Einschätzung der jagdlichen Ambition - und passende Gegenmaßnahmen

  • Aber müssen jagende Menschen ihre Hunde nicht auch mal davon abhalten, zu jagen? Die müssen das doch auch irgendwie hinkriegen, dass der Hund nur dann selbstständig nachsetzt, wenn er das Go kriegt

    Die meisten Terrier wurden zum selbstständigen Handeln gezüchtet, sie sind Solitärjäger.

    D.h., sie brauchen keine Anweisung.

    Es gibt ja verschiedene Jagdhundrassen; Vorstehhunde, Stöberhunde, Apportierhunde und dgl., alle haben sie ihre Aufgaben während einer Jagd.

    Und die Terrier sind meistens für das Erlegen des Wildes zuständig, egal, ob sie dabei draufgehen oder nicht.


    Ich würde die Jägerin mal draufschauen lassen. Sie wird den Hund schon richtig einschätzen.

  • Ich möchte noch mit einwerfen, dass der Hund bei Abgabe (abgegeben samt Welpen) geschätzte 2 Jahre alt war und auf den Bildern zumindest nun nicht wie ein Hund wirkt, der schon viel Praxis mit Jagd auf Sauen hat. Die beiden Welshies der Cousine meines Manns sind bei Anblick von Jagdbaren ähnlich steilgegangen und in einen Tunnel geraten, ohne je die Schnauze an Wild gehabt zu haben. Der Hund ist jetzt 3 Wochen hier und hat eh erstmal noch Chaos im Kopp. Und es war, wenn ich es recht verstanden habe, ein Ausflug im Wildpark.


    Für ne feste Prognose für das Verhalten in den nächsten Jahren wäre mir das ein bisserl wink. Nur auf etwaige Nichtableinbarkeit würde ich mich schon einrichten.

  • geschätzte 2 Jahre alt war und auf den Bildern zumindest nun nicht wie ein Hund wirkt, der schon viel Praxis mit Jagd auf Sauen hat.

    Im Alter von zwei Jahren kann er doch schon zur Jagd eingesetzt worden sein.

    Und auf Fotos sieht man garantiert nicht ob ein Hund schon Jagderfahrung hatte. :???:

  • Nun - ich hatte es schon mit TS-Hunden mit entsprechender Vergangenheit zu tun und ja: Die Blessuren hat man gesehen ;) Nicht mal unbedingt solche vom Kontakt mit ner Sau, sondern solche vom Streifen durchs Unterholz.


    Was in Rumänien als Einsatzalter üblich ist, weiß ich nicht. Aber ne Hündin, die im zarten Alter von 2 (wenn das stimmt, weiß man ja auch nie) mit 4 schon länger ausgetragenen Welpen wegen „keine Lust mehr“ abgegeben wurde - da würde ich eher eine andere Geschichte vermuten :smile: Vermuten, nicht wissen.


    Dass sich Terrier (nicht nur die, aber die gerne mal) bis zur völligen Unansprechbarkeit in einen Tunnel steigern ist ja nun nicht unerwartet. Hier im Dorf ist einer, der geht auf Rasenmäher los :ugly: Was allerdings auch daran hängt, dass er es kann.

  • Mein PRT-Hündin, aus jagdlich eingesetzer Familie, wollte schon als Welpe ganz ernsthaft hinter einer Riesensau her, und Wildschweine sind bis heute ihre absolute Passion. Ich hatte zeitweise mehrere Handynummer von Jägern ,die sie vom Fleck weg gekauft hätten, weil sie angeblich ein natürlicher "Saufinder" ist, und das ist wohl nicht ganz häufig. Wir waren jedenfalls im Revier hochbelibt, weil wir den Jägern jederzeit sagen konnten ,wo die Sauen gerade standen.


    Der Hund wird allerdings bei aller Passion nicht verrückt, steht nur vor, hebt die Nase und zieht ein bißchen in die Richtung, dann weiß ich Bescheid. Dann gibt's Lob, wir gehen vorbei, und die Sache ist abgehakt. Von irgendwelchen längeren Räuschen kann da zum Glück nicht die Rede sein, da ist sie vollkommen businesslike: An-Aus. .Sie würde garantiert in der Leine hängen ,wenn die Schweine vor ihr hochgingen, aber da sie eben schon aus großer Distanz anzeigt, haben wir uns eine zweite Nahbegegnung ersparen können.


    Hier hat sich vieles über Gehorsam geregelt, über immer wieder und immer wieder Abrufen-Üben, so dass sie von Spuren sofort zuverlässig zurückkommt. Weitere Versuchungen erspare ich ihr per Leine in unübersichtlichem Gebiet - sie ist nun mal, was sie ist, und ich akzeptiere, dass ich da nur begrenzt erziehen kann und gehe schlicht kein Risiko ein. Auch wenn ich eigentlich einen Rattenjäger wollte und mit dieser speziellen Großwild-Passion nicht gerechnet habe.

  • - da würde ich eher eine andere Geschichte vermuten

    Joah, vielleicht war sie zu uneinschätzbar für die Jagd. Nicht jagdtauglich heißt ja nicht immer, daß sie zu wenig Jagdinstinkt haben, sondern ehr das Gegenteil. ;)


    Hier gabs doch mal vor einiger Zeit einen Thread, in dem von einem Jack Russellterrier zu lesen war, der alleine ein Reh erlegt hatte. Sollte man auch nicht denken, daß ein so relativ kleiner Hund ein viel größeres Tier erlegen könnte. Und das war wohl kein jagdlich geführter Hund.

  • Ich würde anders an das Thema heran gehen: Möchtest du den Hund auch, wenn er immer abgesichert werden muss? Dann nimm ihn, trainiere und schau was sich ergibt. Dann ist auch nicht so viel Druck in der Beziehung.


    Wenn Dir jemand sagt, in 6 Monaten ist der Hund ableinbar, wenn du das und das tust, was ist, wenn es dann doch nicht funktioniert? Würdest Du dann bereuen, ihn behalten zu haben?

  • @Lorbas Möglicherweise war das sogar ich. Der - übrigens jagdlich geführte - Parson Russell einer Freundin ist ihr traurigerweise mal durchgegangen und hat ein Reh erlegt. Und war im weiteren Verlauf seiner Ausbildung trotzdem händelbar.


    Hier gehts doch gar nicht darum, in Frage zu stellen, dass ein Terrier eigenständig jagen kann? Und Momo und Lotte hört sich ja nun nicht an, als würde sie das Potential unterschätzen? Ich persönlich halte es einfach nur für zu früh, hier schon eine feste Prognose zu geben und sich auf eine Herkunftsgeschichte zu versteifen.

  • Das war die Hündin mit 20 Monaten und Sauen in der Nase:



    Da hatte ich sogar noch Muße zum Fotografieren, und auf einen Pfiff war sie dann sofort zurück:




    Uns hat wirklich intensives Rückruftraining so weit gebracht, wie man mit einem so jagigen Hund eben kommen kann: sie hat von Welpenbeinen an ständig gelernt, das Zurückkommen das Tollste, Lohnendste überhaupt ist, und das ist ihr so weit in Fleisch und Blut übergegangen, dass Abrufen von Spuren zuverlässig klappt. Auf Sichtbegegnungen lasse ich es aber nicht ankommen, da ist bei uns die Grenze - das klappt nur, wenn ich das Wild zuerst sehe und sie sofort ins Sitz nehme. Sieht sie es zuerst, ist sie weg, und das ist mir zu heikel - also Leine.

  • Möglicherweise war das sogar ich.

    Was, das mit dem Jack Russell?

    Das war irgendein Artikel oder Video aus der Tagespresse, soweit ich mich erinnere.

    Wir hatten hier nur diskutiert, ob es möglich sei.

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