Tipps für Rückruf, Leinenführigkeit und Fokussierung allg.

  • Das haben wir super im Griff. Grds darf Daisy nur auf Kommando (Spielzeug) hinterher rennen bzgl. Gelenke, damit sie nicht so abrupt stoppt.

    Beim Leckerchen ist es auch so, erst, wenn es ein ok gibt. Genauso, wenn mir essen runterfällt. Auch beim normalen Futter geben, bring ich sie ins sitz und es gibt das Futter erst, wenn sie ruhig ist.


    Schwierig wird es immer erst, wenn andere Tiere im Spiel sind. Letztens haben wir einen Hund beim Ball werfen und holen beobachtet, da war sie extrem am jaulen. Vermutlich waren wir auch einfach zu nah dran. Von dem Herrchen waren wir so ca. 5m entfernt.

  • Ich glaube das was das erste Kommentar ausgesagt hat war nicht, dass du Fremdhundkontakt zulassen sondern nur den Begegnungen per se nicht mehr ausm weg gehen sollt. 1. Übung macht den Meister und 2. (Wie schon gesagt wurde) sind sie umso besonderer je seltener sie vorkommen.


    Bei meiner Hündin ist es wirklich faszinierend. Hamburg, Innenstadt, 0.0 Probleme. Alles wuselt, jeder hat eine Mission. Man kann problemlos aneinander vorbei.


    Aber wehe auf einem einsamen Feldweg kommt uns was entgegen und sei es nur ein Mensch mit Regenschirm. Da wird fixiert was das Zeug hält und mit gestreckter Brust herangepirscht. Wenn sie realisiert, dass es nur ein Mensch ist entspannt sie sofort (lobe ich natürlich), aber bei einem Hund ist der Ausraster Gewiss sofern der Abstand beim vorbeigehen zu gering ist.

    Hier bin ich auch noch auf Lösungssuche... Leider sind immer die Hundebegegnungen nicht da wenn ich sie gebrauchen kann zum üben, wir steigern uns momentan vom Stadtgewusel zu Stadtpark wo zumindest alle 15 Minuten ein Hund hinzukommt, vielleicht schaffen wir es irgendwann das auch auf den Feldweg zu übertragen.


    Mir hat es im Mindset auch geholfen, jeden Spaziergang nicht als Spaziergang zusehen sondern wirklich aktiv als Training. Hatte ich Mal keine Muße dazu, sind wir auf ne einsame Wiese gefahren. Ansonsten ist es IMMER Training. Klingt so banal, hat aber in meinem Kopf total was ausgelöst.


    Belohnst du auch die Orientierung zb von Vögeln weg hochwertig? Wenn sie mir Vögel anzeigt und NICHT in die Leine donnert dann lade ich sie bei mir zu einem Hetzspiel ein. Leckerli fliegen usw ... Hilf uns persönlich total, Vögel waren hier auch der absolute Schwachpunkt.


    Auch Pupertät übrigens, es wird besser. 😊


    Achja und was mir auch geholfen hat war nicht immer und immer wieder zu versuchen spannender als die Umwelt zu sein. Das mag bei extrem menschenorientierten Hunden funktionieren, bei meiner ging das nur über gehorsam. Ich kann gegen die spannende Umwelt nicht anstinken, vergiss es 😅 das ist auch nicht meins ständig mich zum Hampelmann machen zu müssen. Sie soll einfach keine dummen Entscheidungen treffen und die Leine hilft uns momentan auch noch dabei, dass sie keine Erfolgserlebnisse hat mit hetzen etc.


    Also aversiv aufgebautes Abbruchkommando und ansonsten aktiv ihr den Raum geben "ihr ding" zu machen.


    Und was auch schon genannt wurde: es beginnt tatsächlich sehr viel schon Zuhause in den eigenen vier Wänden. Seit ich hier ein paar Hausregeln etabliert habe (und sie auch durchziehe) ist es draußen so viel entspannter.

  • Ne das hatte ich auch daraus gelesen :) Mir ging es um das Begegnungen als Belohnung einsetzen, das wird es bei uns nicht geben.


    Also nochmal kurz um das zu verdeutlichen: Zeit ist für mich der unwichtigste Faktor! Dass sie nicht nach einer kleinen Trainingsänderung auf einmal nen bomben Rückruf oder Fokussierung hat, ist ja absolut klar. Das dauert.


    Das witzige ist ja auch, bei uns in der Stadt funktioniert das super. Egal, ob voll oder nicht. Sobald ein Hund oder Taube da ist, nope.


    Samstag hab ich mir ja auch schon vorgenommen, mal am Freilaufgebiet langzugehen. Je nach dem, wie viel das ist, kann ich mit ihr das in der Stadt ja auch nochmal angehen.


    Ich denke auch, dass das Vermeiden Teil des Problems ist. Bei Vögeln allerdings nicht, die sehen wir ja fast täglich.


    Bisher habe ich sie mit Worten für das weitergehen gelobt, wenn sie Vögel erblickt hat.


    Wie meinst du das mit dem ihr Ding machen? Also zB auf dem Feldweg darf sie weiter von mir weg (im Schleppi Radius), darf von mir aus vor links nach rechts, hinter mir, vor mir, mit Nase am Boden und und und. Solange sie den Radius einhält und auch immer wider schaut na wo bleibt die Olle denn. Hast du das gemeint?


    Was für Hausregeln meinst du da so?

  • Das mit der Belohnung hab ich auch nicht ganz verstanden, im Sinne von danach hinlassen? Ne das gibt's nicht.

    Belohnung wie beim zeigen und Benennen? Das schon eher (Hund verknüpft anderen Hund mit "oh jeha jetzt gibt's was Gutes bei Frauchen")


    Hat bei uns so übrigens nicht funktioniert. Dadurch dass ich ihr die Hunde aktiv zeige war sie nur noch mehr im Tunnel. Soll für viele Hunde gehen aber für meine die einfach kein Bock auf Artgenossen hat war das purer Stress. Bei uns war/ist das Ziel dass ich ihr vermittel dass sie nix regeln muss und wir (leider) erst dem anderen Hund näher kommen müssen um danach wieder Abstand reinbringen zu können. Das ist momentan noch der Knackpunkt. Drehen wir einfach um hat sie nämlich gar kein Thema damit. Würde ich sie lassen würde sie selbstständig einen riesen Bogen laufen, aber der ist halt für den Alltag leider noch zu groß.


    Mit aktiv ihr Ding machen lasse meine ich tatsächlich eher was in meinem Kopf passiert. Quasi dass ich mir sage jetzt kann sie ohne nennenswerte Orientierung einfach Mal schnüffeln buddeln usw. Einzige Bedingung: Rückruf muss sitzen (tut er noch nicht daher Schleppleine) und Radius wird eingehalten. Ja natürlich, da gehört auch ein Mindestmaß an Orientierung sein das weiß ich...

    Also im Endeffekt so wie es bei dir ist. Es hat nur in meinem Kopf viel verändert wenn ich ihr aktiv den Raum freigebe und nicht innerlich verlangt hab dass sich ständig rückorientiert wurde. Mache das bevorzugt auf einer Wiese zb und nicht die ganze Zeit während des Laufens.


    Ich hab tatsächlich auch Forschritte gemerkt als ich Mal mehr auf Leinenspaziergänge gesetzt habe (in meinem Nahbereich) klingt erstmal grausam aber bis zu einer bestimmten Wiese gab's nur laufen bei mir und dort die aktive Freigabe (an langer Schlepp). Egal wie spannend der Feldweg war. Irgendwann (zwecks Erwartungshaltung usw) gabs auch an der Wiese keine Freigabe sondern wir sind dran vorbei und ich hab sie woanders "entlassen".


    Die Leinenführigkeit wird massiv unterschätzt beim Thema Hundebegegnungen wie ich finde.


    Hausregeln können im Endeffekt sein was du möchtest, sofern du aktiv dahinter stehst und das auch durchsetzt. Heute soll sie Mal nicht die Küche betreten? Oke sag ich ihr. Natürlich erstmal freundlich und wenn's nix bringt mit Körpersprachlichem Nachdruck. Es wird ständig auf die Couch wie es ihr passt? Absofort nur noch wenn ihre Decke oben liegt, dann lade ich sie aktiv ein. Es wird nicht aus der Tür gegangen nur weil die offen steht. Tür bedeutet gar nix. Das war bei uns wichtig während der Renovierung, hatte keine Lust sie ständig anzuleinen i.d. Wohnung also war die Türschwelle die absolut unübertretbare Grenze solange kein bestimmtes Signal ertönt (das hat natürlich ein paar Diskussionen gebraucht).


    Das war tatsächlich einer der Gamechanger, wenn der Spaziergang schon damit Anfang dass aus der Tür herausgerammelt wird kann's ja nur schief gehen.


    Dann zb auch sowas wie auf der Couch ist sie gerne auf uns herumgetrampelt. Anfangs niedlich und lustig , nö gibt's nicht mehr. Tut weh und muss nicht sein, ich wünsche genauso nicht distanzlos genervt zu werden wie umgekehrt.


    Aber das sind jetzt alles nur Beispiele wie es bei uns war. Kommt natürlich total auf den Hund an. Aber wie bereits gesagt wurde, wenn der Hund in der Wohnung ständig eigene Entscheidungen trifft wie soll es dann draußen klappen? Warum sollte er da plötzlich annehmen was du sagst?


    Hab auch die Leinenführigkeit tatsächlich im Wohnzimmer trainiert 😅 danach im Hausflur. Dann im Garten. Dann draußen. Man fängt bei sitz und Platz ganz klein an aber die Leinenführigkeit soll bitte sofort funktionieren wenn tausend Reize einprasseln.


    Kann meiner Meinung nach nur schwer funktionieren... Gibt's bestimmt, war aber nicht unser Weg.


    Entschuldige das war viel Text.

  • Auch ein Grund, wieso ich mit Begegnungen nicht belohnen will: Ich will Ruhe. Wir beginnen und beenden Spaziergänge mit Ruhe. Action gibts dann unterwegs auf zB dem Feldweg. Deswegen gibts auch kein oh ja wir gehen jetzt Gassi push dich mal schön hoch. Nein. Ich hole sie erst zur Tür, wenn ich angezogen bin und dann auch nur mit Namen, kein Gassi o.Ä. Auch beim Betreten oder oder Verlassen der Wohnung gibts das erst auf Kommando (außer ich gehe mit ihr durch die Tür) alleine schon, weil ja auch Nachbarn durch den Flur laufen.


    Das mit "mehr Leine" klingt auch gut. Ich gehe zwar schon immer ein paar Meter, bevor die Schleppi dran kommt (oder auch hier bei uns im "Wald" kann ich sie tatsächlich frei laufen lassen, da dort keine Tiere sind (ist mitten im Industriegebiet)) aber vielleicht gehe ich mal komplett mit normaler Leine.


    Ja klar, dass bei uns nicht alles so funktioniert, wie bei euch, ist ja klar. Dann wäre Hundeerziehung ja easy peasy und keiner hätte Probleme.


    Dass sie machen darf, was sie will, würde ich so jetzt nicht sagen aber 1,2 mehr Regeln würden vielleicht auch nicht schaden.


    Wir sind ja die meiste Zeit des Tages im Büro. Hier funktioniert es eig. sehr gut. Ich könnte hier von meinem Büro in das von meinem Papa rennen und wieder zurück, Daisy würde auf ihrem Sofa bleiben. Ich kann aus der "Haustür" gehen oder unten ins Büro, Daisy würde spätestens oben an der Treppe stehen bleiben (also neben meiner Bürotür). Haustür kann offen stehen, Daisy bleibt da wo sie ist.

    (Nur bei einem Mitarbeiter und einer Postbotin nicht die kann sie nicht ausstehen...)


    Ich habe das damals mit dem Fuß auch so gemacht (also im Haus). Allerdings ohne Leine. Vielleicht verbinde ich das mal.


    Ach alles gut, ich kenne das, wenn man so im Flow ist

  • Tolle Situation heute beim TA:


    Ich war am bezahlen und hab mir noch was erklären lassen. Hab dafür meinen Bruder mit dem Stinker schonmal rausgeschickt, da direkt davor eine größere Rasenfläche war und ich dachte die beiden können da nochmal lang gehen. Ich konnte die beiden von drinnen sehen.


    So dann kam da ein minimal größerer Spaniel. Frauchen hat den an der Leine so lang gelassen, dass die schon halb in Daisy drin war... (Versteh ich nicht, wie man so etwas gerade beim TA machen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass man da kranke Hunde trifft ist ja so gering....) Daisy ist aber trotzdem echt ruhig geblieben. Gefreut hat sie sich nicht aber angespannt war sie definitiv. War super stolz in dem Moment, dass sie nur da stand, statt grantig oder laut zu werden.


    Nicht mal 2 Min später kommt ein schwarzer Großpudel in die Praxis. Enger geführt, super entspannt, hat sich nen Furz für die anderen Hunde interessiert und war ca. 5m von ihr entfernt. Sofort, als sie den gesehen hat, hat die in tiefer Tonlage losgebellt und ist in die Leine. Geil dachte ich mir :)


    Sie hat eine blöde Erfahrung mit einem Ridgeback gemacht, seit dem sind große Hunde scheiße. Zumal sie mit einer Dogge aufgewachsen ist und einige große Hunde schon seit Welpenalter kennt. Denen traut sie heute allen nicht mehr außer einer gleichaltrigen Münsterländerin (wobei ich die auch nicht wirklich als groß betiteln würde), die sich kein Stück für Daisy interessiert. Alles tiefenentspannte Hunde...

  • DaisyMaisy Vielleicht kein Tipp für eine Sammlung, aber eine Erfahrung, die mir sehr geholfen hat: Seit wir UO im Verein begonnen haben und der Hund nun sehr regelmäßig andere (auch immer wieder neue) Hunde dort trifft, die alle keinen Kontakt haben dürfen und teilweise sehr ähnlich reaktiv sind, haben wir sehr ordentliche Fortschritte gemacht. Solche Situationen in einer geschützten Umgebung mit verständnisvollen HH zu konstruieren ist für uns wahnsinnig viel wert!

  • Mir hat es im Mindset auch geholfen, jeden Spaziergang nicht als Spaziergang zusehen sondern wirklich aktiv als Training. Hatte ich Mal keine Muße dazu, sind wir auf ne einsame Wiese gefahren. Ansonsten ist es IMMER Training. Klingt so banal, hat aber in meinem Kopf total was ausgelöst.

    Seit ich es genauso mache ist alles viel, viel besser geworden! Ich ab mich innerlich wirklich erstmal davon verabschiedet gechillt mit meinem Hund durch die Wälder, das Feld oder die Stadt zu streifen so wie ich es mit meinen letzten Hunden gewohnt war. Unsere Ausflüge sind Training, klar es gibt auch mal etwas entspanntere Momente für Ida, aber für mich nicht. Und wie durch Zauberhand wurde es so viel leichter für mich. Wirklich interessant was so ein Perspektivwechsel ausmacht.



    Und was auch schon genannt wurde: es beginnt tatsächlich sehr viel schon Zuhause in den eigenen vier Wänden. Seit ich hier ein paar Hausregeln etabliert habe (und sie auch durchziehe) ist es draußen so viel entspannter.

    Genau das hilft mir auch. Es kostet echt Mühe das konsistent durchzuziehen aber das Ergebnis ist oft dass es hinterher leichter wird. Und ja, draußen auch. Der Hund ist plötzlich wie selbstverständlich daran gewöhnt mit mir in Kontakt zu sein, und da es drinnen so läuft überträgt es sich auch auf draußen.


    Irgendjemand schrieb gestern was dazu im Junghundethread, das war so genial, ich hoffe ich finde es nochmal. Das Leben mit einem Junghund besteht für mich daraus dass ich ihn ständig wahrnehme,mit ihm in Kontakt bleibe, für ihn da bin, Regeln durchsetze, ihm Sicherheit vermittle. Was ein Glück pennt ja so ein Hund noch viel.


    DaisyMaisy Danke für diesen Thread, die Herausforderungen die Du schilderst empfinde ich auch.

  • Wir waren am Samstag beim gut besuchten See bzw. Hundefreilaufzone. Kurzfristig haben wir uns noch mit einer Bekannten und ihrer 7-jähriger Hündin getroffen, die an anderen Hunden auch nicht so wirklich interessiert ist.


    Ich bin extra ne halbe Stunde vorher hin, um mit Daisy alleine noch nur auf der Bank zu sitzen. Einfach nur zum gucken und aushalten. Hat mega funktioniert. Es sind einige Hunde an uns vorbei aber Daisy hat keine Anstalten gemacht, aufzustehen. Erst, als ein freilaufender Kleinpudel in unsere Richtung kam, ist sie aufgestanden. Habe aus Reflex mein Bein vor sie gestellt (bevor ich die Situation überhaupt richtig mitbekommen habe), was der Pudel sofort verstanden hat und weiter ging. Daisy hat sich danach auch wieder (noch etwas aufgeregt) hingesetzt. Selbst, als eine Möwe wirklich sehr nah über uns geflogen ist, hat sie sich kein Stück bewegt.


    Beim Spaziergang war sie auch super entspannt und konnte sich jedes Mal auf mich fokussieren, wenn ein anderer Hund vorbei kam. Zwischendurch haben wir uns zu viert auch immer mal wieder nur zum gucken auf ne Bank gesetzt, was die beiden wirklich mega gemacht haben.


    Am Ende haben wir uns dann direkt am Wasser auf die Stufen gesetzt, wo in etwa 10m (vllt. noch etwas mehr, bin schlecht mit Maßen) Entfernung die Enten im Wasser waren. Daisy hats definitiv mitbekommen aber keine Anstalten zum hinrennen gemacht.


    Also alles in allem, war das ein super Training und ich war echt stolz auf meine Maus. Hab mir jetzt vorgenommen mind. jeden Samstag dort langzugehen und zu sitzen! Danke für den Tipp!

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