Trotz Leine ist mein Hund nicht zu bremsen, wenn er Kinder sieht

  • Ich habe Justy seit knapp 5 Wochen aus dem Tierschutz. Er kommt aus Bosnien und wurde dort von einer Familie im Tierheim abgeben,

    Wenn wir spazierengehen, Laufleine und Geschirr, und er sieht Kinder ist er nicht zu bremsen. Er will unbedingt von ihnen geknuddelt werden, legt sich auf den Rücken und wedelt mit dem Schwanz. Wenn es doch gelingt, ihn dazu aufzufordern, weiter zu gehen, dreht er sich um, reißt mir fast den Arm raus, weil er unbedingt zu den Kindern will. Ich vermute, dass die Familie in Bosnien Kinder hatte und dass er sich dann erinnert. Am Fahrrad ist er vermutlich auch gelaufen. Doch das habe ich inzwischen im Griff. Wenn uns auf dem Fahrrad/Fußweg ein Fahrrad begegnet, nehme ich ihn ganz kurz und lasse ihn Sitz machen. Wenn er brav sitzen bleibt, kriegt er ein Leckerchen. Das klappt schon recht gut, doch bei Kindern nicht. Manche Leute haben natürlich Angst und auch die Kinder. Was meint ihr, wie könnte ich das in den Griff kriegen. Ich habe es mit kurz halten und Leckerchen versucht, doch das klappt überhaupt nicht.

  • Da helfen wohl nur 'Testkinder', d.h. die keine Angst vor dem Hund haben. So wie man Pendeltraining mit anderen Reizen üben kann, so sind es hier halt die Kinder, die zuerst in großer Entfernung vorbei gehen, laufen, rennen und dann immer näher kommen.

    Wenn das Ablenken bei Kindern derzeit nicht klappt, ist wohl der Abstand bereits zu dicht.

    Mit meinen Welpen seinerzeit habe ich mich z.B. gegenüber den Schulausgang gesetzt und alle Arten von 'Kindererscheinungen' (kreischen, rennen, radfahren, rollern, kriechen) geübt - das juckt die nicht mehr und es heißt auch nicht jedes Mal Party.

  • Für mich lautet das Stichwort Impulskontrolle. Die würde ich erst mit einem sehr niedrigen Reiz üben und dann nach und nach auf Kinder ausweiten. Wenn möglich am Anfang mit Testkindern die den Hund komplett ignorieren und z.b. ruhig am Tisch malen oder Brettspiele spielen und dann die Entfernung langsam verringern und immer in der Entfernung üben in der dein Hund interessiert aber noch ansprechbar ist.

    Es macht sicher auch Sinn einen Trainer hinzuzuziehen.

  • Um auf deinen Titel einzugehen, eine Leine alleine verhindert ja kein Verhalten, es verhindert lediglich dass der Hund mit seinem Verhalten ans Ziel kommt.

    Ich denk ich würd generell mal im Alltag kucken wie ansprechbar und orientiert an dir der Hund ist. Wenns schon im Kleinen hapert wird bei Aufregung auch ned besser. Wenn du eher unerfahren bist such dir allenfalls einen guten Trainer/eine Trainerin die dir helfen können.

  • Lässt du aktuell Kontakt zu Kindern zu? Das liest sich so und finde ich sehr gewagt nach gerade mal 5 Wochen... Das Verhalten,das du als Freude interpretierst, könnte zumindest zum Teil auch Beschwichtigung und Überforderung sein. Etliche Hunde, die einen Reiz zB eben Kinder grudelig finden, reagieren so "fiddelig" auf diesen, weil sie nicht wissen, dass es auch die Option gibt anders zu reagieren (sich abzuwenden, auf Abstand zu gehen etc)

    Wahrscheinlich sind die Kinder zu nah an euch dran für Justy, um sich noch an dir orientieren zu können. Man beginnt beim Training ja erstmal ohne Ablenkung und arbeitet sich dann step by step for.

  • Liest sich nach massiver Beschwichtigung und weniger nach Freude. Heißt, Dein Hund hat Stress mit der Anwesenheit von Kindern. Vielleicht wäre es ganz gut da mal einen Trainer zu kontaktieren, wenn Du keine Idee hast wie man das trainieren kann.

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