Hallo Sonja,
ich habe jetzt die Beiträge aus dem Gesamtthread nicht so im Kopf, aber zum Thema Kastration: Es bessert sich halt höchstens das Verhalten, das durch Testosteron verursacht wird. Und das ist teilweise schwer zu beurteilen. Ein Hund kann andere Hunde aus verschiedenen Gründen verbellen. Das kann auch Unsicherheit sein, und eine Kastration ändert daran dann eher nicht so viel. Theoretisch kann es noch schlimmer werden, weil Testosteron halt auch mutig macht und das eben den unsicheren Hunden helfen kann.
Wenn ein Hund nur an der Leine reaktiv ist, dann ist die Leine zumindest indirekt der Grund. Weil der Hund z.B. keinen Bogen laufen kann, wenn er es eigentlich möchte. Wenn der Hund anderweitig daran gehindert wird, so zu kommunizieren, wie er es ohne Leine würde. Wenn er mit der Leine etwas Negatives assoziiert (dumme Erfahrungen mit anderen Hunden, Schmerzen, Einschränkung, Strafe, etc.).
Manchmal ist es Frust, weil er weiß, dass er z.B. "nicht zum anderen Hund hin kann".
Dann kann es auch leichter zu Stimmungsübertragung kommen: Der Halter sieht einen anderen Hund, denkt "oh shit", nimmt die Leine intuitiv kürzer, das spürt der Hund.
Die Leine ist also Fluch und Segen zugleich
Manchmal hilft es, wenn man mehr Abstand zu anderen Hunden halten kann, aber das Ganze ist natürlich aus der Ferne so nicht zu beurteilen. Das Thema ist leider wirklich sehr komplex.