Hund hat gebissen- warum?

  • -Warum er das macht wenn er alleine ist? -Weil er denkt das er dann das Grundstück bewachen muß!


    -Ich glaube dir das er ein lieber Hund ist, das Verhalten/ die Probleme des Hundes liegt ja selten an dem Hund, sondern an dem Haltern/Erziehung Fehler macht jeder, aber wenn man Fehler/Probleme festgestellt hat muß man versuchen sie einzusehen und zu beheben.


    Schlaf doch jetzt erstmal ne Nacht, vielleicht siehst du das dann morgen klarer.

  • Ich verstehe, dass du nun große angst hast, dass mehr passieren kann. Ich finde das war schon schlimm. Sorry, aber ist wirklich so. Du musst wriklich schauen, dass du mehr mit ihm trainierst. Schau nach einem Trainer, der zu dir kommt und mit dir und deinen Eltern zusammen diese Situation trainiert. So sind auch deine Eltern dann involviert in der Sache und wissen, was sie zu beachten haben, was sie vermeiden müssen, wie und was sie zu tun haben.


    Du musst nur an dich und deinen Hund glauben, Du musst ihm zeigen, wie der Weg geht, nicht er dir. Du musst Grenzen setzen und er darf sie einfach nicht überschreiten.

  • Oh gut - da schein ja doch noch was zu gehen.


    Bestünde denn die Möglichkeit, irgend eine Art weitere Begrenzung einzubauen, damit z.B. der Hund gar nicht mehr bis zum Zauhn vordringen kann (indem Du z.B einen Teil des Hofes noch mal Extra abzäunst?)? Die Lösung ist nicht ideal, aber so sind wenigstens weitere Unfälle verhinderbar.


    Du kannst ansonsten wirklich nur trainieren, dass Leute, die am Hof/am Zaun auftauchen, nicht angebellt, angegriffen oder gar gebissen werden.
    Es wird ewig lange dauern, bis er das so weit generalisiert hat, dass er das auch in Deiner Abwesenheit nicht mehr tut, aber das ist die einzige Möglichkeit. Nur darf er das falsche Verhalten keinesfalls üben dürfen - denn Übung macht bekanntlich den Meister!!! Sorg dafür, dass Menschen am Zaun ein Signal für ein Verhalten werden, dass inkompatibel mit dem "bösen" Verhalten ist. z.B. ins Haus laufen und Leckerchen abholen.


    Das könnte man so trainieren: zu erst sollte der Hund lernen, auf Signal zu dem auserkorenen Platz (z.B. Haustür, oder möglichst ins Haus und dort auf seine Decke oder so was) zu laufen - dazu fängst Du direkt neben dem Platz an, sodaß der Hund zunächst nur ein/ztwei Schritte tun muß und vergößerst nach und nach den Abstand, sodaß er schließlich aus anderen Zimmern/vom Hof auf diesen Platz läuft. Jeweils wenn er auf dem Platz ankommt gibt es dort eine dicke Belohnung - der Platz muß der tollste Platz der Welt werden!!!
    Wenn er das sehr gut kann, kommt der nächste Schritt: DAs erlernte Signal wird auf das Signal "Mensch erscheint am Zaun" übertragen.
    Dazu bittest Du einen Haufen Freunde um Hilfe. Einer davon "Erscheint" am Zaun, Du gibst das Signal für "geht auf den tollen Platz", und belohnst den Hund wie irre, wenn das geklappt hat - anfangst bist Du mit dem Hund so dicht wie möglich an dem tollen Platz, wie es noch möglich ist, dass er auch den Mensch am Zaun noch sehen kann.


    Das ist nämlich das wichtigste: er muß erst den Menschen sehen, dann darfst Du erst das Signal geben. Das "Erscheinen des Menschen" muß das Signal für "geh auf den tollen Platz" verhersagen. Dieses übst Du mit dieser einen Person mit der anfangs gewählten Distanz so lange bis Dein Hund beim Anblick der Person von alleine auf den tollen Platz läuft. WEnn das passiert, gibt es einen Megajackpot - der Hund hat selbsständig di richtige Entscheidung getroffen, dieses muß unbedingt so toll wie nur irgendwie möglich belohnt werden!! Um abzusichern, dass das nicht nur eine Eintagsfliege war, wiederholst Du das ganze noch einige male mit den gleichen variablen. Wen Du das Gefühl hast, dass Dein Hund das System wirklich zuverlässig verstanden hat, kannst Du eine der variablen (entweder den Abstand zum Zaun, oder die Person) verändern.


    Du könntest z.B. mit einer anderen Person aber der gleichen Distanz weiter trainieren - dabei sollstest Du aber davon ausgehen, dass Dein Hund durch die neue situation wieder Hilfe durch das Signal benötigt, also:
    Mensch taucht auf ---> Du gibst das Signal für "Geh auf den tollen Platz" ---> super Belohnung.
    Dieses wiederholst Du wiederum so lange, bis Hundi Dein Signal vorweg nimmt und eigenständig zum Platz läuft, wenn der Mensch am Zaun auftaucht.



    Oder Du vergrößerst den Abstand zum tollen Platz - dann mußt Du aber mit dem gleichen Hlefer weiterarbeiten.


    Du kannst die beiden Variablem immer schön hin und her jonglieren - aber du veränderst immer entweder die eine oder die andere - nicht beide gleichzeitig!!!


    Wenn Du das ganze Programm (Hund steht am Anfang der Übung am Zaun, Mensch taucht am Zaun auf, Hund läuft zu seinem tollen Platz um dort die Belohnung zu erwarten) mit ca. 10 Leuten durchgespielt hast. variiertst Du Deinen Abstand zum Hund - denn bisher hast Du zu Anfang der Übung immer neben dem Hund gestanden - und bist dem Hund dann zu seinem Platz gefolgt - jetzt vergrößerst Du langsam den Abstand - sodaß er noch selbstständiger entscheiden muß, welches der richtige lösungsweg ist.


    Während der Hund dieses lernt, sollte er nicht die Möglichkeit bekommen, sich falsch zu entscheiden: d.h. während der Übungen ist er an der Schleppleine, und während nicht trainert wird, ist er nicht unbeaufsichtig im Hof...


    Dsa ist viel, viel Arbeit, und Du wirst das lange beaufsichtigen müssen, und du darfst nicht schludern - nur dann kann das klappen...

  • Hallo,


    Du schreibst, er macht das nur, wenn Du nicht da bist. Der Grund wird der sein, weil er eben dann Deinen Job mitmachen muss - aufpassen.


    Vielleicht sind Deine Eltern für ihn nicht klar genug in Regeln usw. so dass er meint, er ist Boss, wenn Du nicht da bist.


    Damit wird für mich immer ein Restrisiko bleiben, auch wenn Du sehr viel üben würdest.


    Und damit kann die Lösung nur sein, dass er keine Möglichkeit haben darf, über diesen Zaun zu springen.


    Er könnte im Hof angeleint sein oder Ihr macht das Tor so hoch, dass er nicht mehr drüber kann oder oder.


    Man liest heraus, dass Du Deinen Hund liebst, also musst Du ihn vor seinem Verhalten schützen.


    Das Sprühhalsband würde gar nix bringen, es würde - vielleicht - helfen, dass er nicht bellt, aber beißen könnte er trotzdem.


    Versuche ihn an den Maulkorb zu gewöhnen, den er trägt, wenn er alleine im Hof ist - dann besteht wenigstens keine Möglichkeit zu beschädigen.


    Und mit ihm trainieren solltest Du trotzdem, dass er dieses Verhalten generell unterlässt, aber den MK würde ich auflassen.


    Viele Grüsse


    Ingrid

  • Du solltest auch bedenken, dass dein Hund nicht nur andere schwer verletzen kann, sondern selbst z. B. angefahren werden kann, wenn er das Grundstück über den Zaun verlässt.


    Wenn Du Deinen Hund liebst, solltest Du andere Personen, aber auch ihn selbst vor möglichen Gefahren schützen.


    Denn gerade bei Postboten habe ich schon erlebt, dass die meinem Hund die Zeitung auf den Kopf geklatscht haben, als er am Zaun stand und bellte. Das kann also wirklich noch viel schlimmer eskalieren, als bereits geschehen.


    Du hast nicht viele Möglichkeiten:
    ~ Den Hund im Haus lassen.
    ~ Den Hund angeleint am Hof lassen.
    ~ Das Grundstück hoch und sicher einzäunen, dass keiner durch den Zaun/durchs Tor fassen und der Hund nicht drüberspringen kann.
    ~ Den Hund mit Maulkorb rumlaufen lassen (schützt ihn nicht davor, angefahren zu werden, wenn er mal wieder übers Tor springt).
    ~ Üben, üben und nochmals üben. Und so lange, bis das nicht 1000%ig sitzt, musst Du Dir im Klaren sein, dass das ein erneuter Vorfall echt schlimme Folgen für Deinen Hund, aber auch gerade für Dich (Schadensersatzforderungen, Schmerzensgeld, Besuch des Ordnungsamtes verbunden mit bestimmten Auflagen usw.) haben kann.


    Wir haben unseren späteren netten Postboten Leckerlis für unseren Hund in die Postbox gelegt. Unser Hund bekam also immer, wenn die Post gebracht wurde, etwas Feines. Der Postbote wurde somit nicht sein Feind, sondern sein Freund. ABER: Bei Dir ist diese Chance bereits vorbei. Ich glaube nicht, dass sich das jetzt noch realisieren lässt.


    Doris

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