Inselzelladenom/Insulinom

  • Hallöchen,

    wir haben jetzt unseren Hund knapp 2 Jahre und in den 2 Jahren war sie bereits viele Male im Krankenhaus und wurde sämtlichen Tests unterzogen ohne das was gefunden wurde.

    Symptomatik: sie bricht zusammen. Der Blutzucker sinkt auf kritisches Niveau. Wenn sie keine Krise hat, hat sie keine auffälligen Symptome.

    Ausgeschlossen wurde in der Klinik schon einiges. Es wurde auch schon CT und Ultraschall gemacht und nichts auffälliges gesehen.

    Eigentlich auch ein Insulinom. Laut dem damaligen bluttest und des Alters. Sie ist bei Ausschluss 7 Monate jung gewesen.

    Den letzten Anfall hatte sie im Dezember. Seit dem nichts mehr bis letzten Sonntag.

    Wir mussten mit ihr zum Notarzt weil sie einen aufgeplatzten Analbeutelabszess hatte. Sie wurde in Narkose gelegt, weil sie unkooperativ war und 3 h später landete sie das erste mal seit knapp 10 Monaten wieder in einer Krise.

    Er nahm Blut ab und schickte dieses gefroren ins Labor. Ein spezieller Insulin Test. Allerdings nicht nüchtern.

    der ergab eine hohe Wahrscheinlichkeit eines wohl gutartigem Inselzelladenom. Zudem hat sie wohl auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ohne Symptome.

    wir müssen jetzt nochmal einen Ultraschall machen und sehen ob man bei dem was findet.

    der Arzt meine wenn man darauf nichts sieht, müsse man den Bauch aufmachen.

    aber seit einer unnötigen leberbiopsie will ich nichts mehr auf Verdacht machen.

    was habt ihr für Erfahrungen ? Kann ein bluttest nicht nüchtern falsch sein in dem Zusammenhang ?

    Und dann macht man den Bauch auf und nichts ist da ?

    über Erfahrungen und Tipps würde ich mich freuen. Danke


  • Bei einem Insulinom misst man im Blut einen extrem niedrigen Blutzucker (ich meine unter 60mg/dl) und ein ein hohes Insulin (muss gefroreren weggeschickt werden). Man braucht auf jeden Fall beide Werte und sie sollten auch zur gleichen Zeit gemessen werden, damit man ein aussagekräftiges Ergebnis bekommt.


    Im Schall kann man manchmal Massen im Pankreas sehen. Ansonsten CT mit speziellem Kontrastmittel/Angiographie.


    Behandlung ist sehr schwierig. Entweder OP oder Versuch mit Medis. Meine Patienten wurden bisher alle konservativ behandelt. Alle hatten nach Diagnosestellung höchstens noch ein paar Wochen, bevor man sie euthanasieren musste.



    Morbus Addison wurde bereits ausgeschlossen?

  • —--Bei einem Insulinom misst man im Blut einen extrem niedrigen Blutzucker (ich meine unter 60mg/dl) und ein ein hohes Insulin (muss gefroreren weggeschickt werden)——


    Hallo, danke für die Antwort. Genau das wurde gemacht. Das Blut wurde abgenommen als sie einen Blutzuckerwert von 33 hatte. Also quasi direkt in der Krise. Und das Insulin war dann bei 22, also etwas zu hoch, eine Wahrscheinlichkeit eines gutartigem Inselzelladenom ist gegeben.


    Der Schall und der CT mit Kontrastmittel wurde im letzten Jahr gemacht ohne Befund.


    Addison wurde definitiv ausgeschlossen, aber das haben sie bei dem Insulinom im letzten Jahr auch gesagt.

    Sie meinten bei einem Insulinom wäre der Blutzucker eher niedrig und bei Heidi ist er immer im normalen Bereich, außer eben in der Krise.


    Und fast 10 Monate keinen Anfall mehr, wie kann das sein bei so einem Tumor ? Das wurde jetzt nur durch die Narkose ausgelöst.

  • Das klingt in der Tat ungewöhnlich.


    Seid ihr bei einem Endokrinologen?


    Mögliche Differentialdiagnosen zur Hypoglykämie:


    http://www.vet-endokrinologie.de/hund/gastrointestinal/insulinom/diagnostik.aspx?sd=8111e409-7a6c-437e-a32d-7ea71aade126

    Zitat
    • Differentialdiagnosen einer Hypoglykämie
      • erhöhte Insulin-Produktion: Insulinom, Insulin- oder insulin-like factor (ILF)-produzierender extrapankreatischer Tumor
      • verminderte Glukose-Produktion: Hypoadrenokortizismus, Leberinsuffizienz, Zwergrassen, Neonaten, portosystemischer shunt, Wachstumshormon-Mangel
      • erhöhter Glukose-Verbrauch: Sepsis, extreme Belastung, Krämpfe, langes Stehenlassen der Blutprobe vor dem Abzentrifugieren, Polyzythämie
  • Nachdem wir in einer gut ausgestatteten Tierklinik die Anfälle behandeln ließen und die trotz Unmengen Tests nichts finden konnten, haben wir erstmal ne Pause gemacht mit Ärzten und Heidi hatte ja seit Dezember keine Krise mehr. Wir dachten eigentlich auch es wäre vorbei.


    Die Tierklinik, die auch einen Endokrinologen hat und eben eine Möglichkeit des insulinoms ausgeschlossen hat. Ebenfalls Addison und Lebershunt und was noch alles, haben sie uns entlassen mit der Diagnose „jagdhund Krankheit“


    Da entsteht die Krise aus enormen Stress und passen würde es, sie ist ein sehr traumatisierte und gestresster Hund. Ist aber nicht wirklich eine nachweisbare Krankheit.


    Jetzt sind wir bei einem Wald und Wiesen Arzt und der kam mit diesem Test um die Ecke, der auch noch dieses Ergebnis brachte.


    Danke für den Anhang

  • Also aufschneiden würde ich auf keinen Fall, so lange man nicht sicher sagen kann ob da überhaupt was am Pankreas ist.

    Evtl. könnte man beim Endokrinologen nochmal fragen ob man diese speziellen Wachstumsfaktoren und ILF Geschichte testen kann? Da bin ich nicht so im Thema.


    Ansonsten muss man sich leider manchmal wirklich mit unbefriedigenden Ergebnissen zurecht finden. Es gibt ja auch manche Stoffwechselerkrankungen/Störungen, die einfach noch nicht ausreichend erforscht sind oder einzelne Mutationen.

    Stress würde ja dazu passen, dass die letzte Krise bei dem Eingriff entstanden ist.

  • Danke für den Tipp. Das werde ich mal ansprechen.


    Ne andere frage, mir ist gerade eingefallen, dass ich als sie in der Krise war, ihr Glukose verabreicht habe und erst dann sind wir zum Tierarzt und haben Blut für den Test angenommen, hat das Einfluss auf den Insulin wert ? Kann diese Glukose den Wert verfälschen ? Weißt du das ?

  • Naja, das Problem beim Insulinom ist ja, es wird dauerhaft Insulin produziert von Tumorzellen, die nicht mehr richtig reguliert werden.

    Das heißt, wenn trotz deiner Glukosegabe, die Glukose im Blut auf 33 sinkt und das Insulin weiter hoch ist, ist das eigentlich schon pathologisch.


    Natürlich schüttet der Körper bei Glukosegabe Insulin auch physiologisch aus. Aber in einem gesunden Körper gibt es eine entsprechende Gegenregulation, die das Insulin hemmt, wenn die Glukose im Blut zu niedrig ist. Sozusagen ein Schutzmechanismus.


    Wie sind denn die Zuckerwerte eures Hundes, wenn er keine Krise hat? Immer normal? Oder auch eher am unteren Limit?

  • Vielen Dank, ehrlich. Für deine Erfahrung.


    Der Wert schwankt meistens von 65-120


    Nur in der Krise gehts dann ziemlich bergab. Sie war auch schon mal bei 20. Das war die allererste Krise die sie hatte.

    Da wurde auch eine Hepatitis festgestellt. ist aber komplett ausgeheilt.

    Bei jeder kommenden Krise war es nicht mehr ganz so schlimm. Also der Anfall war jedesmal weniger kritisch bis die Krise ganz nachließ.


    Die letzte Krise war vergleichbar mit der allerersten Krise nur das die Leber nicht angegriffen war, sondern diesmal gab es eine Bauchspeicheldrüseentzündung. Absolut Symptomlos.

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