Hund bellt, knurrt und jault jeden Nachmittag stundenlang

  • Als ich zurück kam begrüßte er mich zum ersten Mal, indem er sich sichtlich freute mit hochspringen.

    Ich weiß nicht, wie viele unterschiedliche (Lehr)Meinungen es zu dem Thema gibt, aber ich würde bei meinen Hunden an mir hochspringen nicht als Freude ansehen und auch nicht toll finden. Die Begrüßungen bei uns laufen sehr ruhig und gesittet ab. Man sieht Freude bei den Hunden, aber nicht anhand von Hochspringen oder ähnlich überschäumendem Verhalten.

  • Es könnte gut möglich sein, dass er in Bosnien nach diesem Marker Training erzogen wurde

    Du verwendest viel Zeit und Phantasie darauf, was der Hund in seinem früheren Leben erlebt haben könnte. Lassie, schlechte Erfahrung mit Männern, wartet auf jemanden, kennt vielleicht Markertraining, weil er auf ein (deutsches) Wort reagiert… Ich würde mich da nicht so verstricken, für mich klingt das, als würdest du den Hund vermenschlichen, wie du dir die Wirkungen von Erinnerungen ausmalst. Ich denke, das kann den Blick auf den Hund im hier und jetzt und seine Kommunikation verstellen.

  • Als ich zurück kam begrüßte er mich zum ersten Mal, indem er sich sichtlich freute mit hochspringen.

    Ich weiß nicht, wie viele unterschiedliche (Lehr)Meinungen es zu dem Thema gibt, aber ich würde bei meinen Hunden an mir hochspringen nicht als Freude ansehen und auch nicht toll finden. Die Begrüßungen bei uns laufen sehr ruhig und gesittet ab. Man sieht Freude bei den Hunden, aber nicht anhand von Hochspringen oder ähnlich überschäumendem Verhalten.

    Eben, es entspricht nicht den Richtlinien der Hundeerziehung. Mich aber hat es wahnsinnig gefreut, weil er mir noch nie so deutlich gezeigt hat, dass er sich freut, wenn ich wiederkomme.

  • Es könnte gut möglich sein, dass er in Bosnien nach diesem Marker Training erzogen wurde

    Du verwendest viel Zeit und Phantasie darauf, was der Hund in seinem früheren Leben erlebt haben könnte. Lassie, schlechte Erfahrung mit Männern, wartet auf jemanden, kennt vielleicht Markertraining, weil er auf ein (deutsches) Wort reagiert… Ich würde mich da nicht so verstricken, für mich klingt das, als würdest du den Hund vermenschlichen, wie du dir die Wirkungen von Erinnerungen ausmalst. Ich denke, das kann den Blick auf den Hund im hier und jetzt und seine Kommunikation verstellen.

    Ich habe meine Tiere noch nie vermenschlicht. Doch die Psyche ist auch bei Tieren da und nicht nur bei Menschen. Natürlich mache ich mir Gedanken, was in der Vergangenheit war. Bei einem Welpen, den man von Anfang an hat, fallen solche Gedanken weg. Für mich ist ein Tier ein Familienmitglied und es hat es verdient, dass ich mir Gedanken um es mache. Und jetzt versuche ich es weiter, so wie ich es angefangen habe und ich bin sicher, es wird klappen. Ich konnte mich bisher immer mit meinen Tieren verständigen. Sie waren nicht nur Tiere, sondern meine besten Freunde. Und Justy wird auch mein bester Freund werden.

  • Ich weiß nicht, wie viele unterschiedliche (Lehr)Meinungen es zu dem Thema gibt, aber ich würde bei meinen Hunden an mir hochspringen nicht als Freude ansehen und auch nicht toll finden. Die Begrüßungen bei uns laufen sehr ruhig und gesittet ab. Man sieht Freude bei den Hunden, aber nicht anhand von Hochspringen oder ähnlich überschäumendem Verhalten.

    Eben, es entspricht nicht den Richtlinien der Hundeerziehung. Mich aber hat es wahnsinnig gefreut, weil er mir noch nie so deutlich gezeigt hat, dass er sich freut, wenn ich wiederkomme.

    Vielleicht hat er sich ja aber auch nicht gefreut. Vielleicht hat er dir auch gesagt "Ey, warum warst du so lang ohne mich weg!? Mach das nicht wieder!"
    Woher weißt du, dass er sich wirklich freut?

  • Für mich ist ein Tier ein Familienmitglied und es hat es verdient, dass ich mir Gedanken um es mache.

    NIemand spricht dir das ab! Für mich ist mein Hund mein Kind mit Fell. Aber nicht jedes Schwnazwedeln ist Freude, nicht jede kurz gezeigte aktive Demut ist Angst vor irgendwas, weil der Hund mal irgendwas erlebt hat.

    Ünbrigens sieht meine Hündin auch aus, als würde sie sich über eine Kinderhorde freuen, dabei will sie die einfach nur hüten und kontrollieren. Das darf sie nicht, weil es ihr auch einfach nicht gut tut. Aussehen tut es aber zunächst schon so, als hätte sie Spaß.

  • Für mich ist ein Tier ein Familienmitglied und es hat es verdient, dass ich mir Gedanken um es mache.

    NIemand spricht dir das ab! Für mich ist mein Hund mein Kind mit Fell. Aber nicht jedes Schwnazwedeln ist Freude, nicht jede kurz gezeigte aktive Demut ist Angst vor irgendwas, weil der Hund mal irgendwas erlebt hat.

    Ünbrigens sieht meine Hündin auch aus, als würde sie sich über eine Kinderhorde freuen, dabei will sie die einfach nur hüten und kontrollieren. Das darf sie nicht, weil es ihr auch einfach nicht gut tut. Aussehen tut es aber zunächst schon so, als hätte sie Spaß.

    Nun ja, natürlich weiß ich nicht, was Justy denkt, wenn er mich begrüßt. Ich kann ja keine Gedanken lesen. Doch wenn ein Hund mich mit strahlenden Augen ansieht und mit dem Schwanz wedelt, deute ich es so. Ich bin halt nur ein dummer Mensch und kein Hund. Es könnte gut sein, dass Justy die Kinder auch hüten will, wer weiß. Kontrollieren glaube ich nicht, weil er sich auf den Rücken legt und von den Kindern gestreichelt werden will. Angst hat er eindeutig vor Fahrzeugen. Wir müssen ca. 50m an der Straße entlang. Da zieht er den Schwanz ein, duckt sich und drängt sich an mich. Wir gehen dann weiter, aber ich rede ihm beruhigend zu. Ich glaube, da kenne ich ihn schon ein wenig. Er muss nichts Schlechtes mit Fahrzeugen erlebt haben, es kann einfach sein, dass er sie nicht gewohnt ist. Wie es auch immer war in seiner Vergangenheit, wir beide werden uns schon zusammenraufen. Es braucht halt alles seine Zeit. Ich neige leider manchmal dazu, mir zu viele Gedanken zu machen, das muss ich lernen, dass ich es abstelle.

  • Natürlich mache ich mir Gedanken, was in der Vergangenheit war.

    Aber letztlich sind all das Vermutungen, Spekulationen und eine ganz große Portion Phantasie. Vom Mogeltier kennen wir ganz wenige Eckpunkte aus seiner Zeit in Rumänien. Was wir wissen, ist, dass wir arbeiten müssen. An seinen zahlreichen Baustellen, an uns, an ihm. Damit sein Leben und das Zusammenleben mit uns einfacher wird, er mehr entspannen kann.

    Dass Justy auf die Markerworte hört, wird wahrscheinlich ganz andere Ursachen haben, als du dir ausmalst. Bei uns hängt allein schon ganz viel von unserer Stimmung ab. Sind wir positiv gestimmt, aufgeschlossen, bei der Sache, "funktionieren" auch die Hunde viel besser. Ich schließe nicht aus, dass du nach dem Lesen des Buches (oder der ersten Kapitel) mit einer positiven, optimistischen Einstellung an die ersten Versuche herangegangen bist, das verbal und nonverbal ausgestrahlt hast und Justy darauf reagiert hat. Viel Erziehung dürfte in süd- oder osteuropäischen Tierheimen nicht laufen. Es ist doch überhaupt keine Zeit, in einem vollen oder überfüllten Tierheim auf jedes einzelne Tier einzugehen (so habe ich das zumindest aktiv in Spanien erlebt).

  • Nun ja, natürlich weiß ich nicht, was Justy denkt, wenn er mich begrüßt. Ich kann ja keine Gedanken lesen.

    Das praktische an Hunden ist: Man muss gar keine Gedanken lesen, um verstehen, was sie denken. Sie sind da ja viel einfacher gestrickt als Menschen. Man muss „nur“ ihre Körpersprache verstehen. Und das kann man lernen. Am besten mit einem guten Trainer. Aber es gibt auch viel dazu zu lesen. Die Webseite von Sprich Hund wurde hier schon empfohlen, glaube ich. Das ist echt spannend: https://sprichhund.de

    Doch wenn ein Hund mich mit strahlenden Augen ansieht und mit dem Schwanz wedelt, deute ich es so.

    Siehst du, das meinte ich vorhin: Du projizierst etwas in den Hund rein, was du aus menschlichen Bezügen kennst wie strahlende Augen. Das hilft dir aber nicht, Justy zu verstehen. Wenn du dich mit seiner Körpersprache auseinandersetzt, schon.

  • Viel Erziehung dürfte in süd- oder osteuropäischen Tierheimen nicht laufen. Es ist doch überhaupt keine Zeit, in einem vollen oder überfüllten Tierheim auf jedes einzelne Tier einzugehen (so habe ich das zumindest aktiv in Spanien erlebt).

    Etwas OT, aber genau genommen ist auch schon das Spekulation (wenn auch mit einer Fundierung im real life). Denn wir wissen ja alle nicht, wo Justy denn nur herkommt, vielleicht hatte er ein Zuhause, in dem geübt wurde, vielleicht nicht. Ist aber eigentlich egal für den Alltag, wichtig ist ja auf den Hund zu gucken. Noch mehr OT: Ich bin zum Beispiel ziemlich sicher, dass Lilly ein Zuhause hatte, bevor sie auf der Straße eingesammelt wurde, und gar kein schlechtes, und vielleicht kann sie sogar ganz viele Kommandos auf portugiesisch. Hat ihr aber nix genützt, sie musste sie eh alle nochmal auf Deutsch lernen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!