probleme mit seiner Umgegung, als jetzt!
Ich verstehe seine Entwicklung wirklich nicht, wenn sich die Probleme immer mehr häufen, statt sich zu bessern.
Von verspielt und zurückhaltend wurde er zu fordernd und stur anderen Hunden gegenüber. (Logisch, wenn er meistens ignoriert wird, aber das ist nunmal die Realität in der Stadt!) Und die Gleichgültigkeit dem Straßenverkehr gegenüber wandelte sich in Nervosität.
Er ist ja immerhin schon fast ein halbes Jahr bei mir in der Stadt. Ich denke ich gehe gut mit ihm um. Aber sowohl zurechtweisen, als auch beruhigen hat mir bei meinen Problemen noch nicht geholfen
Gehört der Kleine besser wieder aufs Land, weil die Stadt wirklich nichts für sein Wesen ist?
Freu mich über alle Antworten,
Martin