Jagdtrieb für Reitbegleithunde?

  • Hallo...


    Ich informiere mich nun schon seid gestern Abend über ein Thema:
    Kann ein Hund mit starkem Jagdtrieb ein Reitbegleithund sein?


    Hintergrund ist folgender:
    Vor einiger Zeit übernahmen wir, zunächst "auf Probe", unsere Hündin. Sie ist eine Malinois Mix Hündin.
    Von ihrer Besitzerin als unkompliziert und mit wenig bis gar keinem Jagdtrieb ausgestattet beschrieben.
    Sicher, Malis haben einen Jagdtrieb... doch ich dachte: Ok... sie ist ja ein Mix.


    Naja, wie dem auch sei.... die ersten Tage merkte ich schon, dass sie schon sehr nach "Kleinvieh" guckt. Aber ich hatte sie immer an der Leine.
    Dann kam der erste Ausgang auf dem ich sie ableinte und prompt jagte sie Vögeln hinter her.
    Abrufen ging gar nicht, was sonst möglich ist.
    Gestern hatte ich den Wauz dann mit am Stall, sie sollte erstmal nur die Umgebung kennen lernen.
    Um es kurz zu halten: Sie hetzte die Pferde und hätte sie auch gebissen, wenn die Pferde nicht schneller wären.
    Heute waren es Kühe, von denen ich sie gerade rechtzeitig *Sprung über den Zaun* abrufen konnte.
    Gerade eben lief sie ohne Leine auf einem Weg der begrenzt ist... ich sah einen Jogger kommen und leinte sie wieder an. Nachdem der Jogger vorbei war liess ich sie laufen und sie hetzte hinter dem Jogger her und bellte ihn an.
    Abrufen wieder Fehlanzeige..... obwohl wir das auf dem Weg mehrmals geübt hatten.


    Nun ist meine Frage folgende:
    Kann man einen Hund, der einen so starken Jagdtrieb hat jemals mit konsequenter Erziehung dahin bringen, das er ohne Leine neben einem Pferd laufen kann?
    Egal welches Gelände?
    Bisher habe ich nur negative Stimmen gehört, vor allem wurde mir gesagt, das ein Ausreiten mit dem Hund ja wieder den Jagdtrieb fördern würde, da er hinter dem Pferd her MÜSSE.


    So, jetzt bin ich gespannt auf viele Meinungen.


    Gruss
    Tina

  • Ja, aber das dauert und erfordert sehr sehr viel Konsequenz. Ohne fachkundige Unterstützung und ein richtiges Trainingsprogramm wirst du da wahrscheinlich nicht weiterkommen und auch dann wird es dauern bis der Hund überall ohne Leine laufen kann.


    Aber im Prinzip sind Jagdhunde gar keine schlechten Reitbegleithunde und der Jagdtrieb lässt sich vom Pferd aus meist auch besser kontrollieren.

  • Hallo Tina, der Hund ist natürlich eine harte Nuss.
    Wie sich das anhört hat er ja viel Jagdtrieb das wird nicht einfach.
    Wenn ich ehrlich bin glaube ich kaum das du ihn mal ohne Leine neben dem Pferd laufen lassen kannst.
    Du solltest dir auf jedenfall Hilfe holen um den Jagdtrieb in Griff zu bekommen.
    Ich wünsche dir viel Glück, vieleicht klappt es ja :D
    LG ronjaxx

  • Hallo...


    Danke für eure schnellen Antworten.
    Über die Möglichkeiten des "abtrainierens" hab ich mich schon schlau gemacht.
    Über Erfahrungen mit Schleppleine, Vibro-Signal etc.
    Grosses Problem:
    Ich bin zeitlich eher eingeschränkt. Klar, Gassi gehen mach ich sowieso und auch gern mal 2Std. Aber meist sind meine Kids dabei, die natürlich ihre Aufmerksamkeit einfordern.
    So befürchte ich, das ausserhalb der Hundeschule für ein "Anti-Jagd-Training" die Konsequenz fehlt.


    Mein Mann hat sich *leider* so in die Kleine verliebt, das er sofort zugesagt hat sie zu nehmen... anstatt sie erstmal kennen zu lernen. Nun haben wir die "Misere".


    Ich überlege wirklich, ob es nicht besser wäre sie zu ihrer eigentlichen Besitzerin zurück zu bringen... habe einfach Angst, irgendwann frustriert zu sein oder einen sehr unglücklichen Hund zu haben.


    Gruss
    Tina :(

  • Entsprechenden Einsatz vorrausgesetzt, sollte das möglich sein.
    Ich habe eine spanische Mischlingshündin mit 10 Monaten aus dem Tierheim geholt. Sie hat zwar allgemein keinen allzu stark ausgeprägten Jagdtrieb, aber bei Pferden hat sie in der Anfangszeit wirklich extrem reagiert!
    Sie wollte sie auch jagen, mam mußte sie beim Anblick von Pferden sehr, sehr frühzeitig anleinen etc.
    Heute, zweieinhalb Jahre später, begleitet sie mich auch auf Ausritten, und hat sogar einen gesunden Respekt Pferden gegenüber entwickelt. Das sie mal so extrem reagiert hat ist für mich heute eigentlich undenkbar!
    Aber es war auch monatelange, intensive Arbeit angesagt, um dahin zu kommen, wo wir jetzt sind.
    Das A und O ist natürlich ein gut sitzender Grundgehorsam.
    Solange du deinen Hund in diesen Situationen nicht abrufen kannst, brauchst du gar nicht anfangen zu trainieren!

  • Wenn du Zeitlich sehr eingeschränkt bist ist es schon schlecht.
    Warum nehmt ihr sie nicht als Familienhund?
    Du musst dir im klaren sein das es sehr viel Zeit braucht aus einen Hund einen Reitbegleithund zu machen und ich meine Hunde ohne so einen starken Jagdtrieb!
    LG ronjaxx

  • ich würde es mit clicker kompiniert mit schleppleine versuchen,
    ich hab auch eine hündin mit gesunden jagtrieb ich geh jetzt net reiten. aber so konnt ich es zumindest gut abtrainieren mit fahrrad fahren hinterher zu jagen und jogger.


    gibt es keine möglichkeiten die kinder zu oma oder opa oder bekannte zu bring ein mal in der woch so das du ein bisschen zeit hast mit dem hund zu trainieren


    lg

  • Hey...


    Also, grundsätzlich wäre sie als Mali eher stark unterfordert als reiner Familienhund. Sie sollte schon eine Aufgabe haben, wie ich finde.


    Unser erster Hund, ein Berner-Collie Mix, wurde von mir zum Reitbegleithund ausgebildet. Er reagierte auf Handzeichen, damit ich vom Pferd aus nicht "schreien" muss.


    Es ist wirklich total verzwackt.. hier Zuhause ist sie der liebste Hund der Welt....


    Edit: Die Kinder kann ich leider nicht "abgeben" sowohl Oma als auch Opa sind berufstätig.


    Grüssli
    Tina

  • War ja nicht böse gemeint!
    Den Malinois habe ich doch glatt überlesen :ops:
    Wenn du es selbst so einschätzt das es nicht klappt mit dem Hund musst du einen anderen Weg finden.
    Aber eines verstehe ich nicht, wenn du schon einen Hund hattest der so gut gehört hat musst du doch auch Konsequent gewesen sein :???:
    Wie lange habt ihr den Hund schon?
    LG ronjaxx

  • So, ich würde sagen, erst mal musst du den Jagdtrieb auf "normalen" Spaziergängen in den Griff bekommen.
    Die Zeit dafür musst du haben. Ein Antijagdtraining Spaziergang erfordert ja auch nicht mehr Zeit als ein "normaler"! Deshalb versteh ich das Problem nicht.
    Eine Aufgabe braucht ein Mali allerdings schon.
    Wie wärs mit Agility, Schutzhundesport, Fährte oder DiscDogging?
    Das kann man auch in einen Spaziergang miteinbauen und mal gut am Wochenende trainieren.


    Wenn du den Jagdtrieb zu Fuß soweit im Griff hast, dann probiers mal mit Fahrradfahren. Jagt sie da hinter dem Rad her? Mein Hund bleibt immer sehr nah am Rad, weil er Angst hat den Anschluss zu verlieren, da man ja schneller als zu Fuß ist.
    Als das Radfahren dann klappte bin ich ausgeritten, über eine möglichst freie Fläche, wo keine die Schleppe behindernde Gegenstände sind. Die Schleppe habe ich quer über den Sattel genommen und festgehalten. Dann bin ich erst mal im Schritt losgeritten. Sobald der Hund hinter dem Pferd herjagen will, wieder stehengeblieben und ihn neben das Pferd geführt. Beim Antraben genauso.
    Im Gallop blieb er von selbst neben dem Pferd und ab da hatte er es kapiert. Die Schleppe blieb Anfangs dran, natürlich muss man sehr aufpassen, nicht das der Hund um das Pferd rumrennt und das Pferd stolpert! Aber eigentlich war es gar nicht so schwer


    LG Cörki

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