Bei Bekannten kann mein Hund meinetwegen rumspinnen, wie er will. Ob das nun Fiddeln ist oder nicht... Wenn die Leute das wollen (wenn nicht, brauchen sie ihn nicht zu beachten, fertig, dann macht er es auch nicht).
WENN jemand den Hund anquietscht und sich ein Loch in den Bauch freut, dann wird derjenige evtl. auch angesprungen - aber dafür maßregele ich den Hund nicht. Mich darf mein Hund zur Begrüßung auch "anspringen" (er bombt nicht um, sondern stellt sich an mir auf). Solange ich es bei Bedarf unterbinden kann, stört es mich nicht.
Fremde Leute werden von meinem Hund nicht begrüßt, warum auch. Als er jünger war, habe ich das aktiv verhindert. jetzt ignoriert er fremde Leute von selbst.
Wenn Fremde in die Wohnung kommen, muss der Hund auch nicht begrüßen. Dann ist erst mal ne Tür zu.
Da der junge Hund ja grundsätzlich erst mal an die Leine gehört, wenn Menschen auftauchen, ist die Sache doch ganz einfach: Nicht hinlassen.
Ganz ganz ganz doof ist es, wenn man nach einer Weile ziehen und zerren und ausflippen dann doch noch nachgibt. Damit verstärkt man das Verhalten enorm - intermittierende Belohnung (mal so/mal so) ist ein sehr starkes Trainingsinstrument, blöd, wenn man genau das falsche trainiert.
Also einfach konsequent weitergehen, ohne Wenn und Aber. Und am besten Hund außen halten.
Zu der Sache mit dem Wegdrehen - ich hab erst gestern beim Herrn Rütter gelesen, dass man das Wegdrehen beim Anspringen nicht machen soll, da es ein Beschwichtigungszeichen ist und somit eigentlich bedeuten würde, dass das Verhalten toleriert wird. Besser wäre einen Schritt auf den Hund zu machen, aber halt mit perfektem Timing, bevor der Hund wirklich springt bzw oben angekommen ist, nicht das Bein in ihn reinrammen - ob da was dran ist oder nicht kann ich aber (noch) nicht bewerten, gibt sicher einige hier die dazu mehr sagen können, wollt es nur anmerken da ich mich auch grad informiere
Das kann man bestenfalls auf deinen eigenen Umgang mit dem Hund anwenden. Wenn dein Hund andere Leute anspringt, liegt die Erziehungsaufgabe ja nicht bei denen, sondern bei dir.
Das mit dem Beschwichtigungszeichen halte ich für Quatsch.
Wenn man schon "Hundesprache" bemüht: Wenn mein Hund von jungen oder deutlich kleineren Hunden angesprungen oder angestiegen wird, dreht er sich halb weg und ignoriert es einfach völlig. Wenn das nicht reicht (und ich das Kleiinteil nicht schon längst selbst weggenommen habe), gibts ein kurzes, deutliches Zurechtweisen.
Die Jungspunde fangen dann meist an, ihm hinterherzulaufen, da zu schnüffeln, wo er schnüffelt etc., immer schön mit Abstand.
Erst, wenn der junge Hund sich mehrfach ihm gegenüber respektvoll gezeigt hat, darf er näherkommen, und evtl. wird dann irgendwann auch mal ein bisschen gerangelt oder gespielt.
Das Wegdrehen ist dann sicherlich keine Beschwichtigung.
Jedenfalls: Die Leute, die dein Hund anspringt, sollten eigentlich gar nix zu tun haben, das ist alleine dein Job.