erste woche und schon viele fragen

  • hallo,
    seit montag lebt nun unser kleiner (jetzt 9 wochen junger) jack russell welpe bei uns und es sind ganz persönlich für diesen hund, seine umgebung und meine ersten erziehungsversuche einige fragen aufgetaucht, die ich nicht in verschiedene themen zerfleddern möchte, da sie glaub ich mit einigen grundfragen zum umgang mit einem hund zu tun haben (ich hatte selbst noch keinen nur mal als kind mit meinen eltern):
    stichworte:
    1 stubenrein protestpinkeln?,
    2 knabbern verbieten? wie?
    3 hosenbeingezerre verbieten oder ignorieren?
    4 zerrspiele ja oder nein
    5 alleine lassen ??? wie verhalten wenn ich wieder ins zimmer komme
    6 "rudelverhalten?"
    7 Impfschutz


    Also erstmal: Bis jetzt ist der Hund ein Segen !!!, Superschlau und lieb! Aber es gibt Momente wo ich merke da ist ein Missverständis, ich verstehe den Hund nicht und er mich nicht...ich versuche dann verschiedene Varianten mit den Zeichen, die mir der Hund gibt umzugehen. Wollte mal fragen was ihr meint was stimmig ist.


    1. stubenrein
    bis jetzt war der Hund (9 Wochen) stubenrein !!!!! Er hat immer durch Unruhe oder Schnüffeln gezeigt dass er entweder muss oder Hunger hat und so hab ich einfach beides ausprobiert, raus auf die Straße zur nächsten grünen Fläche und Trockenfutter als Leckerli mitgenommen.
    Nachts hält er auch schon ziemlich lange durch allerdings noch mit unregelmäßigem Rhythmus.
    Gestern hatten wir alle einen langen Tag(Er war bei einer Vernissage dabei und bis spät in der Nacht unterwegs (schlafend auf meinem Arm)
    ich hab ihn immer wieder an einen Baum geführt aber er wollte einfach nichts machen. Zu hause hat er dann verrückt gespielt am Hosenbein gezerrt und so ich hatte den Impuls er muss jetzt doch nochmal runter, war aber so erschöpft und mein Freund meinte ach quatsch, der ist nur überdreht und dann dachte ich na beruhigste ihn erstmal und schwups springt er auf meine am Boden liegende Bettdecke und pullert. ich heb ihn schnell in einen Pappkarton, damits nicht so ne Sauerei wird, geh nochmal mit ihm runter und er macht auch unten brav sein Häufchen und als wir hochgehen, leckt er mir den Hals als wollte er sich fürs runtergehen bedanken. Ich habe nicht mit ihm geschimpft obwohls in Flagranti war, da ich den Fehler bei mir gesehen hab (Er hatte ja Zeichen gegeben ich hab sie nur nicht verstanden). Hatte danach Angst dass jetzt die Hemmschwelle gebrochen ist, aber heute war alles in Ordnung bin aber auch echt bei jeder Unruhe runter.
    Wie gewöhne ich den Hund denn nun allmählich an einen regelmäßigeren Rhythmus, sonst muss ich ja den gesamten Tagesablauf nach dem Hund richten...
    und hätte ich doch schimpfen sollen, da Protestpinkeln ja eigentlich frech ist oder war das kommentarlose ignorieren richtig?


    2. Er knabbert sehr gerne wahrscheinlich brauchen seine Zähne das, lässt sich aber auf Tauschgeschäfte ein (Schuh gegen Knabberknochen etc). Soll man ihm das knabbern am Tischbein und so verbieten oder ignorieren, solangs nichts gefährliches ist? Oder einfach immer wieder Tauschgeschäfte veranstalten mit nein und wenn er aufhört loben und gleich knabberkochen anbieten?


    3. Hosenbeingezerre
    Also bis jetzt war Hosenbeingezerre immer ein Zeichen dass er runter musste oder Hunger hatte, trotzdem ist das ja nicht zu akkzeptieren.


    Wenn ich ihn mit nein oder pfui sanft aber bestimmt wegschubse denkt er das ist ein tolles Spiel und wird immer wilder, zerrt daran rum.


    Einmal hab ich versucht ihm mit sanftem Schnauzgriff (hab ich in einem Buch gelesen soll man so versuchen) zum maulöffnen zu bringen aber da hab ich erst gemerkt dass das ein echter Terrier ist , der die Zähne ganz schön zusammenbeisssst. ich wusste aber ich muss gewinnen hab´s´auch geschafft und danach gleich Sitz und loben fürs still sein. Aber jetzt hab ich in nem anderen Buch wieder gelesen Schnauzgriff sei total veraltet und würde nur das Vertrauen zwischen Hund und Mensch durcheinanderbringen. und man sollte ihn nicht anwenden. Der findet das glaub ich auch ein tolles Spiel (mal sehen wie stark mein Kiefer schon ist...) funktioniert also in dem Fall auch überhaupt nicht....


    Hingegen Gegenstände die er vom Boden nimmt und schon im Mund hat lässt er sich mit Maul öffnen und reinfassen ganz sanft wegnehmen wenn er sie nicht freiwillig ausspuckt.


    Am besten hat funktioniert wenn ich ganz hoch und laut aufgejault hab dann hat er sofort aufgehört und verdutzt geschaut wo denn der Hund ist.
    dreimal hintereinander und er hat es dann sein lassen.
    Also ist das wohl am besten aber versteht er dadurch dass er nicht am Bein zerren soll? oder muss er das nicht verstehen sondern nur damit aufhören?


    4 Passend dazu die nächtse Frage, Zerrspiele ja oder nein bei einem Terrier dem Zerrspiele unglaublich viel Spaß machen.
    Oder macht man den Hund längerfristig dadurch scharf oder agressiv oder so????? oder gehört das zur natürlichen Entwicklung eins Welpen dass er zerrt und die Nackenmuskulatur aufbaut?....
    Muss ich dann das Objekt der Begierde am Ende als Sieger behalten und in die Spielkiste packen (als Demonstration dass ich der Stärkere bin?) oder darf der Hund dann den Socken stolz ins Körbchen tragen?????


    5 Und wie ist das denn nun mit dem alleinlassen, loben wenn er still ist oder ignorieren da man ja ins Zimmer gehen soll als ob nichts gewesen wär. Lässt sich ja nicht miteinander vereinen da Loben ja eine besondere Aufmerksamkeit ist. Bis jetzt ignorier ich ihn und er bleibt auch schon ziemlich lange (20 minuten ca) allein im Zimmer ohne Theater legt sich dann meist und schläft oder spielt .
    nur wenn er winselt geh ich schnell zu seiner Zimmertür, warte bis er still ist und geh dann rein und lobe und mach gleich danach so ein Verwirrspiel raus und gleich wieder rein und nochmal raus und wieder rein aber ohne Blickkontakt und ohne loben, dann legt er sich meist hin und schläft ein.
    Hab das Gefühl das funktioniert schon ganz gut, weiss nur nicht ob das zu früh ist für son junges Hundebaby. Nicht dass er anfängt den Frust in sich hineinzuziehen und zu knabbern oder so, das macht er nämlich schon seit er ganz jung ist (4 Wochen) als Übersprungshandlung nicht doll aber eben immer entweder verlegen hinterm Ohr kratzen oder das Pfötchen lecken. noch im normalen Rahmen glaub ich also wirklich nur selten aber es fällt mir auf, dass er supersensibel und hochintelligent ist und zum kratzen knabbern neigt und ich möchte nicht dass er nur um ein braver Hund zu sein, seine Impulse zu sehr unterdrückt und gegen sich richtet. Und knabbern kann ich ja nicht sehen und nicht hören wenn ich aus dem Zimmer bin.


    6 Rudelverhalten?
    Wie ist das denn nun nach einer räumlichen Trennung, 5 Minuten? (das schaff ich nicht!!!) ignorieren oder liebkosen und sich mit dem Hund über das Wiedersehen freuen???? gildet der Schlaf im selben Raum als räumliche Trennung da ja jeder in einem andern Traum unterwegs ist ? Ist dieses extrem aufgedrehte Freuen beim Wiedersehen (schon ohne anspringen aber mit Füßelecken...) als Wiedersehensfreude zu verstehen oder begrüßt da der Rudelchef (Welpe) sein Rudel (wir) und ist deswegen als Rudelführerverhalten zu ignorieren. (wieder ein anderes Buch...) das kann ich irgendwie nicht nachvollziehen da doch auch die Welpen ihre Mutter anspringen wenn sie Futter haben wollen.


    7 Impfschutz
    darf der Welpe (vor 4 Tagen zum ersten mal geimpft) viel Kontakt zu ausgewachsenen Hunden auf der Straße und anderen Menschen (ooh ist der süß darf ich den mal streicheln?) haben oder gar nicht oder nur wenig? (Impfschutz contra Sozialisation???)
    oder hat er noch genug Impfschutz von der Mutter mitbekommen?
    Bis jetzt hab ich ihn alles machen lassen was er sich traute, aber ich möchte den kleinen Körper nicht unnötig gefährden.

    Falls jemand zum einen oder anderen Punkt eine Antwort hat würd ich mich freuen.
    O jetzt liegt er hier mit so nem leichten Grinsen in den Mundwinkeln....
    `verlieb...`
    grüße juju

  • Du hast ja eien ganzen Roman geschrieben ;)
    1) Aaaaaalso, einen festen Rhytmus (was das Pipimachen angeht) kannst Du von einem so jungen Hund noch nicht erwarten, dazu ist er allein organisch noch nicht in der Lage
    Ich würde den kleinen Ausrutscher auch nicht als Protest oder dergleichen werten. Warte bitte nicht, bis er sich melden muss, einfach IMMER nach dem Fressen, nach dem Spielen und nach dem Schlafen raus...dann lrnt er ganz schnell, was Du von ihm willst!


    2)Knabbern an Sachen würd ich schon verbieten, einfach mit einem Nein und indem du ihm die Sachen wegnimmst und ggf. eine Alternative (Kauknochen) anbietest. Ich hab an den ersten paar Tagen sicherlich 1000000 Millionen mal was abgenommen ;)


    3)das würde ich ignorieren, da er sonst noch mehr aufdreht


    4) Zerrspiele sind ok, wenn Du sie anfängst und auch wieder beendest (spätestens dann, wenns zu wild wird)


    5)du solltest ihn bestenfalls tatsächlich völlig ignorieren, damit gibts du ihm das Gefühl, dass überhaupt nichts passiert ist, das ein besonderes Verhalten (deine Freude) begründen würde. So lernt er am besten


    6) Du darfst ihn mit allem anderen in Kontakt bringen und solltest das auch! Er hat sicher die nötige Grundimmunisierung vom Züchter mitbekommen....


    Und jetzt viel Spaß mit deinem Racker..wie heißt er eigentlich??

  • danke für die Antwort,
    Pablo heisst der Süße und er wurde erst vor vier Tagen als wir ihn abgeholt haben also mit 8 1/2 Wochen zum ersten mal entwurmt und geimpft.
    Ich geh halt meist schon immer nach essen und schlafen nur manchmal legt er sich auch nach dem essen hin und pennt oder er geht nach dem schlafen raus und muss nicht sondern erst wenn wir wieder zu hause waren und er gegessen hat und dann wieder raus.
    Daher warte ich ob er entspannt liegt oder so quirlig wird und geh halt sowie er quirlig wird mit ihm raus. hat ja bis jetzt auch super geklappt bis auf das eine mal wo ich zu langsam war.

  • Hallo Juju/Neuertag,


    Also Mephista hat ja schon das Wesentliche sehr schön zusammengefasst.
    (Sonst vielleicht öfter mal die Suchfunktion benutzen, gell? ;)


    Was ich nur noch gerne ergänzen möchte:


    1. "Er war auf einer Vernissage und bis spät in die Nacht unterwegs"
    Klar, manchmal geht es eben nicht anders. Aber ihr habt den Hund erst seit Montag, d.h. er sollte erstmal Gelegenheit haben, sich an Euch und sein neues Zuhause zu gewöhnen, bevor ihr mit ihm einen drauf machen geht. Lasst ihm dazu doch noch ein bißchen Zeit, bitte. Natürlich soll man kleine Hunde zeitnah an alle möglichen Umweltreize gewöhnen, aber die Trennung von Mama/Geschwistern, das Ankommen und Erkunden bei Euch, vielleicht erste Kontakte zu Nachbarn etc. sind für die erste Woche mehr als genug für ihn.


    2. Zum Thema Stubenreinheit: Natürlich kannst Du von dem kleinen Kerl noch keinen Rhythmus "erwarten", daran gewöhnen kannst Du ihn aber schon. Wir sind in den ersten Wochen immer pünktlich alle zwei Stunden rausgegangen (zu der Zeit hat unserer allerdings auch noch nichts "angesagt") und siehe da, er hat sich sehr gut eingependelt. ...nur wehe, wenn wir mal spät dran waren...


    3. Das Knabbern an Euren Besitztümern würde ich generell verbieten, das versteht er auch schon mit 8 Wochen. Die Unterscheidung zwischen "Gefährlich" (Kabel!!) und "Ungefährlich" dagegen gelingt ihm nicht. Wie auch? Dein Hund hat keine Vorstellung davon, was Strom ist und sollte in diesem Fall auch unter keinen Umständen aus Erfahrung lernen müssen, weil ihn das u.U. das Leben kosten kann!
    Wenn er knabbert, nehmt ihn hoch und setzt ihn weg. Das kann gut und gerne 34 und mehr Versuche brauchen... sollte er allzu renitent sein, könnt ihr ihn auch ruhig mal erschrecken, z.B. klatschen oder etwas schepperndes werfen oder wenn ihn das auch nicht beeindrucken sollte - huch, wo kam das denn her! - blitzschnell mal in den Hintern kneifen. Natürlich sollt ihr ihm damit nicht weh tun und Euch auch bitte so unbeteiligt wie möglich verhalten ("War da was? Nö, Frauchen hat nix gesehen..."). Achtung: Ziel ist um Gottes Willen nicht, dass Ihr ihm Schmerzen zufügt, sondern nur, dass er einen tüchtigen Schreck bekommt. Das alles sollte kommentarlos korrigiert werden, schließlich ist es kein einmaliges "Nein", sondern ein generelles "Anunserensachenwirdnichtgeknabbert"-Gebot.


    4. Zum Thema Alleinlassen/Rudelverhalten: Das übermütige Anspringen - auch wenn es für Dich so aussieht - muss nicht zwangsläufig reine Freude sein, sondern ist oft auch ein "Vorwurf", weil Du nicht da warst! Also bitte ein Zimmer verlassen/betreten, ohne zu viel Aufhebens zu machen. Auch wenn seine Begrüßung noch so süß ist, bitte erstmal ignorieren, vor allem, wenn Du nur mal kurz außer Sichtweite warst, z.B. zum Duschen. Es soll für ihn schließlich etwas völlig Normales werden, dass Du auch mal weggehen kannst. Wenn er sich wieder etwas "abgeregt" hat, nicht mehr springt und winselt, sollst Du ihn natürlich ausführlich begrüßen und bespaßen.


    So, erstmal in diesem Sinne
    Viel Freude und liebe Grüße,
    Sub.

  • danke subleyras,
    das heißt also bei verboten geht es nicht darum dass der hund sieht das ICH ihm das verbiete sondern dass die sache an sich nicht gestattet ist.????? also geräusche überraschungen etc die den hund verwundern von seiner tätigkeit abbringen aber nicht sichtbar von mir kommen. ??? wieso funktioniert das eigentlich besser? das heißt man arbeitet eigentlich die ganze zeit mit tricks und spielt und ein hund der gehorcht gehorcht eigentlich nicht sondern spielt produktiv mit dir?????
    was ich merke ist, dass wenn ich den kleinen durch einen seltsamen ausrufton vom zu wilden spiel abbringen möchte, dies ganz spannungslos funktioniert, während wenn ich mit nein und wegschieben wenn ich es nicht mit der richtigen inneren haltung schaffe (gelassen aber bestimmt funktioniert glaub ich) plötzlich eine spannung und ein widerwille und renitenzgeist erwacht bei dem es dann nur darum geht wer der stärkere ist, wo aber dann nicht mehr diese freundliche spielerische leichtigkeit da ist. also mit loben die dinge schaff ich schon ganz gut er geht gerne mit an lockerer leine und macht schon sitz und freut sich dabei. neuerdings bietet er mir sogar ständig die rolle an weil ich mich so darüber gefreut hab. alles was verbote angeht fällt mir schwer weil ich dann selbst manchmal angespannt bin und nicht mehr diese gelassenheit hab, manchmal gelingts ganz einfach aber es kostet viel konzentration immer einen trick zu finden und ich bin das noch gar nicht gewohnt...
    wegen der vernissage: ich hab mir auch schon sorgen gemacht dass wir ihn überfordern aber ich konnte ihn nicht einfach zu hause lassen und musste abends dahin da ich dort geige spielen sollte (das kennt er nun auch schon...)
    Am schlimmsten ist eigentlich dass ich bei dem schönen wetter überhaupt nicht ruhig spazieren gehen kann da wenn so viele menschen unterwegs sind alle paar meter der kleine angequatscht wird mit schnalzen und ausrufen und so weil der so unglaublich süß ist. (wie geht das denn mit den photos einstellen steht das hier irgendwo???) er steht also ständig im mittelpunkt draußen und das ist glaub ich sehr anstrengend und kann auch nicht so gut sein.
    ich such dann schon immer ruhige ecken und krabbel durch die blödesten parkgebüsche damit er mal ein paar meter ohne anmache zurücklegen kann.
    seitdem so viele menschen unterwegs sind macht er auch nicht mehr so entspannt draußen sondern macht manchmal tagsüber mehrere (über 6) stunden gar nichts wo ich mir schon sorgen mache ob das normal ist. (und ich renne immer runter weil er unruhig ist und in der wohnung radau macht aber draußen macht er dann nichts) In der Wohnung hab ich auch noch nichts gefunden, oder es ist zu gut versteckt????
    nächste woche wird entspannter zum glück.
    ja die suchfunktion benutz ich sowieso schon aber da jeder hund ja individuell eigenwillig ist wollte ich für pablo meine ersten fragen selbst stellen, falls mal später eine schwierigere nuss zu knacken ist kann man vielleicht dann sehen was der ursprung gewesen sein könnte und so (wie zum beispiel jetzt die sozial- überforderung die leider nicht zu vermeiden war)
    grüße juju und pablo

  • Hallo neuertag,


    es ist schön zu hören, dass Du Dir so viel Gedanken um das Wohlergehen Deines Hundes (und auch Katers) machst und Dich sehr intensiv mit der Herangehensweise bzw. Erziehung auseinandersetzt (damit meine ich nicht nur diesen Threat, sondern auch die andern Deinerseits).


    Nachdem ich nun alle Beiträge verfolgt habe, Deine Erziehungsmethoden im Grunde recht gut sind und Du auch die weiterführenden Tipps, die Dir gegeben wurden, sofort angenommen und erfolgreich umgesetzt hast, muss ich Dir dennoch mal den Hinweis geben, dass Du der Unsicherheitsfaktor in Deiner jetzigen Konstellation bist. Du solltest ganz langsam mal runter kommen, Deinen Blutdruck senken und (im Gegensatz zu Deinen Tieren und auch ohne Deine Tiere) ganz viel Ruhe, Gelassenheit und Vertrauen trainieren; z.B. dadurch, dass Du Deine Erziehungsmethoden auf eine sachliche und konsequente Ebene wie Papier bringst.


    Ist wirklich nicht böse sondern nett und hilfreich gemeint!!!

  • Hallo juju,


    Es ist ja nunmal so, dass es Dinge gibt/ geben wird, die Du ihm direkt in einer bestimmten Situation verbietest (z.B. mit "aus" oder "nein" ) und Sachen, die er generell nicht machen soll, wozu u.a. auch das Anknabbern gehört - zumindest bei mir, denn ich hänge an meinen Möbeln...
    Der "Trick" an der Sache ist der, dass er, wenn er weiß, dass eine - nennen wir es mal so - Bestrafung von Dir kommt, auch mal auf die Idee kommen könnte, in Deiner Abwesenheit das Verbotene auszuprobieren. ("Okay, Frauchen will das nicht, aber mich sieht ja keiner...")
    Wird er allerdings in seinem Tun durch einen heftigen Schreck unterbrochen, den er dann nicht unmittelbar mit Dir verbindet, sondern gleich mit seiner Aktion, wird er sich im besten Fall immer daran erinnern: "Ach richtig, wenn ich was anfresse knallt es ganz laut. Nee, dann mach ichs lieber nicht."
    Ist fast wie bei Kindern... :D


    Und noch was: Wenn er draußen "nicht mehr so entspannt macht", dann such Dir einfach ein geeignetes "Örtchen" in unmittelbarer Nähe Deiner Haustür aus und setz ihn immer wieder genau da hin und wieder und wieder und wieder. Vor dem Spaziergang und nochmal bevor Du wieder reingehst.
    Bald wird er seinen Pieselplatz gut kennen und sehr entspannt benutzen.
    So kannst Du ihn auch aufs "Pinkeln auf Kommando" (bzw. "auf Stelle") konditionieren und wirst Dich freuen, wenn Du nachts nicht mehr todmüde noch durch die Gegend latschen musst, bis er mal geruht, sich zu lösen.
    Das wirkt manchmal Wunder.


    LG, Sub.


    PS: Das "Wegsetzen" sollte auch Knall auf Fall erfolgen und nicht ruhig und gelassen, so dass er es mißverständlicher Weise als Spiel auffassen könnte. Vielleicht hab ich das nicht genau genug beschrieben. Ich meinte mehr so ein..."flupp"-und-weg. Kommt allerdings auch drauf an, wie schwer Dein Welpe ist.
    Also einfach dran vorbeigehen und kommentarlos mit einer zackigen Handbewegung wegnehmen. Jüngere Welpen beeindruckt das allein meistens schon, aber wie gesagt, je nach Temperament musst Du ansonsten auf die anderen Methoden umschwenken.

  • Zitat

    Hallo Juju, ich versuch mal Deine Programmpunkte abzuhangeln:
    1 stubenrein?

    Es ist doch toll, dass der Winzling so deutlich anzeigt, dass er raus muß - ich würde dass erst mal "nutzen" und tatsächlich jdesmal, wenn er anzeigt rausbringen, den Wurm. Wenn er natürlich gerade erst sine Geschäfte gemacht hat, und son wieder sagt, er müsse mal, hat er entweder Verdauungsprobleme, oder er will einfach nur zum spielen raus - aber besser einmal umsonst runter gelaufen, als ein Bach in der Wohnung. Mit der Zeit bekommst Du bestimmt seinen Rhythmus raus (grundsätzlich "müssen" Welpen nach dem Schlafen, nach dem Essen/Trinken und nach einem Spiel aufs Klo) - und die Zeitabstände sollten von alleine größer werden. Jean Donaldson hat einen netten Spruch dafür "leere Hunde spielen Frisbee" Übersetzung: Wenn Welpino meinte, er kann "ich muß mal Pinkeln" rufen, um zum Spielen rauszukommen, kannst Du diesen Bluff outen, indem eben kein Spiel passiert, bis Hundi gepullert hat - erst danach gibts Spiel, Spaß und Action.
    Bis zum Geschäft - gähnende Langeweile. So lernt der Hund, dass die Anzeige eigentlich nur lohnt, wenn man wirklich muß, denn ansonsten steht man nur langweilig in der Gegend rum - mußte man aber, gibts tolle Spiele mit seinem Menschen als Belohnung...



    Zitat

    2 knabbern verbieten? wie?


    Nö, :p im Ernst: es kommt drauf an, was er da annagt. Wenn er Möbel ansägt, würde ich einfach einen geeigneteren Gegenstand (Ochsenziemer, Kauseil, Kong) in seine Schnute drücken und loben, belohnen, wenn er sich mit diesenb Dingen beschäftigt (auch und gerade dann, wenn er sich von alleine für diese Gegenstände entscheidet!)
    Kaut er an Fingern würde ich das als Gelegenheit nutzen, seine Beißhemmung aufzubauen. Hunde haben nicht von Natur aus einen "weichen Fang" (selbst Labbys und GR nicht, auch die müssen das erst lernen - auch wenn sie vielleicht aufgrund der Selektion dafür prädestinierter sind, als z.B. Pitbulls (in Deckung geh... ;) ) sie müssen wiederholt erleben, dass sie "sanft" beißen müssen, weil "hartes" beißen mit sofortigem Spielabbruch geahndet wird. Hunde können lernen, mit ihrem Maul so "feinfühlig umzugehen, wie Menschen mit ihren Händen (nicht jeder Mensch ist ein Starpianist, gell, aber auch der Begabteste muß stundenlang üben, bis er einen gescheiten Chopin in die Tasten hauen kann...)



    Zitat

    3 hosenbeingezerre verbieten oder ignorieren?


    Hosenbeine, Ärmel ghören bei meiner Definition genauso zum Menschen, wie dessen Finger, Füße, etc. daher, siehe Punkt 2.
    Da er das bis jetzt als Signal an Euch verwendet, solltet ihr ihn vielleicht auf ein anderes Signal umschulen - er könnte z.B. lernen, an einer Glocke zu läuten, die an der Eingangstür hängt. Dazu muß er erst mal lernen, eine Glocke mit der Nase oder den Pfoten zu läuten - ich würde das clickern. Wenn er die Glocke läuten kann, hängst Du sie an die Tür. Wenn er dann durch hosenbein"klingeln" anzeigt, dass er raus muß, gehst Du zur Tür, fragst "mußt Du mal raus?" und gibst im dann das vorher geübte Signal zum Glockeläuten - nachdem Hundi dann geklingelt hat, geht ihr zur Belohnung rauss mit dem kleinen Scheißerchen. Den Ablauf behaltet Ihr so lange bei, bis er drauf kommt, die Glocke von alleine zu Läuten --> sofort loben und raus mit dem Zwerg. Fertig ist der "Ich muß mal"-Klingel-Trick. (Wenn er dann Klingelt, nur um zum Spielen rauszukommen, siehe Punkt 1...



    Zitat

    4 zerrspiele ja oder nein


    Ja, Zerrspiele sind eine tolle Gelegenheit, viele Regeln zu erlernen, z.B, wie man wo seine Hundezähnchen einsetzen darf. Wnn Du schon das Tauschgeschäft eingeführt hast, kannst Du das auch hier zum Einsatz bringen: denn der Hund sollte lernen, dass Zergel auf Signal loszulassen.
    Weiterhin solltest Du die Regel einführen, nicht das ERscheinen des Zergels ist das Signal zum Zergeln. DU gibst das Signal zum Zergeln!! ansonsten könnte es passieren, dass Hundi irgend ein ähnliches Teil erblickt, und es als Spielaufforderung betrachtet, und das am anderen Ende des vermeitlichen Zergel hängende Kind umreisst...
    Nein, der Hund wird davon nicht scharf. Bestehe aber auf Einhaltung der Regeln - verstöße führen das Ende des Spiels herbei.
    Stell Dir vor, deine Mutter will immer wieder Mensch ärgere Dich nicht mit Dir spielen, aber Du verlierst immer! Würde Dir das auf Dauer Spaß machen? Ich wette nicht. Daher gewinnt mein Hund mindestens(!!!!) so oft wie ich.
    Öhm, ja also, Crispel darf das...


    Zitat

    5 alleine lassen ??? wie verhalten wenn ich wieder ins zimmer komme


    Ich würde, wenn ich nur übe, dass der Hund alleine bleiben kann, nicht warten, bi er Theater macht um zur Tür zu gehen (weil er das hört), dann warten bis er wieder aufhört und dann reingehen um ihn zu loben. Auf diese Weise kannst Du eine blöde Verhaltenskette trainieren: rumjammern bringt Mama zur Tür - dann bin ich schnell ein Weilchen ruhig und dann kommt Mama zu mir und belohnt mich.
    Ich würde tatsächlich reingehen, bevor Hundi Theater macht - denn dann belohnst Du ohne Umweg das richtige Verhalten. Falls Du Bedenken hast, dass dadurch die Zeit nicht steigerbar ist - doch ist sie. Wichtig: WEnn Hundio doch mal schneller war und jammert, bevor Du wieder zurück gehen konntest, bleibst Du weg (nicht zur Tür gehen!!), bis er sich wieder abgeregt hat, wartest dann noch ein bißchen und gehst erst dann wieder zu ihm.
    Wenn Du Bedenken hast, dass er sich dume Verhalten antrainierne könnte, während Du weg bist, gib ihm was sinnvolles zu tun: einen lecker Kauknochen oder einen Eis-Kong, mhmmm lecker!


    Zitat

    6 "rudelverhalten?"


    Ich begrüße meinen Hund... (uups das Provokatier ist ausgebrochen :p )
    Aber ich habe glaube ich, nicht verstanden, was Du meinst. Ich denke, er kann schon 20 Minuten alleine bleiben? Oder habe ich das nicht richtig verstanden? wieso schaffst Du dann 5 Minuten nicht? Ich bin verwirrt.


    Also: ich begrüße meinen Hund, wenn er sich an die Regeln hält: Frauchen wird nicht angesprungen. er hat das so gelernt, dass ein Anspringen des zurückkommenden Frauchens, einsofortiges Verschwinden des Frauchens nach sich zieht - die NAchbarn werden vieleicht blöd gucken, aber der Hund wird es schnell lernen: anspringen verscheucht das Frauchen, alle viere auf dem Boden - und Frauchen ist gutgelaunt, streichelt und verteilt Leckerchen.
    Vergiss schnell die Sache mit dem Rudelchef (Welpe), wenn ist es genau umgekehrt - der Subdominate Partner begrüßt den dominanten: also genau das, was Euer Welpe zeigt, er begrüßt Euch - das ist okay, aber man kann eben Regeln dafür aufstellen, wie dieses Begrüßen aussehen sollte.
    Vergiss Bücher, die auf irgendwelchem "Dominanz-Theorie-Regel"Gedöns rumreiten. Die helfen Dir nicht dabei, ein konkretes Verhalten so zu formen, dass es kein Problem darstellt. Du mußt nicht "Rudelchef" sein (und dieses durch "Hunde essen als letzte, schlafen nicht auf Betten, dürfen nicht auf Sofas und nicht als erste durch die Tür" geworden sein) um Deinen Hund zu trainieren: die in der Klammer genannten Regeln haben NICHTS mit dem Problen "Hund springt mich an" zu tun, und Hunde sind Situationslerner, die nur ganz furchtbar schlecht generalisieren.
    Das heißt, selbst wenn dein Hund gelernt hat, dass Du als erstes durch die Tür gehst (und so weiter), weiß er immer noch nict, wie er sich Deiner Meinung nach verhalten soll, wenn er Dich begrüßt. Das ist en ganz anderes Szenario und ist im Hundehirn quasie in einer ganz anderen, nicht verlinkten Schublade abgelegt. Du mußt also für die Schublade "Begrüßen meines Menschens" ein Verhalten trainieren. Ob Hund ansonsten aufs Sofa darf oder nicht ist dafür schlichweg einfach gar nicht relevant.


    Zitat

    7 Impfschutz


    Dazu solltest Du vielleicht Deinen Tierarzt befragen. Ich habe meinen Zwerg mit Hunden spielen lassen, die geimpft waren. Soweit ich weiß, können die Sachen, gegen die geimpft wird, nicht durch den Menschen übertragen werden (ausser Parvovirose???) von daher durfte Crispel Menschen begrüßen (nicht umgekehrt, aber das ist ein anders Thema) - allerdings habe ich Gebiete gemieden, an denen viele unbekannte Hunde rumrennen, von denen ich logischerweise nicht wissen konnte, ob sie Impfschutz hatten. Man kann also mit der Sozialisation anfangen, ohne eine allzugroße Gefahr einzugehen.

  • Zitat

    Hallo neuertag,
    und erfolgreich umgesetzt hast, muss ich Dir dennoch mal den Hinweis geben, dass Du der Unsicherheitsfaktor in Deiner jetzigen Konstellation bist. Du solltest ganz langsam mal runter kommen, Deinen Blutdruck senken und (im Gegensatz zu Deinen Tieren und auch ohne Deine Tiere) ganz viel Ruhe, Gelassenheit und Vertrauen trainieren; z.B. dadurch, dass Du Deine Erziehungsmethoden auf eine sachliche und konsequente Ebene wie Papier bringst.


    Hallo ich habe keine erziehungsmethode deshalb stell ich ja so viele fragen. seit zwei monaten erst lese ich ein paar bücher und schau im internet. bin sehr kurzfristig auf den hund gekommen, da er mir geschenkt wurde von meinem freund und ich nach drei stunden bedenkzeit für mich beschlossen hab das geschenk anzunehmen aber wusste dass ich dann einiges an information nachzuholen hab (crashkurs sozusagen) da mein freund sich für die erziehung gar nicht interessiert hab ich hier keinen gesprächspartner also muss ich anders herausfinden welche stellen aus den büchern und forenbeiträgen mir einleuchten und welche nicht. da ich absolut begeistert bin wie z.b. positive verstärkung tatsächlich funktioniert, (wovon ich bis vor zwei monaten noch nie etwas gehört habe) kann es schon sein dass ich gerad etwas überambitioniert bin, also auch wie ein terrier mich etwas verbeiße.....
    aber das ist gerad superspannend und ich glaub auch nicht dass es ein unsicherheitsfaktor ist wenn ich die dinge bei denen ich echt etwas nicht verstehe erfrage, wirkt vielleicht hier im forum jetzt n bißchen seltsam, dass läßt in den nächsten wochen bestimmt nach.....
    die gelassenheit kehrt wohl ein wenn ich die neue sprache etwas gelernt und verinnerlicht hab, aber wie gesagt bis vor zwei monaten wusste ich vom planet der hunde noch recht wenig, außer mein herz das weiß ne menge schon seit ich kind bin aber der kopf hinkt hinterher.
    p.s.kennst du ne gute hundeschule in berlin, würd gerne so ab der 12. woche zur welpengruppe für kleine hunde
    grüße, p.s. der hund ist ganz entspannt....

  • zum anknabbern noch meinen "trick":
    meine kleine hat bis auf einmal nie (toitoitoi) was angeknabbert. dann aber mal in meiner abwesenheit ein stuhlbein mit den zähnchen bearbeitet. nachdem sie in meiner anwesenheit nie derlei anstalten zeigte, ich aber, wenn ich z.b. von der arbeit heimkam, wieder sägespäne unter dem stuhl fand, hab ich schließlich heimlich :D zitronensaft auf die stelle am stuhlbein geträufelt. wundersamerweise ist der stuhl seitdem nie mehr angegangen worden.... :roll:
    das gezerre an den hosenbeinen würd ich auch unterbinden. stell dir nur mal vor, du bekommst besuch, und dein kleiner beschließt, dessen hosenbeine mal genauso zu behandeln, wie deine.... nicht jeder findet das süß, wenn die teure designerhose (o.ä.) plötzlich löcher hat :motz:
    unterbrechen könntest du das, wie beim zu festen beißen beim spiel, mit einem hohen, lauten schmerzensschrei, gepaart mit abwenden und ignorieren. sobald der kleine dann ablässt und sich ruhig verhält: loben!!

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