Überdrehtes Verhalten erklärbar durch Scheinträchtigkeit oder steckt doch etwas anderes dahinter

  • Hallo zusammen,

    wie der Threadtitel schon verrät frage ich mich zur Zeit ob das Verhalten meiner Hündin (11 Monate, AL Labrador) noch mit der Scheinträchtigkeit erklärbar ist oder doch etwasanderes dahinter steckt.


    Seit etwa 1,5 Wochen ist Ebba extrem gestesst. Zunächst ist mir dies nur draußen aufgefallen, da sie auf Spaziergängen etwas weniger ansprechbar war, öfter wie in Welpenzeiten wie von Sinnen einfach losgerast ist und im allgemeinen einfach fast nur noch mit ihrem Stressgesicht unterwegs war.

    Jetzt hat es vor etwa einer Woche angefangen dass sie auch im Haus extrem schlecht zur Ruhe kommt, viel stresshechelt, wimmert, nicht mehr gut alleine sein kann und sie vor allem Phasen hat in denen sie komplett hochdreht. Sie rast dann über das Sofa/durchs Haus und bellt und scharrt dabei wie verrückt. Es ist auch nicht wirklich möglich sie aus diesen Tunnel rauszuholen, weil sie bei einem versuchten Abbruch oder auch nur Ansprechen noch mehr hochdreht.


    Ich muss dazu sagen dass Ruhe halten und selber runterfahren können von Anfang an schwierig waren, sie aber inzwischen seit Monaten zumindest im Haus sehr gut entspannen konnte und locker auf ihre 19 Stunden Schlaf gekommen ist.


    Das Ende ihrer ersten Läufigkeit ist jetzt fast 8 Wochen her und sie ist definitiv scheinträchtig mit starker Milchbildung.

    Wir haben jetzt auf Anraten der Tierklinik die letzten 5 Tage Laktostop gegeben und ihr Verhalten hat sich auch verbessert allerdings ist es immer noch so, dass sie mehrmals am Tag stark hochdreht, sich aber seit dem Laktostop zumindest inzwischen auch wieder relativ schnell runterregelt.


    Vielleicht hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mich beruhigen dass gerade wirklich nur die Hormone durchdrehen und ich bald schon wieder meine (meist) entspannte Hündin wieder habe.

  • Um schon mal ein paar Fragen zuvor zu kommen:


    - Gebärmutterentzündung wurde ausgeschlossen, Blutbild und Ultraschall unauffällig

    - Die Frage ob ich gerade zu viel oder zu wenig mit ihr mache schwirrt mir natürlich auch im Kopf rum.

    Wir sind täglich 1x45 Minuten im Freilauf mit schnüffeln und ohne groß Sachen abzufragen unterwegs und 1x30-40 Minuten. Hier ist sie auch größtenteils im Freilauf aber es werden auch immer ein paar kleine Sachen abgefragt, immer etwa 5 Minuten Fußarbeit und dann zB noch 2 mal Sitzpfiff oder Grundstellung üben.

    Beim Dummytraining in der Gruppe sind wir ein mal die Woche und etwa ein mal die Woche passiert noch irgendwas aufregendes wie ein Besuch im Eiscafé oder ein Ausflug zu meinen Eltern.


    Mit diesem Programm sind wir jetzt monatelang sehr gut gefahren, sie war draußen einfach nur toll und drinnen wurde von alleine eigentlich fast nur geruht. Und jetzt erkenne ich meinen eigenen Hund seit 1,5 Wochen nicht mehr wieder :(

  • Oh, wie schade, dass hier noch niemand geantwortet hat. Bin gerade drüber gestolpert und kann nix beitragen, da unsere Maus gerade das erste Mal läufig ist und wir das noch nicht durchmachen mussten. Aber ich bin dennoch neugierig. Da mittlerweile etwas Zeit vergangen ist, vielleicht die Frage, wie es mittlerweile läuft. Ist es denn besser geworden? Wenn ja, wann und wodurch? Oder genügte der Lactostop?


    Wäre schön, ein Update zu bekommen. Damit ich für allfällige ähnliche Verhaltensweisen die vielleicht noch auf uns zukommen gewappnet bin 😉. Und vielleicht interessiert dich noch jemand dafür. 😉

  • Hier nur mal ein kurzer Erfahrungsbericht, wie es bei uns lief:


    Ich hatte bis vor kurzem eine Hündin, die mit 2 Jahren anfing auch ganz arge Probleme mit der Scheinträchtigkeit zu bekommen. Ich kann das alles bestätigen, bis auf folgendes:

    Sie rast dann über das Sofa/durchs Haus und bellt und scharrt dabei wie verrückt.

    Das hat sie nicht gemacht, aber der Rest lief bei uns genauso PLUS


    - es wurde alles im Körbchen gehortet, was nicht niet- und nagelfest war

    - alles, was ins Körbchen gelangte, konnte nur sehr umständlich wieder entfernt werden (die Hündin hatte extremen Stress)

    - Gassitouren waren fast unmöglich, denn die "Welpen" (mir hat in der Zeit ständig die zweite Socke gefehlt) durften nicht zu lang allein gelassen werden.....

    - sie hatte kaum Appetit und hat deswegen auch immer viel Gewicht verloren


    Das fing - wie gesagt - mit 2 Jahren an und steigerte sich dann mit jeder Läufigkeit. Also Anfangs konnte man sie noch etwas ausbremsen und sie hat auch Globuli bekommen, damit sie etwas runterfährt (weiß jetzt nicht mehr was genau, müsste ich nachschauen). Jedoch haben die sie immer nur durch die aktuelle Scheinträchtigkeit gebracht - bei der nächsten ging es dann von vorne los. Da sich die Intensität schnell gesteigert hat (und auch um Krankheiten vorzubeugen), habe ich sie im Alter zwischen 3,5 und 4 Jahren kastrieren lassen.


    Dein Programm finde ich gut. Würde ich unter normalen Umständen nicht ändern. Vielleicht zurzeit nur ein wenig anpassen (reduzieren), denn der Stress zerrt am Hund. Ich würde das beobachten. Wenn es so schlimm ist, dass die Hündin nicht mehr zur Ruhe kommt, gibt es ja vllt. mittlerweile auch andere Möglichkeiten dem entgegen zu wirken. Da kann der Tierarzt bestimmt Auskunft geben.


    Ich habe die Kastration nie bereut. Der Hündin ging es fantastisch. Keine Veränderung im Wesen (war ja auch "ausgereift" und erwachsen), keine Gewichtsprobleme und/oder Fellveränderung. Sie war einfach immer gut drauf und positiver Nebeneffekt: Wir hatten fortan auch vor aufdringlichen Rüden Ruhe

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!