Hund hat keine Lust zu spielen u. andere kleinere Problemche

  • Hallo :D


    ich bin seit kurzem wieder eine Hundebesitzerin (hatte als Kind immer Hunde) und bin dann auf der Suche nach Infos auch über das Forum gestolpert.


    Manche Sachen hier fand ich schon sehr informativ, wenn mich auch der Ton in so manchen Threads etwas vom Posten bisher abgehalten hat.
    Daher hoffe ich das ich für so manche meiner Fragen nicht von vorneherein angerüffelt werde =)


    Meine Hündin kommt wie im Vorstellungsthread gesagt, aus einer spanischen Tötungsstation (Weiss der Himmel was die Arme dort erleben musste) Sie ist ein Mix aus einem Dt. Pinscher und wahlweise entweder mit einem knackigen Schuss Dackel oder Terrier und sieht ein bisserl aus wie ein eingelaufener Dobermann *g*
    Da sie eine wirklich super Pflegestelle vorab hatte ist sie mittlerweile auch sehr zugänglich.
    Eigentlich ist sie ein absoluter Superhund (Für mich und meinen Mann) haben uns sofort in sie verguckt


    Ich hab mich dann auch gleich nachdem sie da war mit dem richtigen Futter (direkt am alleresten Tag direkt in die Ped** Falle getappt *duck*) Beschäftigungsmöglichkeiten, richtiges (menschliches Verhalten) etc. beschäftigt und direkt mal etwas Lektüre in Form von Calming Signals gewälzt.
    So wirklich fit fühle ich mich allerdings immernoch nicht *seufz* (Hundeschule is immo noch nicht drin) Beim kleinsten für mich seltsamen Gebahren wundere ich mich schon was es wohl nun damit auf sich hat :ops:


    Soo genug Ohren mit einleitenden Worten abgekaut..jetzt mal zum Kern des Problemes


    Meine Süsse hat einfach keinerlei Interesse an Spielen! Gut klar ich kann mir sehr gut vorstellen das sie wahrscheinlich in ihrem Leben nie gespielt hat aber sollten gerade Hunde nicht eigentlich einen natürlichen Spieltrieb haben?
    Wir haben ihr bisher schon wirklich viel angeboten, vom lecker gefüllten Kong über normale Ziehseile, Kauknochen...aber sie wendet sich einfach nur davon ab und legt sich wieder hin =/
    Letzere mag sie auch überhaupt nicht - weder dran kauen noch in den Mund nehmen. Und derweil sind das wirklich noch die Leckeren =) Auch zeigt sie keine Neugierde "ihre" Wohnung doch mal zu erkunden.


    Wenn man versucht sie zum spielen zu motivieren kommt sie nur ganz ganz nah an einen ran, ja drängt sich schon fast an mich oder meinen Mann, starrt uns dann an oder will gekrault werden 8|


    Wenn wir draussen sind springt sie ganz gerne mal an uns hoch wenn wir hin und herlaufen - allerdings wirkt das weniger freudig als eher hmm "klammernd"


    Kennt jemand so ein Verhalten? Oder noch besser hat ebenfalls einen "solchen" Hund der vorher wohl wenig gutes erlebt hat und kennt eine Lösung ?
    Ich mein ich will sie natürlich nicht überstressen oder sie zu sehr hetzen aber ich möchte auf garkeinen Fall daß sie sich langweilt.


    Ihre liebste Beschäftigung ist im Moment -wahlweise auf der Couch pennen oder gekuschelt werden - ist das normal? Schlafen Hunde wirklich sooo viel?
    Im Vergleich wenn wir rausgehen ist sie aber interessiert und lustig, wedelt mitm Schwänzchen und wirkt auch nicht lustlos oder so (gestern hat sie sich das erste Mal in der Wiese gewälzt- superniedlich!)


    Ein weiteres Problem ist das wir leider eine Maisonette haben und sie sich nicht die Treppen hochtraut. Dummerweise ist aber oben unser Schlafzimmer und wir hätten sie doch ganz gern oben bei uns. Gestern hatten wir sie mal hochgetragen und sie hat sich danach auch pudelwohl gefühlt (dem iiimmensen Schnarchen nach ) Aber das kanns ja beim besten Willen nich sein den Hund immer rauf und runtertragen zu müssen =/
    Jemand vielleicht einen Trick oder eine Idee wie man sie dazu motivieren könnte?


    Was mich auch etwas irritiert... ab und an rutscht sie mit dem Bobbes am Boden entlang bzw.. eigentlich ist es nich wirklich rutschen .. weil sie mit den Hinterbeinen irgendwie auch noch so ein bisserl mitläuft.. saudumm zu beschreiben =(
    Jetz soll das ja ein Zeichen für wahlweise Würmer oder Probleme mit den Analdrüsen hindeuten. Aber entwurmt hiess es wäre sie erst geworden und sie rutscht auch nicht dauerhaft maximal alle 2 Tage. Ganz besonders macht sie das wenn sie sich freut oder aufgeregt ist. Dummerweise sieht es echt.. aeeh.. naja.. bisserl peinlich aus wenn sie das tut :ops:


    Naja das waren jetzt so die 3 Fragen die uns moment auf der Seele brennen, wäre schön wenn uns jemand Licht ins Dunkel bringen könnte!


    Viele Grüsse
    Ajnor

  • ich würde vorab ganz gerne wissen wie alt die Süße ist und wie lange ihr sie schon habt. :D Achso, herzlich willkommen im Forum!!!

  • Hallo Ajnor,


    ich kann nur sagen:
    Lasst ihr ganz, ganz viel Zeit und Ruhe.
    Alles, wirklich alles ganz behutsam angehen.


    Sie muss sich erst eingewöhnen, orientieren und langsam was zutrauen.
    Macht ihr nicht zu viele Angebote. Das verstört sie nur.


    Auch die Treppe würde ich nicht erzwingen.
    Wenn sie erst so richtig bei euch ist, könnt ihr versuchen sie mit Leckerle zu locken, falls das dann noch nötig ist.


    Wenn die Hündin schlafen will, stört sie nicht.
    Natürlich sollt ihr auf den regelmäßigen Gassigehzeiten bestehen. Das ist ein Rhythmus den ihr vorgebt, ebenso Futterzeiten und bestimmte Regeln im Haus.
    Das ist ganz wichtig und vermittelt Sicherheit.


    Es kann lange, Monate dauern, bis ihr den Draht zueinander gefunden habt.


    Einen langen Atem wünscht euch,
    Friederike

  • Hallo
    man kann Hunde nicht so direkt vergleichen, aber ich kann Dir gerne mal schildern wie lange das so alles bei und gedauert hat.
    Wohnung erkunden, sprich frei in die Küche zum Wassernapf gehen...etwa 3 monate.
    Spielen fing so nach 6 monaten an, die ersten Bälle durfte ich immer selbst holen :roll:
    Das einzige "Spiel" war sich von 2 personen abwechselnd rufen zu lassen, standen also auf der Wiese weit auseinander und der Hund ist zwischen uns hin-und her gelaufen.
    Wenn sie sich gestern mal auf einer Wiese gewältzt hat, ist das doch schon ein tolles zeichen.
    Das mit auf dem Boden herumrutschen...ich würde zum Tierarzt gehen.


    Mein Hund kommt aus Griechenland und war 12 Monate alt als sie einzog. Es sind nicht immer die offensichtlichen Sachen wie misshandlungen, vernachlässigung o.ä. es hat auch einfach was damit zu tun, das der Umzug ein wahrer Kulturschock ist auf den jeder Hund anders reagiert.


    Lucy hat sich anfangs nur in der Wohnung gelöst, draussen hatte sie gar keine Ruhe dafür es gab soviel zu schnüffeln. Ich habe dann immer mich an eine Stelle gestellt und wenn sie 10 minuten den Boden abgeschnüffelt hat dann ging auch mal pippi machen.


    Nach etwa 9 Monaten hatte ich das Gefühl ich verstehe das Wort Bindung ein wenig, ab dann ging vieles einfacher.
    Zusammengefasst würde ich sagen: kuschelt mit ihr, versucht draussen spaß zu haben, geht mal zum Tierarzt zur sicherheit und gebt ihr zeit.
    Nicht zuviel Mitleid, wenn sie etwas unerwünschtes macht ignoriern oder Nein sagen, nix durchgehen lassen weil der Hund es so schwer hatte. Dann kommen gleich neue Probleme.
    :kopfwand:


    Ich hoffe das war alles nicht so wirr geschrieben, ist ein sehr komplexes Thema :ops:
    LG
    Sandra

  • Hallo Ajnor,


    wir haben uns vor 4 Wochen einen zweijährigen Rüden aus dem Tierheim geholt, und dessen Vorgeschichte ist auch nicht wirklich bekannt. Wir wissen, das er aus Polen kommt, und das er seit Februar 2007 im TH war, dann kurzzeitig vermittelt war, aber wohl bei der Familie geschnappt haben soll, und diese ihn dann wieder ins TH zurück gebracht haben.


    Irgendwie kommen mir Deine Probleme sehr bekannt vor, auch unser Noah mag nicht spielen, aber ich denke er kennt es auch nicht, ich denke auch Deine Hündin wird es nicht kennen, auch mit Kauknochen konnten wir Noah keinen Gefallen tun.
    Wir haben es so gemacht, das Spielzeug und Knochen immer sichtbar irgendwo lagen, jedesmal wenn er sich dann neugierig diesen Dingen genähert hat und sie beschnuppert hat, haben wir in richtig dolle gelobt, irgendwann hat er sogar den Ball in die Schnauze genommen und zu mir gebracht, ich hab ihn gelobt und wollte mit ihm spielen, aber das wollte er nicht, und so hab ich ihn in Ruhe gelassen.
    Vor zwei Tagen als ich morgens runter kam, lag Noah in seinem Körbchen und kaute genüßlich an seinem Knochen. Wir haben ihm einfach Zeit gelassen und siehste es klappt schon :D


    Ja das Problem Treppe haben wir auch, Noah läuft auch nicht die Treppe nach oben, allerdings haben wir eine Treppe mit offenen Stufen, vielleicht läuft er darum nicht hoch, habe mal gehört, das Hunde keine offenen Treppen mögen. Wenn Deine Hündin nicht mag, dann laß sie auch, bitte zwing sie nicht die Stufen hochzulaufen, entweder kommt es irgendwann von selber, aber ihr müßt sie halt tragen, allerdings denke ich, wenn ihr sie von Anfang an hochnehmt um mit nach oben zu nehmen, wird sie es als selbstverständlich ansehen.


    Das Problem mit der Rutscherei auf dem Popo hatte ich mit meinem Malteser auch, bei ihm bedeutete das, das er dringend zu seiner Hundefrisöse mußte, um die Analdrüse zu reiningen.


    LG Irene

  • Hallo Ajnor,


    wie lange habt Ihr den Hund schon?


    Den Spieltrieb zu wecken, dauert, wenn der Hund nicht mehr ganz jung ist, etwas länger. Der Hund kennt kein Spiel, hat es nie gelernt und deshalb müsst Ihr ihm dabei helfen.
    Nimm ein Spielzeug in die Hand, werfe es hoch, spiele selbst damit, klatsche in die Hände etc, mache das Spielzeug super interessant für den Hund. Dann kommt das schon, nur mut.
    Als wir im letzten Jahr unseren Border-Mix bekamen,kannte er nichts. Man höre und staune....ein Border, der nicht spielt.
    Heute ist er so verrückt nach seinem Gummiknochen, dass ihn selbst die Hasen, er hat einen Jagdtrieb, egal sind.


    Das Treppensteigen würde ich auch nicht erzwingen. Will der Hund zu Euch nach oben, wird er irgendwann allein kommen oder aauch nicht.
    Unser anderer Hund läuft, obwohl er in unserem Haus groß geworden ist, keine Treppen. Die Treppen sind offen und als er Welpe war, haben wir als Schutz Bretter davor gestellt und die Treppen sind ein Tabu geblieben.
    Doch was stört es? Für's Alter ist es sogar gut, wenn die Hunde nicht ständig Treppen laufen.


    Das Schlittenfahren könnte tatsächlich von der Analdrüse kommen.


    Gruß
    Nele

  • Bellini, 6 Jahre alt als ich ihn übernahm, war etwa 1 Jahr in Containerhaltung, aus Italien, hat 1,5 Jahre zum auftauen gebraucht, taut immer noch ein bisschen, spielt heute noch nicht gern, wenn ich ihn freimache will er schon mal um mich herum rennen und hüpfen, ich soll ihn dann berühren, jagdspiele ja aber muss ja nicht sein, zu Hause wenn nix fressbares los ist, oder die Küche ist stillgelegt, ab in die Sonne auf der Terasse oder in sein Bett, sonst ist nix los.


    Also, lasst euch Zeit.


    Gruß
    Herbert :kaffee2: & Bellini

  • Hallo,


    vielen vielen Dank für die spannenden und hilfreichen Antworten und das freundliche Willkommen =)


    Ich muss sagen wenn ich das so lese dann ist unser Hund ja wirklich schon ein Schatz (lag aber auch an der tollen Pflegestelle die sich da sehr liebevoll drum kümmert) da sie trotz allem sehr sehr zutraulich ist und am liebsten ausdauernd beschmust wird.


    Das hatte ich vergessen, sie ist jetzt irgendwas wohl zwischen 10 und 12 Monaten und bei uns ist sie jetzt seit knapp 1 1/2 Wochen.


    Geregelte Futter und Gassizeiten haben wir schon eingeführt, da kommt sie auch prima klar mit, ist wohl immer eher eine Umstellung fürs Frauchen oder Herrchen *g*


    Was die Tips zum Spielen angeht werd ich dann auch so umsetzen, erstmal nur anbieten und ohne Stress abwarten was passiert. Bin nur schon mal sehr froh das es ein normales Verhalten ist und nicht irgendwie auf einer Krankheit basiert (dauert noch bisschen bis wir den Leishmaniosetest machen daher bin ich auch ein wenig überbesorgt)


    Noahline u. Neli, jau genau solche "offenen" Treppen haben wir auch - leider *brummelt* Aber zur Sicherheit haben wir sie schon mal mit Teppichstückchen beklebt falls sie doch früher oder später mal der Mut packt =)


    Casper, heisst das eure hat auch nicht freiwillig bzw eigenständig getrunken? Respekt vor deiner Geduld im übrigen was das lösen in der Wohnung anging 8|


    Ich werd auf jeden Fall dann nochmal zum Tierarzt gehen und diese Drüsen ansehen lassen da sie sowieso Krallen schneiden braucht und ich mir das bei einem Hund noch nicht zutraue.


    Aber keine Sorge erzwingen oder sie zu sehr stressen werd ich nicht das ginge mir selber gegen die Natur =)


    Das einzige das def. bald nötig sein wird sind ein paar Hundeschul-Stunden, da es extremst am Grundgehorsam mangelt (aber "Sitz" und "Platz" geht spitze ;) ) und sie leider die dumme Angewohnheit hat dauernd auf der Strasse insbesondere wenn Auto stehen zu laufen.


    Ich sag nochmal danke und wünsch einen schönen Tag =)

  • Hi


    Um den Hund an die Treppe und das treppensteigen zu
    gewöhnen würde ich den Futternapf in die Nähe der Treppe
    stellen.
    Schritt für Schritt etwas näher an die Treppe rücken,
    irgendwann auf der unterste Stufe plazieren und so weiter.
    Keine Hektik, gebt der Hündin so viel Zeit wie sie braucht.


    Ich würde etwas Spielzeg herumliegen lassen
    und selbst ein wenig damit spielen.
    Am besten einen Ball zwischen dem Partner und
    Dir hin und her rollen.
    Der Hund muss erst einmal lernen,
    daß das Spielzeug harmlos ist,
    dann wird er eines Tages versuchen sich am Spiel zu beteiligen.
    Und schon ist der Bann gebrochen.


    Einen Hund mit schwieriger Vorgeschichte zu
    halten, ähnelt ein wenig der Beschäftigung mit einem Wildtier.
    Die Erziehung erfordert sehr viel Zeit und mit Druck geht gar nichts.
    Aber Ihr schafft das,
    da bin ich mir sicher.


    Viele Grüße

  • Zitat

    Das einzige das def. bald nötig sein wird sind ein paar Hundeschul-Stunden, da es extremst am Grundgehorsam mangelt (aber "Sitz" und "Platz" geht spitze ;) ) und sie leider die dumme Angewohnheit hat dauernd auf der Strasse insbesondere wenn Auto stehen zu laufen.


    Macht euch doch nicht so einen Stress. Nehmt euch doch einfach mal 3 Monate Zeit, wo ihr den Hund nur beobachtet um herauszufinden, was sie interessiert und was nicht. Was ihr Spaß macht und was nicht. Trainiert auch die anderen Befehle die euch wichtig erscheinen, aber setzt euch nicht dem Druck aus in spätestens 4 Wochen einen perfekt erzogenen Hund haben zu wollen.


    Es ist doch nicht schlimm, wenn der Hund nach 1 1/2 Wochen noch nicht funktioniert, wie ein Schweizer Uhrwerk. Er kann theoretisch auch in 2 Jahren noch lernen, wie man bei Fuß läuft. Oder nie, wenn ihr es nicht braucht.


    Wie ich immer sage: der Hund kann alles, nur muss der Mensch lernen dem Hund verständlich zu machen, was er von ihm will. Doch dafür müßt ihr den Hund ersteinmal besser kennenlernen, um zu wissen wie ihr euch ihm mitteilen könnt.


    Praktischer Tip zur Straße.


    Wenn ihr das nicht möchtet, dann nehmt einfach die Leine kürzer + den Befehl für`s oben bleiben, wenn sie wieder kurz davor ist den Gehweg zu verlassen. Und jedesmal, wenn sie den Fußweg betritt kommt der entsprechende Befehl dazu. Jedesmal loben danach. Auch wenn ihr nur eine Straße überquert. Genauso kann ein Befehl für das betreten der Straße eingeführt werden. Aber das braucht alles Zeit und Ruhe.
    Irgendwann nach der Xten Wiederholung weis der Hund, dass sie auf dem Gehweg ihre Ruhe hat und auf der Straße immer einen "Rüffel" bekommt. Also bleibt sie auf dem Gehweg.

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